No. 16

 

*** Wegen unserer Herrenhäuser Konferenz „Datenräume in Deutschland und Europa gestalten – Impulse der Wissenschaft“ am 24.-25. April in Hannover erscheint der nächste Info Ticker erst am 3. Mai – als No. 18 *** 

No. 16, 19.04.2023

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Die europäische Bürgerrechtsvereinigung EDRi (European Digital Rights) hat letzte Woche zusammen mit rund einem Dutzend weiterer Organisationen, u.a. der „Freien Ärzteschaft“, dem „European Disability Forum“  und „Health Action International“, einen Offenen Brief zum geplanten „European Health Data Space“ (EHDS) an das Europäische Parlament gerichtet. Darin beanstanden sie fehlende Transparenz bei der Weitergabe von Patientinnen- und Patientendaten an Dritte („Sekundärnutzung“) und fordern dringend ein Mitspracherecht für die Datengeberinnen und -geber in Form eines ausdrücklichen „Opt-in“-Verfahrens [weitere Informationen]

Bildung & Hochschulen

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Forschende der Universität Kiel, der Copenhagen Business School und der Wilfred Laurier University, Waterloo (Kanada) haben über einen Zeitraum von 18 Jahren die Entwicklung von technologiebasierten Ausgründungen mit wissenschaftlichem Hintergrund – „akademischen Spin-offs“ – in Deutschland untersucht und herausgefunden, dass eine Anbindung an Hochschulen oder andere Forschungseinrichten zu entscheidenden Marktvorteilen führt. Demnach konnten sich mehr als zwei Drittel der untersuchten Spin-offs auf dem Markt behaupten und ihre Geschäftstätigkeit gegenüber anderen Neugründungen erheblich schneller internationalisieren, weshalb das Team empfiehlt, entsprechende Förderangebote auszuweiten [weitere Informationen]

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Die Forschungsministerinenn und  -minister der Europäischen Union haben auf ihrem Treffen Anfang Februar auch über das wissenschaftliche Publizieren beraten. Jetzt wurde der Entwurf der schwedischen Ratspräsidentschaft für eine "Schlussfolgerung für hochwertiges, transparentes, offenes, vertrauenswürdiges und gerechtes  wissenschaftliches Publizieren" bekannt, in dem u.a. die Bedeutung von nicht-gewinnorientierten bzw. gebührenfreien Publikationsmodellen und ihrer Unterstützung gerade für öffentlich geförderte Forschungsorganisationen betont  wird [weitere Informationen]
  • Auch die europäische Vereinigung der forschungsintensiven Universitäten „The Guild“ hat sich in einer Stellungnahme alarmiert von der Entwicklung von Open Access-Modellen mit Publikationsgebühren (APCs) gezeigt und ihre nachdrückliche Unterstützung zur geplanten EU-Ratsschlussfolgerung formuliert. Vor allem sollten alternative Publikationsmodelle entwickelt werden, die in angemessener und gerechter Form die Verbreitung hochwertiger Forschungsergebnisse gewährleisten würden [weitere Informationen]

Recht

  • Das neue Datenschutzabkommen „Data Privacy Framework (DPF)“ zwischen der EU und den USA war am Donnerstag Beratungsgegenstand im EU-Ausschuss für bürgerliche Freiheiten (LIBE) des Europäischen Parlaments. In der dort angenommenen Entschließung sprachen sich die Abgeordneten deutlich gegen den von der Europäischen Kommission geplanten Angemessenheitsbeschluss aus. Sie erhoben insbesondere Einwände gegen die Massensammlung personenbezogener Daten und gegen das vorgesehene Prüfgerichts(DPRC) wegen fehlender Unabhängigkeit und Transparenz. Außerdem sei zu erwarten, dass das Abkommen keiner  gerichtlichen Prüfung standhalten werde. Im Mai soll der Entwurf im Europäischen Parlament beraten werden, eine rechtliche Bindung für die EU-Kommission ergibt sich daraus nicht [weitere Informationen]
  • In Sevilla wurde das Europäische Zentrum für Transparenz von Algorithmen ("European Centre for Algorithm Transparency"; ECAT) eröffnet, das an der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC) die Europäische Kommission v.a. auch durch fachliche Expertise bei der Durchsetzung des Digital Services Act (DSA) unterstützen soll, indem es die Programmroutinen großer Online-Plattformen auf die im DSA definierten Anforderungen an Transparenz und Risikomanagement überprüft und übergreifende technische Analysen und Bewertungen vornimmt [weitere Informationen]
  • Die Hertie School hat zur nationalen Umsetzung des Digital Services Act (DSA) ein Policy Paper veröffentlicht. Darin geht sie auf Ermöglichungsfaktoren für eine erfolgreiche Umsetzung ein, insbesondere auf die Rolle und Anbindung der nationalen Koordinatoren für digitale Dienste (DSC) und formuliert drei Handlungsempfehlungen,u.a. zum Datenaustausch der Koordinierungsstelle mit Wissenschaft und Zivilgesellschaft, zur (agilen) Organisationsstruktur und zu strategisch auf den jeweiligen Standort ausgerichtete Kapazitäten und Mindeststandards [weitere Informationen]
  • Der Europäische Datenschutzausschuss (EDSA/ EDPB) hat letzte Woche beschlossen,  eine spezielle Task Force zum Umgang mit ChatGPT einzurichten, um datenschutzrechtliche Maßnahmen hierzu auf europäischer Ebene zu koordinieren. Hintergrund war u.a. die vorübergehende Sperrung der Datenübertragung für den Anbieter OpenAI in Italien (s. Info Ticker No. 14) [weitere Informationen]

Technische Neuerungen

  • Im interdisziplinären Verbundprojekt „Nutzerzentrierte KI-basierte Erkennung von Fake News und Fehlinformationen“ (NEBULA) arbeiten unter Koordination der TU Darmstadt und zusammen mit acht assoziierten Partnern die Universität Siegen, die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, die Universität Paderborn sowie NanoGiants an einer KI-gestützten automatisierten Identifikation von Falschmeldungen und Fehlinformationen. Hierbei soll eine transparente Begründung der Bewertung als "irreführend" das Misstrauen gegenüber automatisierten KI-Einschätzungensenken. Die Technik soll als Open-Source-Lizenz  u.a. Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) sowie der Öffentlichkeit in Form einer mobilen App, eines Browser-Plugins und einer Internet-Plattform bereitgestellt werden [weitere Informationen]

Wirtschaft & Digitalisierung

  • Vertretungen des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rats haben sich gestern auf einen Kompromiss zur Europäischen Halbleiter-Verordnung („EU Chips Act“) geeinigt, mit der der Weltmarktanteil von Halbleitern aus EU-Produktion bis 2030 auf mindestens 20 Prozent gesteiger werden soll.  Die Vereinbarung sieht drei Säulen vor, darunter u.a. die „Chips for Europe“-Initiative zur Unterstützung großer technologischer Kapazitäten. Sie soll 43 Milliarden Euro aus öffentlichen und privaten Investitionen mobilisieren  - 3,3 Milliarden Euro werden aus dem Haushalt der EU (Horzion Europe und Digital Europe) bereitgestellt  - und durch ein Public-Private-Partnership als „Chips Joint Undertaking“ umgesetzt werden. Die offizielle Billigung wird erwartet [weitere Informationen]
  • Im Zusammenhang mit dem "Chips Act" hat die Stiftung Neue Verantwortung (SNV) heute eine Drei-Jahres-Analyse zur Finanzierung von Halbleiter-Startups veröffentlicht und ist speziell der Frage nachgegangen, aus welchen Ländern die Investionen in die Branche stammen und in welche Länder sie fließen [weitere Informationen]
  • Im Rahmen der Hannover Messe wurde der aktuelle Stand der Initiative „Manufacturing-X" vorgestellt , die als Gemeinschaftsprojekt des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), des Elektrotechnik-Verbands ZVEI und des Branchenverbands Bitkom durch die Vernetzung und den Datenaustausch entlang der Liefer- und Wertschöpfungsketten einen Datenraum für die Industrie aufbauen soll. Flankierend hat der Bitkom ein aktuelles Positionspapier "Manufacturing-X - Mögliche Anwendungen, Anforderungen und Akteure aus Sicht der Digitalwirtschaft" veröffentlicht [weitere Informationen]
  • Das Verbundprojekt IEDS – „Incentives and Economics of Data Sharing hat vor kurzem ein neues Whitepaper „Anreizsysteme und Ökonomie des Data Sharingpubliziert und bietet darin einen Überblick und Fallbeispiele zur Rolle des Data Sharing in Geschäftsmodellen und zur Funktion von Datenräumen. Außerdem werden als Ergebnis einer empirischen Studie Hemmnisse und Ermöglichungsfaktoren für die Teilnahme von Organisationen am Data Sharing aufgezeigt [weitere Informationen]

E-Government

  • Die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft – Bund Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA), Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) und der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) haben am Montag „Gemeinsame Eckpunkte zur Weiterentwicklung des Onlinezugangsgesetzes“ (OZG) veröffentlicht und darin gefordert, dass die Bedürfnisse der Wirtschaft als „größter ‚Kunde‘ der Verwaltung“ stärker berücksichtigt werden. So sei das Potential des Bürokratieabbaus durch Digitalisierung nicht abschließend durchdacht und ein umfassendes Digitalisierungskonzepts im Sinne eines übergreifenden „Masterplans“ im Referentenentwurf nicht vorhanden. Während die Verbände die „acht Kernthemen“ der 16 Bundesländer vom Februar (s. Info Ticker No. 09) in Teilen begrüßen, fordern sie den Erhalt von klaren Fristvorgaben sowie leistungsfähige Governance-Strukturen und formulieren Empfehlungen zum Organisationskonto und der Schriftformerfordernis, die im gesamten Geschäftsverkehr überprüft werden sollte [weitere Informationen]

Veranstaltungen

  • „Principle Agents of AI – With Whom Do We CoCreate?”(Bielefeld und online; 20.04.) [weitere Informationen]
  • „Die Bestandsdatenauskunft im TTDSG“ (online; 20.04.) [weitere Informationen]
  • „Der Datenraum Kultur – Chancen für Kultur, Medien und Kreativwirtschaft“ (München; 25.04.) [weitere Informationen]
  • „Quantencomputing Ökosystem: Stand der Technik – Hardware“ (online; 25.04.) [weitere Informationen]
  • „ATHENE Lecture Series: Automating cryptographic code generation“ (Darmstadt und online; 25.04.; Anmeldung bis 21.04.) [weitere Informationen]
  • „Digitalisierung von Non-Profit-Organisationen: Einführung und Überblick“ (online; 25.04.) [weitere Informationen]
  • „Business Breakfast: Advanced Systems Engineering“ (Stuttgart; 27.04.) [weitere Informationen]
  • “Misch Dich ein! #Digitale Bürgerbeteiligung” (Bonn; 30.04.) [weitere Informationen]
  • „Digitale Woche Kiel“ (Kiel und online; 07.-13.05.) [weitere Informationen]
  • „Chancen der Digitalisierung: Der Mittelstand im Fokus von Cyberangriffen“ Webinar (25.05.) [weitere Informationen]
  • „NFDI4Earth-Plenum 2023” (Dresden; 31.05.-02.06.) [weitere Informationen]
  • „Coffee Lecture: FAIRes Forschungsdatenmanagement von Anfang an – Vorstellung der FDM-Plattform Coscine“ Webinar (31.05.) [weitere Informationen]
  • „NFDI4Ing Conference 2023: ‘Innovation in Research Data Management: Bridging the gaps between disciplines and opening new perspectives for research in engineering science’” (online; 27.-28.09.) [weitere Informationen]

Tagungsberichte

  • „RDA Deutschland Tagung 2023“ Zusammenfassungen und Präsentationen [weitere Informationen]
  • „NFDI ToolTalk: re3data – The Place to be for research data repositories in NFDI” Präsentation und Aufzeichnung [weitere Informationen]
  • “Proceedings of the Weizenbaum Conference 2022 – Practicing Sovereignty. Interventions for Open Digital Futures” [weitere Informationen]

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de


No. 15

No. 15, 12.04.2023

 

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Die DFG hat im Rahmen der Konsultation des BMBF (s. Info Ticker No. 12) ihre Stellungnahme zum Forschungsdatengesetz veröffentlicht und konstatiert darin v.a. eine unausgewogene Praxis bei der Datenbereitstellung, wonach die Wissenschaft Forschungsdaten in der Regel offen und nachnutzbar zur Verfügung stellt, während „der Zugang zu und die Verknüpfung von Daten, die außerhalb der Wissenschaft entstanden sind, nur mit großem Aufwand möglich [sei]“. Daher plädiert die DFG für ein „Datenzugangsgesetz für die Forschung“, für das sowohl der Datenaustausch mit dem öffentlichen (und öffentlich finanzierten) Sektor als auch mit der Wirtschaft verbessert werden müsse. Allerdings erfordere dies jeweils spezifische Regelungen und differenzierte Ansätze, wie etwa Schutzklauseln und Datentreuhandstrukturen für sensible Daten. Dementsprechend enthält die Stellungnahme eine Liste mit grundlegenden rechtlichen, organisatorischen und infrastrukturellen sowie übergeordneten Aspekten für die Ein-und Umsetzung eines Forschungsdatengesetzes, darunter u.a. die Empfehlung, beim Aufbau von neuen Strukturen,  bereits existierende, wie die NFDI, zu berücksichtigen [weitere Informationen]

 

  • Die Europäische Kommission hat eine Sondierung zum Thema „Virtuelle Welten (Metaversen) – eine Vision für Offenheit, Sicherheit und Respekt“ gestartet. Als Teil ihres Arbeitsprogramms wird die „Schaffung offener, interoperabler und innovativer virtueller Welten [angestrebt], die von der Öffentlichkeit und den Unternehmen sicher und vertrauensvoll genutzt werden können“. Damit soll u.a. verhindert werden, dass sich im Übergang zum Web 4.0 erneut ein geschlossenes Ökosystem mit dominanten proprietären Systemen und Gatekeepern entwickelt. Interessierte Forschungseinrichtungen, Hochschulen, Unternehmen, Behörden u.a. sind bis 3. Mai zur Rückmeldung eingeladen [weitere Informationen]

 

  • Als Reaktion auf den Vorschlag für ein Moratorium für KI-Modelle (s. Info Ticker No. 14) hat die gemeinnützige Organisation LAION („Large-scale Artificial Intelligence Open NetworK“) einen Aufruf für ein internationales Hochleistungsrechenzentrum zur KI-Forschung nach dem Open Source-Gedanken veröffentlicht, das in Größe und Bedeutung dem CERN entsprechen und aus öffentlichen Mitteln finanziert werden soll. Als weltweite Plattform für Forschende und Einrichtungen könne es ihnen u.a. den Zugang zu großen Foundation Models ermöglichen und Unternehmen bei der Weiterentwicklung ihrer Modelle und Kontrolle der Verwendungszwecke zum Wohle der Allgemeinheit dienen. Durch den Open Source-Charakter ließen sich potentielle Sicherheitsrisiken schneller und transparenter erkennen und beheben, kleine und mittlere Unternehmen unterstützen und übergreifend die technologische Unabhängigkeit der Gesellschaft besser absichern [weitere Informationen]

 

  • In den USA hat die „National Telecommunications and Information Administration“ (NTIA) eine öffentliche Konsultation zur Rechenschaftslegung und Vertrauenswürdigkeit von KI („AI Accountability Policy Request for Comment“) gestartet und bittet bis zum 10. Juni um Vorschläge zu drei Themenbereichen wie Datenzugriff, Anreizen und Branchenunterschieden. Die Beiträge sollen in einen Bericht zur Entwicklung der KI-(Sicherheits-)Politik einfließen [weitere Informationen]

 

  • Die Gesellschaft für Informatik (GI) hat letzte Woche in ihrer Stellungnahme zur „Digitalisierungsstrategie für das Gesundheitswesen und die Pflege des Bundesministerium für Gesundheit (BMG) (s. Info Ticker No. 11) die Benennung der Maßnahmen und Ziele „weitestgehend positiv“ eingeschätzt und grundsätzlich als gelungenen „Kompromiss zwischen kurz-, mittel- und langfristigen Weichenstellungen“ begrüßt. Um zu verhindern, „dass einzelne Themen und Prioritäten verwässern“ und etwa der Stärkung der elektronischen Patientenakte (ePA) nur noch eine untergeordnete Rolle zugewiesen wird, empfiehlt die GI künftig eine Maßnahmen-Priorisierung und entsprechende Ressourcen-Zuweisung. Außerdem mahnt sie trotz des zu begrüßenden Ansatzes für einen chancenorientierten Datenumgang u.a. die Wahrung der informellen Selbstbestimmung der Patientinnen und Patienten an und weist auf erhebliche Verbesserungspotentiale z.B. mit Blick auf Prävention und kooperative Versorgungsformen hin [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat eine neue Richtlinie veröffentlicht zur Förderung von Künstlicher Intelligenz für das Gemeinwohl. Ziel ist es, „die Entwicklung konkreter Anwendungen und Tools unter Einsatz gemeinwohlorientierter KI voranzutreiben, um v.a. „den Alltag der Menschen in unterschiedlichen Lebensbereichen und Lebenslagen einfacher, sicherer, selbstbestimmt und sozialer zu machen. Förderschwerpunkte sind a) die Schaffung von Grundlagen für gemeinwohlorientierte KI und b) die Entwicklung und Erprobung gemeinwohlorientierter KI. Gefördert werden Forschungs-, Umsetzungs- und Modellprojekte für höchstens zwei Jahre mit jeweils max. 250.000 bzw. 300.000 Euro pro Jahr. Interessenbekundungen werden bis 16. Mai erbeten, die Auswahl zur finalen Antragstellung ist im Sommer 2023, der Förderstart für Januar 2024 vorgesehen [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Das DFG-Schwerpunktprogramm 1859 „Experience and Expectation. Historical Foundations of Economic Behavior” hat zusammen mit der Gesellschaft für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und der Staatsbibliothek zu Berlin das Open Access-Repositorium und Forschungsdaten-Hub „Emporion gegründet. Es soll eine standardkonforme kostenfreie Publikation – insbesondere basierend auf den FAIR-Prinzipien – u.a. von sozialhistorischen Forschungsdaten (z.B. Zeitreihen, Statistik- und Paneldaten, Textmining- Analysen) und Datenpapieren fördern und steht auch für Beiträge aus der Unternehmens-, Umwelt- und Technikgeschichte zur Verfügung [weitere Informationen]

 

  • Ein Team der Universitäten Magdeburg und Bochum erarbeitet in einem von der DFG geförderten Vorhaben ein Publikationsmodell, das die Etablierung einer nicht-kommerziellen akademischen Veröffentlichungspraxis auf Grundlage von Open Access unterstützen soll. Dabei soll mithilfe eines neuen Publikations- und Redaktionstools eine v.a. qualitativ hochwertige Veröffentlichung mit einer attraktiven Aufmachung und einer interoperablen Redaktionsdokumentation ermöglicht und in der Zeitschrift „Philosophy and Mind Sciences“ umgesetzt werden [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

  • Der Branchenverband Bitkom hat die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage veröffentlicht, wonach 17 Prozent der mehr als 600 befragten Unternehmen planen, KI-Anwendungen wie ChatGPT künftig einzusetzen, während 29 Prozent einen solchen Einsatz für sich ausschließen. Dabei haben gut 80 Prozent der Unternehmensleitungen eine vage oder auch konkrete Vorstellung von dem Thema, wobei 40 Prozent von einem vorübergehenden Hype ausgehen. Dennoch erkennt die Mehrheit in KI zur Textgenerierung eine große digitale Revolution und 74 Prozent eine steigende Abhängigkeit von internationalen Tech-Unternehmen [weitere Informationen]

 

 

E-Government

  • Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat bekanntgegeben, dass 3,4 Mio. Menschen in Deutschland zwischen 16 und 74 Jahren noch nie das Internet genutzt haben. Damit liegt der Anteil der „Offliner“ bei insgesamt knapp 6 Prozent – bei unter 45-Jährigen bei 2 Prozent – und Deutschland so knapp unterhalb des EU-Durchschnitts von 7 Prozent. Destatis weist in diesem Zusammenhang auf die Vielzahl von Dienstleistungen hin, die (fast) nur noch online angeboten werden [weitere Informationen]

  

 

Veranstaltungen

  • Datenräume in Deutschland und Europa gestalten – Impulse der Wissenschaft“ (Hannover; 24.-25.04.) [weitere Informationen]
  • „Auf dem Weg zum Quantencomputer – Stand, Chancen und Grenzen der Zukunftstechnologie“ (Hannover; 14.04.) [weitere Informationen]
  • „Eröffnungsveranstaltung Quantum & AI Experience Center (Q.AX)" (Stuttgart und online; 18.04.; Anmeldung bis 17.04.) [weitere Informationen]
  • „Scholarly Communication in Crisis; Research Integrity and Open Scholarship” Webinar (19.04.) [weitere Informationen]
  • „17. Internationales For..Net Symposium: Datennutzung für Medizin, Verwaltung und Justiz“ (München; 20.-21.04.) [weitere Informationen]
  • „EU Knowledge Valorisation Week“ (online; 25.-28.04.) [weitere Informationen]
  • “Enabling the reuse of the scholarly publication: modus operandi et modus desiderandi” Webinar (04.05.) [weitere Informationen]
  • „Digitalisierungsplattformen in der Verwaltung – Prozesse Ende-zu-Ende digitalisieren“ (online; 11.05.) [weitere Informationen]
  • „DORA at 10: A look at our history and the bright future of responsible research assessment” (online; 16.05.) [weitere Informationen]
  • „2.FID / Text+ Jour Fixe” (online; 17.05.; Anmeldung bis 12.05.) [weitere Informationen]
  • „Konzepte im Forschungsdatenmanagement – community-getriebene Entwicklung einer Handreichung zur Durchführung von FDM-Beratungsgesprächen und eines konsolidierten FDM-Protokoll-Templates“ Workshop (online; 17.05.) [weitere Informationen]
  • “Kick-off Workshop Sandards4ELN” (online; 17.05.; Anmeldung bis 16.05.) [weitere Informationen]
  • „Wissen durch Digitalisate? – Objekte, Bilder, Perspektiven“ Fachtagung (Bremen und online; 15.-16.06.; Anmeldung bis 30.04. bzw. 31.05.) [weitere Informationen]
  • „NFDI4Ing Conference 2023: ‘Innovation in Research Data Management: Bridging the gaps between disciplines and opening new perspectives for research in engineering science’” (online; 27.-28.09.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de

 


No. 14

No. 14, 05.04.2023

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Am Montag haben CDU und SPD den Entwurf des Koalitionsvertrags für den Berliner Senat für 2023-2026 vorgestellt. Digitalisierung ist darin ein umfassendes Querschnittsthema, was gerade für den Schwerpunkt Verwaltungsmodernisierung gilt, in dem u.a. ein neues Digitalgesetz und ein verpflichtender Digitalcheck für alle künftigen Gesetzesentwürfe vorgesehen ist. Im Gesundheitsbereich „wird sich [die Koalition] der besonderen Bedeutung der Digitalisierung aller Einrichtungen des Gesundheitswesens annehmen“, wozu u.a. der Aufbau einer gemeinsamen Gesundheitsdatenplattform geprüft werden soll. Darüber hinaus sind u.a. Maßnahmen zur zielgruppenspezifischen Aneignung von digitalen Kompetenzen sowie Hackathons zur Unterstützung der Digitalisierung von KMU und die Gründung eines Berliner KI- Hubs vorgesehen. Außerdem soll die Einrichtung einer Servicestelle „Datenschutzberatung“ geprüft werden und die Datenschutzbeauftragte „Servicedienstleister für alle Verwaltungen inklusive der Bereitstellung von Positiv-Listen“ zu Good Practice-Beispielen sein. Im Forschungsbereich soll u.a. ein „Strategieplan Digitalisierung“ in Abstimmung mit den Hochschulen erarbeitet werden und die Steigerung der Hochschulverträge auf jährlich 5 Prozent angehoben werden. Die Zuständigkeiten für Digitalisierung und Veraltungsmodernisierung werden direkt dem Regierenden Bürgermeister zugeordnet. Der Amtsantritt der neuen Landesregierung wird – vorbehaltlich des Votums der Mitgliederbefragung der SPD (bis 21. April) und des Beschlusses auf dem CDU-Landesparteitag – für Ende April erwartet [weitere Informationen]

 

  • Das „Future of Life-Institut“ hat letzte Woche einen Offenen Brief veröffentlicht, in dem inzwischen rund 10.000 Personen, a. aus Wirtschaft und Wissenschaft, darunter hochrangige Vertretungen von Unternehmensleitungen und Sachverständige der IT-Branche, angesichts eines außer Kontrolle geratenen Wettlaufs zu Entwicklung und Einsatz von immer leistungsfähigeren KI-Systemen eine sechsmonatige Pause bzw. ein Moratorium beim Training von hochleistungsfähigen KI- Systemen fordern. Eine solche öffentliche und kontrollierbare Pause, die alle zentralen Akteure einschließen müsste, sollte genutzt werden, um gemeinsame Sicherheitsprotokolle zu entwickeln und umzusetzen, die die zweifelsfreie Sicherheit von KI-Systemen gewährleisten sollen. Der Brief hat erhebliche Aufmerksamkeit gefunden, sowohl Kritik als auch Akzeptanz – letzteres weniger für Inhalt und Ton des Briefes, als für den Zeitpunkt der Diskussion [weitere Informationen]
    Auch die UNESCO hat sich dem Aufruf angeschlossen, obwohl eine Selbstregulierung der Industrie zur Gefahrenabwehr nicht ausreiche. Stattdessen weist sie mit Nachdruck auf ihre Empfehlung zur Ethik Künstlicher Intelligenz hin und fordert die Staatengemeinschaft dringlich zu deren Umsetzung auf. In der 2021 von allen 193 Mitgliedstaaten verabschiedeten Empfehlung seien bereits konkrete Maßnahmen enthalten, um die Einhaltung rechtsstaatlicher Grundsätze, der Vermeidung von Schäden und eine Rechenschaftspflicht bei der Entwicklung von KI-Systemen sicherzustellen [weitere Informationen]

 

  • Das „Stanford Institute for Human-Centered AI“ (HAI) hat diese Woche den diesjährigen „AI Index 2023“ veröffentlicht, für den die unabhängige Initiative zusammen mit Fachleuten und Organisationen aus Wissenschaft und Industrie Daten zur Entwicklung von KI im Jahr 2022 erhoben und analysiert hat und damit die „weltweit glaubwürdigste und verlässlichste Referenz für Daten und Erkenntnisse zu KI“ bieten möchte. Der Analyserahmen wurde in diesem Jahr auf 127 Länder ausgeweitet (gegenüber 25 in 2022) und enthält zahlreiche neue Kategorien, u.a. Gründungsmodelle, die Auswirkungen von KI auf die Umwelt und KI in der öffentlichen Meinung. Zu den zentralen Ergebnissen zählen u.a. der erste Rückgang von privaten Investitionen in KI seit zehn Jahren (auf 91,9 Milliarden US-Dollar) und eine deutliche Steigerung von Gesetzesvorhaben mit Bezug auf KI (auf 36) sowie eine gestiegene Aufmerksamkeit sowohl in der öffentlichen Meinung als auch bei politischen Entscheidungsträgern und übergreifend ein vermehrtes Interesse an KI-Ethik [weitere Informationen]

 

  • Das Open Data Institute ODI hat letzte Woche einen Bericht zu „Responsible data stewardship“ herausgegeben, in dem die Autorinnen und Autoren einen Vorschlag für ein normatives Konzept für die verantwortungsvolle Datenerfassung, -nutzung und -weitergabe vorstellen, das sie als „an iterative, systemic process of ensuring that data is collected, used an shared for public benefit, mitigating the ways that data can produce harm, and addressing how it can redress structural inequalities” definieren. In der vorausgehenden Untersuchung zu Verständnis und Anwendung von „responsible data“ wurden auch Maßnahmen analysiert, die geeignet sind, den entsprechenden Datenumgang in der Praxis befördern. Weitere Möglichkeiten zur Unterstützung von Organisationen und Einrichtungen sollen in einem nächsten Schritt entwickelt werden mit besonderem Augenmerk auf Gemeinwohl, Schadensbegrenzung und Beseitigung struktureller Ungleichheiten. ODI lädt zur Kommentierung und Mitarbeit ein [weitere Informationen]

 

 

  • Der Großraum Hamburg wird nach Mitteilung der Gematik als erste Modellregion für Digitale Gesundheit dienen, in der digitale Anwendungen künftig vor ihrer Einführung erprobt und neue digitale Lösungen entwickelt werden. Das Auswahlverfahren für eine weitere Modellregion laufe derzeit noch [weitere Informationen]

 

  • Am Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) wurde der Ausbau des neuen Forschungsdatenzentrums „IÖR-FDZ“ gestartet, das Politik, Wissenschaft und Planungspraxis einen optimierten Zugang zu raumbezogenen Daten, Informationen sowie digitalen Werkzeugen bieten soll, um so die nachhaltige Entwicklung in Städten und Regionen voranzubringen. Dazu ist das „IÖR-FDZ“ auf eine nationale und internationale Vernetzung ausgerichtet, u.a. als Teil mehrerer NFDI-Konsortien [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Das Land Niedersachsen unterstützt im Forschungsprogramm „zukunft.niedersachsen“ gemeinsam mit der VolkswagenStiftung – neben den Fachhochschulen (s. Info Ticker No. 13) – auch die niedersächsischen Hochschulen mit insgesamt 15 Mio. Euro. Damit sollen hochschulspezifische Transformationsziele implementiert werden, die im Zuge einer Potenzialanalyse zum Wissenschaftssystem des Landes vereinbart wurden. Eine weitere Förderausschreibung zu thematischen Kooperationen zwischen den Hochschulen und der Entwicklung von Wissenschaftsräumen soll im Mai folgen [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Der Europäische Forschungsrat (ERC) hat am 30. März die Auswahlergebnisse zu den diesjährigen ERC Advanced Grants bekanntgegeben. Demnach wurden aus insgesamt knapp 1.650 Anträgen 218 Vorhaben aus 20 europäischen Ländern ausgewählt. Bei einem Gesamtfördervolumen von 544 Mio. Euro liegt Deutschland unter den Herkunftsnationen der ausgezeichneten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit 36 Auszeichnungen an der Spitze, gefolgt von Frankreich (32), Italien (21) und dem Vereinigten Königreich (19). Zu den geförderten Themen gehören u.a. Datenkryptographie, die Semantik von Software-Systemen, Quantentechnologien und „Data Privacy in Digital Markets“. Damit lag die Erfolgsquote dieses Jahr insgesamt bei 13,2 Prozent und 23 Prozent der Ausgezeichneten sind Frauen [weitere Informationen]

 

 

  • Auf dem Forschungsgipfel 2023 mit dem Motto „Blockaden lösen, Chancen nutzen – Ein Innovationssystem für die Transformation“ stand neben der nachhaltigen Gestaltung des Energiesystems v.a. die Digitalisierung im Gesundheitswesen im Mittelpunkt. Hierzu hatten der Stifterverband und die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) Diskussionspapiere vorgelegt, in denen am Beispiel des Gesundheitsdatenraums (EFI) ein Vorgehen auf Basis von Roadmapping vorgestellt wird, um komplexe Politikvorhaben u.a. durch Einbindung der Akteure und die Abstimmung von unterschiedlichen Strategien zügig und wirksam umzusetzen [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Das Generaldirektorat Forschung und Innovation der Europäischen Kommission hat einen Bericht zu den Open Access -Strategien in Lateinamerika und der Karibik (LAC) und der Europäischen Union veröffentlicht und darin Herausforderungen und möglichen Konvergenzen formuliert. Er soll nicht nur die Grundlage für weiterführende Dialoge bilden, sondern auch eine künftige Zusammenarbeit fördern. Hierfür werden sowohl Ziele, als auch politische Aktionen und konkrete Maßnahmen vorgeschlagen [weitere Informationen]

 

  • Die Hochschule Hannover und die TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften haben das Joint Lab „Future Libraries & Research Data“ gestartet, in dem sie gemeinsam ein Innovationscluster zum Schwerpunktthema Forschungsdaten bzw. Data Science sowie zur zukunftsorientierten Entwicklung von wissenschaftlichen Bibliotheken aufbauen wollen. Hierbei soll u.a. auf die Verknüpfungen der TIB im Kontext der NFDI aufgebaut werden und die Ergebnisse auch kleinen und mittleren Hochschulen in Niedersachsen zugutekommen. Das Joint Lab wird für eine zweijährige Anschubphase vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert [weitere Informationen]

 

 

Recht

  • Die Datenschutzkonferenz (DSK) des Bundes und der Länder hat am 27. März eine „Stellungnahme zum Europäischen Gesundheitsdatenraum bei der Nutzung von Gesundheitsdaten(„European Health Data Space“; EHDS) Darin hat sie festgestellt, dass der Verordnungsentwurf der Europäischen Kommission mit Blick auf einen angemessenen Ausgleich zwischen öffentlichem Interesse für die Forschung und dem Grundrecht auf Datenschutz bzw. informationeller Selbstbestimmung „deutlich zu kurz [greife]“. So werden z.B. Auskünfte zur notwendigen Datenanonymisierung und zu Betroffenenrechten bei der Sekundärnutzug von elektronischen Gesundheitsdaten vermisst und darauf hingewiesen, dass das Schutzniveau der DSGVO nicht unterlaufen werden dürfe. Die vorgesehene zentrale Zusammenführung von Klardaten wird von der DSK für unzulässig erklärt und u.a. die Einbindung von unabhängigen Vertrauensstellen oder Treuhandplattformen empfohlen [weitere Informationen]

 

  • Die Europäische Kommission hat die Ergebnisse ihrer Sondierung zu ihrem Vorschlag zur Teilreform der DSGVO für eine bessere (grenzüberschreitende) Umsetzung („Further specifying procedural rules relating to the enforcement of the General Data Protection Regulation“; s. Info Ticker No. 09) veröffentlicht. Demnach sind bis zum Stichtag am 23. März insgesamt 73 Rückmeldungen eingegangen, u.a. von DigitalEurope, der Bitkom, dem Verbraucherzentrale Bundesverband und dem Bundesverband Digitale Wirtschaft, die die Reforminitiative mit großer Mehrheit und weiterführenden Vorschlägen begrüßen. Die Kommission plant die Annahme des des Vorschlags noch in diesem Frühjahr [weitere Informationen]

 

  • In den USA hat die Forschungsorganisation „Center for AI and Digital Policy(„Policy Center“) vor der Behörde für Wettbewerbsrecht und Verbraucherschutz Klage gegen OpenAI eingereicht, da die Einführung von GPT-4 gegen US-amerikanisches Handelsrecht verstoße und sowohl eine offizielle Untersuchung bzw. Regulierung In Italien wurde ChatGPT letzte Woche aufgrund von Datenschutzverstößen und fehlenden Alterskontrollen (vorübergehend) gesperrt [weitere Informationen]

 

 

 Technische Neuerungen

  • Im Verbundprojekt 6G-Health“ („Holistische Entwicklung leistungsfähiger 6G-Vernetzung für verteilte medizintechnische Systeme“) entwickeln unter der Leitung von Vodafone u.a. die Charité Berlin, die Siemens AG, das Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik (HHI), das DFKI und die Universität Bremen Komponenten für zukünftige, vernetzte Medizintechnikanwendungen und prüfen diese mit klinischen Partnern. Das Team, das z. T. auch am Forschungshub „6G-RIC“ mitarbeitet, konzentriert sich auf drei Bereiche: sensordatengestütztes Monitoring von Patientinnen und Patienten, kooperative Arbeitsformen der Behandelnden und die Vernetzung medizinischer Geräte und Umsetzung von Kommunikationsinfrastrukturen im Sinne von „Smart Hospitals“. Das gerade gestartete Vorhaben, dessen Ergebnisse zur internationalen 6G-Standardisierung beitragen und die technologische Souveränität Deutschlands unterstützen sollen, wird vom BMBF für drei Jahre mit 10 Mio. Euro gefördert [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

  • Im Forschungsprojekt „Safe TSN for Industrial-Grade Real-Time Campus 5G“ (stic5G) arbeitet ein deutsch-französisches Konsortium, darunter die Hochschule Offenburg und der französische Netzwerkanbieter Firecell (jeweils federführend), sowie u.a. die TU Dresden und die Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung an der Entwicklung eines industriellen 5G-TSN-Campus-Netzwerkes, um eine „drahtlose, robuste, echtzeitfähige und sichere Datenübertragung" für industrielle Anwendungen mit assoziierten Partnern wie z.B. Airbus Operations und Bosch zu ermöglichen. Damit sollen Produktionsprozesse, u.a. im Bereich Flugzeugmontage optimiert und die digitale Souveränität Europas langfristig gestärkt werden. „stic5G“ wird von deutscher Seite bis Ende 2025 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert [weitere Informationen]

 

  • Ein Forschungsteam der Universität Oldenburg und des Instituts für KI-Sicherheit des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) erarbeitet im Verbundvorhaben „ColDa“ (Collaborative Machine Learning for Data Value Creation) ein KI-Modell, das mithilfe von föderalem Lernen auf Basis sensibler Unternehmensdaten trainiert wird. Um dabei die Trainingsdaten datenschutzkonform zu behandeln, werden sie für diese Form des maschinellen Lernens ausschließlich dezentral gespeichert. Die Forschenden des Projekts, das sich v.a. der Datenintegration und dem Einsatz natürlicher Sprachverarbeitung in Unternehmen widmet, planen nach Konzeption des Modells einen Prototyp zu entwickeln und ihre Vorgehensweise an einem globalen Modell zu evaluieren. Das DLR fördert das Vorhaben über drei Jahre mit rund 450.000 Euro [weitere Informationen]

 

 

Veranstaltungen

 

Tagungsberichte

 

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

 

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de


No. 13

No. 13, 29.03.2023

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

 

  • Die NFDI hat eine fünfte Sektion zur konsortien- und disziplinenübergreifenden Erschließung von gemeinsamen Querschnittsthemen beschlossen eingerichtet. Die Sektion „Industry Engagement soll v.a. die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft koordinieren und weitere Mehrwerte für die Gesellschaft erschließen [weitere Informationen]

 

  • Der Hessische Landtag hat letzte Woche ein Open Data-Gesetzverabschiedet, mit dem „relevante Rohdaten maschinenlesbar, interoperabel, vollständig, in offenen Formaten, auf dem Stand der Technik und mit Metadaten versehen“ zu Verfügung gestellt werden sollen. Die Auffindbarkeit der Daten soll durch ein Metadatenportal unterstützt werden. Insgesamt sollen Unternehmen, speziell KMU, von dem neuen Gesetz ebenso profitieren können wie auch Wissenschaft und Forschung und die öffentliche Verwaltung. Kritik wird, u.a. aus der Opposition, wegen fehlender Verbindlichkeit, zahlreichen Ausnahmen und zu langen Umsetzungsfristen geäußert [weitere Informationen],

 

  • Am 22. März wurde im Bayerischen Landtag der ressortübergreifend erarbeitete „Digitalplan Bayern. Zukunftsstrategie für unsere Heimat Darin sind 205 Digitalisierungsmaßnahmen mit Schwerpunktsetzungen auf die Themen Digitale Bildung und Teilhabe, Grundlagen für eine offene Datenkultur und Einsatz neuer Technologien für den Klimaschutz vorgesehen. Außerdem wird über den laufenden Aufbau eines Open-Data-Portals zur Datenstrukturierung berichtet, das als Prototyp im Laufe des Jahres gestartet werden soll. Insgesamt kündigt der Freistaat zur Umsetzung Investitionen im Umfang von rund einer halben Milliarde Euro an [weitere Informationen]

 

  • Eine weltweite Initiative unter Beteiligung von 73 naturkundlichen Museen und Herbarien aus 28 Ländern, darunter u.a. das Museum für Naturkunde – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung in Berlin und das Naturhistorische Museum Wien, arbeitet am Aufbau einer globalen Datenbank ihrer Sammlungsobjekte. In einem ersten Schritt haben sich die Beteiligten hierfür auf einen einheitlichen Wortschatz für die Sammlungsarten verständigt, um so eine Kartierung der Bestände und ihre Vergleichbarkeit zu ermöglichen. Die Ergebnisse hierzu wurden in „Science” unter dem Titel „A Global Approach for Natural History Museum Collections” veröffentlicht und haben u.a. ein deutliches Ungleichgewicht zwischen dem Globalen Norden und Süden sowie große Sammlungslücken bei den 19 neu definierten Kategorien und in der digitalen Erschließung (nur 16 Prozent) der insgesamt 1,1 Milliarden ermittelten Objekte gezeigt [weitere Informationen]

 

  • Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) hat eine Toolbox zur Entwicklung digitaler Gesundheitsanwendungen erarbeitet. Diese Plattform verbindet digitale Gesundheitstechnologien und -methoden aus nationalen und EU-Forschungsprojekten und ermöglicht interoperable Dienste, die u.a. rechtliche Standards nationaler und europäischer Gesundheitsdatenräume zugunsten einer benutzungsfreundlichen Anwendung für alle Personengruppen berücksichtigen. Das FIT stellt diese Toolbox zusammen mit einer App zur digitalen Schmerz-Anamnese im April öffentlich vor [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Das Land Niedersachsen unterstützt gemeinsam mit der VolkswagenStiftung elf Projekte der angewandten Forschung an niedersächsischen Fachhochschulen mit je 500.000 Euro, u.a. zu den Themen „Sicheres autonomes kooperatives Fahren in der digitalisierten Distributionslogistik“ und „Mikroelektronische Schaltungen für ein skalierbares System zum Auslesen von Quantenzuständen“. Die insgesamt 5,5 Mio. Euro aus der zweiten Förderlinie der Ausschreibung „Innovation an Fachhochschulen“ im Programm „zukunft.niedersachsen“ sollen dazu beitragen, den „Transfer von Wissen und Technologie in die Gesellschaft“ langfristig voranzubringen. Der nächste Stichtag für die Förderlinie ist am 3. Mai [weitere Informationen]

 

  • Die Präsidentinnen und Präsidenten der bayerischen Universitäten haben vor kurzem das „Bayerische Forschungsnetzwerk für Digitale Sicherheit“ ins Leben gerufen. Das Netzwerk, das die Einbindung weiterer bayerischer Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft sowie die Einrichtung regionaler Plattformen (lokale Hubs) vorsieht, soll durch die Nutzung von Synergien und die Bündelung und Ausbildung von Kompetenzen zu einer adäquaten und schnellen Reaktion auf digitale Bedrohungen für Bayern beitragen. Die administrative Leitung hat die Universität Passau übernommen [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Die Europäische Kommission hat letzte Woche das „Mehrjährige Arbeitsprogramm“ 2023-2024 für das Förderprogramm „Digitales Europa“ veröffentlicht und sieht erstmals ergänzend ein eigenes Arbeitsprogramm zum Schwerpunkt Cybersicherheit vor. Während das Hauptarbeitsprogramm Maßnahmen und Projekte u.a. zu Daten, KI, Cloud und digitalen Kompetenzen sowie Schwerpunkte u.a. zum Hochleistungsrechnen (HPC) im Umfang von insgesamt 909,5 Mio. Euro vorsieht, umfasst der neue Schwerpunkt Cybersicherheit einen Förderumfang von 375 Mio. Euro, „um die kollektive Widerstandsfähigkeit der EU gegen Cyberbedrohungen zu stärken“. Die ersten Ausschreibungen werden bereits für dieses Frühjahr angekündigt [weitere Informationen]

 

  • Die Europäische Kommission hat außerdem im Zuge ihrer Bewertungszyklen eine Umfrage zur Bewertung ihrer Exekutivagentur (Executive agencies) gestartet, um zu überprüfen, ob und wie sich die Effizienz, Effektivität und Kohärenz ihrer Maßnahmen durch die Übertragung von Aufgaben an die Agenturen gesteigert hat. Sie bittet alle Interessierten noch bis 7. April um Rückmeldungen u.a. zur Exekutivagentur des Europäischen Forschungsrats, die auch die EU-Forschungsprogramme verwaltet sowie zur Exekutivagentur für Innovation und Netze und zur Exekutivagentur für die Forschung [weitere Informationen]

 

  • Das Europäische Parlament hat im Rahmen eines Bericht zum „State of play of academic freedom in the EU Member States“ sowohl in Europa als auch weltweit erhebliche Verletzungen und Bedrohungen für die Wissenschaftsfreiheit festgestellt und ruft die EU-Mitgliedstaaten zu einer gemeinsamen Definition von Wissenschaftsfreiheit und zum Aufbau eines neuen Monitoringsystems unter verstärkter Einbindung des STOA (Science and Technology Assessment)-Ausschusses Außerdem regt das Parlament konkrete Ausschreibungen für Forschungsprojekte zum Thema akademische Freiheit im Rahmen von Horizon Europe und Erasmus+ an [weitere Informationen]

 

  • Der Senat der DFG hat die Förderung von sechs neuen Schwerpunktprogrammen – u.a. zur „Messtechnik auf fliegenden Plattformen“ beschlossen, die für vorerst drei Jahre zusammen rund 44 Mio. Euro erhalten werden. Darüber hinaus wurde die Einrichtung von dreizehn neuen Forschungsgruppen mit einem Förderumfang von 48,6 Mio. Euro für zunächst vier Jahre bekanntgegeben, u.a. zum Thema „SOURCED – Process-Mining auf verteilten Ereignisquellen“. Damit fördert die DFG aktuell 182 Forschungsgruppen, 12 Klinische Forschungsgruppen und 17 Kolleg-Forschungsgruppen [weitere Informationen]

 

  • Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hat beschlossen, sieben themenspezifische Leibniz-Wissenschaftscampi zur Stärkung der regionalen Vernetzung mit Wissenschaft und Wirtschaft neu bzw. weiter zu fördern. Der Beschluss umfasst ein Budget von 8,4 Mio. Euro für eine Laufzeit von vier Jahren und die Aufnahme von drei neuen Campi, u.a. zum Thema „Digital Transformation of Research“, womit aktuell insgesamt 22 Einrichtungen gefördert werden [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Der Europäische Forschungsrat (European Research Council; ERC) hat eine Studie veröffentlich, in der untersucht wurde, welche Repositorien für Forschende, die vom ERC oder an anderer Stelle im Rahmen von Horizon Europe gefördert werden, am hilfreichsten sind, um die Anforderungen an Open Science zu erfüllen und ihre Ergebnisse mit anderen EU-geförderten Projekten zu teilen. Dabei haben die Autorinnen und Autoren festgestellt, dass von den analysierten 220 Repositorien zwar mehr als 90 Prozent den grundlegenden Ansprüchen für Open Science entsprechen, aber nur wenige (3) auch die obligatorischen bzw. die empfohlenen Anforderungen an Metadaten erfüllen. Die Studie soll sowohl Forschenden als auch den Anbietern von Repositorien als Orientierung dienen [weitere Informationen]

 

  • Die Initiative CoARA („Coalition for Advancing Research Assessment”; zuletzt Info Ticker No. 49/2022) hat einen Aufruf an ihre Mitglieder veröffentlicht, in dem sie um Vorschläge für Arbeitsgruppen und nationale Sektionen („National Chapters“) bittet, mit der die Reform der Forschungsbewertung vorangetrieben werden soll. Geplant sind drei Arten von Arbeitsgruppen – Interessen-, Fach- und institutionelle –, um auf bestehende Aktivitäten aufbauen zu können. Interessenbekundungen können bis 27. April eingereicht werden, über die Auswahl von nationalen Sektionen (derzeit max. eine pro Land) wird ab 6. Juni monatlich entschieden [weitere Informationen]

 

  • Das europäische Verbundprojekt DIAMAS („Developing Institutional Open Access Publishing Models for Advanced Scholarly Communication”) (s. Info Ticker No. 41/2022) führt aktuell eine Umfrage zu Diamond Open Access und der institutionellen Publikationslandschaft durch, um einen Einblick in die aktuelle institutionelle Publikationslandschaft zu gewinnen, bestehende Herausforderungen zu identifizieren und darauf aufbauend eine Reihe von Tools zur Unterstützung institutioneller Verleger zu entwickeln. Institutionelle Publikationsdienstleister (IPSPs) werden bis 30. April um Teilnahme gebeten. Am 12. April wird ein Survey-a-thon (deutsch) angeboten [weitere Informationen]

 

  • Das Handbuch „IT in Bibliotheken“ soll um drei Kapitel ergänzt werden – Digitalisierung von Kulturgütern, Forschungsnahe Dienste und Kommunikation und Wissensmanagement. Hierzu wird im Oktober ein Booksprint veranstaltet und zur Mitarbeit eingeladen. Vorbereitungstreffen finden ab April statt [weitere Informationen]

 

 

Recht

  • Im Europäischen Rat haben sich am 24. März auch die Ständigen Vertretungen der EU-Mitgliedstaaten (AStV; COREPER) auf eine gemeinsame Position zum Europäischen „Gesetz über harmonisierte Vorschriften für einen fairen Datenzugang und faire Datennutzung“ („Data Act“) geeinigt (s. a. Info Ticker No. 11). In Abgrenzung vom ursprünglichen Vorschlag der Kommission haben sie darin u.a. Präzisierungen zum Zusammenspiel mit bestehenden horizontalen und sektoralen Rechtsvorschriften wie dem DGA (Data Governance Act) und der DSGVO vorgenommen. Außerdem wurde ein neuer Passus aufgenommen (Art. 40 Abs. 3), wonach der Data Act keine Präjudizierung gegenüber nationalen Rechtssetzungen darstellt, die den Datenzugang und die Genehmigung zur Datennutzung für wissenschaftliche Zwecke vorsehen. Mit diesem Beschluss kann die schwedische Ratspräsidentschaft die Trilogverhandlungen eröffnen [weitere Informationen]

 

 

 Technische Neuerungen

  • Die TU Ilmenau forscht im Großprojekt „6G Native extensions for XR technologies“ (6G NeXt) mit zehn Partnern aus Industrie und Forschung – darunter die Deutsche Telekom AG (federführend), das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssystem FOKUS und die TU Berlin – an „neuen Softwarearchitekturen für die 6G-Netztechnologie“, um sie in konkrete Multimedia-Anwendungen zu überführen und zu testen. Dazu sollen an der TU Ilmenau ein „Anti-Kollisionssystem für intelligente Drohnen“ sowie ein innovatives „Videokonferenzsystem mit holografischen dreidimensionalen Videos“ ohne Erfordernis spezieller VR-Brillen entwickelt werden. Das BMBF fördert das Projekt im Rahmen des Programms „Kommunikationssysteme Souverän. Digital. Vernetzt“ für eine Laufzeit von drei Jahren [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

  • Am Freitag hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) den (vorzeitigen) Start des ersten deutschen Teilprojekts „ORA“ im „IPCEI Industrial Cloud“ bekannt gegeben. Damit kann SAP noch vor der endgültigen Förderbewilligung durch die EU zusammen mit anderen Partnern im „Important Project of Common European Interest“ mit der Entwicklung offener Referenzarchitekturen (ORA) für eine paneuropäische Cloud-Edge-Infrastruktur beginnen, die u.a. durch die Entwicklung und Bereitstellung von gemeinsamen Schnittstellen, KI-Basisdiensten und einem gemeinsamen Betriebssystem insbesondere KMU den Einstieg in das dezentrale Ökosystem erleichtert soll. Am IPCEI Industrial Cloud sind insgesamt zwölf EU-Mitgliedstaaten beteiligt, dabei ist das SAP-Vorhaben das erste von 22 Teilprojekten aus Deutschland. Das BMWK hat außerdem eine weitere Ausschreibung zum Schwerpunkt nachhaltige und resiliente Nutzungsszenarien angekündigt [weitere Informationen]

 

 

 

Veranstaltungen

  • „Chancen der Digitalisierung: Herausforderung Digitale Transformation?” Webinar (30.03.) [weitere Informationen]
  • „Partnering Event – Forensik intelligenter Systeme“ (online; 05.04.; Anmeldung bis 31.03.) [weitere Informationen]
  • „DIAMAS SURVEY-A-THON Deutsch“ (online; 12.04.) [weitere Informationen]
  • „Offene Auftaktveranstaltung &Onboarding: Tran-the-Trainer-Netzwerk zum FDM in NRW“ (online; 19.04.) [weitere Informationen]
  • „GO UNITE! General Meeting“ (20.04.) [weitere Informationen]
  • “EU Knowledge Valorisation Week” (online; 25.-28.04.) [weitere Informationen]
  • „HeFDI Data Talk: Chemotion - introduction to an electronic lab notebook” (online; 05.05.) [weitere Informationen]
  • „Fellowship of the Data – RDM Trainer Network Meeting” (Berlin; 21.-22.06.) [weitere Informationen]
  • „NFDI4Culture Forum: PERFORMANCE-PRODUKTIONEN-DATEN: Modellierung und Vermittlung ereignisbezogener Informationen“ (Leipzig und online; 14.-15.09.; Anmeldung bis 30.04.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

  • „Wind of Change – Sharing is Caring: How to Improve Research Data & Its Benefits in the Life Sciences” Aufzeichnung [weitere Informationen]

 

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de

 


Sonderausgabe "Föderierte Dateninfrastrukturen f. d. wissenschaftl. Nutzung

Sonderausgabe 27.03.2023

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.
Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

Föderierte Dateninfrastrukturen für die wissenschaftliche Nutzung - Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) veröffentlicht einen Vergleich und Anregungen zu Ausbau und Weiterentwicklung von NFDI, EOSC und Gaia-X

 

Aus dem exponentiellen Wachstum von digitalen Daten in allen Lebens- und Arbeitsbereichen hat sich ein hoher Bedarf an geeigneten Daten- und Informationsinfrastrukturen auf verschiedenen Ebenen – institutionell, regional, national, transnational, europäisch und international – sowie für unterschiedliche Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft ergeben.

Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) bietet in seinem aktuellen Bericht „Föderierte Dateninfrastrukturen für die wissenschaftliche Nutzung“ einen Überblick zu drei zentralen Initiativen – der Nationalen Forschungsdateninfrastrukturen (NFDI), der European Open Science Cloud (EOSC) und der transnationalen Gaia-X Association for Data and Cloud, indem er ihre jeweilige Entstehungsgeschichte, ihre Strukturen und grundlegenden Ziele in einer vergleichenden Analyse gegenüberstellt und offene Fragen für die weitere Entwicklung identifiziert.

Im zweiten Schritt leitet der RfII aus dieser Vergleichsanalyse Anregungen für wissenschaftliche Nutzerinnen und Nutzer sowie Betreiber von Dateninfrastrukturen, Förderorganisationen, Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie wissenschaftspolitische Entscheidungsträger für eine engagierte Mitgestaltung des Ausbaus und der weiteren Entwicklung ab. Die Empfehlungen betreffen u.a. das Engagement von Forschenden, wichtige Fragen der Vernetzung der verschiedenen Initiativen und Strukturen, eine entsprechende Anpassung und Reform von Förderprogrammen sowie Auf- und Ausbau von Kompetenzen und langfristigen Finanzierungsmöglichkeiten.

Der RfII wird den Themenkomplex auch in seiner Konferenz „Datenräume in Deutschland und Europa gestalten: Impulse der Wissenschaft“ am 24.-25. April 2023 (mit Unterstützung der VolkswagenStiftung) in Hannover aufgreifen und diesen Bericht als Grundlage für vertiefende Diskussionen und die gemeinsame Entwicklung weiterführender Thesen anbieten.

Weitere Informationen finden Sie unter: https://rfii.de

 

Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII)
Der RfII wurde von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) eingerichtet, um Bund, Länder und Wissenschaftseinrichtungen bei der Weiterentwicklung wissenschaftlicher Informationsinfrastrukturen und zu verwandten Themen des digitalen Wandels in der Wissenschaft zu beraten. Seine 24 ehrenamtlichen Mitglieder werden ad personam aus den Bereichen der Informationsinfrastruktureinrichtungen, der forschenden Nutzerinnen und Nutzer, des Öffentlichen Lebens sowie der Wissenschaftsministerien von Bund und Ländern berufen.

 

 

Kontakt
Rat für Informationsinfrastrukturen – Geschäftsstelle
Dr. Stefan Lange, Tel. 0551-39-26073
E-Mail: stefan.lange@rfii.de

 

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de


No. 12

No. 12, 22.03.2023

 

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) hat letzte Woche seinen Vorsitz gewählt. Dabei wurden Petra Gehring (TU Darmstadt und ZEVEDI) als Vorsitzende und Lars Bernard (TU Dresden) als Stellvertretung im Amt bestätigt sowie Barbara Helwing (Vorderasiatisches Museum Berlin) als zweite Stellvertretung hinzugewählt. Sie folgt damit auf Stefan Liebig (FU Berlin), der zum Ende der zweiten Mandatsphase aus dem RfII ausgeschieden ist [weitere Informationen]

 

  • Das BMBF hat vor kurzem eine öffentliche Konsultation zum Forschungsdatengesetz gestartet, das im Koalitionsvertrag der Bundesregierung vorgesehen ist, um damit „den Zugang zu Forschungsdaten für öffentliche und private Forschung umfassend [zu] verbessern und [zu] vereinfachen“. Damit mögliche Regelungsgegenstände ermittelt werden können, die auf rechtliche Umsetzbarkeit und praktische Durchführbarkeit geprüft werden sollten, werden alle interessierten Kreise aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft eingeladen, sich bis 11. April hierzu zu äußern [weitere Informationen]

 

  • Der Deutsche Ethikrat hat sich in seiner aktuellen Stellungnahme „Mensch und Maschine – Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz u.a. im Auftrag des Präsidenten den Deutschen Bundestags mit der Grundfrage befasst, „ob durch die Delegation von Tätigkeiten an Maschinen – bis zu einer möglichen Ersetzung – die Bedingungen für verantwortungsvolles Handeln und menschliche Autorenschaft erweitert oder vermindert werden“. Hierfür hat der Ethikrat exemplarisch vier Anwendungsbereiche – Medizin, schulische Bildung, öffentliche Kommunikation und Meinungsbildung sowie öffentliche Verwaltung – untersucht und jeweils spezifische Empfehlungen formuliert, u.a. auch zur Regulierung von Online-Plattformen und zum Datenhandel. Darüber hinaus hat er zehn Querschnittsthemen und übergreifende Empfehlungen identifiziert, darunter u.a. „Wissenserzeugung durch KI und der Umgang mit KI-gestützten Voraussagen“, „Auswirkungen von KI auf menschliche Kompetenzen und Fertigkeiten“ und „Datensouveränität und gemeinwohlorientierte Datennutzung“. Zusammenfassend stellt er fest, „dass die Erweiterung von Handlungsmöglichkeiten für eine Personengruppe mit deren Verminderung für andere einhergehen kann“, weshalb „KI-Anwendungen menschliche Intelligenz, Verantwortung und Bewertung nicht ersetzen“ und „KI den Menschen nicht ersetzen [darf]“ [weitere Informationen]

 

  • Die Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns hat ein Fachkonzept für das Digitale Archiv erarbeitet und stellt darin die fachlichen Anforderungen für die digitale Archivierung elektronischer Informationen und Forschungsdaten im Bayerischen Hauptstaatsarchiv und in acht weiteren Staatsarchiven sowie Lenkungs- und Querschnittsaufgaben vor. Hiermit soll die Einhaltung der FAIR-Prinzipien gewährleistet und mittelfristig die Automatisierung möglichst vieler Arbeitsschritte ermöglicht werden [weitere Informationen]

 

  • Der RatSWD hat Vorschläge zum Umgang der Forschung mit Krisenzeiten erarbeitet und einen (modular aufgebauten) Katalog mit Standardfragen hierzu veröffentlicht, die v.a. Forschende in den Sozialwissenschaften direkt in Studien zu gesellschaftlichen Krisen verwenden können, um so eine verbesserte Vergleich- und Verknüpfbarkeit von Umfragedaten herzustellen. Außerdem hat eine Gruppe von Sachverständigen eine begleitende Handreichung zur Vernetzung erstellt und stellt darin entsprechende Initiativen sowie Empfehlungen zur Datenharmonisierung vor [weitere Informationen]

 

  • Das NFDI-Konsortium KonsortSWD hat die neue Ausschreibungsrunde „Projektförderung Forschungsdatenmanagement“ gestartet, um „Aufwände, die durch die Aufbereitung und Bereitstellung relevanter neuer Datenkorpora für eine Sekundärnutzung entstehen“ zu fördern, die einen oder mehrere der folgenden Aspekte behandeln: 1) Anonymisierungskonzepte für existierende Daten, 2) (internationaler) Datenzugang für die Sekundärnutzung und 3) eine hochwertige Metadatendokumentation für die Datenpublikation. Geplant sind Kooperationsvorhaben mit einem der Forschungsdatenzentren (FDZ), die vom RatSWD akkreditiert wurden. Interessierte Forschende sind eingeladen, sich bis 30. September 2023 zu bewerben. Die Förderung hat einem Umfang von jeweils max. 30.000 Euro und beginnt frühestens zum 1. Oktober 2024 [weitere Informationen]

 

  • Die TIB – Leibniz- Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften hat in ihrem Blog einen Beitrag zum TIB Terminology Service (TS) veröffentlicht, in dem sie die Bedeutung von Ontologien und Terminologien im Forschungsdatenmanagement nicht nur, aber insbesondere auch für die NFDI erläutert [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Die „Learning & Teaching Thematic Peer Groups” der EUA haben letzte Woche ihre Arbeitsberichte veröffentlicht, u.a. zum Thema „Digitally competent teachers“ mit einer Analyse von Maßnahmen, die Hochschulen zur Weiterbildung ihrer Lehrkräfte ergreifen sowie von gemeinsamen Herausforderungen. Der Bericht enthält außerdem Vorschläge für einen umfassenden Ansatz u.a. zu Organisationskultur, Führungsrollen und Umsetzungsstrategien [weitere Informationen]

 

  • Die Universität Hohenheim hat ein Whitepaper zur Anwendung von generativen KI-Systemen an Hochschulen mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT), dem Fraunhofer Institut für angewandte Informationstechnologie (FIT), der RWTH Aachen, der Frankfurt University of Applied Sciences und der Universität Bayreuth Darin rufen sie gemeinsam zu einem durchdachten, effizienten und verantwortungsvollen Einsatz von KI-Tools auf und liefern hierfür Leitfäden sowohl für Studierende als auch für Lehrende mit konkreten Handlungsempfehlungen und Praxistipps. Für 30. März ist ergänzend eine Informationsveranstaltung geplant [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Die OECD hat ihren Flagship Report „Science, Technology and Innovation Outlook 2003“ vorgestellt. In dem alle zwei Jahre erscheinenden Bericht zu globalen Entwicklungen und möglichen Auswirkungen galt diesmal einer der Schwerpunkte der internationalen Zusammenarbeit angesichts wachsender geopolitischer Spannungen. Dabei hat die OECD insbesondere das Verhältnis zwischen den USA, China und der EU untersucht und festgestellt, dass sich der strategische Wettbewerb um Autonomie, v.a. im Technologiebereich, zunehmend auch auf bilaterale Forschungskooperationen und Innovationsvorhaben auswirkt. Sie warnt daher eindringlich vor einer „Entkopplung“, zumal internationale Zusammenarbeit auch im Forschungsbereich angesichts globaler Herausforderungen wichtiger denn je sei [weitere Informationen]

 

  • Das BMBF hat am Freitag einen Eckpunktevorschlag zur Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) veröffentlicht, die im Koalitionsvertrag der Bundesregierung angekündigt worden war. Die Eckpunkte greifen u.a. Ergebnisse der Evaluation und aus dem Stakeholderprozess im letzten Jahr auf. Um mehr „Verlässlichkeit, Planbarkeit und Transparenz“ herzustellen, ist darin u.a. eine Festlegung der Erstvertragsdauer vor der Promotion auf mindestens drei Jahre sowie eine Absenkung der Befristungsdauer in der Postdoc-Phase auf max. drei Jahre vorgesehen. Am Sonntag wurden nach Kritik, u.a. in den sozialen Medien sowie z.B. aus der HRK, auf Ebene der Staatssekretäre weitere Beratungen bzw, eine Überarbeitung vor Fertigstellung des Referentenentwurfs angekündigt [weitere Informationen]

 

  • Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wurde letzte Woche ein neuer Hochleistungsrechner für die Materialforschung in Betrieb genommen, der sich insbesondere durch eine Rechenleistung auszeichnet, die mit der von 10.000 Laptops vergleichbar sei. Mit ihm sollen komplexe Simulationsrechnungen durchgeführt werden, um die Entwicklung neuer Materialien, etwa im Bereich medizinischer Anwendungen zu beschleunigen. Die Kosten des Hochleistungsrechners im Umfang von 1,2 Mio. Euro wurden zur Hälfte vom Struktur- und Innovationsfonds des Landes Baden-Württemberg übernommen [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

 

  • Im ZBW-Blog ist letzte Woche ein Plädoyer für einen reflektierten Einsatz von KI-Modellen an wissenschaftlichen Bibliotheken erschienen [weitere Informationen]

 

  • Times Higher Education“ hat einen Beitrag veröffentlicht, der die Zukunft von wissenschaftliche Bibliotheken im Wandel zu sozialen Akteuren im Rahmen einer partizipativen Kultur „around electronically processed information networks“ begründet und sieben Strategievorschläge hierfür liefert [weitere Informationen]

 

  • Jan-Martin Wiarda berichtet in seinem Blog über den aktuellen Stand der DEAL-Verhandlungen mit dem Verlag Elsevier [weitere Informationen]

 

 

Recht

  • Das Europäische Parlament hat am 16. März seine Position zur Änderung der eIDAS-Verordnung und damit zur Europäischen Digitalen Identität (EUid) auf Grundlage von digitalen Brieftaschen („E-Wallets“) verabschiedet. Wie schon im vorbereitenden Ausschuss (ITRE; s. Info Ticker No. 07) vorgeschlagen, hat sich das Parlament dabei gegen die Anlage eines lebenslangen eindeutigen Identifikators ausgesprochen. Letzte Änderungen betrafen v.a. die Datenspeicherung allein auf dem Gerät der Nutzerin bzw. des Nutzers. Da der Europäische Rat seine Position bereits im Dezember beschlossen hatte (s. Info Ticker No. 49/2022) kann direkt mit den Trilogverhandlungen begonnen werden [weitere Informationen]

 

  • Letzte Woche hat der Staatssekretär des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) der EU-Kommission ein Prioritätenpapier zur Umsetzung des Digitale Märkte-Gesetzes (DMA) übergeben. Diese basieren auf den Ergebnissen einer Stakeholder-Konsultation des BMWK und enthalten die aus Sicht des BMWK relevantesten Gatekeeper sowie zentrale Herausforderungen, darunter faire Vertragsbedingungen, freie Auswahlmöglichkeiten und den Schutz vor wettbewerbsschädlicher Datennutzung [weitere Informationen]

 

 

 Technische Neuerungen

  • Das europäische Verbundprojekt „Sharespace“ („Embodied Social Experiences in Hybrid Shared Spaces”) entwickelt unter der Leitung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) eine Technologie für die non-verbale Kommunikation von Menschen und Avataren im virtuellen Raum. Mittels Erweiterter Realität (eXtended Reality; XR) sollen Avatare in „Shared Hybrid Spaces“ (SHS) auf der Ebene der Sensomotorik miteinander interagieren und dabei a) neuartige kognitive Computerarchitekturen, b) ein selbstkalibrierendes Körpersensornetzwerk sowie c) eine vollständig mobile räumliche Augmented Reality (AR) und virtuelle menschliche Darstellung geschaffen werden. Dies soll zunächst in den Bereichen Gesundheit, Sport und Kunst getestet werden. Das Vorhaben wird von der Europäischen Kommission für zwei Jahre mit rund 5,9 Mio. Euro gefördert [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

  • Die Europäische Kommission hat anlässlich des 30-jährigen Bestehens des europäischen Binnenmarkts letzte Woche auch neun Faktoren für die Steigerung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit veröffentlicht. Hierzu zählen neben anderen die Förderung von „Forschung und Innovation“, etwa durch steuerliche Anreize und Public-private-Partnerships sowie die Förderung von „Digitalisierung“, u.a. durch „Einführung digitaler Instrumente auf breiter Front in der gesamten Wirtschaft“ sowie die Förderung von „Bildung und Kompetenzen“ durch Entwicklung und Anerkennung von Kompetenzen „als Schlüssel zu attraktiven und hochwertigen Arbeitsplätzen“. Zeitgleich wurde ein „Datenraum für das öffentliche Beschaffungswesen“ gestartet, mit dem Zugänglichkeit und Qualität der Daten für öffentliche Aufträge (deren Umfang mit rund 2 Billionen Euro angegeben wird) verbessert werden sollen, um so für fairere Wettbewerbsbedingungen für Unternehmen, gerade für KMU, zu sorgen [weitere Informationen]

 

 

Citizen Science

  • Das NFDI-Konsortium NFDI4Health hat zusammen mit Kooperationspartnern vier Projekte zu Citizen Science im Bereich Gesundheitsdaten gestartet, um den Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern zu suchen und sie über Chancen der Datennutzung zu informieren und so vorhandene Ängste abzubauen [weitere Informationen]

 

 

Veranstaltungen

 

Tagungsberichte

 

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de

 


No. 11

No. 11, 15.03.2023

 

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Am Donnerstag hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) seine „Digitalisierungsstrategie für das Gesundheitswesen und die Pflege Es sieht darin insgesamt sechs Kernvorhaben vor, u.a. den Ausbau der Telematikinfrastruktur auf Basis der elektronischen Patientenakte (ePA), die bis Ende 2024 für mind. 80 Prozent der gesetzlich Versicherten verpflichtend (vorbehaltlich einer Opt-Out-Regelung) eingeführt und wie das E-Rezept (bis Jan. 2024) verbindlicher Standard werden soll. Außerdem soll die „Gesellschaft für Telematik“ (gematik) gestärkt und als „Digitalagentur“ vollständig in staatliche Trägerschaft übernommen werden. Darüber hinaus ist auch eine Stärkung der Forschungsdatenlandschaft vorgesehen und es werden mindestens 300 Forschungsvorhaben bis Ende 2026 angekündigt, die von einem Forschungsdatenzentrum durchgeführt oder initiiert werden sollen. Die Strategie mit Perspektiven bis 2030 wird von zwei Gesetzesvorhaben flankiert: a) dem „Digitalgesetz“, das u.a. auch einen begleitenden Ausschuss für die „Digitalagentur“ vorsieht, in dem Vertretungen von BfDI und BSI sowie aus Ethik und Medizin beratend tätig werden, was die bisherige „Einvernehmensherstellung“ ablösen soll sowie b) dem „Gesundheitsdatennutzungsgesetz“ (GDNG)¸ das u.a. Regelungen zum „Forschungsdatenzentrum Gesundheit“ und zur Datenschutzaufsicht enthalten soll [weitere Informationen]

 

  • Die DFG hat gestern die Ausschreibung für Forschungsprojekte im neuen Infrastrukturschwerpunktprogramm New Data Spaces for the Social Sciences“ (SPP 2431) gestartet.  Auf gemeinsame Initiative des Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe (LlfBI), von GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, der FU Berlin und der Goethe-Universität Frankfurt soll damit längerfristig „die konsequente Modernisierung der sozialwissenschaftlichen Erhebungsmethoden und Forschungsdaten vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Umbrüche“ gefördert werden. Vorgesehen sind vier Förderbereiche: a) Exploration und Integration verschiedener Datentypen, b) Respondent Driven Designs, c) Validität von Instrumenten und d) Multimodale Datenerfassung. Für die erste Förderphase können sich Forschende mit einer Projektskizze zu einem oder mehreren der Förderbereiche bis 17. April bewerben. Die ausgewählten Projekte sollen von einem Zentralprojekt („Research Infrastructure & Innovation Lab“) unterstützt werden, das u.a. IT-basierte Dienste bereitstellt, die Einspeisung der Projektergebnisse in die einschlägigen Forschungsdateninfrastrukturen fördert und rechtliche und ethische Zusammenhänge neuer Datentypen und -verknüpfungen untersucht. Geplanter Förderbeginn ist Juni 2024 [weitere Informationen]

 

  • Nach Vorankündigungen in der letzten Woche hat OpenAI gestern mit GPT-4 die neue, multimodale Version des „Sprachmodells“ vorgelegt, die neben Texten auch Bilder auswerten kann und außerdem deutlich leistungsfähiger (mehr als 100 Billionen Parameter statt bisher 175 Milliarden) sein soll. OpenAI erklärt, dass sie gegenüber der Version GPT-3.5, auf der z.B. ChatGPT bisher funktioniert, auch in der Qualität der Ergebnisse deutlich verbessert wurde [weitere Informationen]

 

  • Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) hat eine neue „Handreichung zum Forschungsdatenmanagement in kleinen Forschungsprojekten herausgegeben, die bislang nicht auf institutionelle Infrastrukturen zurückgreifen konnten. Das Überblickspapier ist nach den Phasen des Forschungsdaten-Lebenszyklus gegliedert und bezieht sich gezielt auf sozial-, verhaltens- und wirtschaftswissenschaftliche Daten. Begleitend wird ein Foliensatz für die Einbindung in Forschung und Lehre angeboten [weitere Informationen]

 

  • In “Science and Public Policy“ ist eine Studie zu “Open Science-related Policies in Europe” erschienen, in der die beiden Autorinnen die Open Science-Strategien von sieben europäischen Ländern analysiert haben. Sie stellen dabei u.a. fest, dass in den wenigsten Policies dezidierte Leitlinien für Maßnahmen zur Bereitstellung und Nutzung von Daten vorgesehen sind. Daher empfehlen sie einen internationalen Open Science-Rahmen für Politik und Praxis, der die Entwicklung von neuen Methoden u.a. durch Anreizsysteme und Maßnahmen zur Anerkennung von engagierten Forschenden fördert [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Ein Team der Ruhr-Universität Bochum und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) hat wie angekündigt (s. Info Ticker No. 03) im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen im Projekt „edu.nrw“ ein „Rechtsgutachten zum Umgang mit KI-Software im Hochschulkontext“ erstellt und bietet darin eine erste umfassende juristische Bewertung für den Einsatz von KI-Diensten, wie z.B. ChatGPT an Hochschulen. Dabei haben sich die Beteiligten mit mehreren Aspekten von Urheberrechtsfragen befasst und sind u.a. zu dem Schluss gekommen, dass Studierende bzw. Nutzende zwar eine Urheberschaft an KI-gestützten Texten beanspruchen können, sofern sie dafür ein „signifikantes Maß an geistiger Eigenleistung" eingesetzt haben. Es wird ausdrücklich von einem Verbot von KI-Tools sowie von entsprechenden Änderungen in Hochschulgesetzen abgeraten und stattdessen für hochschulspezifische (Einzelfall-) Regelungen plädiert. Das Team kündigt weitere Untersuchungen u.a. zu einem konstruktiven Umgang mit den Tools etwa in Prüfungsformaten an [weitere Informationen]

 

  • Das Leibniz- Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF) baut die Informationsstelle OER („OERinfo“) zu einem zentralen „OER-Community-Service und einer Schnittstelle für entsprechende Angebote“ aus. So sollen verschiedene Dienste, wie etwa die „World OER Map“ eingebunden und weitere Netzwerke und Initiativen verknüpft werden. Flankiert von unterschiedlichen Veranstaltungsformaten sollen so – aufbauend auf der OER-Strategie des Bundes – die Kompetenzen in unterschiedlichen Bildungsbereichen erweitert, die OER-Forschung ausgebaut und der Transfer von strukturierenden, übergreifenden Informationen (Meta-OER) verbessert werden. Das Vorhaben wird vom BMBF für eine Laufzeit von fünf Jahren mit 1,9 Mio. Euro gefördert [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat am Freitag Maßnahmen zur Entlastung von energieintensiven Forschungseinrichtungen Damit haben Bund und Länder die Voraussetzungen für Auszahlungen aus dem Härtefallfonds geschaffen, den die Bundesregierung für besonders energieintensive Forschung einrichtet hat und für den sie bis zu 500 Mio. Euro bereitstellt – davon 375 Mio. Euro für 2023 – zusätzlich zu entsprechenden Maßnahmen der Länder. Unterstützt werden sollen damit insbesondere außeruniversitäre Forschungseinrichtungen bzw. Hochschulen für den Betrieb von z.B. Teilchenbeschleunigern, Hochleistungsrechnern oder auch Forschungsschiffen [weitere Informationen]

 

  • Darüber hinaus hat die GWK für die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften – acatech eine neue Förderstruktur Demnach übernimmt der Freistaat Bayern auch den bisher von allen Ländern getragenen Förderanteil, so dass acatech künftig ihre gemeinsame institutionelle Förderung (derzeit rund 3,75 Mio. Euro pro Jahr) zu einem Drittel vom Bund und zu zwei Dritteln vom Freistaat erhält. Außerdem wirbt acatech regelmäßig Mittel aus der öffentlichen Projektförderung und der Privatwirtschaft ein und ist u.a. Initiatorin der Plattform Lernende Systeme und Sitz des Gaia-X Hub Germany [weitere Informationen]

 

  • Die Schweiz bereitet eine Änderung ihrer gesetzlichen Fördergrundlage für Forschung und Innovation vor, um nach dem Ausscheiden aus Horizon Europe die Durchführung bzw. Förderung neuer Projekte am CERN zu ermöglichen [weitere Informationen]

 

  • Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat das vorläufige Ergebnis zur Entwicklung der Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Deutschland für das Jahr 2021 bekanntgegeben. Demnach sind insgesamt 112,6 Milliarden Euro in diesen Bereich geflossen, ein Anstieg um 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei lagen die Ausgaben von öffentlichen und öffentlich geförderten Einrichtungen bei 16,8 Milliarden Euro (Zuwachs von 7,5 Prozent), von Hochschulen wurden 20,6 Milliarden Euro ausgegeben (Zuwachs um 3,3 Prozent) , während auf die Wirtschaft 75,2 Milliarden Euro entfielen, ein Zuwachs um 5,9 Prozent. Der Gesamtanteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag damit 2021 bei 3,1 Prozent – die Bundesregierung plant, den Anteil bis 2025 auf 3,5 Prozent zu steigern [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Das ZBW – Leibniz- Informationszentrum Wirtschaft wird das neue „Repository for Policy Documents“ (REPOD) leiten, ein digitales Repositorium, das Dokumente aus Politik und Politik- bzw. Gesellschaftsberatung, wie Policy Papers, Gutachten und Studien, disziplinenübergreifend und qualitätsgesichert sowohl für Entscheidungsträgerinnen und -träger als auch für die Öffentlichkeit zur Recherche bereitstellt. Die Infrastruktureinrichtung soll mit Förderung des BMBF bis Ende des Jahres errichtet sein [weitere Informationen]

 

  • Eine Arbeitsgruppe des europäischen Bibliotheksverbunds LIBER hat zur Vorbereitung einer Landschaftsanalyse zum Thema „Data Science in Libraries“ eine Umfrage gestartet und lädt bis April zur Teilnahme ein [weitere Informationen]

 

 

Recht

 

  • Auch die zuständige Arbeitsgruppe Telekommunikation und Informationsgesellschaft des Europarats (TELECOM) (s. Info Ticker No. 09) hat gestern über einen Entwurf für die Position des Rats zum Data Act auf der Grundlage eines sechsten Kompromissvorschlags der schwedischen Ratspräsidentschaft beraten. Er sieht, wie schon der fünfte Kompromissvorschlag, u. Modifizierungen zum Datenaustausch mit Forschungsorganisationen (Artikel 21) vor. Als nächstes wird der Ausschuss der Ständigen Vertreter (AStV; COREPER) – voraussichtlich am 22. März – den Entwurf beraten und die Position des Rats beschließen. Anschließend ist der Einstieg in die Trilog-Verhandlungen geplant [weitere Informationen]
    Vor kurzem hatte Heiko Richter in einem Gutachten zu Kapitel V des Data Act vor einer zu frühen Festlegung auf eine Forschungsklausel gewarnt und hierfür eine vertiefende nachgelagerte Befassung empfohlen [weitere Informationen]

 

  • Im Vereinigten Königreich wurde letzte Woche ein Gesetzentwurf zur Reform des Datenschutzrechts („Data Protection and Digital Information Bill“) vorgestellt, der in Abgrenzung von der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) u.a. eine Lockerung der Pflichten zur Datenarchivierung für Unternehmen und Regelungen zur Wiederverwendung von Daten für die Forschung enthält, wobei kommerziellen Organisationen die gleichen Rechte wie Forschenden eingeräumt werden. Die Regierung geht davon aus, dass die Regelung der britischen Wirtschaft in den kommenden zehn Jahren Einsparungen im Umfang von mehr als 4 Milliarden Pfund bei einem gleichzeitig sicheren Schutz der Privatsphäre und der Daten verschaffen wird [weitere Informationen]

 

 

 Technische Neuerungen

  • Im Projekt „QUantum DevIces and subsystems for Communication in spacE” (QUDICE) arbeitet ein europäisches Forschungsteam, darunter das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF), an neuen Möglichkeiten für die weltraumgestützte Quantenschlüsselverteilung, um via Satelliten ein autonomes und ultrasicheres Quantenkommunikationsnetz für Europa auf den Weg zu bringen. Dazu soll am IOF eine weltraumkompatible Photonenpaarquelle entwickelt werden, die mit der Erzeugung „verschränkter Lichtteilchen im Telekommunikations-Wellenlängenbereich“ hohe Abhörsicherheit verspricht. Die Europäische Union fördert das auf drei Jahre angelegte Projekt im Rahmen von „Horizon Europe“ mit 4,3 Mio. Euro [weitere Informationen]

 

 

Veranstaltungen

  • „Datenräume in Deutschland und Europa gestalten – Impulse der Wissenschaft“ (Hannover; 24.-25.04.; Anmeldung erbeten bis 17.03.!) [weitere Informationen]
  • „Launch of the OECD Science, Technology and Innovation Outlook 2023” (Brüssel und online; 16.03.) [weitere Informationen]
  • “Online Workshop MEDEA” (22.03.) [weitere Informationen]
  • „Patientenorientierte Datennutzung“ (Berlin und online; 22.03.) [weitere Informationen]
  • „Rethinking Policy, Expertise and Trust“ (Dublin und online; 23.-25.03.) [weitere Informationen]
  • „Feminist Foreign Policy: Ein neues Paradigma für internationale Wissenschaftskooperationen?“ (online; 24.03.; Anmeldung bis 23.03.) [weitere Informationen]
  • „The year of skills – Is a digitized Europe learning what it takes to compete globally?” (online; 27.03.) [weitere Informationen]
  • „ICANN76 Readout – Highlights & Take-Aways from the Community Forum” (online; 28.03.) [weitere Informationen]
  • “Nachhaltiges Forschungsdatenmanagement gemeinsam umsetzenWorkshop (online; 29.03.) [weitere Informationen]
  • “Keeping open infrastructure open: The SCOSS 4th pledging round info session” Webinar (29.03.) [weitere Informationen]
  • "Publication Policies & Integrity: Open Access, Authorship and Ethical Publishing" Workshop (Helsinki und online; 06.04.) [weitere Informationen]
  • „Im Metaversum - über 'echtes' Leben in einer virtuellen Welt" (Hannover; 13.04.) [weitere Informationen]
  • „Weiterentwicklung von FDM-Kontaktstellen anhand des DIAMANT-Modells“ Workshop (online; 24.-25.04.; Anmeldung bis 09.04.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

  • „ZKI-Frühjahrstagung: ‚Integrierte IT-Versorgung für Forschung, Lehre, Verwaltung und Transfer‘“ [weitere Informationen]

 

 

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

 

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de

 

 


No. 10

 

No. 10, 08.03.2023

 

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Der Europäische Rat hat gestern abschließend dem Programm zur Einrichtung einer EU-eigenen Satellitenkonstellation „Infrastructure for Resilience, Interconnectivity and Security by Satellite“ (IRIS²) (s. Info Ticker No. 4/2022) für den Zeitraum 2023-2027 zugestimmt. Iris² soll unter der Leitung der EU-Agentur für das Weltraumprogramm (EUSPA) hochsichere und ultraschnelle Kommunikationsdienste bereitstellen und damit sowohl die Widerstandsfähigkeit als auch die Souveränität der Europäischen Union stärken. Das Programm wird mit insgesamt 2,4 Milliarden Euro gefördert [weitere Informationen]

 

  • Mit der Initiative „Simpl“ plant die Europäische Kommission die Einführung einer „Smart middleware platform“, die den Aufbau von Cloud-to-edge-Föderationen ermöglichen sowie die Anforderungen verschiedener europäischer Dateninitiativen – darunter auch die Europäischen Datenräume – erfüllen soll. Die Initiative richtet sich dabei sowohl an den öffentlichen als auch an den privaten Sektor. Bis 24. April läuft dazu aktuell eine Ausschreibung, für die im Rahmen des DIGITAL Europe- Programms 65 Mio. Euro bereitgestellt werden. Die Kommission bietet seit kurzem umfangreiche Informationen zu Aufbau und Zielen von Simpl auch online an [weitere Informationen]

 

  • Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wurde das neue Zentrum Health Technologies“ (KIT-HealthTech) gestartet, das auf die Entwicklung „digitaler und technologischer Lösungen für Medizinprodukte“ aus Sicht und zugunsten der Gesellschaft ausgerichtet ist. Um die Forschung im Bereich der digitalen Gesundheitsversorgung voranzutreiben und „das Gesundheitswesen der Zukunft zu gestalten“, setzt das „KIT-HealthTech“ insbesondere auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Forschenden u.a. aus Technik-, Daten- und Lebenswissenschaften sowie die Kooperation mit Kliniknetzwerken, Krankenkassen und Zulassungsbehörden [weitere Informationen]

 

  • Global Partnership for Sustainable Development Data hat mit Unterstützung von Google Org das “Data Sharing Cookbook“ erarbeitet, um Fachleuten und Organisationen sowie Förderern und Entscheidungsträgerinnen und -trägern im Entwicklungssektor ein nutzerfreundliches, pragmatisches und konzises Instrument für erfolgreiche Initiativen zum sektorenübergreifenden Datenaustausch anzubieten. Das „Cook Book“ vergleicht einen effektiven Datenaustausch mit gesunder Ernährung und gliedert sich entsprechend nach fünf „Hauptzutaten“ – Aufbau und Erhalt von Vertrauen, gemeinsame Teilhabe an Werten und Nutzen, Zuverlässigkeit von Daten und Infrastruktur, Stärkung von Wissen und Fähigkeiten sowie Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Sie können je nach Erfordernissen und Möglichkeiten in individuellen Mengen eingesetzt werden, wofür auch „Rezeptvorschläge“ angeboten werden [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Die EUA (European Universities Association) bietet in ihrem jüngsten Scoreboard zum Thema „Autonomie von Universitäten in Europa“ eine umfassende Vergleichsanalyse zu 35 europäischen Hochschulsystemen. Bemerkenswerte Entwicklungen wurden dabei u.a. bei Leitungsmodellen, der transnationalen Zusammenarbeit, im Umgang mit Unterfinanzierungen und zu akademischen Karrierewegen festgestellt. Erstmals wurden auch Bestimmungen zur akademischen Freiheit in nationalen Gesetzgebungen untersucht. Mit Georgien, Rumänien und Schottland wurden drei neue Systeme aufgenommen, das Hochschulsystem in Ungarn ist Gegenstand einer separaten Analyse [weitere Informationen]

 

  • Der Stifterverband schreibt das Programm Transformationslabor Hochschule aus, um Hochschulen jeweils zusammen mit einem regionalen Partner (Unternehmen, Verbände, kommunale Verwaltungen u.a.) bei der Gestaltung und dem Ausbau ihrer Kompetenzen bei der Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken. Das einjährige Programm bietet den teilnehmenden Teams Workshops zu Strategie und Umsetzung von Transformationsprozessen und Vernetzungsaktivitäten sowie eine Unterstützung von 25.000 Euro. Als Teil der Bewerbung, zu der Hochschulen bis 21. April eingeladen sind, ist auch ein laufendes regionales Transformationsprojekt anzugeben [weitere Informationen]

 

  • Die DFG hat über die Resonanz auf das neue Förderprogramm „Forschungsimpulse“ an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW)/ Fachhochschulen (FH) informiert (s. Info Ticker No. 43/2022). Demnach sind zu dem Programm, mit dem erkenntnisorientierte Forschung und Profilentwicklung für eine Laufzeit von max. acht Jahren gefördert werden sollen, bis zum Stichtag 70 Anträge oft mit interdisziplinären Ansätzen eingereicht worden. Die endgültige Förderauswahl soll im Dezember erfolgen [weitere Informationen]

 

  • Im internationalen Verbundprojekt MICROCASA („MICRO-credentials for life-long learning and employability: Building Capacities for developing Agile educational interventions in Southeast Asian Universities“) entwickeln elf Forschungsgruppen aus sechs Ländern, koordiniert durch die Universität des Saarlandes, kostenlose Weiterbildungsangebote, um weltweit den chancengerechten Zugang zu Bildung zu fördern. Interaktive Mikro-Onlinekurse sollen in der Modellregion Südostasien u.a. Frauen, Alleinerziehenden oder Menschen in ländlichen Gegenden die Möglichkeit geben, eigenständig und flexibel Kompetenzen für den Arbeitsmarkt zu erwerben und durch entsprechende Micro-Credentials nachweisen zu können. Die EU fördert das Vorhaben im Rahmen von „Erasmus+“ mit 800.000 Euro [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Forschende der Universität Erlangen-Nürnberg und der Universität Göteborg haben letzte Woche die diesjährige Ausgabe des „Academic Freedom Index“ (AFI) herausgegeben und hierfür mit Unterstützung der VolkswagenStiftung die weltweite Entwicklung der Wissenschaftsfreiheit für den Zeitraum 1900 bis 2022 erfasst. Die diesjährige Analyse zeigt, dass die akademische Freiheit in 22 Ländern (von 179 weltweit) in den letzten zehn Jahren deutlich abgenommen hat – auch in Demokratien –, wovon mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung betroffen ist. Nur in fünf Ländern ist sie leicht angestiegen, so dass der Index-Wert so niedrig sei wie zuletzt vor 40 Jahren [weitere Informationen]

 

 

 

Recht

  • Am 1. März haben die beiden Berichterstatter des Europäischen Parlaments in einer gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse ENVI und LIBE (Öffentliche Gesundheit sowie bürgerliche Freiheiten und Justiz) ihren Berichtsentwurf zum Europäischen Gesundheitsdatenraum (EHDS) vorgestellt. Darin werden insgesamt 158 Änderungsanträge formuliert und in der Begründung der hohe Anspruch des Vorschlags der EU-Kommission gelobt, allerdings auch darauf hingewiesen, dass das Verhältnis zur DSGVO, zur EU-Charta der Grundrechte und den Datenschutzrechten der Mitgliedstaaten noch zu klären sei. Weiterer Klärungsbedarf wird u.a. auch bei der Harmonisierung von Gesundheitsdaten zur Gewährleistung ihrer Interoperabilität sowie von Patientenrechten sowohl bei der Primär- als auch Sekundärnutzung der Daten gesehen. Außerdem äußern sich die Berichterstatter besorgt über die bislang vorgesehenen „relativ restriktiven Haushaltsmittel“. Voraussichtlich im Juli werden beide Ausschüsse über diese und weitere Änderungsvorschläge abstimmen, die Verabschiedung im Plenum des Parlaments ist für September geplant [weitere Informationen]

 

  • Ebenfalls letzte Woche fand im Gesundheitsausschuss des Bundestages die Expertenanhörung zum geplanten Europäischen Gesundheitsdatenraum Zusätzlich zu den zahlreichen Chancen wurden dabei auch hier Fragen u.a. zur Rechts- und Datensicherheit sowie zur notwendigen Interoperabilität angesprochen [weitere Informationen]

 

  • Die Europäische Kommission hat letzte Woche eine sog. „delegierte Verordnung“ im Zusammenhang mit dem Digital Services Act (DSA) vorgelegt, in der Details zur Berechnung der Aufsichtsgebühren vorgelegt werden, die ab Herbst 2023 für die Kontrolle der DSA-Umsetzung von großen und sehr großen Online-Plattformen erhoben werden sollen. Ein Höchstbetrag war bereits im DSA festgelegt worden, die Behandlung von gemeinnützigen Plattformen wird noch unterschiedlich ausgelegt. Das Europäische Parlament und der Rat der EU haben vor Inkrafttreten der Verordnung insgesamt drei Monate Zeit für Einwendungen [weitere Informationen]

 

  • Der Europäische Datenschutzausschuss (EDSA/EDPB) hat vor kurzem den Rechtsrahmen über den transatlantischen Datenaustausch („EU-US Data Privacy Framework“) beraten und sich in seiner Stellungnahme zum geplanten Angemessenheitsbeschluss der Europäischen Kommission zu kommerziellen Aspekten sowie zu Datenzugang und -verwendung geäußert. Dabei hat der EDSA einige Aktualisierungen grundsätzlich begrüßt, allerdings auch Bedenken und Klarstellungsbedarf, insbesondere zur Massenerhebung von Daten geäußert und u.a. weitere Überprüfungen alle drei Jahre vorgeschlagen [weitere Informationen]

 

 

 Technische Neuerungen

  • Letzte Woche wurde das vom Forschungszentrum Jülich (FZJ) koordinierte Großvorhaben „Open Superconducting Quantum Computers“ (OpenSuperQPlus) gestartet, in dem 28 Forschungspartner aus 10 Ländern zusammenarbeiten, um innerhalb von sieben Jahren einen Quantencomputer mit 1000 Qubits zu entwickeln. Die Synergieeffekte aus der Kooperation zahlreicher Akteure und Initiativen sollen v.a. zur Minimierung der Fehlerrate und übergreifend zu einem „vielseitig einsetzbaren Quantencomputer made in Europe“ beitragen. „OpenSuperQPlus“ führt das Projekt „OpenSuperQ“ fort, ist Teil des Europäischen Quanten-Flaggschiff-Projekts  und wird durch einen „Quantum Grant“ im Rahmen von Horizon Europe mit 20 Mio. Euro gefördert [weitere Informationen]

 

  • Im Projekt European Eddy Rich Earth System Models“ (EERIE) untersuchen 17 Partnereinrichtungen unter der Leitung des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), den Einfluss sog. mesoskaliger Ozeanwirbel auf das Klima und entwickeln verbesserte Erdsystemmodelle für entsprechende Simulationen. Hierfür erarbeiten die Forschenden gemeinsam mit Software-Ingenieuren neue Technologien, die geeignet für die hochauflösenden Simulationen an Pre-Exascale-Supercomputern, dabei möglichst energieeffizient sind und somit eine verbesserte Klimabewertung sowohl national als auch international unterstützen. Die Ergebnisse des von der EU für vier Jahre mit über 10 Mio. Euro geförderten Vorhabens sollen auch in die Vorbereitung des nächsten Berichts des Weltklimarats (IPCC) einfließen [weitere Informationen]

 

  • Das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS hat den „Controller IP-Core Media Access Control Security (MACsec)“ für den Schutz von Ethernet-Verbindungen auf der zweiten Schicht des Open-Systems-Interconnection-Modells (OSI) innerhalb eines Local Area Networks (LAN) entwickelt. Der plattformunabhängige Controller IP-Core soll neueste Sicherheitsstandards implementieren, indem er sowohl die kommunizierenden Knoten authentifiziert als auch die Daten verschlüsselt und ihre Integrität schützt [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

  • Das Projekt Gaia-X Federation Services (GXFS) hat, koordiniert von eco – Verband der Internetwirtschaft, eine Umfrage zur Akzeptanz von Gaia-X bei Unternehmen durchgeführt und letzte Woche die Ergebnisse veröffentlicht. Demnach stößt Gaia-X bereits auf große Akzeptanz und den Kooperationsmöglichkeiten wird ein großer Mehrwert zuerkannt. Verbesserungsbedarf wird allerdings noch u.a. für die Rahmenbedingungen, insbesondere die Compliance Mechanismen, gesehen und der „initiale Ressourcenaufwand“ als Hindernis für ein vertiefendes Engagement genannt. Die entsprechenden Handlungsempfehlungen gelten daher v.a. Kommunikations- und Vermittlungsmaßnahmen [weitere Informationen]

 

  • Das am 1. März gestartete Technologieprogramm „Edge Datenwirtschaft“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), das der DLR Projektträger (mit-)konzipiert hat und fachlich begleiten wird, soll in insgesamt zehn Projekten der Entwicklung und Erprobung von Edge-Computing-Software und die Nutzung nachhaltiger Technologien befördern. Die so geförderte lokale Datenverarbeitung und entsprechende Geschäftsmodelle sollen insbesondere die Wettbewerbsfähigkeit und digitale Souveränität von kleinen und mittleren Unternehmen stärken. Das BMWK und das österreichische Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) finanzieren das Programm für drei Jahre mit insgesamt 30 Mio. Euro [weitere Informationen]

 

  • Der Institutsteil Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik (FIT) und Fujitsu Deutschland haben gemeinsam die Studie „Die Zukunft der Arbeit im digitalen Zeitalter. New Digital Work“ herausgegeben, um Unternehmen bei der Umstellung ihrer Unternehmenskultur auf „New Digital Work“, d.h. die „Verbindung der Vorteile von digitaler, agiler, selbstbestimmter und flexibler Arbeit“, zu unterstützen. modernen Unternehmenskultur besser ausgeschöpft werden. Hierfür will das Team zu individuell angepassten „New-Digital-Work-Strategien“ verhelfen und betont u.a. weitreichende Wettbewerbsvorteile, die mit der aktiven Förderung von New-Digital-Work einhergingen [weitere Informationen]

  

 

Veranstaltungen

  • „Datenräume in Deutschland und Europa gestalten – Impulse der Wissenschaft“ (Hannover; 24.-25.04.; Anmeldung erbeten bis 17.03.) [weitere Informationen]

 

  • „Research Data in Discrete Mathematics” (Leipzig; 13.-14.03.) [weitere Informationen]
  • „acatech am Dienstag: Generative KI und ChatGPT – müssen wir nicht mehr (selbst) denken?“ (online; 14.03.) [weitere Informationen]
  • „Innovation Ecosystem Strategy“ Webinar (14.03.) [weitere Informationen]
  • „Engineering Good Software – Quality, Values, Standards, and Education” (München; 15.03.; Anmeldung bis 13.03.) [weitere Informationen]
  • „NFDI4Ing Community Meeting: FAIRe Softwareentwicklung in der Wissenschaft“ (online; 17.03.) [weitere Informationen]
  • “Data Spaces Symposium & Deep-Dive Day; Building the future- benefit together” (Den Haag; 21.-23.03.) [weitere Informationen]
  • “DDI-CDI: Optimising Your Data Description for Integration and Reuse” (Göteborg und online; 24.03.) [weitere Informationen]
  • “FAIR-Impact Open Call for Support” Webinar (27.03.) [weitere Informationen]
  • „Einführung in git und FDM mit GitLab“ Workshop (online; 28.03.; Anmeldung bis 12.03.) [weitere Informationen]
  • “NFDI4Ing Online-Workshop: Research Data Management for Data from HPC” (28.03.) [weitere Informationen]
  • „European Collaborative Cloud for Cultural Heritage Information and Matchmaking event” (online; 28.03.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de


No. 09

No. 09, 01.03.2023

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) lädt für 24.-25. April zur Herrenhäuser Konferenz „Datenräume in Europa und Deutschland gestalten: Impulse aus der Wissenschaft“ ein, die er zusammen mit der VolkswagenStiftung im Schloss Herrenhausen in Hannover veranstaltet. Das Programm ist jetzt vollständig und sieht neben zahlreichen namhaften Vertretungen aus Wissenschaft und Wissenschaftspolitik u.a. eine Evening-Lecture und Diskussion mit Prof. Dr. Antonio Loprieno, dem Präsidenten der All European Academies (ALLEA) vor. Um Anmeldung wird vorzugsweise bis Mitte März gebeten [weitere Informationen]

 

  • Dietrich Nelle, der u.a. Mitglied des RfII ist, hat am Montag im Tagesspiegel Background Digitalisierung & KI einen Beitrag zum Data Act und der in diesem Zusammenhang bisher „faktischen Auskopplung von Wissenschaft aus effektiver Datenteilung“ veröffentlicht [weitere Informationen]

 

  • Heute starten die neuen NFDI-Konsortien der dritten Ausschreibungsrunde: das Konsortium für Basisdienste (Base4NFDI) sowie FAIRagro, NFDI4BIOIMAGE, NFDI4Energy, NFDI4Immuno, NFDI4Memory; NFDI4Objects und NFDIxCS. Ihre Aufnahme wurde auf Empfehlung der DFG im November von der GWK beschlossen (s. Info Ticker No. 45) und erweitert die NFDI auf 27 Konsortien [weitere Informationen]

 

  • Das europäische Infrastrukturnetzwerk ELIXIR hat im Zusammenarbeit u.a. mit zehn der ELIXIR Nodes in Europa sowie weiteren internen und extenen Partnern in einem zweijährigen Projekt neue Standards für die Datenspeicherung und -analyse von „hCNV-Daten” („human copy number variation“) entwickelt. Die auf der Grundlage der FAIR-Prinzipien erarbeiteten Gemeinschaftsstandards sowie Ressourcen und Tools sollen u.a. ELIXIR-Partnern weitere Forschungen erleichtern und auch weltweit zu Fortschritten in der Genomforschung beitragen [weitere Informationen]

 

  • Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten – RatSWD hat eine Handreichung zum Umgang mit unstrukturierten Daten in den Sozial- Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften erarbeitet und hat dabei insbesondere offene Datenformate aus den sozialen Netzwerken untersucht. Diese fielen in der Regel im „natürlichen Lebensumfeld“ an und würden bisher „nicht typischerweise in einer kontrollierten wissenschaftlichen Studie erhoben“. Zu den damit verbundenen spezifischen Herausforderungen bei Datenerhebung und -nutzung haben die Autorinnen und Autoren Empfehlungen, aber auch offene Fragen formuliert [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Das DFKI Labor Berlin befürwortet in einer Stellungnahme zu ChatGPT einen sachlich reflektierten Einsatz des Sprachmodells, das vor allem im Bildungsbereich vielfältige Einsatzmöglichkeiten aufweise, z.B. bei der Überarbeitung selbstverfasster Texte oder im Rahmen von Tutoring-Programmen. Von ChatGPT generierte Texte müssten dennoch stets auf Plausibilität und Korrektheit geprüft werden – von Menschen, da Software zur automatischen Erkennung entsprechender Texten ebenfalls stark fehleranfällig sei. Zur Einschätzung des Wandels im Bildungswesen werden daher interdisziplinäre Runden mit allen Beteiligten empfohlen [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Das BMBF hat eine neue Förderrichtlinie für „Transnationale Forschungsprojekte zum Thema ‚Angewandte Quantenwissenschaften“ veröffentlicht. Um „quantenbasierte Lösungen in Anwendungsfelder jenseits der akademischen Forschung zu überführen“ werden Forschungs- oder Entwicklungsverbundvorhaben von mind. drei Partnern gefördert, die den transnationalen QuantERA-Beteiligungsregeln entsprechen und sich mit konkreten Zielsetzungen auf Basis realer Bedarfe z.B. in den Bereichen Quantenkommunikation, Quantensimulation, Quantencomputing, Quanteninformationswissenschaften oder Quantenmetrologie befassen. Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft sowie Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen können sich bis 11. Mai mit Projektvorschlägen bewerben [weitere Informationen]

 

  • Zum Ende der Konsultation der Europäischen Kommission zu „Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der EU-Forschungsrahmenprogramme“ (s. Info Ticker No. 49/2022) hat Science│Business einen ersten Überblick über die eingereichten Vorschläge aus der europäischen Forschungsgemeinschaft erstellt. Demnach standen die Themen Haushaltsstabilität und -flexibilität im Vordergrund zusammen mit Hinweisen zur Verbesserung des Gleichgewicht zwischen Grundlagen- und angewandter Forschung und der Eindämmung von (ständig) neuen Anforderungen. Die Konsultation bildete den Auftakt zur Entwicklung und Aushandlung des 10. Forschungsrahmenprogramms [weitere Informationen]

 

  • Das BMBF hat die Ergebnisse seiner Konsultation vom Oktober 2022 über die Einschätzung von aktuellen Initiativen im Europäischen Forschungsraum (s. Info Ticker No. 42) veröffentlicht. Demnach haben die beteiligten fast 1500 Forschenden und Wissenschaftsmanagerinnen und -manager – darunter rund 86 Prozent aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen und etwa fünf Prozent aus Industrie und Wirtschaft – übergreifend Digitalthemen als besonders relevant bewertet. Am deutlichsten gilt die für die Verfügbarmachung von öffentlichen Daten für Forschungszwecke (90 Prozent) und sichere Cloudlösungen für wissenschaftliche Daten (84 Prozent). Die Ergebnisse sollen in den Aktionsplan für den Europäischen Forschungsraum einfließen, der Mitte des Jahres vom Bundeskabinett verabschiedet werden soll [weitere Informationen]

 

  • Das ZEW – Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung hat im Rahmen einer Studie festgestellt, dass die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder mit der Förderlinie „Exzellenzcluster“ unter bestimmten Bedingungen die Innovationstätigkeit von Unternehmen in der jeweiligen Region angeregt hat. Daher wird auch die verstärkte Schwerpunktsetzung in der nachfolgenden „Exzellenzstrategie“ begrüßt, während die beiden anderen Förderlinien noch einmal auf überregionale und langfristige Wirkungen für die Privatwirtschaft untersucht werden sollten [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Die EU-Mitgliedstaaten bereiten im Europäischen Rat Schlussfolgerungen zur Reform des wissenschaftlichen Publizierens vor und haben Anfang Februar über einen ersten Entwurf zum „hochwertigen, transparenten, offenen, vertrauenswürdigen und gerechten wissenschaftlichen Publizieren“ beraten, der jetzt zugänglich ist. Er führt in 23 Punkten Kernelemente auf, darunter u.a. die Feststellung, dass der Wandel zu Open Science auf die Steigerung von Qualität, Effizienz und Impact von Wissenschaft abzielt und mit dem freien Zugang zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen verbunden sein muss. Dementsprechend enthält er u.a. die Forderung nach einem sofortigen, uneingeschränkten offenen Zugang zu Forschungsergebnissen ohne Gebühren für die Autorinnen und Autoren und die Aufforderung an die Mitgliedstaaten, geeignete Maßnahmen zur Qualitätssicherung auf Grundlage von Peer-Review-Verfahren und FAIR-Prinzipien einzuführen [weitere Informationen]

 

  • Der Zusammenschluss Knowlegde Exchange (KE), an dem sechs europäische Einrichtungen – darunter die DFG – beteiligt sind, beschäftigt sich u.a. mit dem Thema alternativer Publikationswege. Nachdem bereits ein „Scoping“- Papier zu alternativen Publikations-Plattformen erarbeitet wurde, bereitet KE eine entsprechende Taxonomie vor und hat hierfür eine Umfrage gestartet und lädt alle Plattformen im Bereich Open-Access-Publizieren zur Teilnahme ein [weitere Informationen]

 

  • Die Technische Informationsbibliothek (TIB) hat als Projektpartnerin im open-access.network im Zuge von sechs qualitativen Erhebungen den Umsetzungsstand und die Wahrnehmung von Open Access überprüft, um daraus fachspezifische Handlungsempfehlungen für die verschiedenen Akteure und Akteurinnen ableiten zu können. Befragt wurden Open-Access-Professionals, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus drei ausgewählten Disziplinen, Unternehmen der Privatwirtschaft und offene Open-Access-Infrastrukturen. Die Ergebnisse wurden jetzt zusammenfassend und als Einzelberichte veröffentlicht [weitere Informationen]

 

  • Die Arbeitsgruppe Cititzen Science des europäischen Bibliotheksverbands LIBER hat ihre strategischen Prioritäten für 2023-2027 vorgestellt. Zu den drei Leitlinien gehören u.a. der Ausbau von Citizen Science an Forschungsbibliotheken, etwa durch Fertigstellung und Publikation des „LIBER GUIDE for Citizen Science for librarians and library leaders“ und die Einbindung von Forschungsbibliotheken in Citizen Science-Aktivitäten. Die Prioritäten sollen insbesondere Grundlage für Webinare, Schulungsprogramme, Projekte und Lobbyarbeit bilden [weitere Informationen]

 

 

Recht

 

  • Die Europäische Kommission hat zu dem kürzlich angekündigten Vorschlag für eine neue Verordnung zur besseren (grenzüberschreitenden) Umsetzung der DSGVO (s. Info Ticker No. 8) eine öffentliche Konsultation gestartet und lädt bis 24. März zur Kommentierung ein [weitere Informationen]

 

  • Der Europäische Datenschutzbeauftragte (EDPS) hat letzte Woche die Pilotphase für die Nutzung der europäischen Open Source Software Nextcloud und LibreOffice Online gestartet, die EU-Institutionen den Umstieg von proprietären Programmen auf datenschutzfreundliche Alternativen erleichtern soll. Mit diesem Modell soll eine unbeabsichtigte Datenübermittlung in Nicht-EU-Länder vermieden und die Einhaltung der geltenden europäischen Datenschutzbestimmungen besser gewährleistet werden [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

 

  • Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat ein Policy Paper zum Umgang mit Krypto-Wertanlagen veröffentlicht und legt darin einen 9-Punkte-Rahmen vor, um politische Entscheidungsträgerinnen und -träger über Vorteile und Risiken aufzuklären. Darin wird explizit davor gewarnt, Krypto-Vermögenswerte in den Rang von offiziellen Währungen oder gesetzlichen Zahlungsmitteln zu erheben und u.a. eine verstärkte globale Zusammenarbeit bei der Entwicklung digitaler Infrastrukturen und grenzüberschreitender Finanzierungs- und Zahlungswege empfohlen [weitere Informationen]

 

 

E-Government

  • Alle 16 Bundesländer haben gestern eine gemeinsame Länderposition mit „acht Kernthemen zur weiteren Verwaltungsdigitalisierung“ veröffentlicht. Darin begrüßen sie zwar die Anstrengungen für ein OZG-Folgegesetz, fordern aber – u.a. mit Blick auf die Finanzierung von konkreten Projekten – insbesondere eine frühere Einbindung der Länder in entsprechende Planungs- und Strategieprozesse. Außerdem sprechen sie sich u.a. für eine einheitliche Deutschland-ID aus und eine Entwicklung zur Volldigitalisierung für Verwaltung und Bürgerschaft nach dem Digital-First- bzw. wo möglich Digital-Only-Prinzip [weitere Informationen]

 

  • Vor kurzem hat Niedersachen mitgeteilt, in dem von ihm verantworteten Themenfeld „Gesundheit“ als erstes Bundesland die Entwicklung aller im Zuge der OZG-Umsetzung geplanten Online-Dienste abgeschlossen zu haben und sie bundesweit anderen Bundesländern und Kommunen zur Nachnutzung zur Verfügung zu stellen [weitere Informationen]

 

 

 

Veranstaltungen

  • „DFG Webinar zur Antragstellung im Programm ‚Open Access-Publikationskosten‘“ (10.03.) [weitere Informationen]
  • „Chance Bildung: BMBF-Bildungsforschungstagung“ (Berlin und online; 14.-15.03.) [weitere Informationen]
  • „Horizon Europe Open Science requirements in practice” (Webinar) (16.03.) [weitere Informationen]
  • “NFDI TookTalk with NFDI4Ing“ (online; 20.03.) [weitere Informationen]
  • „DataCite Connect“ (Göteborg; 20.03.) [weitere Informationen]
  • „Lump sum funding – Dos und Don´ts bei der Antragstellung“ (online; 22.03.; Anmeldung bis 20.03.) [weitere Informationen]
  • „VIVO Talks! Erstellung einer Karte zur Visualisierung von Forschungsthemen für den SAMURAI-Katalog und eine Einführung in die Materialdatenplattform (DICE) am National Institute for Materials Science (NIMS), Japan“ (online; 23.03.) [weitere Informationen]
  • „HeFDI Data Talk: Sustainable research software with software management plans (GER)“ (online; 24.03.) [weitere Informationen]
  • „Daten. Politik. Zukunft. – Konferenz für Sozial- und Wirtschaftsdaten“ (Berlin; 27.-28.03.) [weitere Informationen]
  • „Open Access Barcamp 2023“ (Konstanz; 28.03.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

  • „UNESCO: ‚Internet for Trust’ Conference“ Aufzeichnungen und Präsentationen [weitere Informationen]
  • „CC Open Education Platform Lightning Talks” Aufzeichnungen und Präsentationen [weitere Informationen]

 

 

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de


No. 08

No. 08, 22.02.2023

 

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) hat diese Woche seine Stellungnahme zum Referentenentwurf des BMWK für ein Durchführungsgesetz zur „Verordnung über europäische Daten-Governance und zur Änderung der Verordnung (Data Governance Act; DGA)“ veröffentlicht, die er Ende Januar im Rahmen der Verbändeanhörung abgegeben hat (s. Info Ticker No. 03). Er spricht sich darin für eine Gebührenreduzierung für öffentlich geförderte Wissenschaft, die Aufnahme einer Evaluierungsklausel und für zusätzliche Maßnahmen zum Aufbau neuer Intermediäre aus [weitere Informationen]

 

  • Die Initiative D21 hat ihren D21 Digitalindex 2022/2023 veröffentlicht, in dem sie seit zehn Jahren das Lagebild zum Digitalisierungsgrad der Bevölkerung in Deutschland abbildet. Für die diesjährige Studie wurden erstmals zusätzliche Gradmesser für die „Resilienz im digitalen Wandel“ entwickelt und u.a. festgestellt, dass (nur) 64 Prozent der Bürgerinnen und Bürger „gut gewappnet für den digitalen Wandel“ sind. Auf dieser Grundlage hat D21 außerdem das digitalpolitische Monitoring zu fünf Zielen der Digitalstrategie der Bundesregierung begonnen, um mit dieser regelmäßigen Erfolgskontrolle zur strategischen Steuerung von digitalpolitischen Maßnahmen beizutragen [weitere Informationen]

 

  • Der europäische ZusammenschlussKnowledge Exchange“ (KE) hat eine Studie zur (strategischen) Bedeutung von Persistenten Identifikatoren (PIDs) in der Forschung mit dem Titel „Building the Plane as we fly it“ vorgestellt. Hierin wird die aktuelle Lage zu PIDs in sechs europäischen Ländern mit besonderem Augenmerk auf „Neuerscheinungen“ analysiert und die Rolle von relevanten Akteuren, wie PID-Service Providern, Hochschulen, Forschenden, Verlagen und nationalen Bibliotheken untersucht. Außerdem werden anhand von sieben Fallstudien u.a. Risiken dargestellt und weiterführende Empfehlungen an die verschiedenen Stakeholder formuliert [weitere Informationen]

 

 

  • Das Deutsche Netzwerk Versorgungsforschung (DNVF) hat „Empfehlungen für das Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG)“ erarbeitet und spricht sich darin u.a. deutlich dafür aus, möglichst aktuelle und vollständige Daten verfügbar zu machen, da „äußerst relevante Fragestellungen nur mit einem vollständigen, krankenkassenübergreifenden Datensatz aller Versicherten in der notwendigen wissenschaftlichen Qualität bearbeitet werden [können]“, weshalb auch Daten der Privaten Krankenversicherungen erfasst werden müssten. Als Voraussetzung für einen breiten Zugang zu und eine qualitätsvolle Nutzung von Daten wird außerdem die Entwicklung eines entsprechenden Zertifikats empfohlen, das vom DNVF organisiert werden könnte [weitere Informationen].

 

  • Das Team des Forschungsverbunds „MOSLA“ („Molekulare Speicher zur Langzeit-Archivierung“) an der Philipps-Universität Marburg hat die Einsatzmöglichkeit von DNA als digitales Langzeitspeichermedium untersucht und seine Ergebnisse in „Nature Communications“ veröffentlicht. Demnach wurden erhebliche Vorteile im Kodierungsschema „DNA-Aeon“ entdeckt, das Originaldaten kostengünstig in DNA-Codes transformiert und sich v.a. durch eine zuverlässige Fehlerkorrektur auszeichnet. „MOSLA“ wird zusammen mit der Universität Gießen durchgeführt und vom Land Hessen im Rahmen des „LOEWE“– Programms sowie dem BMBF gefördert [weitere Informationen]

 

  • Das NFDI-Konsortium Text+ hat zur kontinuierlichen Erweiterung seiner Daten und Services eine neue Ausschreibung für Kooperationsprojekte veröffentlicht. Darin lädt Text+ Arbeitsgruppen und Abteilungen ein – soweit sie den Förderrichtlinien für die NFDI entsprechen, aber nicht bereits im Rahmen von Text+ gefördert werden –, sich bis 30. April für eine auf 2024 begrenzte Förderung von Projekten aus den Datendomänen Sammlungen, lexikalische Ressourcen, Edition und für die Task Area Infrastruktur/Betrieb zu bewerben [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Die European University Association (EUA) hat angesichts der aktuellen Krisen und möglichen Herausforderungen für die Zusammenarbeit von Universitäten das Projekt “Universities and the future of Europe” (UniFE) gestartet. Sie plant in diesem Rahmen eine Befragung ihrer Mitgliedsuniversitäten nach Erwartungen und Ideen zur künftigen Zusammenarbeit, zu Rahmenbedingungen, politischen Strukturen und multilateralen Rahmenplänen. Außerdem sind Workshops für Hochschulleitungen, Interviews mit Sachverständigen und Vertretungen der nationalen Rektorenkonferenzen vorgesehen. Die Koordinierung und strategische Beratung soll durch ein international besetztes Advisory Board erfolgen. Die ersten Workshops sind für 28. März und 22.-24. Mai geplant [weitere Informationen] ,

 

  • Am Karlsruher Institut für Technologie KIT wurde diese Woche offiziell der Beginn der neuen Förderphase als „KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ gefeiert. Durch das sog. „2. KIT-Weiterentwicklungsgesetz“ wurde die bisherige Aufteilung in Universität und Großforschungseinrichtung aufgelöst und beide Aufgaben gleichrangig etabliert. Dies ermöglicht deutlich flexiblere Gestaltungsspielräume u.a. durch die spezielle Personalkategorie „Hochschullehrerinnen und -lehrer am KIT“, mehr Freiraum bei der Mittelverwendung und beim Einsatz von Personal. Hauptziel ist eine verstärkte Generierung und Nutzung von Synergien in Forschung, Lehre und Transfer [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Im Zusammenhang mit der öffentlichen Konsultation zum Forschungsrahmenprogramm Horizont Europa (s. Info Ticker No. 49/2022) haben die europäischen Universitätsvereinigungen EUA und CESAER heute eine gemeinsame Stellungnahme veröffentlicht, in der sie sich besorgt über den unterschiedlichen Anteil von Forschungsprojekten mit verschiedenen Technology Readiness Levels (TRL) in den ersten beiden Jahren äußern und sich u.a. für ausgewogenere Cluster-Ausschreibungen zu Themen der zweiten Säule aussprechen [weitere Informationen]

 

  • Die Universität Oldenburg untersucht zusammen mit dem Rostocker Standort des Deutschen Zentrums für neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und dem Universitätsklinikum Heidelberg im Projekt „Theoretische, ethische und soziale Implikationen von KI für neuropsychiatrische Forschung und Praxis“ (TESIComP) den Einfluss von KI auf das Verständnis von psychischen und neuropsychiatrischen Krankheiten. Dabei sollen u.a. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, erkrankte Menschen, Klinikangehörige und KI-Entwicklerinnen und -Entwickler zu positiven und negativen Erwartungen an den Einsatz von KI-Technologien interviewt und entsprechende Empfehlungen zur Ethik im Umgang mit KI-Einsatz in der psychiatrischen Praxis entwickelt werden. Das BMBF fördert das Vorhaben für drei Jahre mit rund 700.000 Euro [weitere Informationen]

 

  • Im Verbundvorhaben „KI-Kompass Inklusiv“ baut das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) zusammen mit Projektpartnern das „Kompetenzzentrum für KI-gestützte Assistenztechnologien und Inklusion in der Arbeitswelt“ auf. Es soll die berufliche Beteiligung von Menschen mit Behinderungen mithilfe von drei Säulen unterstützen, darunter der Aufbau einer Datenbank sowie Beratungs- und Schulungsangebote. Das Vorhaben, bei dem Menschen mit Behinderungen in allen Bereichen mitwirken, baut auf das Projekt „KI.ASSIST – Assistenzdienste und Künstliche Intelligenz für Menschen mit Schwerbehinderung in der beruflichen Rehabilitation“ auf und wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) bis 2027 mit rund. 6 Mio. Euro gefördert [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Das DEAL-Konsortium, dem mehr als 500 Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen angehören, hat eine neue Website gestartet und stellt die Informationen seiner bisherigen Online-Angebote „Projekt DEAL“ und „DEAL Operations“ künftig gebündelt auf https://deal-konsortium.de bereit [weitere Informationen]

 

 

 

Recht

 

  • Letzte Woche hat der Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres des Europäischen Parlaments (LIBE) den Entwurf einer Stellungnahme zum Transatlantischen Datenschutzrahmen („EU-US-Data Privacy Framework“) veröffentlicht und sich darin gegen einen Angemessenheitsbeschluss der Europäischen Kommission ausgesprochen (s. Info Ticker No. 50/2022), da er kein tatsächlich gleichwertiges Schutzniveau entsprechend der europäischen Standards schaffe. Stattdessen wird die Kommission zur Fortsetzung der Verhandlungen mit den Vertretungen der US-Regierung aufgerufen [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

  • Im Netzwerkprojekt „TEF-AI-MATTERS“ (Testing and Experimentation Facilities – Manufacturing TesTing and experimentation facilities for EuRopean SMEs), das vom französischen Institut CEA-LIST geleitet wird und an dem u.a. die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) mitwirkt, wird die Qualität von neuen KI-basierten Soft- und Hardware-Lösungen im Fertigungsbereich getestet, um ihre Markteinführung in Europa zu unterstützen. Dabei sollen auch geeignete Zertifizierungsangebote entwickelt und insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Das Vorhaben, an dem 25 Institutionen aus acht Ländern beteiligt sind, wird im Rahmen von „Digital Europe“ mit 60 Mio. Euro für fünf Jahre gefördert [weitere Informationen]

 

  • Im Projekt „Transfer-X“ koordiniert das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) gemeinsam mit dem Institut für KI-Sicherheit des DLR den Aufbau eines Transformations-Hubs in Form einer multimedialen Wissensplattform („Transfer-X“). Mit ihr sollen ergänzend zum Großvorhaben „Catena-X“ gezielt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der Automobilindustrie über Transfermodule Zugang zu Forschungsergebnissen erhalten und dadurch zur Teilhabe an Datenökosystemen motiviert und befähigt werden. „Transfer-X“ wird im Rahmen des Konjunkturpakets Ziffer 35c vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit 8 Mio. Euro gefördert [weitere Informationen]

 

 

E-Government

  • An der Leuphana Universität Lüneburg wird im Vorhaben „Doing Digital Identities“ untersucht, wie sich die zunehmende Umstellung auf digitale Identitätsnachweise auf das Verhältnis von Bürgerinnen und Bürgern zu Behörden und die „gelebte Erfahrung von Staatbürgerschaft“ auswirkt. Das Projekt sieht hierfür Fallstudien aus Deutschland, Estland, Indonesien, Malawi und Sierra Leone vor und wird für fünf Jahre durch den Europäischen Forschungsrat (ERC) gefördert [weitere Informationen]

 

 

 

Veranstaltungen

  • „Panel Discussion: Crypto, Blockchain & Future Finance – Money and Finance in the Digital Transformation” (Berlin und online; 23.02.) [weitere Informationen]
  • „D21Talk – Fachkongress Digitale Gesellschaft 2023“ (Berlin; 27.02.) [weitere Informationen]
  • „Digitalisierte Lebenswelten und integrative Technikentwicklung“ (Mannheim; 28.02.-01.03.) [weitere Informationen]
  • „Der DSA und wie er sich durchsetzen lässt: Online-Talk mit Irene Roche Laguna“ (01.03.) [weitere Informationen]
  •  „Europäische Verteidigungsforschung – Neue Fördermöglichkeiten für Hochschulen und außerhochschulische Forschungseinrichtungen“ (online; 03.03.) [weitere Informationen]
  • „NFDI InfraTalk: How to Define the Quality of Data and Data Models? A Perspective from the Cultural Heritage Domain” (online; 06.03.) [weitere Informationen]
  • „DHd2023: Open Humanities, Open Culture” (Trier und Luxemburg; 13.-17.03.) [weitere Informationen]
  • “KonsortSWD Workshop: Fostering Data Findability in a Changing Ecosystem” (online; 16.03.) [weitere Informationen]
  • „The 1st International Conference on Data Storage in Molecular Media” (online; 21.-23.03.) [weitere Informationen]
  • „Patientenorientierte Datennutzung“ (Berlin und online; 22.03.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

  • „Looking Inside Digital Higher Education: An Institutional Self-Assessment Guide” Aufzeichnung [weitere Informationen]

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de