No. 13

No. 13, 29.03.2023

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

 

  • Die NFDI hat eine fünfte Sektion zur konsortien- und disziplinenübergreifenden Erschließung von gemeinsamen Querschnittsthemen beschlossen eingerichtet. Die Sektion „Industry Engagement soll v.a. die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft koordinieren und weitere Mehrwerte für die Gesellschaft erschließen [weitere Informationen]

 

  • Der Hessische Landtag hat letzte Woche ein Open Data-Gesetzverabschiedet, mit dem „relevante Rohdaten maschinenlesbar, interoperabel, vollständig, in offenen Formaten, auf dem Stand der Technik und mit Metadaten versehen“ zu Verfügung gestellt werden sollen. Die Auffindbarkeit der Daten soll durch ein Metadatenportal unterstützt werden. Insgesamt sollen Unternehmen, speziell KMU, von dem neuen Gesetz ebenso profitieren können wie auch Wissenschaft und Forschung und die öffentliche Verwaltung. Kritik wird, u.a. aus der Opposition, wegen fehlender Verbindlichkeit, zahlreichen Ausnahmen und zu langen Umsetzungsfristen geäußert [weitere Informationen],

 

  • Am 22. März wurde im Bayerischen Landtag der ressortübergreifend erarbeitete „Digitalplan Bayern. Zukunftsstrategie für unsere Heimat Darin sind 205 Digitalisierungsmaßnahmen mit Schwerpunktsetzungen auf die Themen Digitale Bildung und Teilhabe, Grundlagen für eine offene Datenkultur und Einsatz neuer Technologien für den Klimaschutz vorgesehen. Außerdem wird über den laufenden Aufbau eines Open-Data-Portals zur Datenstrukturierung berichtet, das als Prototyp im Laufe des Jahres gestartet werden soll. Insgesamt kündigt der Freistaat zur Umsetzung Investitionen im Umfang von rund einer halben Milliarde Euro an [weitere Informationen]

 

  • Eine weltweite Initiative unter Beteiligung von 73 naturkundlichen Museen und Herbarien aus 28 Ländern, darunter u.a. das Museum für Naturkunde – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung in Berlin und das Naturhistorische Museum Wien, arbeitet am Aufbau einer globalen Datenbank ihrer Sammlungsobjekte. In einem ersten Schritt haben sich die Beteiligten hierfür auf einen einheitlichen Wortschatz für die Sammlungsarten verständigt, um so eine Kartierung der Bestände und ihre Vergleichbarkeit zu ermöglichen. Die Ergebnisse hierzu wurden in „Science” unter dem Titel „A Global Approach for Natural History Museum Collections” veröffentlicht und haben u.a. ein deutliches Ungleichgewicht zwischen dem Globalen Norden und Süden sowie große Sammlungslücken bei den 19 neu definierten Kategorien und in der digitalen Erschließung (nur 16 Prozent) der insgesamt 1,1 Milliarden ermittelten Objekte gezeigt [weitere Informationen]

 

  • Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) hat eine Toolbox zur Entwicklung digitaler Gesundheitsanwendungen erarbeitet. Diese Plattform verbindet digitale Gesundheitstechnologien und -methoden aus nationalen und EU-Forschungsprojekten und ermöglicht interoperable Dienste, die u.a. rechtliche Standards nationaler und europäischer Gesundheitsdatenräume zugunsten einer benutzungsfreundlichen Anwendung für alle Personengruppen berücksichtigen. Das FIT stellt diese Toolbox zusammen mit einer App zur digitalen Schmerz-Anamnese im April öffentlich vor [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Das Land Niedersachsen unterstützt gemeinsam mit der VolkswagenStiftung elf Projekte der angewandten Forschung an niedersächsischen Fachhochschulen mit je 500.000 Euro, u.a. zu den Themen „Sicheres autonomes kooperatives Fahren in der digitalisierten Distributionslogistik“ und „Mikroelektronische Schaltungen für ein skalierbares System zum Auslesen von Quantenzuständen“. Die insgesamt 5,5 Mio. Euro aus der zweiten Förderlinie der Ausschreibung „Innovation an Fachhochschulen“ im Programm „zukunft.niedersachsen“ sollen dazu beitragen, den „Transfer von Wissen und Technologie in die Gesellschaft“ langfristig voranzubringen. Der nächste Stichtag für die Förderlinie ist am 3. Mai [weitere Informationen]

 

  • Die Präsidentinnen und Präsidenten der bayerischen Universitäten haben vor kurzem das „Bayerische Forschungsnetzwerk für Digitale Sicherheit“ ins Leben gerufen. Das Netzwerk, das die Einbindung weiterer bayerischer Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft sowie die Einrichtung regionaler Plattformen (lokale Hubs) vorsieht, soll durch die Nutzung von Synergien und die Bündelung und Ausbildung von Kompetenzen zu einer adäquaten und schnellen Reaktion auf digitale Bedrohungen für Bayern beitragen. Die administrative Leitung hat die Universität Passau übernommen [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Die Europäische Kommission hat letzte Woche das „Mehrjährige Arbeitsprogramm“ 2023-2024 für das Förderprogramm „Digitales Europa“ veröffentlicht und sieht erstmals ergänzend ein eigenes Arbeitsprogramm zum Schwerpunkt Cybersicherheit vor. Während das Hauptarbeitsprogramm Maßnahmen und Projekte u.a. zu Daten, KI, Cloud und digitalen Kompetenzen sowie Schwerpunkte u.a. zum Hochleistungsrechnen (HPC) im Umfang von insgesamt 909,5 Mio. Euro vorsieht, umfasst der neue Schwerpunkt Cybersicherheit einen Förderumfang von 375 Mio. Euro, „um die kollektive Widerstandsfähigkeit der EU gegen Cyberbedrohungen zu stärken“. Die ersten Ausschreibungen werden bereits für dieses Frühjahr angekündigt [weitere Informationen]

 

  • Die Europäische Kommission hat außerdem im Zuge ihrer Bewertungszyklen eine Umfrage zur Bewertung ihrer Exekutivagentur (Executive agencies) gestartet, um zu überprüfen, ob und wie sich die Effizienz, Effektivität und Kohärenz ihrer Maßnahmen durch die Übertragung von Aufgaben an die Agenturen gesteigert hat. Sie bittet alle Interessierten noch bis 7. April um Rückmeldungen u.a. zur Exekutivagentur des Europäischen Forschungsrats, die auch die EU-Forschungsprogramme verwaltet sowie zur Exekutivagentur für Innovation und Netze und zur Exekutivagentur für die Forschung [weitere Informationen]

 

  • Das Europäische Parlament hat im Rahmen eines Bericht zum „State of play of academic freedom in the EU Member States“ sowohl in Europa als auch weltweit erhebliche Verletzungen und Bedrohungen für die Wissenschaftsfreiheit festgestellt und ruft die EU-Mitgliedstaaten zu einer gemeinsamen Definition von Wissenschaftsfreiheit und zum Aufbau eines neuen Monitoringsystems unter verstärkter Einbindung des STOA (Science and Technology Assessment)-Ausschusses Außerdem regt das Parlament konkrete Ausschreibungen für Forschungsprojekte zum Thema akademische Freiheit im Rahmen von Horizon Europe und Erasmus+ an [weitere Informationen]

 

  • Der Senat der DFG hat die Förderung von sechs neuen Schwerpunktprogrammen – u.a. zur „Messtechnik auf fliegenden Plattformen“ beschlossen, die für vorerst drei Jahre zusammen rund 44 Mio. Euro erhalten werden. Darüber hinaus wurde die Einrichtung von dreizehn neuen Forschungsgruppen mit einem Förderumfang von 48,6 Mio. Euro für zunächst vier Jahre bekanntgegeben, u.a. zum Thema „SOURCED – Process-Mining auf verteilten Ereignisquellen“. Damit fördert die DFG aktuell 182 Forschungsgruppen, 12 Klinische Forschungsgruppen und 17 Kolleg-Forschungsgruppen [weitere Informationen]

 

  • Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hat beschlossen, sieben themenspezifische Leibniz-Wissenschaftscampi zur Stärkung der regionalen Vernetzung mit Wissenschaft und Wirtschaft neu bzw. weiter zu fördern. Der Beschluss umfasst ein Budget von 8,4 Mio. Euro für eine Laufzeit von vier Jahren und die Aufnahme von drei neuen Campi, u.a. zum Thema „Digital Transformation of Research“, womit aktuell insgesamt 22 Einrichtungen gefördert werden [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Der Europäische Forschungsrat (European Research Council; ERC) hat eine Studie veröffentlich, in der untersucht wurde, welche Repositorien für Forschende, die vom ERC oder an anderer Stelle im Rahmen von Horizon Europe gefördert werden, am hilfreichsten sind, um die Anforderungen an Open Science zu erfüllen und ihre Ergebnisse mit anderen EU-geförderten Projekten zu teilen. Dabei haben die Autorinnen und Autoren festgestellt, dass von den analysierten 220 Repositorien zwar mehr als 90 Prozent den grundlegenden Ansprüchen für Open Science entsprechen, aber nur wenige (3) auch die obligatorischen bzw. die empfohlenen Anforderungen an Metadaten erfüllen. Die Studie soll sowohl Forschenden als auch den Anbietern von Repositorien als Orientierung dienen [weitere Informationen]

 

  • Die Initiative CoARA („Coalition for Advancing Research Assessment”; zuletzt Info Ticker No. 49/2022) hat einen Aufruf an ihre Mitglieder veröffentlicht, in dem sie um Vorschläge für Arbeitsgruppen und nationale Sektionen („National Chapters“) bittet, mit der die Reform der Forschungsbewertung vorangetrieben werden soll. Geplant sind drei Arten von Arbeitsgruppen – Interessen-, Fach- und institutionelle –, um auf bestehende Aktivitäten aufbauen zu können. Interessenbekundungen können bis 27. April eingereicht werden, über die Auswahl von nationalen Sektionen (derzeit max. eine pro Land) wird ab 6. Juni monatlich entschieden [weitere Informationen]

 

  • Das europäische Verbundprojekt DIAMAS („Developing Institutional Open Access Publishing Models for Advanced Scholarly Communication”) (s. Info Ticker No. 41/2022) führt aktuell eine Umfrage zu Diamond Open Access und der institutionellen Publikationslandschaft durch, um einen Einblick in die aktuelle institutionelle Publikationslandschaft zu gewinnen, bestehende Herausforderungen zu identifizieren und darauf aufbauend eine Reihe von Tools zur Unterstützung institutioneller Verleger zu entwickeln. Institutionelle Publikationsdienstleister (IPSPs) werden bis 30. April um Teilnahme gebeten. Am 12. April wird ein Survey-a-thon (deutsch) angeboten [weitere Informationen]

 

  • Das Handbuch „IT in Bibliotheken“ soll um drei Kapitel ergänzt werden – Digitalisierung von Kulturgütern, Forschungsnahe Dienste und Kommunikation und Wissensmanagement. Hierzu wird im Oktober ein Booksprint veranstaltet und zur Mitarbeit eingeladen. Vorbereitungstreffen finden ab April statt [weitere Informationen]

 

 

Recht

  • Im Europäischen Rat haben sich am 24. März auch die Ständigen Vertretungen der EU-Mitgliedstaaten (AStV; COREPER) auf eine gemeinsame Position zum Europäischen „Gesetz über harmonisierte Vorschriften für einen fairen Datenzugang und faire Datennutzung“ („Data Act“) geeinigt (s. a. Info Ticker No. 11). In Abgrenzung vom ursprünglichen Vorschlag der Kommission haben sie darin u.a. Präzisierungen zum Zusammenspiel mit bestehenden horizontalen und sektoralen Rechtsvorschriften wie dem DGA (Data Governance Act) und der DSGVO vorgenommen. Außerdem wurde ein neuer Passus aufgenommen (Art. 40 Abs. 3), wonach der Data Act keine Präjudizierung gegenüber nationalen Rechtssetzungen darstellt, die den Datenzugang und die Genehmigung zur Datennutzung für wissenschaftliche Zwecke vorsehen. Mit diesem Beschluss kann die schwedische Ratspräsidentschaft die Trilogverhandlungen eröffnen [weitere Informationen]

 

 

 Technische Neuerungen

  • Die TU Ilmenau forscht im Großprojekt „6G Native extensions for XR technologies“ (6G NeXt) mit zehn Partnern aus Industrie und Forschung – darunter die Deutsche Telekom AG (federführend), das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssystem FOKUS und die TU Berlin – an „neuen Softwarearchitekturen für die 6G-Netztechnologie“, um sie in konkrete Multimedia-Anwendungen zu überführen und zu testen. Dazu sollen an der TU Ilmenau ein „Anti-Kollisionssystem für intelligente Drohnen“ sowie ein innovatives „Videokonferenzsystem mit holografischen dreidimensionalen Videos“ ohne Erfordernis spezieller VR-Brillen entwickelt werden. Das BMBF fördert das Projekt im Rahmen des Programms „Kommunikationssysteme Souverän. Digital. Vernetzt“ für eine Laufzeit von drei Jahren [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

  • Am Freitag hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) den (vorzeitigen) Start des ersten deutschen Teilprojekts „ORA“ im „IPCEI Industrial Cloud“ bekannt gegeben. Damit kann SAP noch vor der endgültigen Förderbewilligung durch die EU zusammen mit anderen Partnern im „Important Project of Common European Interest“ mit der Entwicklung offener Referenzarchitekturen (ORA) für eine paneuropäische Cloud-Edge-Infrastruktur beginnen, die u.a. durch die Entwicklung und Bereitstellung von gemeinsamen Schnittstellen, KI-Basisdiensten und einem gemeinsamen Betriebssystem insbesondere KMU den Einstieg in das dezentrale Ökosystem erleichtert soll. Am IPCEI Industrial Cloud sind insgesamt zwölf EU-Mitgliedstaaten beteiligt, dabei ist das SAP-Vorhaben das erste von 22 Teilprojekten aus Deutschland. Das BMWK hat außerdem eine weitere Ausschreibung zum Schwerpunkt nachhaltige und resiliente Nutzungsszenarien angekündigt [weitere Informationen]

 

 

 

Veranstaltungen

  • „Chancen der Digitalisierung: Herausforderung Digitale Transformation?” Webinar (30.03.) [weitere Informationen]
  • „Partnering Event – Forensik intelligenter Systeme“ (online; 05.04.; Anmeldung bis 31.03.) [weitere Informationen]
  • „DIAMAS SURVEY-A-THON Deutsch“ (online; 12.04.) [weitere Informationen]
  • „Offene Auftaktveranstaltung &Onboarding: Tran-the-Trainer-Netzwerk zum FDM in NRW“ (online; 19.04.) [weitere Informationen]
  • „GO UNITE! General Meeting“ (20.04.) [weitere Informationen]
  • “EU Knowledge Valorisation Week” (online; 25.-28.04.) [weitere Informationen]
  • „HeFDI Data Talk: Chemotion - introduction to an electronic lab notebook” (online; 05.05.) [weitere Informationen]
  • „Fellowship of the Data – RDM Trainer Network Meeting” (Berlin; 21.-22.06.) [weitere Informationen]
  • „NFDI4Culture Forum: PERFORMANCE-PRODUKTIONEN-DATEN: Modellierung und Vermittlung ereignisbezogener Informationen“ (Leipzig und online; 14.-15.09.; Anmeldung bis 30.04.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

  • „Wind of Change – Sharing is Caring: How to Improve Research Data & Its Benefits in the Life Sciences” Aufzeichnung [weitere Informationen]

 

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

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Sonderausgabe "Föderierte Dateninfrastrukturen f. d. wissenschaftl. Nutzung

Sonderausgabe 27.03.2023

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Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

Föderierte Dateninfrastrukturen für die wissenschaftliche Nutzung - Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) veröffentlicht einen Vergleich und Anregungen zu Ausbau und Weiterentwicklung von NFDI, EOSC und Gaia-X

 

Aus dem exponentiellen Wachstum von digitalen Daten in allen Lebens- und Arbeitsbereichen hat sich ein hoher Bedarf an geeigneten Daten- und Informationsinfrastrukturen auf verschiedenen Ebenen – institutionell, regional, national, transnational, europäisch und international – sowie für unterschiedliche Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft ergeben.

Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) bietet in seinem aktuellen Bericht „Föderierte Dateninfrastrukturen für die wissenschaftliche Nutzung“ einen Überblick zu drei zentralen Initiativen – der Nationalen Forschungsdateninfrastrukturen (NFDI), der European Open Science Cloud (EOSC) und der transnationalen Gaia-X Association for Data and Cloud, indem er ihre jeweilige Entstehungsgeschichte, ihre Strukturen und grundlegenden Ziele in einer vergleichenden Analyse gegenüberstellt und offene Fragen für die weitere Entwicklung identifiziert.

Im zweiten Schritt leitet der RfII aus dieser Vergleichsanalyse Anregungen für wissenschaftliche Nutzerinnen und Nutzer sowie Betreiber von Dateninfrastrukturen, Förderorganisationen, Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie wissenschaftspolitische Entscheidungsträger für eine engagierte Mitgestaltung des Ausbaus und der weiteren Entwicklung ab. Die Empfehlungen betreffen u.a. das Engagement von Forschenden, wichtige Fragen der Vernetzung der verschiedenen Initiativen und Strukturen, eine entsprechende Anpassung und Reform von Förderprogrammen sowie Auf- und Ausbau von Kompetenzen und langfristigen Finanzierungsmöglichkeiten.

Der RfII wird den Themenkomplex auch in seiner Konferenz „Datenräume in Deutschland und Europa gestalten: Impulse der Wissenschaft“ am 24.-25. April 2023 (mit Unterstützung der VolkswagenStiftung) in Hannover aufgreifen und diesen Bericht als Grundlage für vertiefende Diskussionen und die gemeinsame Entwicklung weiterführender Thesen anbieten.

Weitere Informationen finden Sie unter: https://rfii.de

 

Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII)
Der RfII wurde von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) eingerichtet, um Bund, Länder und Wissenschaftseinrichtungen bei der Weiterentwicklung wissenschaftlicher Informationsinfrastrukturen und zu verwandten Themen des digitalen Wandels in der Wissenschaft zu beraten. Seine 24 ehrenamtlichen Mitglieder werden ad personam aus den Bereichen der Informationsinfrastruktureinrichtungen, der forschenden Nutzerinnen und Nutzer, des Öffentlichen Lebens sowie der Wissenschaftsministerien von Bund und Ländern berufen.

 

 

Kontakt
Rat für Informationsinfrastrukturen – Geschäftsstelle
Dr. Stefan Lange, Tel. 0551-39-26073
E-Mail: stefan.lange@rfii.de

 

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No. 12

No. 12, 22.03.2023

 

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) hat letzte Woche seinen Vorsitz gewählt. Dabei wurden Petra Gehring (TU Darmstadt und ZEVEDI) als Vorsitzende und Lars Bernard (TU Dresden) als Stellvertretung im Amt bestätigt sowie Barbara Helwing (Vorderasiatisches Museum Berlin) als zweite Stellvertretung hinzugewählt. Sie folgt damit auf Stefan Liebig (FU Berlin), der zum Ende der zweiten Mandatsphase aus dem RfII ausgeschieden ist [weitere Informationen]

 

  • Das BMBF hat vor kurzem eine öffentliche Konsultation zum Forschungsdatengesetz gestartet, das im Koalitionsvertrag der Bundesregierung vorgesehen ist, um damit „den Zugang zu Forschungsdaten für öffentliche und private Forschung umfassend [zu] verbessern und [zu] vereinfachen“. Damit mögliche Regelungsgegenstände ermittelt werden können, die auf rechtliche Umsetzbarkeit und praktische Durchführbarkeit geprüft werden sollten, werden alle interessierten Kreise aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft eingeladen, sich bis 11. April hierzu zu äußern [weitere Informationen]

 

  • Der Deutsche Ethikrat hat sich in seiner aktuellen Stellungnahme „Mensch und Maschine – Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz u.a. im Auftrag des Präsidenten den Deutschen Bundestags mit der Grundfrage befasst, „ob durch die Delegation von Tätigkeiten an Maschinen – bis zu einer möglichen Ersetzung – die Bedingungen für verantwortungsvolles Handeln und menschliche Autorenschaft erweitert oder vermindert werden“. Hierfür hat der Ethikrat exemplarisch vier Anwendungsbereiche – Medizin, schulische Bildung, öffentliche Kommunikation und Meinungsbildung sowie öffentliche Verwaltung – untersucht und jeweils spezifische Empfehlungen formuliert, u.a. auch zur Regulierung von Online-Plattformen und zum Datenhandel. Darüber hinaus hat er zehn Querschnittsthemen und übergreifende Empfehlungen identifiziert, darunter u.a. „Wissenserzeugung durch KI und der Umgang mit KI-gestützten Voraussagen“, „Auswirkungen von KI auf menschliche Kompetenzen und Fertigkeiten“ und „Datensouveränität und gemeinwohlorientierte Datennutzung“. Zusammenfassend stellt er fest, „dass die Erweiterung von Handlungsmöglichkeiten für eine Personengruppe mit deren Verminderung für andere einhergehen kann“, weshalb „KI-Anwendungen menschliche Intelligenz, Verantwortung und Bewertung nicht ersetzen“ und „KI den Menschen nicht ersetzen [darf]“ [weitere Informationen]

 

  • Die Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns hat ein Fachkonzept für das Digitale Archiv erarbeitet und stellt darin die fachlichen Anforderungen für die digitale Archivierung elektronischer Informationen und Forschungsdaten im Bayerischen Hauptstaatsarchiv und in acht weiteren Staatsarchiven sowie Lenkungs- und Querschnittsaufgaben vor. Hiermit soll die Einhaltung der FAIR-Prinzipien gewährleistet und mittelfristig die Automatisierung möglichst vieler Arbeitsschritte ermöglicht werden [weitere Informationen]

 

  • Der RatSWD hat Vorschläge zum Umgang der Forschung mit Krisenzeiten erarbeitet und einen (modular aufgebauten) Katalog mit Standardfragen hierzu veröffentlicht, die v.a. Forschende in den Sozialwissenschaften direkt in Studien zu gesellschaftlichen Krisen verwenden können, um so eine verbesserte Vergleich- und Verknüpfbarkeit von Umfragedaten herzustellen. Außerdem hat eine Gruppe von Sachverständigen eine begleitende Handreichung zur Vernetzung erstellt und stellt darin entsprechende Initiativen sowie Empfehlungen zur Datenharmonisierung vor [weitere Informationen]

 

  • Das NFDI-Konsortium KonsortSWD hat die neue Ausschreibungsrunde „Projektförderung Forschungsdatenmanagement“ gestartet, um „Aufwände, die durch die Aufbereitung und Bereitstellung relevanter neuer Datenkorpora für eine Sekundärnutzung entstehen“ zu fördern, die einen oder mehrere der folgenden Aspekte behandeln: 1) Anonymisierungskonzepte für existierende Daten, 2) (internationaler) Datenzugang für die Sekundärnutzung und 3) eine hochwertige Metadatendokumentation für die Datenpublikation. Geplant sind Kooperationsvorhaben mit einem der Forschungsdatenzentren (FDZ), die vom RatSWD akkreditiert wurden. Interessierte Forschende sind eingeladen, sich bis 30. September 2023 zu bewerben. Die Förderung hat einem Umfang von jeweils max. 30.000 Euro und beginnt frühestens zum 1. Oktober 2024 [weitere Informationen]

 

  • Die TIB – Leibniz- Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften hat in ihrem Blog einen Beitrag zum TIB Terminology Service (TS) veröffentlicht, in dem sie die Bedeutung von Ontologien und Terminologien im Forschungsdatenmanagement nicht nur, aber insbesondere auch für die NFDI erläutert [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Die „Learning & Teaching Thematic Peer Groups” der EUA haben letzte Woche ihre Arbeitsberichte veröffentlicht, u.a. zum Thema „Digitally competent teachers“ mit einer Analyse von Maßnahmen, die Hochschulen zur Weiterbildung ihrer Lehrkräfte ergreifen sowie von gemeinsamen Herausforderungen. Der Bericht enthält außerdem Vorschläge für einen umfassenden Ansatz u.a. zu Organisationskultur, Führungsrollen und Umsetzungsstrategien [weitere Informationen]

 

  • Die Universität Hohenheim hat ein Whitepaper zur Anwendung von generativen KI-Systemen an Hochschulen mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT), dem Fraunhofer Institut für angewandte Informationstechnologie (FIT), der RWTH Aachen, der Frankfurt University of Applied Sciences und der Universität Bayreuth Darin rufen sie gemeinsam zu einem durchdachten, effizienten und verantwortungsvollen Einsatz von KI-Tools auf und liefern hierfür Leitfäden sowohl für Studierende als auch für Lehrende mit konkreten Handlungsempfehlungen und Praxistipps. Für 30. März ist ergänzend eine Informationsveranstaltung geplant [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Die OECD hat ihren Flagship Report „Science, Technology and Innovation Outlook 2003“ vorgestellt. In dem alle zwei Jahre erscheinenden Bericht zu globalen Entwicklungen und möglichen Auswirkungen galt diesmal einer der Schwerpunkte der internationalen Zusammenarbeit angesichts wachsender geopolitischer Spannungen. Dabei hat die OECD insbesondere das Verhältnis zwischen den USA, China und der EU untersucht und festgestellt, dass sich der strategische Wettbewerb um Autonomie, v.a. im Technologiebereich, zunehmend auch auf bilaterale Forschungskooperationen und Innovationsvorhaben auswirkt. Sie warnt daher eindringlich vor einer „Entkopplung“, zumal internationale Zusammenarbeit auch im Forschungsbereich angesichts globaler Herausforderungen wichtiger denn je sei [weitere Informationen]

 

  • Das BMBF hat am Freitag einen Eckpunktevorschlag zur Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) veröffentlicht, die im Koalitionsvertrag der Bundesregierung angekündigt worden war. Die Eckpunkte greifen u.a. Ergebnisse der Evaluation und aus dem Stakeholderprozess im letzten Jahr auf. Um mehr „Verlässlichkeit, Planbarkeit und Transparenz“ herzustellen, ist darin u.a. eine Festlegung der Erstvertragsdauer vor der Promotion auf mindestens drei Jahre sowie eine Absenkung der Befristungsdauer in der Postdoc-Phase auf max. drei Jahre vorgesehen. Am Sonntag wurden nach Kritik, u.a. in den sozialen Medien sowie z.B. aus der HRK, auf Ebene der Staatssekretäre weitere Beratungen bzw, eine Überarbeitung vor Fertigstellung des Referentenentwurfs angekündigt [weitere Informationen]

 

  • Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wurde letzte Woche ein neuer Hochleistungsrechner für die Materialforschung in Betrieb genommen, der sich insbesondere durch eine Rechenleistung auszeichnet, die mit der von 10.000 Laptops vergleichbar sei. Mit ihm sollen komplexe Simulationsrechnungen durchgeführt werden, um die Entwicklung neuer Materialien, etwa im Bereich medizinischer Anwendungen zu beschleunigen. Die Kosten des Hochleistungsrechners im Umfang von 1,2 Mio. Euro wurden zur Hälfte vom Struktur- und Innovationsfonds des Landes Baden-Württemberg übernommen [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

 

  • Im ZBW-Blog ist letzte Woche ein Plädoyer für einen reflektierten Einsatz von KI-Modellen an wissenschaftlichen Bibliotheken erschienen [weitere Informationen]

 

  • Times Higher Education“ hat einen Beitrag veröffentlicht, der die Zukunft von wissenschaftliche Bibliotheken im Wandel zu sozialen Akteuren im Rahmen einer partizipativen Kultur „around electronically processed information networks“ begründet und sieben Strategievorschläge hierfür liefert [weitere Informationen]

 

  • Jan-Martin Wiarda berichtet in seinem Blog über den aktuellen Stand der DEAL-Verhandlungen mit dem Verlag Elsevier [weitere Informationen]

 

 

Recht

  • Das Europäische Parlament hat am 16. März seine Position zur Änderung der eIDAS-Verordnung und damit zur Europäischen Digitalen Identität (EUid) auf Grundlage von digitalen Brieftaschen („E-Wallets“) verabschiedet. Wie schon im vorbereitenden Ausschuss (ITRE; s. Info Ticker No. 07) vorgeschlagen, hat sich das Parlament dabei gegen die Anlage eines lebenslangen eindeutigen Identifikators ausgesprochen. Letzte Änderungen betrafen v.a. die Datenspeicherung allein auf dem Gerät der Nutzerin bzw. des Nutzers. Da der Europäische Rat seine Position bereits im Dezember beschlossen hatte (s. Info Ticker No. 49/2022) kann direkt mit den Trilogverhandlungen begonnen werden [weitere Informationen]

 

  • Letzte Woche hat der Staatssekretär des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) der EU-Kommission ein Prioritätenpapier zur Umsetzung des Digitale Märkte-Gesetzes (DMA) übergeben. Diese basieren auf den Ergebnissen einer Stakeholder-Konsultation des BMWK und enthalten die aus Sicht des BMWK relevantesten Gatekeeper sowie zentrale Herausforderungen, darunter faire Vertragsbedingungen, freie Auswahlmöglichkeiten und den Schutz vor wettbewerbsschädlicher Datennutzung [weitere Informationen]

 

 

 Technische Neuerungen

  • Das europäische Verbundprojekt „Sharespace“ („Embodied Social Experiences in Hybrid Shared Spaces”) entwickelt unter der Leitung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) eine Technologie für die non-verbale Kommunikation von Menschen und Avataren im virtuellen Raum. Mittels Erweiterter Realität (eXtended Reality; XR) sollen Avatare in „Shared Hybrid Spaces“ (SHS) auf der Ebene der Sensomotorik miteinander interagieren und dabei a) neuartige kognitive Computerarchitekturen, b) ein selbstkalibrierendes Körpersensornetzwerk sowie c) eine vollständig mobile räumliche Augmented Reality (AR) und virtuelle menschliche Darstellung geschaffen werden. Dies soll zunächst in den Bereichen Gesundheit, Sport und Kunst getestet werden. Das Vorhaben wird von der Europäischen Kommission für zwei Jahre mit rund 5,9 Mio. Euro gefördert [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

  • Die Europäische Kommission hat anlässlich des 30-jährigen Bestehens des europäischen Binnenmarkts letzte Woche auch neun Faktoren für die Steigerung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit veröffentlicht. Hierzu zählen neben anderen die Förderung von „Forschung und Innovation“, etwa durch steuerliche Anreize und Public-private-Partnerships sowie die Förderung von „Digitalisierung“, u.a. durch „Einführung digitaler Instrumente auf breiter Front in der gesamten Wirtschaft“ sowie die Förderung von „Bildung und Kompetenzen“ durch Entwicklung und Anerkennung von Kompetenzen „als Schlüssel zu attraktiven und hochwertigen Arbeitsplätzen“. Zeitgleich wurde ein „Datenraum für das öffentliche Beschaffungswesen“ gestartet, mit dem Zugänglichkeit und Qualität der Daten für öffentliche Aufträge (deren Umfang mit rund 2 Billionen Euro angegeben wird) verbessert werden sollen, um so für fairere Wettbewerbsbedingungen für Unternehmen, gerade für KMU, zu sorgen [weitere Informationen]

 

 

Citizen Science

  • Das NFDI-Konsortium NFDI4Health hat zusammen mit Kooperationspartnern vier Projekte zu Citizen Science im Bereich Gesundheitsdaten gestartet, um den Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern zu suchen und sie über Chancen der Datennutzung zu informieren und so vorhandene Ängste abzubauen [weitere Informationen]

 

 

Veranstaltungen

 

Tagungsberichte

 

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

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No. 11

No. 11, 15.03.2023

 

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Am Donnerstag hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) seine „Digitalisierungsstrategie für das Gesundheitswesen und die Pflege Es sieht darin insgesamt sechs Kernvorhaben vor, u.a. den Ausbau der Telematikinfrastruktur auf Basis der elektronischen Patientenakte (ePA), die bis Ende 2024 für mind. 80 Prozent der gesetzlich Versicherten verpflichtend (vorbehaltlich einer Opt-Out-Regelung) eingeführt und wie das E-Rezept (bis Jan. 2024) verbindlicher Standard werden soll. Außerdem soll die „Gesellschaft für Telematik“ (gematik) gestärkt und als „Digitalagentur“ vollständig in staatliche Trägerschaft übernommen werden. Darüber hinaus ist auch eine Stärkung der Forschungsdatenlandschaft vorgesehen und es werden mindestens 300 Forschungsvorhaben bis Ende 2026 angekündigt, die von einem Forschungsdatenzentrum durchgeführt oder initiiert werden sollen. Die Strategie mit Perspektiven bis 2030 wird von zwei Gesetzesvorhaben flankiert: a) dem „Digitalgesetz“, das u.a. auch einen begleitenden Ausschuss für die „Digitalagentur“ vorsieht, in dem Vertretungen von BfDI und BSI sowie aus Ethik und Medizin beratend tätig werden, was die bisherige „Einvernehmensherstellung“ ablösen soll sowie b) dem „Gesundheitsdatennutzungsgesetz“ (GDNG)¸ das u.a. Regelungen zum „Forschungsdatenzentrum Gesundheit“ und zur Datenschutzaufsicht enthalten soll [weitere Informationen]

 

  • Die DFG hat gestern die Ausschreibung für Forschungsprojekte im neuen Infrastrukturschwerpunktprogramm New Data Spaces for the Social Sciences“ (SPP 2431) gestartet.  Auf gemeinsame Initiative des Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe (LlfBI), von GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, der FU Berlin und der Goethe-Universität Frankfurt soll damit längerfristig „die konsequente Modernisierung der sozialwissenschaftlichen Erhebungsmethoden und Forschungsdaten vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Umbrüche“ gefördert werden. Vorgesehen sind vier Förderbereiche: a) Exploration und Integration verschiedener Datentypen, b) Respondent Driven Designs, c) Validität von Instrumenten und d) Multimodale Datenerfassung. Für die erste Förderphase können sich Forschende mit einer Projektskizze zu einem oder mehreren der Förderbereiche bis 17. April bewerben. Die ausgewählten Projekte sollen von einem Zentralprojekt („Research Infrastructure & Innovation Lab“) unterstützt werden, das u.a. IT-basierte Dienste bereitstellt, die Einspeisung der Projektergebnisse in die einschlägigen Forschungsdateninfrastrukturen fördert und rechtliche und ethische Zusammenhänge neuer Datentypen und -verknüpfungen untersucht. Geplanter Förderbeginn ist Juni 2024 [weitere Informationen]

 

  • Nach Vorankündigungen in der letzten Woche hat OpenAI gestern mit GPT-4 die neue, multimodale Version des „Sprachmodells“ vorgelegt, die neben Texten auch Bilder auswerten kann und außerdem deutlich leistungsfähiger (mehr als 100 Billionen Parameter statt bisher 175 Milliarden) sein soll. OpenAI erklärt, dass sie gegenüber der Version GPT-3.5, auf der z.B. ChatGPT bisher funktioniert, auch in der Qualität der Ergebnisse deutlich verbessert wurde [weitere Informationen]

 

  • Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) hat eine neue „Handreichung zum Forschungsdatenmanagement in kleinen Forschungsprojekten herausgegeben, die bislang nicht auf institutionelle Infrastrukturen zurückgreifen konnten. Das Überblickspapier ist nach den Phasen des Forschungsdaten-Lebenszyklus gegliedert und bezieht sich gezielt auf sozial-, verhaltens- und wirtschaftswissenschaftliche Daten. Begleitend wird ein Foliensatz für die Einbindung in Forschung und Lehre angeboten [weitere Informationen]

 

  • In “Science and Public Policy“ ist eine Studie zu “Open Science-related Policies in Europe” erschienen, in der die beiden Autorinnen die Open Science-Strategien von sieben europäischen Ländern analysiert haben. Sie stellen dabei u.a. fest, dass in den wenigsten Policies dezidierte Leitlinien für Maßnahmen zur Bereitstellung und Nutzung von Daten vorgesehen sind. Daher empfehlen sie einen internationalen Open Science-Rahmen für Politik und Praxis, der die Entwicklung von neuen Methoden u.a. durch Anreizsysteme und Maßnahmen zur Anerkennung von engagierten Forschenden fördert [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Ein Team der Ruhr-Universität Bochum und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) hat wie angekündigt (s. Info Ticker No. 03) im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen im Projekt „edu.nrw“ ein „Rechtsgutachten zum Umgang mit KI-Software im Hochschulkontext“ erstellt und bietet darin eine erste umfassende juristische Bewertung für den Einsatz von KI-Diensten, wie z.B. ChatGPT an Hochschulen. Dabei haben sich die Beteiligten mit mehreren Aspekten von Urheberrechtsfragen befasst und sind u.a. zu dem Schluss gekommen, dass Studierende bzw. Nutzende zwar eine Urheberschaft an KI-gestützten Texten beanspruchen können, sofern sie dafür ein „signifikantes Maß an geistiger Eigenleistung" eingesetzt haben. Es wird ausdrücklich von einem Verbot von KI-Tools sowie von entsprechenden Änderungen in Hochschulgesetzen abgeraten und stattdessen für hochschulspezifische (Einzelfall-) Regelungen plädiert. Das Team kündigt weitere Untersuchungen u.a. zu einem konstruktiven Umgang mit den Tools etwa in Prüfungsformaten an [weitere Informationen]

 

  • Das Leibniz- Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF) baut die Informationsstelle OER („OERinfo“) zu einem zentralen „OER-Community-Service und einer Schnittstelle für entsprechende Angebote“ aus. So sollen verschiedene Dienste, wie etwa die „World OER Map“ eingebunden und weitere Netzwerke und Initiativen verknüpft werden. Flankiert von unterschiedlichen Veranstaltungsformaten sollen so – aufbauend auf der OER-Strategie des Bundes – die Kompetenzen in unterschiedlichen Bildungsbereichen erweitert, die OER-Forschung ausgebaut und der Transfer von strukturierenden, übergreifenden Informationen (Meta-OER) verbessert werden. Das Vorhaben wird vom BMBF für eine Laufzeit von fünf Jahren mit 1,9 Mio. Euro gefördert [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat am Freitag Maßnahmen zur Entlastung von energieintensiven Forschungseinrichtungen Damit haben Bund und Länder die Voraussetzungen für Auszahlungen aus dem Härtefallfonds geschaffen, den die Bundesregierung für besonders energieintensive Forschung einrichtet hat und für den sie bis zu 500 Mio. Euro bereitstellt – davon 375 Mio. Euro für 2023 – zusätzlich zu entsprechenden Maßnahmen der Länder. Unterstützt werden sollen damit insbesondere außeruniversitäre Forschungseinrichtungen bzw. Hochschulen für den Betrieb von z.B. Teilchenbeschleunigern, Hochleistungsrechnern oder auch Forschungsschiffen [weitere Informationen]

 

  • Darüber hinaus hat die GWK für die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften – acatech eine neue Förderstruktur Demnach übernimmt der Freistaat Bayern auch den bisher von allen Ländern getragenen Förderanteil, so dass acatech künftig ihre gemeinsame institutionelle Förderung (derzeit rund 3,75 Mio. Euro pro Jahr) zu einem Drittel vom Bund und zu zwei Dritteln vom Freistaat erhält. Außerdem wirbt acatech regelmäßig Mittel aus der öffentlichen Projektförderung und der Privatwirtschaft ein und ist u.a. Initiatorin der Plattform Lernende Systeme und Sitz des Gaia-X Hub Germany [weitere Informationen]

 

  • Die Schweiz bereitet eine Änderung ihrer gesetzlichen Fördergrundlage für Forschung und Innovation vor, um nach dem Ausscheiden aus Horizon Europe die Durchführung bzw. Förderung neuer Projekte am CERN zu ermöglichen [weitere Informationen]

 

  • Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat das vorläufige Ergebnis zur Entwicklung der Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Deutschland für das Jahr 2021 bekanntgegeben. Demnach sind insgesamt 112,6 Milliarden Euro in diesen Bereich geflossen, ein Anstieg um 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei lagen die Ausgaben von öffentlichen und öffentlich geförderten Einrichtungen bei 16,8 Milliarden Euro (Zuwachs von 7,5 Prozent), von Hochschulen wurden 20,6 Milliarden Euro ausgegeben (Zuwachs um 3,3 Prozent) , während auf die Wirtschaft 75,2 Milliarden Euro entfielen, ein Zuwachs um 5,9 Prozent. Der Gesamtanteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag damit 2021 bei 3,1 Prozent – die Bundesregierung plant, den Anteil bis 2025 auf 3,5 Prozent zu steigern [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Das ZBW – Leibniz- Informationszentrum Wirtschaft wird das neue „Repository for Policy Documents“ (REPOD) leiten, ein digitales Repositorium, das Dokumente aus Politik und Politik- bzw. Gesellschaftsberatung, wie Policy Papers, Gutachten und Studien, disziplinenübergreifend und qualitätsgesichert sowohl für Entscheidungsträgerinnen und -träger als auch für die Öffentlichkeit zur Recherche bereitstellt. Die Infrastruktureinrichtung soll mit Förderung des BMBF bis Ende des Jahres errichtet sein [weitere Informationen]

 

  • Eine Arbeitsgruppe des europäischen Bibliotheksverbunds LIBER hat zur Vorbereitung einer Landschaftsanalyse zum Thema „Data Science in Libraries“ eine Umfrage gestartet und lädt bis April zur Teilnahme ein [weitere Informationen]

 

 

Recht

 

  • Auch die zuständige Arbeitsgruppe Telekommunikation und Informationsgesellschaft des Europarats (TELECOM) (s. Info Ticker No. 09) hat gestern über einen Entwurf für die Position des Rats zum Data Act auf der Grundlage eines sechsten Kompromissvorschlags der schwedischen Ratspräsidentschaft beraten. Er sieht, wie schon der fünfte Kompromissvorschlag, u. Modifizierungen zum Datenaustausch mit Forschungsorganisationen (Artikel 21) vor. Als nächstes wird der Ausschuss der Ständigen Vertreter (AStV; COREPER) – voraussichtlich am 22. März – den Entwurf beraten und die Position des Rats beschließen. Anschließend ist der Einstieg in die Trilog-Verhandlungen geplant [weitere Informationen]
    Vor kurzem hatte Heiko Richter in einem Gutachten zu Kapitel V des Data Act vor einer zu frühen Festlegung auf eine Forschungsklausel gewarnt und hierfür eine vertiefende nachgelagerte Befassung empfohlen [weitere Informationen]

 

  • Im Vereinigten Königreich wurde letzte Woche ein Gesetzentwurf zur Reform des Datenschutzrechts („Data Protection and Digital Information Bill“) vorgestellt, der in Abgrenzung von der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) u.a. eine Lockerung der Pflichten zur Datenarchivierung für Unternehmen und Regelungen zur Wiederverwendung von Daten für die Forschung enthält, wobei kommerziellen Organisationen die gleichen Rechte wie Forschenden eingeräumt werden. Die Regierung geht davon aus, dass die Regelung der britischen Wirtschaft in den kommenden zehn Jahren Einsparungen im Umfang von mehr als 4 Milliarden Pfund bei einem gleichzeitig sicheren Schutz der Privatsphäre und der Daten verschaffen wird [weitere Informationen]

 

 

 Technische Neuerungen

  • Im Projekt „QUantum DevIces and subsystems for Communication in spacE” (QUDICE) arbeitet ein europäisches Forschungsteam, darunter das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF), an neuen Möglichkeiten für die weltraumgestützte Quantenschlüsselverteilung, um via Satelliten ein autonomes und ultrasicheres Quantenkommunikationsnetz für Europa auf den Weg zu bringen. Dazu soll am IOF eine weltraumkompatible Photonenpaarquelle entwickelt werden, die mit der Erzeugung „verschränkter Lichtteilchen im Telekommunikations-Wellenlängenbereich“ hohe Abhörsicherheit verspricht. Die Europäische Union fördert das auf drei Jahre angelegte Projekt im Rahmen von „Horizon Europe“ mit 4,3 Mio. Euro [weitere Informationen]

 

 

Veranstaltungen

  • „Datenräume in Deutschland und Europa gestalten – Impulse der Wissenschaft“ (Hannover; 24.-25.04.; Anmeldung erbeten bis 17.03.!) [weitere Informationen]
  • „Launch of the OECD Science, Technology and Innovation Outlook 2023” (Brüssel und online; 16.03.) [weitere Informationen]
  • “Online Workshop MEDEA” (22.03.) [weitere Informationen]
  • „Patientenorientierte Datennutzung“ (Berlin und online; 22.03.) [weitere Informationen]
  • „Rethinking Policy, Expertise and Trust“ (Dublin und online; 23.-25.03.) [weitere Informationen]
  • „Feminist Foreign Policy: Ein neues Paradigma für internationale Wissenschaftskooperationen?“ (online; 24.03.; Anmeldung bis 23.03.) [weitere Informationen]
  • „The year of skills – Is a digitized Europe learning what it takes to compete globally?” (online; 27.03.) [weitere Informationen]
  • „ICANN76 Readout – Highlights & Take-Aways from the Community Forum” (online; 28.03.) [weitere Informationen]
  • “Nachhaltiges Forschungsdatenmanagement gemeinsam umsetzenWorkshop (online; 29.03.) [weitere Informationen]
  • “Keeping open infrastructure open: The SCOSS 4th pledging round info session” Webinar (29.03.) [weitere Informationen]
  • "Publication Policies & Integrity: Open Access, Authorship and Ethical Publishing" Workshop (Helsinki und online; 06.04.) [weitere Informationen]
  • „Im Metaversum - über 'echtes' Leben in einer virtuellen Welt" (Hannover; 13.04.) [weitere Informationen]
  • „Weiterentwicklung von FDM-Kontaktstellen anhand des DIAMANT-Modells“ Workshop (online; 24.-25.04.; Anmeldung bis 09.04.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

  • „ZKI-Frühjahrstagung: ‚Integrierte IT-Versorgung für Forschung, Lehre, Verwaltung und Transfer‘“ [weitere Informationen]

 

 

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

 

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de

 

 


No. 10

 

No. 10, 08.03.2023

 

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Der Europäische Rat hat gestern abschließend dem Programm zur Einrichtung einer EU-eigenen Satellitenkonstellation „Infrastructure for Resilience, Interconnectivity and Security by Satellite“ (IRIS²) (s. Info Ticker No. 4/2022) für den Zeitraum 2023-2027 zugestimmt. Iris² soll unter der Leitung der EU-Agentur für das Weltraumprogramm (EUSPA) hochsichere und ultraschnelle Kommunikationsdienste bereitstellen und damit sowohl die Widerstandsfähigkeit als auch die Souveränität der Europäischen Union stärken. Das Programm wird mit insgesamt 2,4 Milliarden Euro gefördert [weitere Informationen]

 

  • Mit der Initiative „Simpl“ plant die Europäische Kommission die Einführung einer „Smart middleware platform“, die den Aufbau von Cloud-to-edge-Föderationen ermöglichen sowie die Anforderungen verschiedener europäischer Dateninitiativen – darunter auch die Europäischen Datenräume – erfüllen soll. Die Initiative richtet sich dabei sowohl an den öffentlichen als auch an den privaten Sektor. Bis 24. April läuft dazu aktuell eine Ausschreibung, für die im Rahmen des DIGITAL Europe- Programms 65 Mio. Euro bereitgestellt werden. Die Kommission bietet seit kurzem umfangreiche Informationen zu Aufbau und Zielen von Simpl auch online an [weitere Informationen]

 

  • Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wurde das neue Zentrum Health Technologies“ (KIT-HealthTech) gestartet, das auf die Entwicklung „digitaler und technologischer Lösungen für Medizinprodukte“ aus Sicht und zugunsten der Gesellschaft ausgerichtet ist. Um die Forschung im Bereich der digitalen Gesundheitsversorgung voranzutreiben und „das Gesundheitswesen der Zukunft zu gestalten“, setzt das „KIT-HealthTech“ insbesondere auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Forschenden u.a. aus Technik-, Daten- und Lebenswissenschaften sowie die Kooperation mit Kliniknetzwerken, Krankenkassen und Zulassungsbehörden [weitere Informationen]

 

  • Global Partnership for Sustainable Development Data hat mit Unterstützung von Google Org das “Data Sharing Cookbook“ erarbeitet, um Fachleuten und Organisationen sowie Förderern und Entscheidungsträgerinnen und -trägern im Entwicklungssektor ein nutzerfreundliches, pragmatisches und konzises Instrument für erfolgreiche Initiativen zum sektorenübergreifenden Datenaustausch anzubieten. Das „Cook Book“ vergleicht einen effektiven Datenaustausch mit gesunder Ernährung und gliedert sich entsprechend nach fünf „Hauptzutaten“ – Aufbau und Erhalt von Vertrauen, gemeinsame Teilhabe an Werten und Nutzen, Zuverlässigkeit von Daten und Infrastruktur, Stärkung von Wissen und Fähigkeiten sowie Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Sie können je nach Erfordernissen und Möglichkeiten in individuellen Mengen eingesetzt werden, wofür auch „Rezeptvorschläge“ angeboten werden [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Die EUA (European Universities Association) bietet in ihrem jüngsten Scoreboard zum Thema „Autonomie von Universitäten in Europa“ eine umfassende Vergleichsanalyse zu 35 europäischen Hochschulsystemen. Bemerkenswerte Entwicklungen wurden dabei u.a. bei Leitungsmodellen, der transnationalen Zusammenarbeit, im Umgang mit Unterfinanzierungen und zu akademischen Karrierewegen festgestellt. Erstmals wurden auch Bestimmungen zur akademischen Freiheit in nationalen Gesetzgebungen untersucht. Mit Georgien, Rumänien und Schottland wurden drei neue Systeme aufgenommen, das Hochschulsystem in Ungarn ist Gegenstand einer separaten Analyse [weitere Informationen]

 

  • Der Stifterverband schreibt das Programm Transformationslabor Hochschule aus, um Hochschulen jeweils zusammen mit einem regionalen Partner (Unternehmen, Verbände, kommunale Verwaltungen u.a.) bei der Gestaltung und dem Ausbau ihrer Kompetenzen bei der Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken. Das einjährige Programm bietet den teilnehmenden Teams Workshops zu Strategie und Umsetzung von Transformationsprozessen und Vernetzungsaktivitäten sowie eine Unterstützung von 25.000 Euro. Als Teil der Bewerbung, zu der Hochschulen bis 21. April eingeladen sind, ist auch ein laufendes regionales Transformationsprojekt anzugeben [weitere Informationen]

 

  • Die DFG hat über die Resonanz auf das neue Förderprogramm „Forschungsimpulse“ an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW)/ Fachhochschulen (FH) informiert (s. Info Ticker No. 43/2022). Demnach sind zu dem Programm, mit dem erkenntnisorientierte Forschung und Profilentwicklung für eine Laufzeit von max. acht Jahren gefördert werden sollen, bis zum Stichtag 70 Anträge oft mit interdisziplinären Ansätzen eingereicht worden. Die endgültige Förderauswahl soll im Dezember erfolgen [weitere Informationen]

 

  • Im internationalen Verbundprojekt MICROCASA („MICRO-credentials for life-long learning and employability: Building Capacities for developing Agile educational interventions in Southeast Asian Universities“) entwickeln elf Forschungsgruppen aus sechs Ländern, koordiniert durch die Universität des Saarlandes, kostenlose Weiterbildungsangebote, um weltweit den chancengerechten Zugang zu Bildung zu fördern. Interaktive Mikro-Onlinekurse sollen in der Modellregion Südostasien u.a. Frauen, Alleinerziehenden oder Menschen in ländlichen Gegenden die Möglichkeit geben, eigenständig und flexibel Kompetenzen für den Arbeitsmarkt zu erwerben und durch entsprechende Micro-Credentials nachweisen zu können. Die EU fördert das Vorhaben im Rahmen von „Erasmus+“ mit 800.000 Euro [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Forschende der Universität Erlangen-Nürnberg und der Universität Göteborg haben letzte Woche die diesjährige Ausgabe des „Academic Freedom Index“ (AFI) herausgegeben und hierfür mit Unterstützung der VolkswagenStiftung die weltweite Entwicklung der Wissenschaftsfreiheit für den Zeitraum 1900 bis 2022 erfasst. Die diesjährige Analyse zeigt, dass die akademische Freiheit in 22 Ländern (von 179 weltweit) in den letzten zehn Jahren deutlich abgenommen hat – auch in Demokratien –, wovon mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung betroffen ist. Nur in fünf Ländern ist sie leicht angestiegen, so dass der Index-Wert so niedrig sei wie zuletzt vor 40 Jahren [weitere Informationen]

 

 

 

Recht

  • Am 1. März haben die beiden Berichterstatter des Europäischen Parlaments in einer gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse ENVI und LIBE (Öffentliche Gesundheit sowie bürgerliche Freiheiten und Justiz) ihren Berichtsentwurf zum Europäischen Gesundheitsdatenraum (EHDS) vorgestellt. Darin werden insgesamt 158 Änderungsanträge formuliert und in der Begründung der hohe Anspruch des Vorschlags der EU-Kommission gelobt, allerdings auch darauf hingewiesen, dass das Verhältnis zur DSGVO, zur EU-Charta der Grundrechte und den Datenschutzrechten der Mitgliedstaaten noch zu klären sei. Weiterer Klärungsbedarf wird u.a. auch bei der Harmonisierung von Gesundheitsdaten zur Gewährleistung ihrer Interoperabilität sowie von Patientenrechten sowohl bei der Primär- als auch Sekundärnutzung der Daten gesehen. Außerdem äußern sich die Berichterstatter besorgt über die bislang vorgesehenen „relativ restriktiven Haushaltsmittel“. Voraussichtlich im Juli werden beide Ausschüsse über diese und weitere Änderungsvorschläge abstimmen, die Verabschiedung im Plenum des Parlaments ist für September geplant [weitere Informationen]

 

  • Ebenfalls letzte Woche fand im Gesundheitsausschuss des Bundestages die Expertenanhörung zum geplanten Europäischen Gesundheitsdatenraum Zusätzlich zu den zahlreichen Chancen wurden dabei auch hier Fragen u.a. zur Rechts- und Datensicherheit sowie zur notwendigen Interoperabilität angesprochen [weitere Informationen]

 

  • Die Europäische Kommission hat letzte Woche eine sog. „delegierte Verordnung“ im Zusammenhang mit dem Digital Services Act (DSA) vorgelegt, in der Details zur Berechnung der Aufsichtsgebühren vorgelegt werden, die ab Herbst 2023 für die Kontrolle der DSA-Umsetzung von großen und sehr großen Online-Plattformen erhoben werden sollen. Ein Höchstbetrag war bereits im DSA festgelegt worden, die Behandlung von gemeinnützigen Plattformen wird noch unterschiedlich ausgelegt. Das Europäische Parlament und der Rat der EU haben vor Inkrafttreten der Verordnung insgesamt drei Monate Zeit für Einwendungen [weitere Informationen]

 

  • Der Europäische Datenschutzausschuss (EDSA/EDPB) hat vor kurzem den Rechtsrahmen über den transatlantischen Datenaustausch („EU-US Data Privacy Framework“) beraten und sich in seiner Stellungnahme zum geplanten Angemessenheitsbeschluss der Europäischen Kommission zu kommerziellen Aspekten sowie zu Datenzugang und -verwendung geäußert. Dabei hat der EDSA einige Aktualisierungen grundsätzlich begrüßt, allerdings auch Bedenken und Klarstellungsbedarf, insbesondere zur Massenerhebung von Daten geäußert und u.a. weitere Überprüfungen alle drei Jahre vorgeschlagen [weitere Informationen]

 

 

 Technische Neuerungen

  • Letzte Woche wurde das vom Forschungszentrum Jülich (FZJ) koordinierte Großvorhaben „Open Superconducting Quantum Computers“ (OpenSuperQPlus) gestartet, in dem 28 Forschungspartner aus 10 Ländern zusammenarbeiten, um innerhalb von sieben Jahren einen Quantencomputer mit 1000 Qubits zu entwickeln. Die Synergieeffekte aus der Kooperation zahlreicher Akteure und Initiativen sollen v.a. zur Minimierung der Fehlerrate und übergreifend zu einem „vielseitig einsetzbaren Quantencomputer made in Europe“ beitragen. „OpenSuperQPlus“ führt das Projekt „OpenSuperQ“ fort, ist Teil des Europäischen Quanten-Flaggschiff-Projekts  und wird durch einen „Quantum Grant“ im Rahmen von Horizon Europe mit 20 Mio. Euro gefördert [weitere Informationen]

 

  • Im Projekt European Eddy Rich Earth System Models“ (EERIE) untersuchen 17 Partnereinrichtungen unter der Leitung des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), den Einfluss sog. mesoskaliger Ozeanwirbel auf das Klima und entwickeln verbesserte Erdsystemmodelle für entsprechende Simulationen. Hierfür erarbeiten die Forschenden gemeinsam mit Software-Ingenieuren neue Technologien, die geeignet für die hochauflösenden Simulationen an Pre-Exascale-Supercomputern, dabei möglichst energieeffizient sind und somit eine verbesserte Klimabewertung sowohl national als auch international unterstützen. Die Ergebnisse des von der EU für vier Jahre mit über 10 Mio. Euro geförderten Vorhabens sollen auch in die Vorbereitung des nächsten Berichts des Weltklimarats (IPCC) einfließen [weitere Informationen]

 

  • Das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS hat den „Controller IP-Core Media Access Control Security (MACsec)“ für den Schutz von Ethernet-Verbindungen auf der zweiten Schicht des Open-Systems-Interconnection-Modells (OSI) innerhalb eines Local Area Networks (LAN) entwickelt. Der plattformunabhängige Controller IP-Core soll neueste Sicherheitsstandards implementieren, indem er sowohl die kommunizierenden Knoten authentifiziert als auch die Daten verschlüsselt und ihre Integrität schützt [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

  • Das Projekt Gaia-X Federation Services (GXFS) hat, koordiniert von eco – Verband der Internetwirtschaft, eine Umfrage zur Akzeptanz von Gaia-X bei Unternehmen durchgeführt und letzte Woche die Ergebnisse veröffentlicht. Demnach stößt Gaia-X bereits auf große Akzeptanz und den Kooperationsmöglichkeiten wird ein großer Mehrwert zuerkannt. Verbesserungsbedarf wird allerdings noch u.a. für die Rahmenbedingungen, insbesondere die Compliance Mechanismen, gesehen und der „initiale Ressourcenaufwand“ als Hindernis für ein vertiefendes Engagement genannt. Die entsprechenden Handlungsempfehlungen gelten daher v.a. Kommunikations- und Vermittlungsmaßnahmen [weitere Informationen]

 

  • Das am 1. März gestartete Technologieprogramm „Edge Datenwirtschaft“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), das der DLR Projektträger (mit-)konzipiert hat und fachlich begleiten wird, soll in insgesamt zehn Projekten der Entwicklung und Erprobung von Edge-Computing-Software und die Nutzung nachhaltiger Technologien befördern. Die so geförderte lokale Datenverarbeitung und entsprechende Geschäftsmodelle sollen insbesondere die Wettbewerbsfähigkeit und digitale Souveränität von kleinen und mittleren Unternehmen stärken. Das BMWK und das österreichische Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) finanzieren das Programm für drei Jahre mit insgesamt 30 Mio. Euro [weitere Informationen]

 

  • Der Institutsteil Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik (FIT) und Fujitsu Deutschland haben gemeinsam die Studie „Die Zukunft der Arbeit im digitalen Zeitalter. New Digital Work“ herausgegeben, um Unternehmen bei der Umstellung ihrer Unternehmenskultur auf „New Digital Work“, d.h. die „Verbindung der Vorteile von digitaler, agiler, selbstbestimmter und flexibler Arbeit“, zu unterstützen. modernen Unternehmenskultur besser ausgeschöpft werden. Hierfür will das Team zu individuell angepassten „New-Digital-Work-Strategien“ verhelfen und betont u.a. weitreichende Wettbewerbsvorteile, die mit der aktiven Förderung von New-Digital-Work einhergingen [weitere Informationen]

  

 

Veranstaltungen

  • „Datenräume in Deutschland und Europa gestalten – Impulse der Wissenschaft“ (Hannover; 24.-25.04.; Anmeldung erbeten bis 17.03.) [weitere Informationen]

 

  • „Research Data in Discrete Mathematics” (Leipzig; 13.-14.03.) [weitere Informationen]
  • „acatech am Dienstag: Generative KI und ChatGPT – müssen wir nicht mehr (selbst) denken?“ (online; 14.03.) [weitere Informationen]
  • „Innovation Ecosystem Strategy“ Webinar (14.03.) [weitere Informationen]
  • „Engineering Good Software – Quality, Values, Standards, and Education” (München; 15.03.; Anmeldung bis 13.03.) [weitere Informationen]
  • „NFDI4Ing Community Meeting: FAIRe Softwareentwicklung in der Wissenschaft“ (online; 17.03.) [weitere Informationen]
  • “Data Spaces Symposium & Deep-Dive Day; Building the future- benefit together” (Den Haag; 21.-23.03.) [weitere Informationen]
  • “DDI-CDI: Optimising Your Data Description for Integration and Reuse” (Göteborg und online; 24.03.) [weitere Informationen]
  • “FAIR-Impact Open Call for Support” Webinar (27.03.) [weitere Informationen]
  • „Einführung in git und FDM mit GitLab“ Workshop (online; 28.03.; Anmeldung bis 12.03.) [weitere Informationen]
  • “NFDI4Ing Online-Workshop: Research Data Management for Data from HPC” (28.03.) [weitere Informationen]
  • „European Collaborative Cloud for Cultural Heritage Information and Matchmaking event” (online; 28.03.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de


No. 09

No. 09, 01.03.2023

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) lädt für 24.-25. April zur Herrenhäuser Konferenz „Datenräume in Europa und Deutschland gestalten: Impulse aus der Wissenschaft“ ein, die er zusammen mit der VolkswagenStiftung im Schloss Herrenhausen in Hannover veranstaltet. Das Programm ist jetzt vollständig und sieht neben zahlreichen namhaften Vertretungen aus Wissenschaft und Wissenschaftspolitik u.a. eine Evening-Lecture und Diskussion mit Prof. Dr. Antonio Loprieno, dem Präsidenten der All European Academies (ALLEA) vor. Um Anmeldung wird vorzugsweise bis Mitte März gebeten [weitere Informationen]

 

  • Dietrich Nelle, der u.a. Mitglied des RfII ist, hat am Montag im Tagesspiegel Background Digitalisierung & KI einen Beitrag zum Data Act und der in diesem Zusammenhang bisher „faktischen Auskopplung von Wissenschaft aus effektiver Datenteilung“ veröffentlicht [weitere Informationen]

 

  • Heute starten die neuen NFDI-Konsortien der dritten Ausschreibungsrunde: das Konsortium für Basisdienste (Base4NFDI) sowie FAIRagro, NFDI4BIOIMAGE, NFDI4Energy, NFDI4Immuno, NFDI4Memory; NFDI4Objects und NFDIxCS. Ihre Aufnahme wurde auf Empfehlung der DFG im November von der GWK beschlossen (s. Info Ticker No. 45) und erweitert die NFDI auf 27 Konsortien [weitere Informationen]

 

  • Das europäische Infrastrukturnetzwerk ELIXIR hat im Zusammenarbeit u.a. mit zehn der ELIXIR Nodes in Europa sowie weiteren internen und extenen Partnern in einem zweijährigen Projekt neue Standards für die Datenspeicherung und -analyse von „hCNV-Daten” („human copy number variation“) entwickelt. Die auf der Grundlage der FAIR-Prinzipien erarbeiteten Gemeinschaftsstandards sowie Ressourcen und Tools sollen u.a. ELIXIR-Partnern weitere Forschungen erleichtern und auch weltweit zu Fortschritten in der Genomforschung beitragen [weitere Informationen]

 

  • Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten – RatSWD hat eine Handreichung zum Umgang mit unstrukturierten Daten in den Sozial- Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften erarbeitet und hat dabei insbesondere offene Datenformate aus den sozialen Netzwerken untersucht. Diese fielen in der Regel im „natürlichen Lebensumfeld“ an und würden bisher „nicht typischerweise in einer kontrollierten wissenschaftlichen Studie erhoben“. Zu den damit verbundenen spezifischen Herausforderungen bei Datenerhebung und -nutzung haben die Autorinnen und Autoren Empfehlungen, aber auch offene Fragen formuliert [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Das DFKI Labor Berlin befürwortet in einer Stellungnahme zu ChatGPT einen sachlich reflektierten Einsatz des Sprachmodells, das vor allem im Bildungsbereich vielfältige Einsatzmöglichkeiten aufweise, z.B. bei der Überarbeitung selbstverfasster Texte oder im Rahmen von Tutoring-Programmen. Von ChatGPT generierte Texte müssten dennoch stets auf Plausibilität und Korrektheit geprüft werden – von Menschen, da Software zur automatischen Erkennung entsprechender Texten ebenfalls stark fehleranfällig sei. Zur Einschätzung des Wandels im Bildungswesen werden daher interdisziplinäre Runden mit allen Beteiligten empfohlen [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Das BMBF hat eine neue Förderrichtlinie für „Transnationale Forschungsprojekte zum Thema ‚Angewandte Quantenwissenschaften“ veröffentlicht. Um „quantenbasierte Lösungen in Anwendungsfelder jenseits der akademischen Forschung zu überführen“ werden Forschungs- oder Entwicklungsverbundvorhaben von mind. drei Partnern gefördert, die den transnationalen QuantERA-Beteiligungsregeln entsprechen und sich mit konkreten Zielsetzungen auf Basis realer Bedarfe z.B. in den Bereichen Quantenkommunikation, Quantensimulation, Quantencomputing, Quanteninformationswissenschaften oder Quantenmetrologie befassen. Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft sowie Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen können sich bis 11. Mai mit Projektvorschlägen bewerben [weitere Informationen]

 

  • Zum Ende der Konsultation der Europäischen Kommission zu „Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der EU-Forschungsrahmenprogramme“ (s. Info Ticker No. 49/2022) hat Science│Business einen ersten Überblick über die eingereichten Vorschläge aus der europäischen Forschungsgemeinschaft erstellt. Demnach standen die Themen Haushaltsstabilität und -flexibilität im Vordergrund zusammen mit Hinweisen zur Verbesserung des Gleichgewicht zwischen Grundlagen- und angewandter Forschung und der Eindämmung von (ständig) neuen Anforderungen. Die Konsultation bildete den Auftakt zur Entwicklung und Aushandlung des 10. Forschungsrahmenprogramms [weitere Informationen]

 

  • Das BMBF hat die Ergebnisse seiner Konsultation vom Oktober 2022 über die Einschätzung von aktuellen Initiativen im Europäischen Forschungsraum (s. Info Ticker No. 42) veröffentlicht. Demnach haben die beteiligten fast 1500 Forschenden und Wissenschaftsmanagerinnen und -manager – darunter rund 86 Prozent aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen und etwa fünf Prozent aus Industrie und Wirtschaft – übergreifend Digitalthemen als besonders relevant bewertet. Am deutlichsten gilt die für die Verfügbarmachung von öffentlichen Daten für Forschungszwecke (90 Prozent) und sichere Cloudlösungen für wissenschaftliche Daten (84 Prozent). Die Ergebnisse sollen in den Aktionsplan für den Europäischen Forschungsraum einfließen, der Mitte des Jahres vom Bundeskabinett verabschiedet werden soll [weitere Informationen]

 

  • Das ZEW – Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung hat im Rahmen einer Studie festgestellt, dass die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder mit der Förderlinie „Exzellenzcluster“ unter bestimmten Bedingungen die Innovationstätigkeit von Unternehmen in der jeweiligen Region angeregt hat. Daher wird auch die verstärkte Schwerpunktsetzung in der nachfolgenden „Exzellenzstrategie“ begrüßt, während die beiden anderen Förderlinien noch einmal auf überregionale und langfristige Wirkungen für die Privatwirtschaft untersucht werden sollten [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Die EU-Mitgliedstaaten bereiten im Europäischen Rat Schlussfolgerungen zur Reform des wissenschaftlichen Publizierens vor und haben Anfang Februar über einen ersten Entwurf zum „hochwertigen, transparenten, offenen, vertrauenswürdigen und gerechten wissenschaftlichen Publizieren“ beraten, der jetzt zugänglich ist. Er führt in 23 Punkten Kernelemente auf, darunter u.a. die Feststellung, dass der Wandel zu Open Science auf die Steigerung von Qualität, Effizienz und Impact von Wissenschaft abzielt und mit dem freien Zugang zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen verbunden sein muss. Dementsprechend enthält er u.a. die Forderung nach einem sofortigen, uneingeschränkten offenen Zugang zu Forschungsergebnissen ohne Gebühren für die Autorinnen und Autoren und die Aufforderung an die Mitgliedstaaten, geeignete Maßnahmen zur Qualitätssicherung auf Grundlage von Peer-Review-Verfahren und FAIR-Prinzipien einzuführen [weitere Informationen]

 

  • Der Zusammenschluss Knowlegde Exchange (KE), an dem sechs europäische Einrichtungen – darunter die DFG – beteiligt sind, beschäftigt sich u.a. mit dem Thema alternativer Publikationswege. Nachdem bereits ein „Scoping“- Papier zu alternativen Publikations-Plattformen erarbeitet wurde, bereitet KE eine entsprechende Taxonomie vor und hat hierfür eine Umfrage gestartet und lädt alle Plattformen im Bereich Open-Access-Publizieren zur Teilnahme ein [weitere Informationen]

 

  • Die Technische Informationsbibliothek (TIB) hat als Projektpartnerin im open-access.network im Zuge von sechs qualitativen Erhebungen den Umsetzungsstand und die Wahrnehmung von Open Access überprüft, um daraus fachspezifische Handlungsempfehlungen für die verschiedenen Akteure und Akteurinnen ableiten zu können. Befragt wurden Open-Access-Professionals, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus drei ausgewählten Disziplinen, Unternehmen der Privatwirtschaft und offene Open-Access-Infrastrukturen. Die Ergebnisse wurden jetzt zusammenfassend und als Einzelberichte veröffentlicht [weitere Informationen]

 

  • Die Arbeitsgruppe Cititzen Science des europäischen Bibliotheksverbands LIBER hat ihre strategischen Prioritäten für 2023-2027 vorgestellt. Zu den drei Leitlinien gehören u.a. der Ausbau von Citizen Science an Forschungsbibliotheken, etwa durch Fertigstellung und Publikation des „LIBER GUIDE for Citizen Science for librarians and library leaders“ und die Einbindung von Forschungsbibliotheken in Citizen Science-Aktivitäten. Die Prioritäten sollen insbesondere Grundlage für Webinare, Schulungsprogramme, Projekte und Lobbyarbeit bilden [weitere Informationen]

 

 

Recht

 

  • Die Europäische Kommission hat zu dem kürzlich angekündigten Vorschlag für eine neue Verordnung zur besseren (grenzüberschreitenden) Umsetzung der DSGVO (s. Info Ticker No. 8) eine öffentliche Konsultation gestartet und lädt bis 24. März zur Kommentierung ein [weitere Informationen]

 

  • Der Europäische Datenschutzbeauftragte (EDPS) hat letzte Woche die Pilotphase für die Nutzung der europäischen Open Source Software Nextcloud und LibreOffice Online gestartet, die EU-Institutionen den Umstieg von proprietären Programmen auf datenschutzfreundliche Alternativen erleichtern soll. Mit diesem Modell soll eine unbeabsichtigte Datenübermittlung in Nicht-EU-Länder vermieden und die Einhaltung der geltenden europäischen Datenschutzbestimmungen besser gewährleistet werden [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

 

  • Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat ein Policy Paper zum Umgang mit Krypto-Wertanlagen veröffentlicht und legt darin einen 9-Punkte-Rahmen vor, um politische Entscheidungsträgerinnen und -träger über Vorteile und Risiken aufzuklären. Darin wird explizit davor gewarnt, Krypto-Vermögenswerte in den Rang von offiziellen Währungen oder gesetzlichen Zahlungsmitteln zu erheben und u.a. eine verstärkte globale Zusammenarbeit bei der Entwicklung digitaler Infrastrukturen und grenzüberschreitender Finanzierungs- und Zahlungswege empfohlen [weitere Informationen]

 

 

E-Government

  • Alle 16 Bundesländer haben gestern eine gemeinsame Länderposition mit „acht Kernthemen zur weiteren Verwaltungsdigitalisierung“ veröffentlicht. Darin begrüßen sie zwar die Anstrengungen für ein OZG-Folgegesetz, fordern aber – u.a. mit Blick auf die Finanzierung von konkreten Projekten – insbesondere eine frühere Einbindung der Länder in entsprechende Planungs- und Strategieprozesse. Außerdem sprechen sie sich u.a. für eine einheitliche Deutschland-ID aus und eine Entwicklung zur Volldigitalisierung für Verwaltung und Bürgerschaft nach dem Digital-First- bzw. wo möglich Digital-Only-Prinzip [weitere Informationen]

 

  • Vor kurzem hat Niedersachen mitgeteilt, in dem von ihm verantworteten Themenfeld „Gesundheit“ als erstes Bundesland die Entwicklung aller im Zuge der OZG-Umsetzung geplanten Online-Dienste abgeschlossen zu haben und sie bundesweit anderen Bundesländern und Kommunen zur Nachnutzung zur Verfügung zu stellen [weitere Informationen]

 

 

 

Veranstaltungen

  • „DFG Webinar zur Antragstellung im Programm ‚Open Access-Publikationskosten‘“ (10.03.) [weitere Informationen]
  • „Chance Bildung: BMBF-Bildungsforschungstagung“ (Berlin und online; 14.-15.03.) [weitere Informationen]
  • „Horizon Europe Open Science requirements in practice” (Webinar) (16.03.) [weitere Informationen]
  • “NFDI TookTalk with NFDI4Ing“ (online; 20.03.) [weitere Informationen]
  • „DataCite Connect“ (Göteborg; 20.03.) [weitere Informationen]
  • „Lump sum funding – Dos und Don´ts bei der Antragstellung“ (online; 22.03.; Anmeldung bis 20.03.) [weitere Informationen]
  • „VIVO Talks! Erstellung einer Karte zur Visualisierung von Forschungsthemen für den SAMURAI-Katalog und eine Einführung in die Materialdatenplattform (DICE) am National Institute for Materials Science (NIMS), Japan“ (online; 23.03.) [weitere Informationen]
  • „HeFDI Data Talk: Sustainable research software with software management plans (GER)“ (online; 24.03.) [weitere Informationen]
  • „Daten. Politik. Zukunft. – Konferenz für Sozial- und Wirtschaftsdaten“ (Berlin; 27.-28.03.) [weitere Informationen]
  • „Open Access Barcamp 2023“ (Konstanz; 28.03.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

  • „UNESCO: ‚Internet for Trust’ Conference“ Aufzeichnungen und Präsentationen [weitere Informationen]
  • „CC Open Education Platform Lightning Talks” Aufzeichnungen und Präsentationen [weitere Informationen]

 

 

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

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No. 08

No. 08, 22.02.2023

 

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) hat diese Woche seine Stellungnahme zum Referentenentwurf des BMWK für ein Durchführungsgesetz zur „Verordnung über europäische Daten-Governance und zur Änderung der Verordnung (Data Governance Act; DGA)“ veröffentlicht, die er Ende Januar im Rahmen der Verbändeanhörung abgegeben hat (s. Info Ticker No. 03). Er spricht sich darin für eine Gebührenreduzierung für öffentlich geförderte Wissenschaft, die Aufnahme einer Evaluierungsklausel und für zusätzliche Maßnahmen zum Aufbau neuer Intermediäre aus [weitere Informationen]

 

  • Die Initiative D21 hat ihren D21 Digitalindex 2022/2023 veröffentlicht, in dem sie seit zehn Jahren das Lagebild zum Digitalisierungsgrad der Bevölkerung in Deutschland abbildet. Für die diesjährige Studie wurden erstmals zusätzliche Gradmesser für die „Resilienz im digitalen Wandel“ entwickelt und u.a. festgestellt, dass (nur) 64 Prozent der Bürgerinnen und Bürger „gut gewappnet für den digitalen Wandel“ sind. Auf dieser Grundlage hat D21 außerdem das digitalpolitische Monitoring zu fünf Zielen der Digitalstrategie der Bundesregierung begonnen, um mit dieser regelmäßigen Erfolgskontrolle zur strategischen Steuerung von digitalpolitischen Maßnahmen beizutragen [weitere Informationen]

 

  • Der europäische ZusammenschlussKnowledge Exchange“ (KE) hat eine Studie zur (strategischen) Bedeutung von Persistenten Identifikatoren (PIDs) in der Forschung mit dem Titel „Building the Plane as we fly it“ vorgestellt. Hierin wird die aktuelle Lage zu PIDs in sechs europäischen Ländern mit besonderem Augenmerk auf „Neuerscheinungen“ analysiert und die Rolle von relevanten Akteuren, wie PID-Service Providern, Hochschulen, Forschenden, Verlagen und nationalen Bibliotheken untersucht. Außerdem werden anhand von sieben Fallstudien u.a. Risiken dargestellt und weiterführende Empfehlungen an die verschiedenen Stakeholder formuliert [weitere Informationen]

 

 

  • Das Deutsche Netzwerk Versorgungsforschung (DNVF) hat „Empfehlungen für das Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG)“ erarbeitet und spricht sich darin u.a. deutlich dafür aus, möglichst aktuelle und vollständige Daten verfügbar zu machen, da „äußerst relevante Fragestellungen nur mit einem vollständigen, krankenkassenübergreifenden Datensatz aller Versicherten in der notwendigen wissenschaftlichen Qualität bearbeitet werden [können]“, weshalb auch Daten der Privaten Krankenversicherungen erfasst werden müssten. Als Voraussetzung für einen breiten Zugang zu und eine qualitätsvolle Nutzung von Daten wird außerdem die Entwicklung eines entsprechenden Zertifikats empfohlen, das vom DNVF organisiert werden könnte [weitere Informationen].

 

  • Das Team des Forschungsverbunds „MOSLA“ („Molekulare Speicher zur Langzeit-Archivierung“) an der Philipps-Universität Marburg hat die Einsatzmöglichkeit von DNA als digitales Langzeitspeichermedium untersucht und seine Ergebnisse in „Nature Communications“ veröffentlicht. Demnach wurden erhebliche Vorteile im Kodierungsschema „DNA-Aeon“ entdeckt, das Originaldaten kostengünstig in DNA-Codes transformiert und sich v.a. durch eine zuverlässige Fehlerkorrektur auszeichnet. „MOSLA“ wird zusammen mit der Universität Gießen durchgeführt und vom Land Hessen im Rahmen des „LOEWE“– Programms sowie dem BMBF gefördert [weitere Informationen]

 

  • Das NFDI-Konsortium Text+ hat zur kontinuierlichen Erweiterung seiner Daten und Services eine neue Ausschreibung für Kooperationsprojekte veröffentlicht. Darin lädt Text+ Arbeitsgruppen und Abteilungen ein – soweit sie den Förderrichtlinien für die NFDI entsprechen, aber nicht bereits im Rahmen von Text+ gefördert werden –, sich bis 30. April für eine auf 2024 begrenzte Förderung von Projekten aus den Datendomänen Sammlungen, lexikalische Ressourcen, Edition und für die Task Area Infrastruktur/Betrieb zu bewerben [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Die European University Association (EUA) hat angesichts der aktuellen Krisen und möglichen Herausforderungen für die Zusammenarbeit von Universitäten das Projekt “Universities and the future of Europe” (UniFE) gestartet. Sie plant in diesem Rahmen eine Befragung ihrer Mitgliedsuniversitäten nach Erwartungen und Ideen zur künftigen Zusammenarbeit, zu Rahmenbedingungen, politischen Strukturen und multilateralen Rahmenplänen. Außerdem sind Workshops für Hochschulleitungen, Interviews mit Sachverständigen und Vertretungen der nationalen Rektorenkonferenzen vorgesehen. Die Koordinierung und strategische Beratung soll durch ein international besetztes Advisory Board erfolgen. Die ersten Workshops sind für 28. März und 22.-24. Mai geplant [weitere Informationen] ,

 

  • Am Karlsruher Institut für Technologie KIT wurde diese Woche offiziell der Beginn der neuen Förderphase als „KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ gefeiert. Durch das sog. „2. KIT-Weiterentwicklungsgesetz“ wurde die bisherige Aufteilung in Universität und Großforschungseinrichtung aufgelöst und beide Aufgaben gleichrangig etabliert. Dies ermöglicht deutlich flexiblere Gestaltungsspielräume u.a. durch die spezielle Personalkategorie „Hochschullehrerinnen und -lehrer am KIT“, mehr Freiraum bei der Mittelverwendung und beim Einsatz von Personal. Hauptziel ist eine verstärkte Generierung und Nutzung von Synergien in Forschung, Lehre und Transfer [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Im Zusammenhang mit der öffentlichen Konsultation zum Forschungsrahmenprogramm Horizont Europa (s. Info Ticker No. 49/2022) haben die europäischen Universitätsvereinigungen EUA und CESAER heute eine gemeinsame Stellungnahme veröffentlicht, in der sie sich besorgt über den unterschiedlichen Anteil von Forschungsprojekten mit verschiedenen Technology Readiness Levels (TRL) in den ersten beiden Jahren äußern und sich u.a. für ausgewogenere Cluster-Ausschreibungen zu Themen der zweiten Säule aussprechen [weitere Informationen]

 

  • Die Universität Oldenburg untersucht zusammen mit dem Rostocker Standort des Deutschen Zentrums für neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und dem Universitätsklinikum Heidelberg im Projekt „Theoretische, ethische und soziale Implikationen von KI für neuropsychiatrische Forschung und Praxis“ (TESIComP) den Einfluss von KI auf das Verständnis von psychischen und neuropsychiatrischen Krankheiten. Dabei sollen u.a. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, erkrankte Menschen, Klinikangehörige und KI-Entwicklerinnen und -Entwickler zu positiven und negativen Erwartungen an den Einsatz von KI-Technologien interviewt und entsprechende Empfehlungen zur Ethik im Umgang mit KI-Einsatz in der psychiatrischen Praxis entwickelt werden. Das BMBF fördert das Vorhaben für drei Jahre mit rund 700.000 Euro [weitere Informationen]

 

  • Im Verbundvorhaben „KI-Kompass Inklusiv“ baut das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) zusammen mit Projektpartnern das „Kompetenzzentrum für KI-gestützte Assistenztechnologien und Inklusion in der Arbeitswelt“ auf. Es soll die berufliche Beteiligung von Menschen mit Behinderungen mithilfe von drei Säulen unterstützen, darunter der Aufbau einer Datenbank sowie Beratungs- und Schulungsangebote. Das Vorhaben, bei dem Menschen mit Behinderungen in allen Bereichen mitwirken, baut auf das Projekt „KI.ASSIST – Assistenzdienste und Künstliche Intelligenz für Menschen mit Schwerbehinderung in der beruflichen Rehabilitation“ auf und wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) bis 2027 mit rund. 6 Mio. Euro gefördert [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Das DEAL-Konsortium, dem mehr als 500 Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen angehören, hat eine neue Website gestartet und stellt die Informationen seiner bisherigen Online-Angebote „Projekt DEAL“ und „DEAL Operations“ künftig gebündelt auf https://deal-konsortium.de bereit [weitere Informationen]

 

 

 

Recht

 

  • Letzte Woche hat der Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres des Europäischen Parlaments (LIBE) den Entwurf einer Stellungnahme zum Transatlantischen Datenschutzrahmen („EU-US-Data Privacy Framework“) veröffentlicht und sich darin gegen einen Angemessenheitsbeschluss der Europäischen Kommission ausgesprochen (s. Info Ticker No. 50/2022), da er kein tatsächlich gleichwertiges Schutzniveau entsprechend der europäischen Standards schaffe. Stattdessen wird die Kommission zur Fortsetzung der Verhandlungen mit den Vertretungen der US-Regierung aufgerufen [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

  • Im Netzwerkprojekt „TEF-AI-MATTERS“ (Testing and Experimentation Facilities – Manufacturing TesTing and experimentation facilities for EuRopean SMEs), das vom französischen Institut CEA-LIST geleitet wird und an dem u.a. die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) mitwirkt, wird die Qualität von neuen KI-basierten Soft- und Hardware-Lösungen im Fertigungsbereich getestet, um ihre Markteinführung in Europa zu unterstützen. Dabei sollen auch geeignete Zertifizierungsangebote entwickelt und insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Das Vorhaben, an dem 25 Institutionen aus acht Ländern beteiligt sind, wird im Rahmen von „Digital Europe“ mit 60 Mio. Euro für fünf Jahre gefördert [weitere Informationen]

 

  • Im Projekt „Transfer-X“ koordiniert das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) gemeinsam mit dem Institut für KI-Sicherheit des DLR den Aufbau eines Transformations-Hubs in Form einer multimedialen Wissensplattform („Transfer-X“). Mit ihr sollen ergänzend zum Großvorhaben „Catena-X“ gezielt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der Automobilindustrie über Transfermodule Zugang zu Forschungsergebnissen erhalten und dadurch zur Teilhabe an Datenökosystemen motiviert und befähigt werden. „Transfer-X“ wird im Rahmen des Konjunkturpakets Ziffer 35c vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit 8 Mio. Euro gefördert [weitere Informationen]

 

 

E-Government

  • An der Leuphana Universität Lüneburg wird im Vorhaben „Doing Digital Identities“ untersucht, wie sich die zunehmende Umstellung auf digitale Identitätsnachweise auf das Verhältnis von Bürgerinnen und Bürgern zu Behörden und die „gelebte Erfahrung von Staatbürgerschaft“ auswirkt. Das Projekt sieht hierfür Fallstudien aus Deutschland, Estland, Indonesien, Malawi und Sierra Leone vor und wird für fünf Jahre durch den Europäischen Forschungsrat (ERC) gefördert [weitere Informationen]

 

 

 

Veranstaltungen

  • „Panel Discussion: Crypto, Blockchain & Future Finance – Money and Finance in the Digital Transformation” (Berlin und online; 23.02.) [weitere Informationen]
  • „D21Talk – Fachkongress Digitale Gesellschaft 2023“ (Berlin; 27.02.) [weitere Informationen]
  • „Digitalisierte Lebenswelten und integrative Technikentwicklung“ (Mannheim; 28.02.-01.03.) [weitere Informationen]
  • „Der DSA und wie er sich durchsetzen lässt: Online-Talk mit Irene Roche Laguna“ (01.03.) [weitere Informationen]
  •  „Europäische Verteidigungsforschung – Neue Fördermöglichkeiten für Hochschulen und außerhochschulische Forschungseinrichtungen“ (online; 03.03.) [weitere Informationen]
  • „NFDI InfraTalk: How to Define the Quality of Data and Data Models? A Perspective from the Cultural Heritage Domain” (online; 06.03.) [weitere Informationen]
  • „DHd2023: Open Humanities, Open Culture” (Trier und Luxemburg; 13.-17.03.) [weitere Informationen]
  • “KonsortSWD Workshop: Fostering Data Findability in a Changing Ecosystem” (online; 16.03.) [weitere Informationen]
  • „The 1st International Conference on Data Storage in Molecular Media” (online; 21.-23.03.) [weitere Informationen]
  • „Patientenorientierte Datennutzung“ (Berlin und online; 22.03.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

  • „Looking Inside Digital Higher Education: An Institutional Self-Assessment Guide” Aufzeichnung [weitere Informationen]

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

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No. 07

No. 07, 15.02.2023

 

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer wurde von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) als neues Mitglied in den Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) berufen. Der Informatiker und Rektor der Universität Bielefeld sowie ehemalige Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz (LRK) Nordrhein-Westfalen unterstützt im RfII den Bereich der Einrichtungen der Informationsinfrastrukturen und tritt damit die Nachfolge von Prof. Dr. Joachim Schachtner an, der zum Staatssekretär in Ministerium für Wissenschaft und Kultur in Niedersachsen berufen wurde [weitere Informationen]

 

  • Die Mozilla Foundation hat eine Studie zu neuen Ansätzen im Datenmanagement veröffentlicht, in der die Rolle von vertrauenswürdigen Datenintermediären an Fallbeispielen aus den USA, Indien, Deutschland und Kenia dargestellt wird. Darin weist sie u.a. auch auf die Bedeutung des europäischen Data Governance Acts hin und nennt ihr Papier einen „Mozilla Guide for Reshaping the Data Economy“ [weitere Informationen]

 

  • Im Projekt „PriSyn“ („Repräsentative, synthetische Gesundheitsdaten mit starken Privatsphäregarantien“) entwickeln das CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit, das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), das Startup QuantPi und Hewlett Packard Enterprise (HPE) eine neuartige Methode, um mithilfe von „Differential Privacy“-Mechanismen und datenschutzkonformen generativen Machine-Learning-Modellen synthetische Gesundheitsdaten herzustellen und dabei Nutzbarkeit für die Forschung und den Schutz der Privatsphäre zu gewährleisten. Das BMBF finanziert das Projekt mit 2,2 Mio. Euro für drei Jahre [weitere Informationen]

 

  • ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften und die Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) Darmstadt haben den Open-Source-basierten Webdienst ELN Finder zur Auswahl von geeigneter Software für Elektronische Laborbücher entwickelt. Er liefert mit derzeit 40 thematisch sortierten Filterkriterien einen kontinuierlich aktualisierten Überblick über verschiedene ELN-Softwaresysteme inkl. Grunddaten und Funktionsweise und bietet außerdem auch eine Vernetzungs- und Austauschfunktion an. Für 8. März ist eine Informationsveranstaltung vorgesehen (s.u.) [weitere Informationen]

 

  • Im neu gestarteten Projekt Tranform2Open“ unterstützt das Helmholtz Open Science Office zusammen mit der Zentralbibliothek des FZ Jülich und der UB der Universität Potsdam wissenschaftliche Einrichtungen zu Fragen und Prozessen zu den finanziellen Dimensionen der Open-Access-Transformation, wie z.B. Kostenmonitoring, Budgetfragen und Kompetenzanforderungen. Außerdem werden Dialogforen angeboten und die Vernetzung mit anderen nationalen und internationalen Initiativen, u.a. dem open-access.network oder auch openCost und DEAL organisiert. Das Vorhaben wird für drei Jahre von der DFG gefördert [weitere Informationen]

 

  • Die Universität Konstanz stellt auf dem „Open Science Spotlight“ (OSS) in deutscher und englischer Sprache Open-Access-Publikationen, freie Daten, Software und offene Bildungsressourcen vor, die von Forschenden und Lehrenden der Universität veröffentlicht wurden, u.a. mit dem Ziel, „Forschung aus erster Hand noch stärker in die Öffentlichkeit zu tragen“ [weitere Informationen]

 

  • Das Zentrum für Kommunikation und Informationsverarbeitung (ZKI) hat die Ergebnisse der ZKI TOP Trends-Umfrage für 2023 veröffentlicht. Hierfür befragt der ZKI-Arbeitskreis jährlich IT-Einrichtungen an Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen nach den wichtigsten Trends und Themen u.a. für Strategien, Investitionen und Technologien. Während dieses Jahr v.a. nach den Auswirkungen der Energiekrise für die IT-Einrichtungen gefragt wurde, nahmen bei den Antworten die Themen IT-Sicherheit und Fachkräftemangel besonderen Raum ein. Forschungsdatenmanagement als eines der TOP-Themen der Vorjahre wurde nicht mehr als gesonderter Trend genannt, was laut ZKI für eine erfolgreiche Etablierung sprechen könnte [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Die europäische Universitätsvereinigung EUA hat vor kurzem ihre „EUA Innovation Agenda 2026“ veröffentlicht und stellt darin fest, dass der Innovationsauftrag an die Hochschulen inzwischen in den strategischen Zielen der meisten Mitgliedsuniversitäten und darüber hinaus prioritär vorgesehen oder bereits verankert ist. Um diese Entwicklung und die Anerkennung desgesellschaftlichen Werts von Hochschulinnovationen – auch mit Blick auf nationale und europäische Zuwendungsgeber und politische Akteure – zu unterstützen, formuliert die EUA die Agenda als Leitfaden mit drei Schwerpunktbereichen sowohl für den Universitätssektor insgesamt als auch speziell für die EUA und verbindet dies jeweils mit einem Maßnahmenkatalog [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) hat heute ihr aktuelles Jahresgutachten 2023 veröffentlicht und an Bundeskanzler Scholz und Bundesministerin Stark-Watzinger übergeben. Die Hauptthemen sind diesmal F&I-Politik in der Zeitenwende, Innovation in einer alternden Gesellschaft, Technologiemärkte sowie Deutsche Raumfahrt zwischen Old und New Space. Zu den zentralen Handlungsempfehlungen gehören u.a. die Einsetzung eines Regierungsausschusses für Innovation und Transformation am Bundeskanzleramt, eine Reform des Projektträgersystems für eine stärker ergebnisorientierte Steuerung der Fördermittelverwendung, die Erstellung von Roadmaps für die Missionen der Zukunftsstrategie (s.u.) und „klare und einfache Reglungen“ für die Datenökonomie. Die offizielle Präsentation ist für morgen, 16. Februar,  vorgesehen [weitere Informationen]

 

  • Am 8. Februar hat die Bundesregierung ihre ressortübergreifende „Zukunftsstrategie Forschung und Innovation“ beschlossen, die federführend vom BMBF vorbereitet worden war (s. Info Ticker No. 43/2022). Darin formuliert sie drei übergeordnete Ziele – „Technologieführerschaft anstreben“, „Führungstransfer voranbringen“ und „Technologieoffener werden“ – und sechs „Missionen“ für ihre Umsetzung, darunter „Digitale und technologische Souveränität Deutschlands und Europas sichern und Potenziale der Digitalisierung nutzen“. Hierbei sollen u.a. Daten aus verschiedenen Datenräumen interoperabler gestaltet werden und „ein lebendiges europäisches Open Source Ökosystem“ aufgebaut werden. Außerdem wird sowohl auf die Einrichtung eines Dateninstituts eingegangen, „das die Datenverfügbarkeit und Datenstandardisierung in Deutschland vorantreibt und Datentreuhändermodelle sowie Lizenzen etabliert“, als auch u.a. auf die Einführung eines Forschungsdatengesetzes und die Etablierung der NFDI „als zentrale nationale Infrastruktur für die Vernetzung und Nutzbarmachung von Daten aus Wissenschaft und Forschung […]“ und als „relevanter Beitrag zur Umsetzung der European Open Science Cloud auf europäischer Ebene“. Um die angestrebten Fortschritte bis 2025 „möglichst quantitativ“ erfassen zu können, sind 17 Indikatoren aufgeführt, u.a. zum Erfolg Deutschlands im Forschungsrahmenprogramm Horizont Europa, zur Beschäftigtenzahl in Forschung und Entwicklung und zur Verschlankung und Beschleunigung von Bewilligungsprozessen von FuE-Projekten [weitere Informationen]

 

  • Ebenfalls am 8. Februar haben sich die Vertretungen der Forschungsministerien in der EU in Stockholm am Rande eines informellen Treffens über die Themen Forschungsinfrastrukturen und Open Science Dabei wurde u.a. die Bedeutung der FAIR-Prinzipien betont und über Maßnahmen beraten, wie ihre Umsetzung auch international vorangetrieben werden könnte. Außerdem wurden Herausforderungen im Zusammenhang mit Open Science angesprochen, u.a. Publikationskosten und Fragen der Qualitätssicherung [weitere Informationen]

 

  • Der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestags hat letzte Woche das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) beauftragt, eine Studie zu den Auswirkungen von ChatGPT auf Bildung und Forschung zu erarbeiten und plant, sich im April in einer öffentlichen Ausschusssitzung mit dem Thema zu befassen. Das TAB wird vom KIT – Karlsruher Institut für Technologie betrieben und hatte im Vorfeld bereits einen Bericht „Algorithmen in digitalen Medien und ihr Einfluss auf die Meinungsbildung“ vorgelegt, [weitere Informationen]

 

  • Letzte Wochen haben der niedersächsische Wissenschaftsminister und die VolkswagenStiftung zusammen mit der Vorsitzenden der Landeshochschulkonferenz die Zukunftsagenda für die Wissenschaft in Niedersachsen und das neue Forschungsprogramm „zukunft.niedersachsen“ Es umfasst drei Zukunftsfelder: Transformation, Digitalität und Spitzenforschung, in denen der Wissenschaftsstandort Niedersachsen nachhaltig weiterentwickelt werden soll. Hierfür stehen insgesamt gut 576 Mio. Euro als zusätzliche Mittel aus dem Börsengang der Porsche AG zur Verfügung [weitere Informationen]

 

  • Die DFG hat mitgeteilt, dass für die Förderlinie „Exzellenzcluster“ im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder bis zum Stichtag 145 Absichtserklärungen für Antragsskizzen von insgesamt 54 Einrichtungen eingereicht wurden. Dabei wurden mehr gemeinsame Cluster beantragt als in der ersten Ausschreibungsrunde, aber 91 Erklärungen stammen jeweils nur von einer Universität. Im nächsten Schritt können Universitäten bis 31. Mai vollständige Antragsskizzen auch unabhängig von Absichtserklärungen einreichen. Die Begutachtungen sollen zwischen August und November per Videokonferenz stattfinden. Über die Auswahl zur Vollantragstellung wird im Februar 2024 entschieden [weitere Informationen]

 

  • Science│Business hat einen Leitfaden mit dem Titel „Strategic autonomy: A guide for the perplexed“ veröffentlicht und analysiert darin den aktuellen geopolitischen Wandel und seine Auswirkungen auf die europäischen und weltweite Wissenschaft(-spolitik) [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Die DFG hat ein Kooperationsabkommen mit der OAPEN Foundation getroffen und bietet künftig die OAPEN Library als Repositorium für DFG-geförderte Open-Access-Bücher an. Die Zusammenarbeit soll – nicht zuletzt durch die Veröffentlichung der Metadaten im „Directory of Open Access Books“ (DOAB) – die „Sichtbarkeit, Auffindbarkeit und Langzeitsicherung der aus der Förderung entstandenen Forschungsergebnisse verbessern“. Vor allem für Institutionen, die im Rahmen des Programms „Open Access-Publikationskosten“ gefördert werden, ist am 14. März eine Informationsveranstaltung zur Arbeitsweise und den Nutzungs- und Mitwirkungsmöglichkeiten der OAPEN Library geplant [weitere Informationen]

 

  • Die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft hat ein Kooperationsabkommen mit dem ISSN International Centre abgeschlossen und ist damit als erste deutsche wissenschaftliche Bibliothek ein offizieller ISSN-Archivpartner. Das ISSN International Centre koordiniert mithilfe weltweit bekannter wissenschaftlicher Bibliotheken die digitale Langzeitarchivierung von fortlaufenden digitalen Ressourcen wie etwa Fachzeitschriften und ermöglicht Bibliotheken, Archiven und Repositorien über das „Keepers Registry“ seines ISSN-Portals Einsicht in den Archivierungsstatus eines Titels und die verantwortliche Institution („Keeper“). Die ZBW trägt hierzu künftig die Verantwortung und Meldung zu gut 2.000  wirtschaftswissenschaftlichen Fachzeitschriften und Working-Paper-Serien bei [weitere Informationen]

 

 

Recht

  • Die Europäische Kommission hat am Montag den Entwurf für einen Durchführungsbeschluss zu (insgesamt 16) Indikatoren (KPI) für ihre Digitalstrategie „Digitale Dekade“ („Digital Decade Policy Programme 2030“) veröffentlicht und lädt alle Interessierten bis 13. März im Rahmen einer öffentlichen Konsultation zur Stellungnahme ein [weitere Informationen]

 

  • Der federführende Ausschuss des EU-Parlaments für Industrie, Forschung und Energie (ITRE) hat am 9. Februar über den Entwurf für das europäische Datengesetz („Data Act“) beraten und eine gemeinsame Position als Vorlage für das Parlament verabschiedet. Darin wurden u.a. die Bestimmungen zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen (v.a. B2B) und für Datenanfragen von Unternehmen an Behörden (B2G) verschärft. Die Abstimmung im Plenum des Europäischen Parlaments ist Mitte März vorgesehen [weitere Informationen]
    Auf der gleichen Sitzung hat sich der ITRE auch mit den Rahmenbedingungen für die geplante europäische digitale Identität (eID) bzw. den Bericht zur eIDAS-Verordnung befasst und sich für eine „All- in-One-Lösung“ für den Zugang zu öffentlichen Diensten in Form einer EU-weit gültigen elektronischen Brieftasche („European Digital Identity Wallet“) ausgesprochen, deren Nutzung freiwillig erfolgen soll. Weitere Vorschläge betreffen Maßnahmen zum verstärkten Datenschutz und Cybersicherheit. Ein „Unique Identifier“ als dauerhaftes einheitliches Personenkennzeichen wurde für natürliche Personen nicht befürwortet [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

  • In der Studie „Arbeit und Qualifizierung 2030“ hat ein Forschungsteam verschiedener Universitäten und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen – koordiniert von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) – am Beispiel des Volkswagen-Konzerns und darüber hinaus, untersucht, wie sich der digitale Wandel in der Automobilbranche für die Beschäftigten darstellt. Dabei kommt das Forschungsteam zu dem Ergebnis, dass die Beschäftigten Digitalisierung und Elektromobilität weitaus positiver gegenüberstehen als bisher angenommen. Es konnte sowohl eine hohe Bereitschaft zu Weiterbildung und persönlichen Veränderungen feststellen, als auch einen hohen Gestaltungswillen für die „gefühlte Normalität“ sowie ausgeprägtes Vertrauen gegenüber den Verantwortlichen im jeweiligen Betrieb. Hieraus werden Handlungsempfehlungen abgeleitet, u.a. für die verbesserte Ausschöpfung vorhandener Ressourcen [weitere Informationen]

 

 

E-Government

  • Der IT-Planungsrat und die FITKO („Föderale IT-Kooperation“) haben die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer (DUV) mit dem strukturellen Ausbau der bundesweiten „Bildungs- und Weiterbildungsplattform eGovernment“ beauftragt. In einem dreijährigen Projekt sollen die bisher dezentral organisierten Aufgaben der Bildungsplattform für den öffentlichen Dienst bei der DUV stärker gebündelt und Strukturen für eine Verstetigung des „eGov-Campus“ aufgebaut werden. Hierfür ist u.a. eine Professur für Verwaltungsinformatik in Speyer aus Mitteln der FITKO vorgesehen, insgesamt fördert der IT-Planungsrat das Vorhaben mit rund 1,4 Mio. Euro [weitere Informationen]

 

  • Der Normenkontrollrat (NKR) hat in einem Positionspapier zum Gesetzesentwurf für die geplante Änderung des Online-Zugangsgesetzes (OZG) sowie zu weiteren Vorschriften Stellung genommen. Dabei stellt er fest, dass es trotz verstärkter Bemühungen von Bund, Ländern und Kommunen „nicht ansatzweise gelungen“ sei, eine flächendeckende Digitalisierung der Verwaltungsleistungen zu erreichen. Da auch im Neuentwurf keine Änderung von Strukturen und Mechanismen vorgesehen sei, plädiert er dringend für eine „mutige und vor allem nachhaltige Trendumkehr“ und formuliert hierfür drei „Kernforderungen“, u.a. die Einführung eines Rechtsanspruchs auf digitale Verwaltungsleistungen und den Ausbau der FITKO zur Digitalisierungsagentur [weitere Informationen]

 

 

Veranstaltungen

  • NFDI Tool Talk: Cloud-based Research Data Management using Invenio“ (online; 20.02.) [weitere Informationen]
  • „UNESCO-Konferenz zur Regulierung digitaler Plattformen: ‚Internet for Trust‘“ (Paris und online; 21.-23.02.; Anmeldung bis 17.02.) [weitere Informationen]
  • “FAIRPoints ‘Ask me Anything’ on Software and Workflows” (online; 21.02.) [weitere Informationen]
  • „Coffee Lecture: Forschungsdaten publizieren, lizenzieren und nachnutzen“ Webinar (22.02.) [weitere Informationen]
  • „Measuring research practices with metadata; A first look at Open Science Indicators for librarians” Webinar (22.02.) [weitere Informationen]
  • „Digitale Transformationen in der hochschulischen Bildung gestalten“ (online; 23.02.) [weitere Informationen]
  • „Open Science and the Dissemination of Scholarly Knowledge: Normalising Pre-Prints: The MENA Dialogue” Webinar (28.02.) [weitere Informationen]
  • „Was bedeutet Künstliche Intelligenz für unsere Bildung?“ (online; 03.03.) [weitere Informationen]
  • „ZB MED Informationsveranstaltung zum ELN Finder“ (online; 08.03.) [weitere Informationen]
  • „Open Science Retreat; Reform on Research Assessment in the context of Open Science” (online; 21.-22.03.; Anmeldung bis 03.03.) [weitere Informationen]

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

 

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de

 


No. 03

*** Bitte beachten Sie: Aus betrieblichen Gründen erscheint der Info Ticker erst wieder am 15. Februar – als No. 07 ***

 No. 03, 01.02.2023

 

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) hat im Rahmen der Verbändeanhörung eine Stellungnahme zu dem Referentenentwurf des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) für ein Durchführungsgesetz der europäischen Verordnung über europäische Daten-Governance und zur Änderungen der Verordnung (Data Governance Act) abgegeben. Sie wird in Kürze auf der Webseite des RfII veröffentlicht [weitere Informationen]

 

 

  • Forschende des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie (HKI) haben mit „JIPipe“ („Java Image Processing Pipeline“) ein Open Source-Programm entwickelt, das auch Forschenden ohne Programmierkenntnissen die automatisierte Analyse von komplexen wissenschaftlichen Bildern ermöglicht. Mithilfe von vorgefertigten Bausteinen können so individuelle Arbeitsabläufe erstellt und individuelle Anforderungen berücksichtigt werden. Die Software, die den FAIR-Prinzipien für die Bildanalyse entspricht, wurde in „Nature Medicine“ vorgestellt, außerdem bieten die Entwickler u.a. im Rahmen des Konsortiums NFDI4BioImage Einführungskurse an [weitere Informationen]

 

  • Der Direktor der NFDI hat im Podcast des Open Science Radio in einem zweistündigen Beitrag die Entwicklung der NFDI, die Konsortien der drei Ausschreibungsrunden sowie den aktuellen Stand der NFDI vorgestellt. Die (englischsprachige) Folge kann in einzelnen Kapiteln abgerufen werden [weitere Informationen]

 

  • Die Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns und der Landesbeauftragte für den Datenschutz haben ein gemeinsames Arbeitspapier zum Spannungsfeld zwischen datenschutzrechtlichen Löschungsverpflichtungen und der Archivierung veröffentlicht. Darin gehen sie u.a. auf Fragen der archivrechtlichen Anbietungspflicht bzw. Aufbewahrungsdauer ein sowie auf Einzelfalllösungen für die vorzeitige Löschung personenbezogener Daten [weitere Informationen]

 

  •  Das Konsortium „Datenkompetenzzentrum Agrar“ (DaKA) führt im Rahmen der BMBF-Ausschreibung zum „Aufbau von Datenkompetenzzentren in der Wissenschaft“ eine Umfrage zum Forschungsdatenmanagement durch und lädt Datennutzerinnen und -nutzer bis 15. Februar 2023 zur Teilnahme ein [weitere Informationen]

 

Bildung & Hochschulen

  • Das Hochschulforum Digitalisierung (HFD) bietet auf seiner Webseite eine umfassende und kommentierte Linksammlung zu ChatGPT im Hochschulkontext inkl. Einschätzungen an [weitere Informationen]

 

  • Die Ruhr-Universität Bochum hat vor Kurzem ein Rechtsgutachten zum Einsatz von ChatGPT und ähnlichen Diensten an Hochschulen in Nordrhein-Westfalen angekündigt, das im Rahmen des Projekts „KI:edu.nrw“ erstellt und vom Land gefördert wird [weitere Informationen]

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Das BMBF hat letzte Woche eine neue „Agenda Cybersicherheitsforschung – Maßnahmen im Zuge der Zeitenwende“ veröffentlicht und stellt darin ergänzend zum Forschungsrahmenprogramm der Bundesregierung „Digital.Sicher.Souverän“ seine Maßnahmen zur konkreten Förderung für eine „am Menschen orientierte, breit aufgestellte und innovative Cybersicherheitsforschung“ dar. Als Leitgedanken dienen drei förderpolitische Ziele: a) Stärkung der technologischen Souveränität Deutschland und Europas, b) Verankerung von Cybersicherheit, Privatheit und Nachhaltigkeit als Grundgedanken in Forschung, Entwicklung und Innovation und c) stärkere Vernetzung der Fördermaßnahmen auf allen gesellschaftlichen Ebenen zur Intensivierung des Forschungstransfers in Wirtschaft und Gesellschaft [weitere Informationen]

 

  • Der Wissenschaftsrat hat am Freitag die Ergebnisse seiner Wintersitzungen bekannt gegeben und dabei u.a. sein Positionspapier zu „Strukturen der Forschungsfinanzierung an deutschen Hochschulen“ vorgestellt. Darin hat er die derzeitige Forschungsfinanzierung analysiert und hält eine Neujustierung für notwendig, um eine effektive und effiziente Mittelverwendung für die Forschung sicherzustellen. Insbesondere plädiert er für eine bessere Abgrenzung der zentralen Finanzierungsströme – Grundhaushalt und Projekt- bzw. Drittmittel –, damit insbesondere die im Grundhaushalt vorgesehenen Aufgaben (u.a. Bereitstellung von „Bibliotheken, zentralen Serviceeinheiten oder digitale[n] Diensten“) erfüllt werden können, wofür Drittmittelprojekte auf der anderen Seite auskömmlich und nachhaltig finanziert werden müssten. Dies schließt auch Anhebungen der sog. „Programmpauschalen“ sowie die Berücksichtigung u.a. von Folgekosten, Teuerungsausgleich und Tarifsteigerungen mit ein. Andernfalls warnt er vor Fehlanreizen und einem überhitzten Wettbewerbssystem. Sowohl Forschungsförderer als auch Hochschulleitungen werden zu strategischen Maßnahmen und Anpassung von administrativen Prozessen und Regelungen aufgerufen, wobei der Wissenschaftsrat sich nicht zuletzt für die Erarbeitung einer „dauerhaften, wissenschaftsfreundlichen Lösung“ im Umsatzsteuerrecht und für eine anhaltende kritische Befassung aller Beteiligten mit dem Thema „Forschungsfinanzierung“ auch im Zusammenhang mit Fragen der Forschungsbewertung ausspricht [weitere Informationen]

 

  • Darüber hinaus hat sich die scheidende Vorsitzende des Wissenschaftsrates in ihrem „Bericht zu aktuellen Tendenzen im Wissenschaftssystem“ auch zum Thema „Governance-Regime im Umbruch“ und der Rolle von Wettbewerb geäußert und ist dabei als Fallbeispiel auch auf „Dateninfrastrukturen des Wissenschaftssystems“ eingegangen [weitere Informationen]

 

Recht

  • Gestern hat die Gruppe „Telekommunikation und Informationsgesellschaft“ (TELECOM) des Europäischen Rats u.a. über das Europäische Datengesetz („Data Act“) beraten, zu dem die Schwedische Ratspräsidentschaft im Vorfeld einen vierten Kompromissvorschlag vorgelegt hatte. Dieser sieht Änderungen u.a. zum Umgang mit Geschäftsgeheimnissen, dem Datenaustausch zwischen (v.a. kleinen und mittleren) Unternehmen und Behörden („B2G“) sowie Wechselwirkungen zur DSGVO vor und geht auch auf die Einschaltung von Datenintermediären ein, die vor Kurzem auch von der Bundesregierung in einer (bisher unveröffentlichten) Stellungnahme angeregt worden war. Die Position des Europäischen Parlaments zum Data Act wird in der nächsten Woche erwartet [weitere Informationen]

 

 

  • Der Beratende Ausschuss des Datenschutzübereinkommens des Europarats („Konvention 108“) hat letzte Woche neue Leitlinien für nationale Systeme zur digitalen Identifizierung publiziert, um Regierungen und andere an Umsetzung und Verwaltung von nationalen Regelungen und Systemen beteiligte Akteure verstärkt auf die Wahrung der Menschenrechte und Berücksichtigung von menschenzentrierten Ansätzen hinzuweisen und sie beim Schutz der Privatsphäre und personenbezogener Daten zu unterstützen [weitere Informationen]

 

  • Die gemeinnützige Organisation HateAid und die European Union of Jewish Students (EUJS) haben letzte Woche in Berlin gemeinsam eine Zivilklage gegen Twitter eingereicht wegen mangelnder Moderation von volksverhetzenden, insbesondere antisemitischen Inhalten auf der Plattform. Sie streben damit vor dem Landgericht Berlin einen Grundsatzprozess an [weitere Informationen]

 

 Technische Neuerungen

  • Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) koordinieren im Schirmprojekt „Quantenkommunikation Deutschland (SQuaD)“ quasi als „Schaltzentrale“ die Vernetzung v.a. der 36 Forschungsinstitute und Industrieunternehmen aus dem „Innovationshub für Quantenkommunikation“, um einen engen Austausch der Akteure und somit den Transfer ihrer Projektergebnisse in die Wirtschaft zu erleichtern. Darüber hinaus soll u.a. durch Bereitstellung von Testumgebungen für Quantenkommunikationstechnologien und der Beförderung von Standardisierungs- und Zertifizierungsverfahren ein Ökosystem Quantenkommunikation entwickelt werden, das die Unabhängigkeit von Deutschland und Europa auf diesem Gebiet stützt. Das BMBF fördert das Projekt für eine Laufzeit von 40 Monaten mit rund 9 Mio. Euro [weitere Informationen]

 

  • Ein Forschungsteam der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Kopenhagen hat erstmalig zwei Quantenpunkte in einem Nanochip gekoppelt und in der Zeitschrift „Science“ sein Vorgehen bei der Signalverschränkung dargestellt. Der nunmehr abhörsichere Transport von Informationen bedeute einen wesentlichen Fortschritt auf dem Weg zur Anwendbarkeit von Quantentechnologie für technische Zwecke. Die Arbeiten wurden auf deutscher Seite u.a .von der DFG und dem BMBF gefördert [weitere Informationen]

 

Wirtschaft & Digitalisierung

 

  • Das „Institut für angewandte Arbeitswissenschaft“ (ifaa) hat für das ifaa-Trendbarometer „Arbeitswelt“ branchenübergreifend deutsche Führungskräfte zur Bedeutung von KI in Unternehmen befragt. Laut den jetzt veröffentlichten Ergebnissen gehen dabei 31 Prozent der Befragten davon aus, dass der Einsatz von KI in diesem Jahr an Bedeutung zunehmen wird. Allerdings sahen Führungskräfte von Betrieben mit mehr als 500 Arbeitnehmern im Thema Nachhaltigkeitsmanagement eine noch höhere aktuelle Bedeutung. Die große Mehrheit (71 Prozent) der mehr als 600 Rückmeldungen stammte aus der Metall- und Elektroindustrie. Das ifaa erkennt für den Einsatz von KI in Betrieben daraus einen Mehrbedarf bei der Transparenz und Einbindung der Betroffenen sowie den Einsatz von Lernkonzepten. Die vollständige Auswertung der Erhebung soll in Kürze erscheinen [weitere Informationen]

 

E-Government

  • Die Unternehmensberatung McKinsey hat im Rahmen einer kürzlich veröffentlichten Studie zum Fachkräftemangel im öffentlichen Sektor („Action,  bitte!“) hochgerechnet, dass dem öffentlichen Dienst bis zum Jahr 2030 rund 840.000 Fachkräfte, davon allein 140.000 IT-Expertinnen und -Experten fehlen werden. Hierzu liefert sie neun Handlungsempfehlungen zur systematischen Gewinnung, Entwicklung und Bindung digitaler Fachkräfte und rät u.a. zu einer Verankerung der gesellschaftlichen Bedeutung des öffentlichen Sektors als Kern der Arbeitgebermarke und zur Beschleunigung von Einstellungsverfahren und (Weiter-)Qualifizierungen etwa durch Digitale Akademien sowie zur Bereitstellung einer zeitgemäßen digitalen Infrastruktur [weitere Informationen]

 

Veranstaltungen

  • „Text+: FAIR February 2023“ Veranstaltungsreihe (online; wöchentlich ab 01.02.) [weitere Informationen]
  • „Der hybride Campus als Zukunftsmodell?“ (online; 06.02.) [weitere Informationen]
  • “Evolutionary Multi-Criterion Optimization: An Emerging Computational Problem-Solving Tool” (Magdeburg; 06.02.) [weitere Informationen]
  • „Tiefsee-Test am Titanic-Wrack“ (Karlsruhe; 06.02.) [weitere Informationen]
  • “Sustainable horizons: Does our future depend on science?” (Brüssel und online; 07.02.) [weitere Informationen]
  • „Open Access C4OS: A Global Perspective” (Athen und online; 09.02.) [weitere Informationen]
  • „Machtstrukturen, Beteiligung und Einfluss – Wie können Verbraucher:innen im digitalen Raum gestärkt werden?“ (Berlin; 14.02.) [weitere Informationen]
  • „RDA Speed Networking Online Event“ (15.02.) [weitere Informationen]
  • “Weizenbaum Debate #1: Macht und Mittel. Wer gestaltet den digitalen Raum?“ (Berlin; 01.03.; Anmeldung bis 22.02.) [weitere Informationen]

 

 

Tagungsberichte

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

 

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de

 

 


No. 02

No. 02, 25.01.2022

 Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Die Europäische Kommission hat am Montag die „europäische Initiative über bildgebende Verfahren in der Krebsmedizin“ („European Cancer Imaging Initiative“) eingeleitet, um mit ihr Ressourcen und Datenbanken für Bilddaten aus der Krebsmedizin innerhalb der EU in einer digitalen Infrastruktur zu verknüpfen und dabei sowohl ethische Standards als auch Datensicherheits- und Datenschutzanforderungen einzuhalten. Dies soll Akteurinnen und Akteuren aus den Bereichen Forschung, Investitionen und Ärzteschaft einen effizienten Zugang zu bzw. die Entwicklung von datengestützten Lösungen ermöglichen. Als Teil der Initiative starteten zwei Vorhaben – das Großprojekt „EUCAIM“ an derzeit 21 Standorten in 12 Ländern mit einer Förderung von 18 Mio. Euro sowie die „KI-Erprobungs- und Versuchseinrichtung für Gesundheit“ (TEF-Health) (s. Info Ticker No. 01). Die vollständige digitale Infrastruktur soll 2026 den Betrieb aufnehmen können [weitere Informationen]

 

  • Die Europäische Kommission hat letzte Woche ein Kooperationsabkommen mit Japan unterzeichnet, das den wechselseitigen Datenaustausch im Bereich Erdbeobachtung verstärken soll. Konkret wurde vereinbart, dass Japan Zugriff auf die Daten- und Informationsdienste von „Copernicus“ – dem Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union – erhält und im Gegenzug Daten seiner nichtkommerziellen Erdbeobachtungssatelliten kostenfrei und open access zur Verfügung stellt [weitere Informationen]

 

  • Die Research Data Alliance RDA führt aktuell eine Umfrage unter ihren Mitgliedern zu Bekanntheit und Wahrnehmung der EOSC durch. Sie erfolgt im Rahmen des EOSC Future- Projekts und soll u.a. die Vermittlung der RDA zu Datenaustausch und datengetriebener Wissenschaft unterstützen und es ihr ermöglichen, die Wahrnehmung der EOSC in die globalen Open Science-Landschaft einzuordnen. Die Teilnahme ist noch bis 17. Februar möglich [weitere Informationen]

 

  • Die Friedrich-Schiller-Universität Jena, das Max-Planck-Institut für Biogeochemie (MPI-BGC) und das Institut für Datenwissenschaften des DLR haben gemeinsam die „ELLIS Unit Jena eröffnet. Das KI-Forschungszentrum ist Teil des Netzwerks „European Laboratory for Learning and Intelligent Systems“ (ELLIS; s. Info Ticker 27/2022) und widmet sich künftig der Weiterentwicklung und Verknüpfung von Methoden des maschinellen Lernens und insbesondere der Erdsystem- und Klimaforschung [weitere Informationen]

 

  • Das Konsortium NFDI4Chem führt aktuell eine Umfrage zum Umgang mit chemischen Daten durch, um seinen Arbeitsplan sowie benötigte Werkzeuge und Ressourcen entsprechend den tatsächlichen Erfordernissen der Community anpassen zu können [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Die Dublin City University hat im Rahmen des DIGI-HE-Projekts einen Kurs „Looking Inside Digital Higher Education: An Institutional Self-Assessment Guide“ entwickelt und lädt Interessierte zwischen 30. Januar und 10. Februar zur Teilnahme ein. Anschließend wird eine statische Variante bereitgestellt [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Der diesjährige Vorsitzende der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) und Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume, hat sich heute im Blog von Jan-Martin Wiarda zu aktuellen wissenschaftspolitischen Vorhaben in Bayern und auf Bund-Länder-Ebene geäußert. Demnach „möchte [er] in diesem Jahr aus der GWK eine echte Wissenschaftsallianz für den Standort Deutschland schmieden“, wobei er dem Thema Digitalisierung der Hochschulen besondere Bedeutung zumisst [weitere Informationen]

 

  • Das BMBF hat eine neue Förderrichtlinie zur „Erforschung oder Entwicklung praxisrelevanter Lösungsaspekte (‚Bausteine‘) für Datentreuhandmodelle“ (DTM) veröffentlicht. Damit sollen Projekte gefördert werden, die für die verbesserte Etablierung und den Betrieb von Datentreuhandmodellen in vier Themenfeldern – a) Geschäfts- und Betriebsmodelle, b) Steigerung der Akzeptanz und Skalierung von DTM, c) technische Komponenten und/ oder d) rechtlich relevante Aspekte – neue Erkenntnisse oder (Weiter-) Entwicklungen hervorbringen und diese als Bausteine für die bessere Etablierung und den Betrieb von DTM umsetzen. Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Wirtschaftsunternehmen oder Stiftungen sowie gemeinnützige Vereine sind eingeladen, sich mit Förderanträgen bis 30. März 2023 zu bewerben. Geplanter Förderbeginn ist spätestens ab 15. Oktober 2023 mit einer maximalen Laufzeit bis 31. Dezember 2025, die Fördersumme für Einzel- oder Verbundprojekte umfasst bis zu 500.000 Euro [weitere Informationen]

 

  • Die Europäische Kommission hat bekannt gegeben, dass ihr „Innovation Radar“, der innovative Ergebnisse aus EU-finanzierten Forschungs- und Innovationsprojekten in einer Datenbank öffentlich zugänglich macht, mit 10.000 geförderten Innovationen eine neue Erfolgsmarke erreicht hat. Durch die Datenbank wird nicht nur die Sichtbarkeit der innovativen Ergebnisse verstärkt, sondern auch die Verbindung zu Investorinnen und Investoren unterstützt, um die Markteinführung zu ermöglichen bzw. zu beschleunigen [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Die europäischen Verbünde OpenAIRE, LIBER, SPARC Europe und COAR haben auf die Bedeutung des hochentwickelten europäischen Netzwerks von (offenen) Repositorien hingewiesen, das aber erhebliche Unterschiede in Support und Finanzierung aufweise. Daher haben sie eine gemeinsame Strategie zur Stärkung des europäischen Repositorien-Netzwerks gestartet und kündigen an, sich damit zusammen mit anderen Organisationen auf die Entwicklung und Umsetzung eines entsprechenden Aktionsplans zu verpflichten, um so die europäische Führungsrolle im Bereich Open Science zu sichern. Als erster Schritt soll im Februar eine Umfrage v.a. zur Klärung der dringlichsten Handlungsfelder erfolgen [weitere Informationen

 

  • Die „Plattform Lernende Systeme“ (PLS) hat ein Whitepaper zum Thema „Künstliche Intelligenz im Journalismus“ veröffentlicht, in dem Möglichkeiten zur Nutzung von (selbstlernenden) KI-Systemen durch Medienschaffende sowie entsprechende Chancen und Grenzen aufgezeigt werden. Daraus leiten die Autorinnen und Autoren konkrete Handlungsempfehlungen ab, etwa für eine transparente Kenntlichmachung von KI-basierten Inhalten, die Anpassung des Presse- und Urheberrechts sowie die Verbesserung des Datenzugangs für Redaktionen durch Open Data-Portale [weitere Informationen]

 

 

Recht

  • Die Europäische Kommission hat am 20. Januar als neue Durchführungsverordnung zur „Richtlinie über offene Daten und die Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors“ („Open Data-Directive“; 2019) eine Liste hochwertiger Datensätze („High-value datasets“; HVDs) bekanntgegeben, die von den öffentlichen Stellen der Mitgliedstaaten innerhalb von 16 Monaten zur kostenlosen Weiterverwendung in maschinenlesbarer Form bereitgestellt werden müssen. Die Liste umfasst (zunächst) sechs Kategorien: Geodaten, Erdbeobachtung und Umwelt, Meteorologie, Statistik, Unternehmen und Mobilität, bei denen im Zuge einer Konsultation und Folgenabschätzung die Datenbereitstellung von besonderem Mehrwert für Wirtschaft und Gesellschaft definiert worden war. Die Bereitstellung durch öffentliche Stellen bezieht sich nur auf bereits vorliegende Daten, (Hochschul-) Bibliotheken, Archive und Museen sind gemäß Open Data-Richtlinie von der Anforderung ausgenommen [weitere Informationen]

 

  • Der Europäische Datenschutzausschuss (EDSA; EDPB) hat letzte Woche neben einem Bericht der Cookie-Banner-Task Force auch Empfehlungen zur Nutzung von Cloudbasierten Diensten im öffentlichen Sektor verabschiedet und einen Bericht über seine „erste koordinierte Durchsetzungsmaßnahme“ angenommen. Dabei wurde erneut die Einhaltung der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) angemahnt und ergänzend eine Liste mit Maßnahmen veröffentlicht, die von Datenschutzbehörden bereits umgesetzt werden [weitere Informationen]

 

  • Der Ausschuss für Industrie und Energie des Europäischen Parlaments (ITRE) hat gestern den Entwurf für die geplante EU Halbleiter-Verordnung („European Chips Act“) angenommen, mit der der europäische Anteil an der weltweiten Halbleiterproduktion bis 2030 auf 20 Prozent erhöht werden soll (s. Info Ticker No. 05/2022). Auf Vorschlag des Ausschusses wurde darin u.a. der Anwendungsbereich auf innovative kleine und mittelständische Unternehmen erweitert und ein Kriseninterventionsmechanismus für künftige Lieferengpässe im Halbleiterbereich präzisiert. Im nächsten Schritt ist die Aufnahme der Trilogverhandlungen vorgesehen [weitere Informationen]

 

  • Die Stiftung Neue Verantwortung (SNV) hat heute anlässlich der Anhörung des Ausschusses für Digitales im Deutschen Bundestag zwei Stellungnahmen zur Cybersicherheitsarchitektur veröffentlicht, u.a. zu Rolle und Defiziten von staatlichen Stellen mit Reformempfehlungen etwa zur Einsetzung einer unabhängigen Evaluierungskommission sowie in der zweiten Stellungnahme mit Verbesserungsvorschlägen für Bund, Länder und Kommunen nicht zuletzt im Zusammenhang mit der Umsetzung der NIS-2-Richtlinie in nationales Recht [weitere Informationen]

 

 

 Technische Neuerungen

 

  • Ein interdisziplinäres Forschungsteam der Universität Bayreuth hat eine sensorgestützte KI-Technologie zur Beobachtung von neurologischen Erkrankungen entwickelt. In zwei jüngst in der Zeitschrift „Nature Medicine“ erschienenen Fallstudien wird der Einsatz entsprechender digitaler Biomarker mithilfe von „Wearables“ zur Überwachung von veränderten Bewegungsmustern beschrieben. Die Algorithmen sollen durch Sensoren an der Kleidung die Identifizierung des jeweiligen Krankheitsstadiums sowie Prognosen zum weiteren Krankheitsverlauf unterstützen. Die Fortführung der Forschungsarbeiten ist am „Quantitative Living Lab“ (QLiLa) geplant [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

  • Der KI Bundesverband hat gestern seine im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) erstellte Machbarkeitsstudie zur Entwicklung großer KI-Modelle in Deutschland Wie schon in seiner Initiative LEAM („Large European AI Models“) setzt er sich für die Entwicklung von vertrauenswürdigen Open Source- Foundation Modellen ein, die auf europäischen Standards basieren und Alternativen zu Modellen v.a. aus den USA und China darstellen sollen. Im Zuge der Machbarkeitsstudie wurde nun ein Konzept für den Aufbau und Betrieb eines entsprechend zu Training und Nutzung von KI-Modellen notwendigen KI-Hochleistungsrechenzentrums erarbeitet und die zu vermutenden Kosten auf rund 350-400 Mio. Euro veranschlagt [weitere Informationen]

 

  • Der Branchenverband Bitkom hat gestern die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage veröffentlicht, wonach fast 90 Prozent der Befragten in Deutschland bereit wären, persönliche Mobilitätsdaten in anonymisierter Form zu teilen. Während zwei Drittel von ihnen dies im Zusammenhang mit verbesserten Mobilitätsangeboten sehen, würden 32 Prozent dies auch konkret zur Unterstützung der öffentlichen Forschung tun [weitere Informationen]

 

  • Microsoft hat am Montag angekündigt, seine langjährigen Finanzbeteiligungen am Unternehmen Open AI erneut um ein mehrjähriges Investment im Umfang von mehreren Milliarden US-Dollar anzuheben „to accelerate AI breakthroughs to ensure these benefits are broadly shared with the world“ [weitere Informationen]

 

 

 

Veranstaltungen

  • „ATHENE ‚Lunch Lectures‘: Einführung in das Datenschutzrecht" (online; 31.01.; Anmeldung bis 30.01.) [weitere Informationen]
  • „Politik und Wissenstransfer“ (Berlin; 31.01.) [weitere Informationen]
  • „ADRA Info Day: AI, Data and Robotics Topics in WP 2023” Webinar (03.02.) [weitere Informationen]
  • “The role of AI in achieving the Sustainable Development Goals” Start Webinar-Reihe “AI for Good” (online; 01.02.) [weitere Informationen]
  • “Images in Social Media Research – Digital Tools & Methodological Challenges” Workshop (online; 10.02.) [weitere Informationen]
  • „Netzwerktreffen: Datenkompetenzen für wissenschaftliche Hochschulsammlungen” (online; 14.02.) [weitere Informationen]
  • „Digital ist besser? Sammlungsforschung im digitalen Zeitalter“ (Weimar; 16.-17.02.) [weitere Informationen]
  • „NFDI: Community Workshop: Kartierung der Datenkompetenz-Angebote” (online; 23.02.; Anmeldung bis 06.02.) [weitere Informationen]
  • „HeFDI Data Talk: Thema Künstliche Intelligenz und Forschungsdaten“ (online; 24.02.) [weitere Informationen]
  • „NFDI4Microbiota World Café on Electronic Lab Notebooks” (online; 24.02.) [weitere Informationen]
  • „Digitaler Alltag in Gefahr?“ Tagung (Sankt Augustin; 28.02.; Anmeldung bis 10.02.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

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Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de