No. 27

No. 27, 05.07.2023

 

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) hat einen Bericht zum Thema „Datentreuhänder: Potenziale für das wissenschaftskonforme Datenteilen – Herausforderungen für die institutionelle Ausgestaltung“ veröffentlicht. Darin bietet er nach einer thematischen Einführung zum Konzept Datentreuhänderschaft eine Zusammenfassung der zentralen Stellungnahmen, Dialogformate und Anregungen des RfII – darunter auch eine Begriffsbestimmung zu „Digitaler Souveränität“ und „Datensouveränität“ [weitere Informationen]

 

 

  • Die Digitalministerien der Bundesländer haben auf ihrem regelmäßigen D 16-Treffen am 23. Juni in Anwesenheit von Bundesminister Wissing (BMDV) die Einrichtung einer ständigen Digitalministerkonferenz beschlossen. Eine Arbeitsgruppe soll bis November ein Konzept erarbeiten, um die Gründung im nächsten Jahr vorzubereiten [weitere Informationen]

 

  • Die Regierungspartner in Bremen – SPD, Bündnis 90/ Die Grünen und Die Linke – haben am 3. Juli den Koalitionsvertrag für die nächsten vier Jahre unterschrieben. Darin ist Digitalisierung als Querschnittsthema enthalten, u.a. bei einem Schwerpunkt auf die sozial gerechte Gestaltung der digitalen und ökologischen Transformation der Wirtschaft und im E-Government, wo effizientere Verfahren u.a. durch die Nutzung von KI erreicht werden sollen. Außerdem sollen Bremen und Bremerhaven als Zentren von Wissenschaft, Forschung und Innovation gestärkt und Bremen zur „KI-Metropole des Nordens“ ausgebaut werden. Darüber hinaus wird u.a. auch eine „zeitgemäße Open Science-Strategie für den Standort“ angekündigt [weitere Informationen] .

 

  • Der Rat für Sozial- und WirtschaftsDaten (RatSWD) hat in einem neuen PositionspapierNutzung von Registerdaten für Zwecke der Forschung sichern“ konkrete Handlungsempfehlungen für die Berücksichtigung der Wissenschaft in der Registermodernisierung formuliert und empfiehlt sowohl einen datenschutzkonform und rechtlich vereinfachten Zugang zu Registerdaten als auch deren umfassende Verknüpfung, um so die Potenziale für Forschung und Politikberatung besser auszuschöpfen. Hierzu schlägt der RatSWD außerdem die Etablierung von Datentreuhändermodellen sowie eine gesetzliche Verankerung im Forschungsdatengesetz vor [weitere Informationen]

 

 

  • Unter dem Titel „Large language model AI chatbots require approval as medical devices“ warnt ein Forschungsteam u.a. der TU Dresden in „Nature Medicine“ vor dem unregulierten Einsatz von Large Language Models (LLMs) im Gesundheitsbereich. Da LLMs nicht auf einer „Ground Truth“-Prozessmethode bei der Datenkuratierung basierten, könnten insbesondere durch die Integration von LLM-Chatbots in Suchmaschinen vermehrt potentiell falsche medizinische Informationen in Umlauf kommen mit ggf. gefährlichen Folgen für Nutzende. Das Forschungsteam formuliert sowohl Empfehlungen für einen aktuell rechtlich abgesicherten Einsatz als auch für künftige Konzepte und Genehmigungsverfahren [weitere Informationen]

 

  • Forschende der Universität Zürich haben die Erzeugung und Verbreitung von (Des-) Informationen durch KI-Sprachmodelle wie z.B. GPT-3 anhand von Twitter-Meldungen untersucht. Ihre Studie ergab, dass sich nicht sicher zwischen KI-generierten und menschlich erzeugten („organischen“) Tweets unterscheiden ließ. Da aber künstlich generierte Nachrichten unabhängig von ihrem Wahrheitsgehalt durchgängig als verständlicher eingestuft wurden, empfiehlt das Forschungsteam politischen Entscheidungsträgern, dem potenziellen Missbrauch von KI mit „strengen, evidenzbasierten und ethisch fundierten Vorschriften“ proaktiv entgegenzuwirken. Die Daten, der Code und weitere Materialien der Studie können öffentlich abgerufen werden [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat letzte Woche über den Finanzrahmen für die zweite Runde der Exzellenzuniversitäten entschieden. Dabei haben Bund und Länder beschlossen, für bis zu elf Förderfälle (wie bisher) Mittel im Umfang von rund 148 Mio. Euro jährlich bereitzustellen sowie bis zu 60 Mio. Euro für max. vier weitere Förderfälle. Eventuell freiwerdende Plätze aus der ersten Förderrunde bleiben davon unberührt. Den konkreten Wettbewerbsrahmen wird die Expertenkommission im Frühjahr 2024 festlegen [weitere Informationen]

 

  • Außerdem hat die GWK am 30. Juni neben Haushaltsentscheidungen für 2024 – u.a. zum Nationalen Hochleistungsrechnen (NHR) – auch die Aufnahme von „Leibniz-Labs – Integration von Wissen zur Lösung gesellschaftlich drängender Fragen“ als ein neues transdisziplinäres Pilotvorhaben beschlossen, mit dem „die außerordentlichen synergetischen Ressourcen der Leibniz-Einrichtungen genutzt werden, um Erkenntnisse in transferfähige Ergebnisse zu überführen“ [weitere Informationen]

 

  • Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat eine neue Förderlinie zum europäischen Gemeinschaftsprojekt IPCEI-CIS („Important Project of Common European Interest - Next Generation Cloud- und Edge Infrastructure and Services“) veröffentlicht, mit der gezielt Technologien für das „Multi-Provider Cloud-Edge Continuum“ gefördert werden sollen. Themenschwerpunkte sind Mobilität, Energieeffizienz, Industrie 4.0 , Resilienz und Ausfallssicherheit von digitaler Infrastruktur sowie Gesundheit. Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, Hochschulen und Forschungseinrichtungen und öffentliche Einrichtungen können sich mit Projektskizzen bis 21. Juli bewerben. Es wird eine Anteilsfinanzierung von bis zu 25 Mio. Euro pro Unternehmen und Vorhaben bereitgestellt [weitere Informationen]

 

  • Die DFG hat die Förderung von sieben neuen Forschungsgruppen – u.a. zum Einsatz digitaler Medien bei chronischen Erkrankungen –, einer neuen Klinischen Forschungsgruppe und einer neuen Kolleg-Forschungsgruppe im Umfang von zusammen rund 40 Mio. Euro beschlossen. Weitere fünf Forschungsgruppen erhalten eine zweite Förderperiode. Insgesamt fördert die DFG damit 185 Forschungsgruppen, 13 Klinische Forschungsgruppen und 18 Kolleg-Forschungsgruppen [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Das von der EU geförderte Projekt DIAMAS (“Developing Institutional Open Access Publishing Models for Advance Scholarly Communication”; s. Info Ticker No. 13) bittet im Rahmen eines öffentlichen Aufrufs um Mitwirkung beim Aufbau einer umfassenden und weltweit relevanten Sammlung zu Referenzmaterialien („DIAMAS-Registry“), um sie zusammen mit weiteren Formaten und Werkzeugen der Community zur Verfügung zu stellen. Hierfür bittet das Vorhaben u.a. Vertretungen von Bibliotheken, Redaktionen und Verlagen sowie Universitäten, wissenschaftliche Einrichtungen, Forschungszentren und Serviceanbieter noch bis 7. Juli um Informationen zu entsprechenden Ressourcen, wie Richtlinien, Best-Practice-Beispielen, Schulungsmaterialien, nicht-textliche Ressourcen, Toolkits etc. [weitere Informationen]

 

 

Recht

  • Die Europäische Kommission hat am 27. Juni das Ergebnis der Trilogverhandlungen zum Data Act („Verordnung über harmonisierte Vorschriften für einen fairen Datenzugang und eine faire Datennutzung [Datengesetz])“ bekannt gegeben. Demnach wurden in der Verordnung, die u.a. eine „gerechte Verteilung der Wortschöpfung aus Daten auf die Akteure im digitalen Umfeld“ regeln soll, u.a. noch Fragen des (auch territorialen) Geltungsbereichs und zur Wahrung von Geschäftsgeheimnissen durch eine Notfallregelung festgelegt. Der Zugang von öffentlichen Stellen auf Daten des Privatsektors wird auf außergewöhnliche Umstände beschränkt. Ein spezielles „Forschungskapitel“, das u.a. von der Bundesregierung empfohlen worden war (s. auch Info Ticker No. 13), wurde nicht aufgenommen. Der abschließende Text muss noch vom Parlament und dem Rat unterzeichnet werden und soll 20 Monate nach Veröffentlichung in Kraft treten [weitere Informationen] Stellungnahmen liegen u.a. aus der Politik, von mehreren Wirtschaftsverbänden und Verbraucherschützern vor [weitere Informationen]

 

  • Im Rahmen der Trilog-Verhandlungen zur Reform der Verordnung zur europäischen digitalen Identität (eIDAS-Verordnung) (s. Info Ticker No. 12) haben sich Vertretungen des Europäischen Rats und des Europäischen Parlaments letzte Woche offiziell auf die wesentlichen Punkte geeinigt. Demnach sollen die Länder künftig elektronische Brieftaschen („EUid-Wallets“) als eigenständiges und für natürliche Personen kostenloses Identifizierungsmittel mit den Sicherheitsniveau „hoch“ ausstellen. Die Länder werden dabei u.a. (auch bei grenzüberschreitenden Diensten) zu einem eindeutigen Identitätsabgleich verpflichtet, während die Idee einer dauerhaften Personenkennziffer nicht aufgegriffen wurde. Für Aussteller digitaler Identitätslösungen sind damit neue Vorgaben u.a. für eine gemeinsame technische Architektur und künftige Standards verbunden. Im nächsten Schritt wird noch die formale Zustimmung vom Rat und Parlament erwartet, bevor die Verordnung nach Veröffentlichung in Kraft treten kann [weitere Informationen]

 

  • Die Europäische Kommission hat im Rahmen des Digitale Dienste-Gesetzes (DSA) eine öffentliche Konsultation für die Transparenzdatenbank gestartet, in der künftig Meldungen und Gründe für das Löschen von Informationen und andere Moderationsinhalte gesammelt werden. Anbieter von Online-Plattformen, Organisationen der Zivilgesellschaft sowie Forschende und andere Akteure sind noch bis 17. Juli zur Kommentierung eingeladen [weitere Informationen]

 

  • Das Konsortium NFDI4Culture hat zusammen mit der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM) und dem Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD) ein Rechtsgutachten zu „Audiovisuellen Materialien in Forschung und Lehre“ mit einer Übersicht zu urheberrechtlichen Aspekten in Auftrag gegeben, das nun in einer überarbeiteten Fassung erschienen ist. Diese berücksichtigt sowohl aktuelle rechtliche Rahmenbedingungen als auch u.a. das veränderte Rezeptionsverhalten [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

  • Die Europäische Kommission hat am 28. Juni offiziell einen Gesetzesentwurf zur Einführung des digitalen Euro Darin ist der digitale Euro analog zu einer digitalen Geldbörse als zusätzliche Zahlungsoption für Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Unternehmen bei Offline- und Online- Zahlungen im gesamten EU-Raum vorgesehen und soll u.a. die internationale Rolle des Euro stärken. Hierfür sollen weniger personenbezogene Daten erforderlich sein „als es heute bei Kartenzahlungen der Fall ist“ und positive Effekte sowohl bei der „finanziellen Inklusion“ von Personen ohne Bankkonto als auch für die Innovationsförderung im Bankensektor erzielt werden können. Der vorgeschlagene Rechtsrahmen wird als nächstes dem Europäischen Parlament und dem Europäischen Rat vorgelegt. Die Entscheidung über die tatsächliche Einführung trifft die Europäische Zentralbank (EZB) [weitere Informationen]

 

  • Der Stifterverband hat ein Thesenpapier zum Datenaustausch zwischen Wirtschaft und Wissenschaft herausgegeben. Darin hat die Initiative „Datagroup Business 2 Science“ Empfehlungen u.a. zu zugänglichen Infrastrukturen, der Etablierung von Intermediären, spezifischen Förderprogrammen für ein Datenteilen „außerhalb des üblichen Spektrums“, Musterverträgen für mehr Sicherheit im Datenschutz sowie dem Aufbau von grundlegenden Datenkompetenzen entwickelt, um durch „neue Datenzugänge für die Forschung […] eine Wissenschaftsförderung 2.0“ und die bessere Ausschöpfung der entsprechenden Potentiale zu ermöglichen [weitere Informationen]

 

 

E-Government

  • Das Nationale E-Government Kompetenzzentrum (NEGZ) hat in einem Impulspapier rechtliche Voraussetzungen für eine plattformbasierte Verwaltungsdigitalisierung in Deutschland untersucht. Darin wird u.a. festgestellt, dass für die Einführung einer Behörde als zentrale Plattformeignerin, die bundesweite Standards vorgeben soll, die verfassungsrechtliche Grundlage fehlt. Der vorgesehene Verwaltungsansatz sei auch bei Einigkeit von Bund und Ländern nicht ohne Grundgesetzänderung zu realisieren, weshalb die Autorin und der Autor zunächst Überlegungen zu einer systemischen Vision und ihren expliziten Konsequenzen für die Rechtsordnung anregen [weitere Informationen]

 

 

Veranstaltungen

  • „1st Conference on Research Data Infrastructure CoRDI” (Karlsruhe; 12.-14.09.; Anmeldung bis 31.08.) [weitere Informationen]
  • „Zukunftsforum 2023 – Wie beeinflussen Daten die Arbeitswelt von Morgen?“ (Darmstadt; 06.07.) [weitere Informationen]
  • „Mehr oder weniger Autorschaft“ (Essen; 06.07.) [weitere Informationen]
  • “IAB-SMART 3 – How to tidy and anonymize raw smartphone geolocation data: Code and Practitioner’s Examples from the IAB-SMART Project” (online; 12.07.) [weitere Informationen]
  • „Trusted Clouds Genomics Research in Europe” (Heidelberg und online; 11.-12.07.) [weitere Informationen]
  • “The Mythical Data Lake” Webinar (12.07.) [weitere Informationen]
  • „Das Untermaß aller Dinge. Kann Digitalisierung in Deutschland überhaupt gelingen?“ Vortrag (Berlin; 13.07.; Anmeldung bis 10.07.) [weitere Informationen]
  • "GHGA Lecture Series 'Advances in Data-Driven Biomedicine': GestaltMatcher and its data portal – Overcoming the limits of rare disease matching using facial phenotypic descriptors" (online; 19.07.) [weitere Informationen]
  • “How to create publishable netCDF data” Workshop (Hamburg; 27.-28.07.) [weitere Informationen]
  • „Performance – Produktionen – Daten. Modellierung und Vermittlung ereignisbezogener Informationen“ (Leipzig und online; 14.-15.09.; Anmeldung bis 10.09.) [weitere Informationen]

 

 

 

Tagungsberichte

 

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

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Tagungsdokumentation - Herrenhäuser Konferenz

Tagungsdokumentation

Herrenhäuser Konferenz

Datenräume in Deutschland und Europa gestalten – Impulse der Wissenschaft

24. – 25. April 2023 | Xplanatorium Herrenhausen

Mit Unterstützung der VolkswagenStiftung hat der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) am 24. und 25. April 2023 die Konferenz „Datenräume in Deutschland und Europa gestalten – Impulse der Wissenschaft“ im Schloss Herrenhausen in Hannover ausgerichtet. Hierzu kamen mehr als 220 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammen und diskutierten über fach- und domänenübergreifende Herausforderungen beim Aufbau neuer wissenschaftlicher und für die Wissenschaft relevanter Daten- und Informationsinfrastrukturen wie der NFDI, der EOSC oder auch Gaia X.

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen und Dokumente zur Konferenz – u.a. den Konferenzbericht, Präsentationen sowie verschiedene Audio- und Videobeiträge.

Dokumente

 

Weitere Medien

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Durch die Autorinnen und Autoren veröffentliche Poster

FDM-ndsHAW. https://www.hawk.de/sites/default/files/2023-05/2023_05_10_flyer_fdm-ndshaw_final.pdf

Mietchen, Daniel; Heger, Tina; Bernard-Verdier, Maud; Musseau, Camille; Jeschke, Jonathan M. (2023). Centralized and Distributed Data Spaces: Insights from Dashboarding Invasion Biology. Zenodo. https://doi.org/10.5281/zenodo.7834982

Schimmer, Thomas M.; Maier, Daniela (2023). Nachhaltiger und qualitätsgesicherter Kompetenzaufbau zum Forschungsdatenmanagement an HAW in RLP (1.1). Zenodo. https://doi.org/10.5281/zenodo.7973444

van Edig, Xenia; Withanage, Dulip; Tullney, Marco (2022). Nicht-kommerziell und Standard-orientiert: Der Diamond-OA-Verlag TIB Open Publishing stellt sich vor. Open-Access-Tage 2022, Bern. Zenodo. https://doi.org/10.5281/zenodo.6951949

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No. 25

*** Bitte beachten Sie:  Aus dienstlichen Gründen erscheint der nächste Info Ticker voraussichtlich am 5. Juli 2023 – als No. 27. ***

 

No. 25, 21.06.2023

 

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Das Alexander von Humboldt-Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) hat für eine Studie 72 internationale Expertinnen und Experten aus den Bereichen KI und Digitalisierungsforschung nach deren Einschätzung zu Nutzen und Risiken von Large Language Models (LLMs) für das Wissenschaftssystem gefragt. Diese haben v.a. erhebliche positive Effekte beim textuellen wissenschaftlichen Arbeit sowie im administrativen Bereich des Antrags- und Berichtswesens betont, die zu mehr Freiraum u.a. für kritisches Denken und Innovationen führen würden. Andererseits wird angesichts der Risiken, wie z.B. (strategischer) Desinformation und Verfestigung von Bias, an Forschende appelliert, sich neue Kompetenzen anzueignen und „mit ihrer Expertise, Autorität und Reputation für die Versachlichung des öffentlichen Diskurses [einzutreten]“ [weitere Informationen]

 

  • Die Europäische Kommission hat eine bibliometrische Analyse zum Thema „Trends in the use of AI in science“ veröffentlicht. Das Working Paper bietet u.a. eine Untersuchung zu den Vorteilen von KI in speziellen Wissenschaftsbereichen sowie eine Analyse und Prognose zu den globalen Entwicklungen mit entsprechenden Handlungsempfehlungen für Politik und Wissenschaft [weitere Informationen]

 

  • Die AG „Digital Humanities Theorie“ des Verbands „Digital Humanities im deutschsprachigen Raum“ hat ein diskursives Glossar „Begriffe der Digital Humanities erarbeitet, das sowohl an die geisteswissenschaftliche Begriffsgeschichte anschließen, als auch als Werkzeug im Forschungsalltag dienen soll. Das Working Paper ist als Langzeitprojekt mit fortlaufender Einbeziehung der Forschungsgemeinschaft konzipiert. Ab 1. Juli sind alle Interessierten zu einem öffentlichen Begutachtungsverfahren eingeladen [weitere Informationen]

 

  • Im Projekt „Das graphische Werk Lucas Cranachs d. Ä., seiner Söhne und der Werkstatt“ erforscht ein interdisziplinäres Team, u.a. mit Beteiligung der TH Köln, des Bildarchivs Foto Marburg und der Kupferstichkabinette der Staatlichen Museen zu Berlin und der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, zahlreiche Zeichnungen und druckgraphische Werke des Renaissance-Künstlers, um seine kunsthistorischen und -technologischen Forschungsergebnisse zusammen mit hochauflösenden Abbildungen im „Cranach Digital Archive“ (CDA) kostenfrei und Open Access zur Verfügung zu stellen. Das Vorhaben, das den umfassenden Bestand des CDA deutlich erweitert, wird von der DFG sowie der Ernst von Siemens Kunststiftung über drei Jahre gefördert [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

 

  • Der Hochschullehrerbund (hlb) hat ein Positionspapier „Wissenschaftsbasierte Lehre und generative KI-Systeme“ veröffentlicht und darin neben Chancen und Risiken auch Forderungen formuliert. Hierzu gehört v.a. die Maßgabe, dass die Entscheidung über den Einsatz von KI-Systemen in einem Fach nicht zentral, sondern von den jeweiligen Professorinnen oder Professoren zu treffen sei, außerdem sollen entsprechende Tools (aus Gründen des internationalen Wettbewerbs) an allen Hochschulen schnell eingerichtet werden, wobei „Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes, ethischen Standards u.Ä. […] nicht zu einer Blockade führen [sollten]“ [weitere Informationen]

 

  • Mit der „Hamburg Declaration“ haben letzte Woche 30 Hochschulleitungen aus sechs Kontinenten auf dem Global University Leaders Council (GUC) in Hamburg Empfehlungen für eine Balance zwischen Wettbewerb und Zusammenarbeit verabschiedet. Angesichts der Herausforderungen durch die geopolitische Lage, die Bedrohung der Wissenschaftsfreiheit und eine zunehmende Wissenschaftsskepsis müssten „die Hochschulen national und global eine gemeinsame Stimme entwickeln und sicherstellen, dass diese in allen Teilen der Gesellschaft gehört wird“. Hierfür seien insbesondere Partnerschaften zwischen dem globalen Norden und Süden auf Augenhöhe notwendig, aber auch strategische Partnerschaften zwischen sich strukturell ergänzenden Einrichtungen und außeruniversitären Akteuren. Weitere Empfehlungen gelten u.a. dem Selbstverständnis von Universitätsleitungen und ihrer proaktiven Rolle bei der Verteidigung institutioneller Werte und Standards [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Zum Ende ihrer Ratspräsidentschaft hat die schwedische Regierung in einer Erklärung ihre Bemühungen zur Förderung von Open Science bilanziert und dabei die Bedeutung von Forschungsdaten und ihrer Nachnutzbarkeit sowie einer einheitlichen Umsetzung der FAIR-Prinzipien betont und zu weiteren Anstrengungen aufgefordert [weitere Informationen]

 

  • Die spanische Regierung hat letzte Woche vier Prioritäten für ihre EU-Ratspräsidentschaft ab 1. Juli vorgestellt. Hierzu gehört auch die Überarbeitung des Mehrjährigen Finanzrahmens für 2021-2027, u.a. „to combine the sustainability of public finances with the proper financing of the green and digital transitions“ sowie die Reindustrialisierung der EU und Stärkung ihrer strategischen Autonomie in den Bereichen Energie, Gesundheit, digitale Technologien und Lebensmittel. Weitere Themen sind die Reform des Strommarktes, die Stärkung der europäischen Einheit und die Förderung von sozialer und wirtschaftlicher Gerechtigkeit. [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Plan S hat eine Studie zur Entwicklung von Transformativen Zeitschriften („Transformative Journals“, TJ) im Jahr 2022 veröffentlicht – einem Modell, das Verlagen den Umstieg aus dem Subskriptionsmodell auf Open Access in einer festgelegten Zeitspanne erleichtern soll. Demnach sind von mehr als 2300 gemeldeten Titeln im Rahmen dieser Vereinbarung ein Prozent bis Anfang 2023 komplett auf Open Access umgestiegen, 30 Prozent haben ihren vorgesehenen Open Access-Anteil mindestens erreicht oder sogar übertroffen, während 68 Prozent ihre Zielgrößen nicht erreichen konnten und aus dem Programm entfernt wurden [weitere Informationen]

 

  • Das ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft fördert ab sofort die Open Access-Publikation des Fachjournals „European Journal of Economics and Economic Policies Intervention“ (EJEEP), die künftig im Rahmen der Open Library Economics (OLE) als wissenschaftsgeleitetes Diamant Open Access erscheinen wird. Der Verlag Edward Elgar übernimmt dabei weiterhin die Produktion und Publikation, während das ZBW die Kosten zunächst aus Projektmitteln trägt. Später ist das Modell einer gemeinschaftlichen Finanzierung durch Bibliotheken vorgesehen [weitere Informationen]

 

  • Das ZBW- Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft widmet außerdem die aktuelle Folge seines Podcasts „The Future ist Open Science“ der Reform der Forschungsbewertung und Vorstellung der Coalition for Advancing Research Assessment (CoARA) [weitere Informationen]

 

  • Die Diamond-Open-Access-Plattform für PsychologiePsychOpen GOLD“ des Leibniz-Instituts für Psychologie (ZPID) bietet allen interessierten Herausgeberinnen und Herausgebern aus der Psychologie die Möglichkeit, sich bis 30. September mit neu zu gründenden Open-Access- Zeitschriften für eine Aufnahme in die Plattform oder für bereits bestehende Zeitschriften für die Transformation in das Diamond-Open Access-Modell zu bewerben. Der Schwerpunkt sollte dabei v.a. „auf gesellschaftlich relevanten Themen oder auch auf innovativen Formen der Wissenschaftskommunikation“ liegen [weitere Informationen]

 

  • Linda Martin und Maike Neufend haben im Rahmen des vom BMBF geförderten open-access.network – Projekts eine Erhebung im Bereich Open-Access-Bücher durchgeführt und ihre Auswertung unter dem Titel „Zukunftsmusik oder State of the Art – Experimentelle Formate für Bücher?“ mit Handlungsempfehlungen für verschiedene Akteursebenen veröffentlicht [weitere Informationen]

 

 

Recht

  • Zum Data Act deutet sich in den Trilog-Verhandlungen der EU für nächste Woche eine Einigung an [weitere Informationen]

 

 

Technische Neuerungen

  • Das Europäische Gemeinschaftsunternehmen European High Performance Joint Computing (EuroHPC JU) hat das Jules Verne-Konsortium mit dem Betrieb des zweiten Exascale-Supercomputers in Frankreich (nach „JUPITER“ am FZ Jülich, s. Info Ticker No. 51/2022) beauftragt. Seine Datenleistung soll wie die der bisher acht Supercomputer des EuroHPC JU unabhängig von ihren Standorten europäischen Nutzerinnen und Nutzern aus Wissenschaft, Industrie und öffentlichem Sektor zugutekommen. Das Gesamtbudget des neuen Exascale Supercomputers umfasst rund 540 Mio. Euro und wird vom Gemeinschaftsunternehmen (mit max. 50 Prozent) sowie von Frankreich und den ebenfalls beteiligten Niederlanden getragen [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

 

 

E-Government

  • Im Zusammenhang mit der Umsetzung der Novellierung der eIDAS („electronic Identification Advanced Electronic Signature“) („eIDAS-Verordnung 2.0“) hat das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) vor kurzem ein Konsultationsverfahren zur Bereitstellung einer EUdi-Brieftasche gestartet. Hierfür wurde ein entsprechendes Diskussionspapier auf Open CoDE als Austauschplattform veröffentlicht. Nach der Veröffentlichung der eingereichten und ausgewerteten Positionspapiere sind ab Mitte Juli bis Ende August Stakeholder-Workshops geplant. Ende November soll das fertige Konzept präsentiert werden [weitere Informationen]

 

  • Das Komptenzzentrum Öffentlicher IT am Fraunhofer-Institut FOKUS hat heute den „Deutschland-Index der Digitalisierung 2023veröffentlicht, in dem alle zwei Jahre der Stand der Digitalisierung in den Bundesländern erfasst wird. Übergreifend war v.a. ein enormer Anstieg von Online-Verwaltungsleistungen zu verzeichnen, während die digitale Infrastruktur nur in der Grundversorgung fast flächendeckend vorhanden ist. Bei den fortschrittlichen Technologien wie Glasfaser und 5G wurden jedoch deutliche Ungleichgewichte zwischen den Ländern festgestellt. Detaillierte Informationen werden zusätzlich auch über das interaktive Online-Tool zur Verfügung gestellt [weitere Informationen]

 

  • Baden-Württemberg hat letzte Woche als erstes Bundesland mit dem Prototypen von „F13“ eine eigene KI-Assistenz zur Unterstützung seiner Landesverwaltung vorgestellt. Sie wurde vom Heidelberger Unternehmen Aleph Alpha zusammen mit dem Innovationslabor InnoLab_bw entwickelt und bietet aktuell vier Funktionen: Zusammenfassungsfunktion, Kabinettsvorlage-Vermerk, Rechercheassistenz und Fließtext-generierung/ „Vermerkomat“ [weitere Informationen]

 

 

 

Veranstaltungen

  • „Ethische KI in Europa: Wie können die Instrumente der EU, des Europarats und der UNESCO gemeinsam umgesetzt werden?“ (online; 23.06.) [weitere Informationen]
  • „Brauchen Roboter Ethik? Eine philosophische Reflexion“ (Kaiserslautern; 28.06.) [weitere Informationen]
  • „Smart Innovation Community: Wie kann KI helfen, Trend frühzeitig zu erkennen und zu beobachten?“ Webinar (29.06.) [weitere Informationen]
  • “Datentag: Chancen einer Datentreuhand” Konferenz (Berlin und Livestream, 30.06.) [weitere Informationen]
  • „NFDI-InfraTalk: Open Knowledge Maps: Visual Discovery for Research Data” (online; 03.07.) [weitere Informationen]
  • „Am gläsernen Schreibtisch – Über Wissenschaftstracker, Profiler und Datenhändler“ (Essen und online; 03.07.) [weitere Informationen]
  • „CERN/ NASA Summit: Accelerating the Adoption of Open Science” (Genf und online; 10.-14.07.) [weitere Informationen]
  • „NFDI-Tool Talk: FAIR Checker” (online; 17.07.) [weitere Informationen]
  • „Coffee Lecture: BEXIS2 – Forschungsdatenmanagement in Verbundprojekten“ Webinar (19.07.) [weitere Informationen]
  • „Non-machines: Playground of Perspecitves” (Weimar; 21.-22.07.; Anmeldung bis 07.07.) [weitere Informationen]
  •  „1st Conference on Research Data Infrastructure CoRDI” [Karlsruhe; 12.-14.09. Anmeldung bis 31.08.) [weitere Informationen]
  • „Wissenschaftsgeleitetes Open -Access-Publizieren” Satelliten-Konferenz (Berlin; 26.09.) [weitere Informationen]

 

 

 

Tagungsberichte

 

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

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Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de

 


No. 24

No. 24, 14. Juni 2023

 

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • UNO-Generalsekretär Guterres hat am Montag einen Bericht zur Integrität von digitalen Plattformen vorgestellt und u.a. einen Verhaltenskodex der Vereinten Nationen zum Thema für das nächste Jahr angekündigt mit (freiwilligen) Verpflichtungen für Regierungen, digitale Plattformen und andere Akteure zur Bekämpfung von Desinformation und Hassrede. Dabei hat er ausdrücklich davor gewarnt, dieses Thema angesichts der Diskussionen um generative KI aus dem Auge zu verlieren, aber auf Rückfrage die Einrichtung eines hochrangigen Beratungsgremiums zu KI nach dem SDG (Sustainable Development Goals)-Gipfel im September angekündigt und darüber hinaus den Aufbau einer internationalen Agentur zum weltweiten Umgang mit KI analog der Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA/ IAEO) angeregt [weitere Informationen]

 

  • Ein Team aus 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, u.a. von der University of Leeds (federführend) und dem Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC), hat anlässlich einer neuen Studie zur Weltklimakrise eine Open-Access-Plattform –„Indicators of Global Climate Change“ (IGCC) für Daten und wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Klimawandel (u.a. Hintergründe, aktueller Stand) erstellt, die es künftig jährlich aktualisieren Mit ihr sollen Berichte des Weltklimarats (IPCC) ergänzt und Entscheidungsprozesse in Politik, Klimadiplomatie und Öffentlichkeit unterstützt werden. Die Ergebnisse der Studie wurden vor kurzem in der Fachzeitschrift „Earth System Science Data“ veröffentlicht [weitere Informationen]

 

 

  • Die Universität des Saarlandes hat zusammen u.a. mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) mit „YouCodeGirls“ eine Online-Plattform entwickelt, um gezielt junge Frauen und Mädchen an das Programmieren heranzuführen. Sie kann ab sofort privat oder im Unterricht genutzt werden, hierfür wird ergänzend eine Handreichung für Lehrkräfte angeboten. Das Projekt wird im Rahmen der Digitalstrategie der Bundesregierung vom BMFSFJ gefördert [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die VolkswagenStiftung haben innerhalb des Förderprogramms „zukunft.niedersachsen“ die Förderinitiative „Wissenschaftsräume“ ausgeschrieben, um die niedersächsischen Hochschulen bei der Entwicklung von Kooperationen und Austauschformaten in Forschung, Lehre und Transfer auch über institutionelle Grenzen hinweg und unter Einbeziehung außeruniversitärer Forschungseinrichtungen zu unterstützen. Niedersächsische Hochschulen nach §2 NHG können sich bis 30. November mit Konzepten von mind. zwei Konsortialpartnern für eine zwei- bis max. fünfjährige Förderung im Umfang von 1 bis max. 3 Mio. Euro bewerben. Insgesamt werden bis zu 50. Mio. Euro zur Verfügung gestellt [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Die Bundesregierung hat heute die Nationale Sicherheitsstrategie „Wehrhaft. Resilient. Nachhaltigim Kabinett verabschiedet und veröffentlicht. Darin wird „Deutschlands Rolle in Zeiten globaler Machtverschiebungen und systemischer Rivalität [dargelegt]“ und nach dem Ansatz einer „Integrierten Sicherheit“ daraus resultierende Rückschlüsse und Maßnahmen für alle Politikbereiche vorgestellt. So kündigt die Bundesregierung auch erhebliche Maßnahmen zum Kampf gegen Desinformation und zur Cyberabwehr an sowie die Vorlage von „Angebote[n] zur Stärkung der Digital-, Daten- und Medienkompetenz“ und zusammen mit den Ländern die Erarbeitung von Konzepten zur Resilienzsteigerung in Bildungseinrichtungen. Außerdem sollen die Datenanalysekapazitäten der Bundesregierung im hochsicheren Bereich erweitert und mehrere voneinander unabhängige IT-Infrastrukturen bereitgestellt werden. Weitere Maßnahmen gelten auch dem Schutz der Freiheit und der Förderung von Wissenschaft, Forschung und Lehre , insbesondere in den Schlüsseltechnologien sowie z.B. der Stärkung der Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND) und der Gründung der Deutschen Agentur für Transfer und Innovation (DATI). Am Montag ist eine öffentliche Anhörung im Auswärtigen Ausschuss des Bundestags geplant [weitere Informationen]

 

  • Die Europäische Kommission hat letzte Woche ihren Vorschlag für den EU-Jahreshaushalt 2024 beschlossen. Er sieht einen Gesamtumfang von 189,3 Milliarden Euro vor und stellt Digitalisierung neben Umweltschutz weiterhin als vorrangige Ziele fest. Für Forschung und Innovation sind 13,6 Milliarden Euro vorgesehen, davon12,8 Milliarden Euro für Horizon Europe. Dies ist zwar ein Aufwuchs für das Forschungsrahmenprogramm um 400 Mio. Euro gegenüber 2023, was allerdings angesichts der Inflation nur eine geringe Realsteigerung bedeutet. Der Rat und das Europäische Parlament werden ihre Stellungnahmen voraussichtlich im Juli bzw. Herbst abgeben [weitere Informationen]

 

  • Das BMBF hat für den neuen Referentenentwurf für die Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG), der letzte Woche vorgestellt wurde (s. Info Ticker No. 23) die Verbände- und Länderbeteiligung gestartet [weitere Informationen]

 

  • Der Stifterverband hat im Rahmen einer Zwischenbilanz zur Nachfrage der Forschungszulage unter Unternehmen aus dem Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) ein wachsendes Interesse an der 2020 eingeführten steuerlichen Forschungsförderung gerade in der Informations- und Kommunikationstechnologie und bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) festgestellt. Angesichts von knapp 48 Prozent der im Zuge der FuE-Umfrage des BMBF befragten Unternehmen (davon drei Viertel KMU), die angaben, einen Antrag gestellt zu haben oder dies vorzuhaben, sieht der Stifterverband das Förderformat erfolgreich bei der Zielgruppe angekommen und formuliert weiterführende Handlungsempfehlungen [weitere Informationen]

 

  • Das Vorhaben „EMULATE“ der FH Dortmund entwickelt zusammen mit Partnern aus der Industrie und den Projektträgern VDI Technologiezentrum und PT-DLR ein Planungs- bzw. Emulations- und Diagnose-Tool für Datenübertragungsprozesse. Dabei sollen Verbindungen zwischen Endgeräten und Servern in verzweigten Netzwerken mit ultraniedrigen Latenzzeiten kosten- und ressourcengünstig erprobt werden, so dass Planungen gerade im Bereich Edge Computing erleichtert sowie bestehende Datennetze optimiert werden. Das Projekt wird im Rahmen der „IPCEI“-Förderlinie („Important Project of Common European Interest“) „Cloud Infrastructure and Services“ der EU für drei Jahre mit 5,6 Mio. Euro vom BMWK gefördert [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Die nordamerikanische „Association of Research Libraries“ (ARL) hat im April und Mai diesen Jahres eine Umfrage zum Thema generative KI-Anwendungen in Bibliotheken durchgeführt und u.a. festgestellt, dass die Mehrheit ihrer befragten Mitglieder (rund 64 Prozent) das Potenzial von generativer KI als eher bzw. sehr positiv für die Zukunft von Bibliotheken einschätzt. Rund elf Prozent gaben an, generative KI-Anwendungen aktiv einzusetzen, während je 32 Prozent eine Einführung testen oder in naher Zukunft planen. Hohe Relevanz für die Verbesserung von Services wird z.B. Chatbots oder der automatisierten Katalogisierung zugeschrieben. Das Team der ARL betont, dass in den Bibliotheken auch Herausforderungen und Gefahren (z.B. Urheberrecht) diskutiert werden und formuliert verschiedene Handlungsempfehlungen – u.a. zur Ausweitung von Kompetenzen oder Richtlinien [weitere Informationen]

 

 

Recht

  • Das Europäische Parlament hat heute seine Verhandlungsposition zum Vorschlag des europäischen Gesetzes zu Künstlicher Intelligenz („AI Act“) beschlossen und bei der Vorstellung den „menschenzentrierter Ansatz des ersten KI-Gesetzes weltweit“ hervorgehoben. Zu den Änderungen gegenüber dem Entwurf der EU-Kommission zählen insbesondere die Kategorisierung von KI-Systemen gemäß der Gefahrengrade, die von ihnen ausgehen sowie Regelungen zu generativen KI Systemen (s. auch Info Ticker No. 18), die künftig v.a. neue Transparenzverpflichtungen – auch zur Verwendung urheberrechtlich geschützter Inhalte zu Trainingszwecken - erfüllen sollen. Die Position des Parlaments enthält auch verschiedene Maßnahmen zu Förderung von KI-Innovationen, wie z.B. Ausnahmen für Forschungstätigkeiten und die Bereitstellung von KI-Komponenten auf Basis quelloffener Lizenzen sowie ein Beschwerderecht für Privatpersonen und den Vorschlag zur Einrichtung eines Europäischen Amts für künstliche Intelligenz, um die Umsetzung des Gesetzes zu kontrollieren. Die Nutzung von KI-Systemen zur biometrischen Überwachung von Personen in Echtzeit soll ausdrücklich verboten bleiben. Nachdem die Mitgliedstaaten ihren Vorschlag bereits im Dezember vorgelegt hatten, werden die Trilogverhandlungen noch heute aufgenommen mit dem Ziel, das Gesetzgebungsverfahren noch in dieser Legislaturperiode abzuschließen [weitere Informationen]

 

Technische Neuerungen

  • Im Verbundprojekt „KI4D4E: Ein KI-basiertes Framework für die Visualisierung und Auswertung der massiven Datenmengen der 4D-Tomopgraphie für Endanwender und Beamlines“ arbeiten acht Partner aus Universitäten und Forschungszentren, darunter die Universität Stuttgart (federführend), das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sowie das Forschungszentrum Jülich, am Aufbau eines Open-Source-Frameworks für Vorgänge im Mikrometerbereich, um so die Verarbeitung und ortsunabhängige Auswertung großer Datensätze aus der 4D-Tomographie zu ermöglichen. Dabei sollen neue Algorithmen auftretende Artefakte wie Rauschen oder Bewegungsunschärfe reduzieren und so die Forschungsbedingungen deutlich verbessern. Das Vorhaben wird vom BMBF für drei Jahre mit rund 2,5 Mio. Euro gefördert [weitere Informationen]

 

  • Im Projekt „CleanSeas“ arbeitet ein Team des „Robotics Innovation Center“ (RIC) des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) an innovativen KI-Technologien für die Kampfmittelentsorgung in Weltmeeren, um mit autonomen Unterwasserrobotern künftig die enormen Munitionslasten etwa in der Nord- und Ostsee ohne kontrollierte Sprengungen und ausgebildete Tauchende zu beseitigen. Aus Sicht des Teams können so die Gefahren für Mensch und Meeresumwelt sowie damit verbundene Kosten und wirtschaftliche Folgen, etwa in den Branchen Schifffahrt und Tourismus, effektiv minimiert werden. Konkret forscht das Team hierzu an KI-Lösungen für drei Bereiche, darunter die „präzise Navigation im Nahbereich kritischer Objekte“. Das Vorhaben wird vom BMBF für zwei Jahre mit rund einer Million Euro gefördert [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

  • Im Projekt „Gigabit Innovation Track“ (GINT) untersucht ein Team der Deutschen Bahn zusammen mit den Telekommunikationsunternehmen Telefónica Germany, Ericsson und Vantage Towers Möglichkeiten für eine verbesserte Datennutzung im deutschen Bahnnetz bzw. die „Machbarkeit eines 5G-basierten Gigabitkorridors am Gleis“. Hierfür sollen bis Ende 2024 sowohl technische Lösungskonzepte, als auch rechtliche Rahmenbedingungen und adäquate Geschäftsmodelle für eine lückenlose und schnelle 5G-Versorgung im Mobilfunk unterwegs sowie zeitgleiche Modernisierung des Bahnfunks entwickelt werden. Das Vorhaben wird mit je 6,4 Mio. Euro vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und den Projektpartnern gefördert [weitere Informationen]

 

  • Der TÜV Verband hat im Zuge einer repräsentativen Umfrage zur „Cybersicherheit in deutschen Unternehmen“ herausgefunden, dass 11 Prozent der befragten Unternehmen in den letzten zwölf Monaten mit einem IT-Sicherheitsvorfall – mit teilweise gravierenden Folgen – konfrontiert waren und 28 Prozent dies in den nächsten zwölf Monaten erwarten. Gut zwei Drittel erkennen in Cybersicherheit einen Wettbewerbsvorteil. Dementsprechend seien die Investitionen in Hard- und Software sowie Know-How angestiegen, wobei die Einschätzung zur Sicherheit von Cloud-Dienstleistungen gegenüber eigener Kontrolle stark variiert. Für die Zukunft erhoffen sich die Unternehmen sowohl mehr Informationen zu Cyberangriffen für eine verstärkte Sensibilisierung als auch strengere gesetzliche Vorgaben [weitere Informationen]

 

 

E-Government

  • Die Bundesregierung hat jetzt auch offiziell die Abschaltung von De-Mail in der öffentlichen Verwaltung zum 31.08.2024 angekündigt. Auf Twitter forderte Markus Richter, CIO des Bundes und Staatssekretär im BMI, zur Umstellung auf Alternativen wie z.B. der Bund-ID auf [weitere Informationen]

 

 

Citizen Science

  • Ein internationales Forschungsteam des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung (MPIB) in Berlin, der Toulouse School of Economics (TSE), der University of Exeter, der University of British Columbia und der Universidad Autónoma de Madrid sowie der Université Paris Cité hat das Online-Experiment „The Face Game“ entwickelt. In dem Citizen Science-Projekt veröffentlichen sowohl die teilnehmenden Personen als auch die KI selbst Profilbilder und ihre Reaktionen darauf. So sollen die Mechanismen der Interaktion zwischen Mensch und KI untersucht werden, um z.B. nachvollziehen zu können, welche Kriterien eine KI zur Auswahl selbstgenerierter Profilbilder anwendet. Die Projektgruppe hat bereits das 2016 bekannt gewordene Experiment „Moral Machine“ kreiert, das ethische Dilemmata im Zusammenhang mit selbstfahrenden Autos untersucht hat [weitere Informationen]

 

 

Veranstaltungen

  • „Weizenbaum Tagung: AI, Big Data , Social Media, and People on the Move“ (Berlin und online; 19.-20.06.) [weitere Informationen]
  • „Ethik in der Digitalisierung im Gesundheitswesen“ Fachtagung (Stuttgart; 21.06..; Anmeldung bis 14.06.) [weitere Informationen]
  • „ATHENE Distinguished Lecture Series: Cloud Auto-scaling Mechanisms Under DDoS Attacks: Yo-Yo Attack and Tandem Attack” (Darmstadt und online; 22.06.) [weitere Informationen]
  • “Archive your software to the Software Heritage. The example of an EOSC-Core service” Webinar (04.07.) [weitere Informationen]
  • „Joint Conference on Research on Text Analytics” (Mannheim; 04.07.) [weitere Informationen]
  • „The Hessian AICon“ (Darmstadt; 04.-06.07.) [weitere Informationen]
  • „HeFDI Code School ‚Sustainable Research Software’ – Continuous Integration and Test Driven Development” (online; 07.07.) [weitere Informationen]
  • “Kann KI das Recht zähmen? Rechtliche Einschätzung und Datenschutzfragen zu textbasierter KI in der Lehre“ (online; 13.07.) [weitere Informationen]
  • „forschungsdaten.info live: FAIRify your Data“ Webinar (18.07.) [weitere Informationen]
  • „BERD Academy: A Connected World: Data Analysis for Real-World Network Data” Workshop (München; 19.07.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

 

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

 

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de

 


No. 23

No. 23, 7. Juni 2023

 

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • IBM hat angekündigt, sein erstes Quantencomputing-Rechenzentrum außerhalb der USA in Ehningen, Baden-Württemberg, errichten zu wollen, „um [voraussichtlich ab 2024] Unternehmen sowie Forschungs- und Regierungseinrichtungen den Zugang zu modernstem Quantencomputing zu erleichtern“. Damit soll u.a. sichergestellt werden können, dass die Anwendungsdaten ausschließlich in Europa verarbeitet werden. In Ehningen, wo IBM bereits seit 2021 zusammen mit mehreren Fraunhofer-Instituten seinen ersten europäischen Quantencomputer betreibt (s. auch Info Ticker No. 14/2021), soll damit eine europäische Quanten-Cloud-Region entstehen [weitere Informationen]

 

  • Die Europäische Kommission und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben diese Woche eine Partnerschaft zur Digitalisierung im Gesundheitswesen gestartet. Die Übernahme des (quelloffen entwickelten) digitalen Corona-Zertifizierungssystem der EU („EU DCC“) bildet dabei den ersten Baustein für ein globales digitales Netzwerk zur Gesundheitszertifizierung (Global Digital Health Certification Network – GDHCN) der WHO auf der Basis gemeinsamer Werte. Dabei soll u.a. durch die Festlegung von Standards für elektronische Unterschriften weltweit ein einheitliches digitales Zertifikat ermöglicht und die weltweiter Bekämpfung von Gesundheitsbedrohungen unterstützt werden. Die Zugriffsrechte auf personenbezogene Daten bleiben hiervon unberührt [weitere Informationen]

 

  • Die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften – acatech hat heute einen Impuls zur Gesundheitsdatennutzung veröffentlicht. Darin entwickeln die beiden Autoren ein Zielbild für einen Paradigmenwechsel im Gesundheitswesen durch eine sichere und souveräne Nutzung von Gesundheitsdaten, den sie anhand von neun Handlungsfeldern mit Blick auf notwendige Maßnahmen und mögliche Dilemmata erläutern. Aus dieser „lösungsorientierten Perspektive“ richten sie sich v.a. an die Politik und empfehlen u.a., dass Europa seine führende Position im Datenschutz als Chance „für die Etablierung eines gerechten Systems zur Nutzung von Gesundheitsdaten“ nutzen sollte [weitere Informationen]

 

  • Der bei der Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIN-D) angesiedelte Sovereign Tech Fund (STF) hat drei Challenges ausgeschrieben, um die aktive Mitarbeit an Open-Source-Infrastruktur zu fördern und kritische Punkte im Open Source-Ökosystem zu identifizieren. Hiermit sollen „Entwickler:innen, Mitwirkende und Maintainer:innen“ dazu befähigt werden, sich über vier bis acht Monate explorativ mit der Entwicklung und Anwendung von neuen Lösungen im Bezug auf Free and Open Source Software (FOSS) konkret zu folgenden Themen zu befassen: a) Improve FOSS Developer Tooling, b) Securing FOSS Software Production und c) FOSS Infrastructure Documentation. Interessierte aus Agenturen, Beratungen oder öffentlichen Einrichtungen können sich einzeln oder in Teams bis 6. Juli bewerben, pro Antrag werden bis zu 300.000 Euro (zunächst für vier Monate) zur Verfügung gestellt [weitere Informationen]

 

  • Das Forschungsdatenzentrum des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FDZ) stellt Forschenden ab sofort für neue Projekte zur Integrations- und Migrationsforschung auch Daten mit Bezug zu Berufssprachkursen für Zugewanderte ab 2016 und zur Repräsentativuntersuchung „Ausgewählte Migrantengruppen in Deutschland“ („Datenreport RAM 2015“) zur Verfügung. Der Zugang zu den anonymisierten Datensätzen, wird angesichts der Sensibilität der Daten über ein Antragsverfahren organisiert. Das Angebot soll sukzessive um weitere Datenbestände erweitert werden [weitere Informationen]

 

  • Das Team von DataCite hat eine Umfrage zur künftigen Entwicklung des DataCite-Metadatenschema gestartet und bittet Interessierte bis 7. Juli um Rückmeldungen zum Stellenwert von Metadaten in ihren Einrichtungen, zur Registrierung und Nutzung von DOI-Metadaten sowie zur Anpassungsfrequenz an das DataCite-Metadatenschema. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit für spezifische Änderungsvorschläge [weitere Informationen]

 

  • Das Bündnis Bits & Bäume hat einen Sammelband mit 28 Beiträgen auf Grundlage der Bits& Bäume-Konferenz 2022 erarbeitet und bietet unter dem Titel „Shaping Digit Transformation for A Sustainable Society“ in sechs Kapiteln einen Einblick und vertiefende Aspekte zur nachhaltigen Gestaltung von Digitalisierung [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Der sächsische Landtag hat am 31. Mai ein neues Hochschulgesetz verabschiedet. Dieses sieht u.a eine stärkere Förderung für den Transfer von wissenschaftlichen Ergebnissen in Anwendung und Dienstleistungen etwa durch „Hochschulallianzen“ vor sowie die Ermöglichung und rechtliche Absicherung von Digitalisierung bereits bei zentralen Entscheidungsprozessen an den Hochschulen. Weitere Elemente sind u.a. Personalentwicklungskonzepte und die Einführung neuer Personalkategorien „neben der klassischen Professur“, wie z.B. Lektorin bzw. Lektor oder auch Wissenschaftsmanagerin bzw. -manager sowie ein (kooperatives) Promotionsrecht für Hochschulen für angewandte Wissenschaften [weitere Informationen]

 

  • Der Stifterverband hat über Auswahlergebnisse seines Förderprogramms Transformationslabor Hochschule(s. Info Ticker No.10) informiert und unterstützt künftig neun Hochschulen und ihre Regionalpartner (v.a. städtische Verwaltungen oder Unternehmen) in der Umsetzung eines regionalen Transformationsprojekts mit je 25.000 Euro, einem begleitenden Coaching sowie verschiedenen Methoden-, Strategie- und Vernetzungsworkshops. Die Projektideen der künftigen Tandemteams wurden aus 42 eingereichten Kooperationsanträgen ausgewählt und befassen sich mit der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen wie Migration oder auch dem digitalen und Klimawandel, u.a. durch die Etablierung eines Innovationscampus oder Reallabors oder auch die Entwicklung eines Museums zum Transformationslabor [weitere Informationen]

 

  • Seit kurzem arbeiten im Verbundvorhaben „EURESTRA – European University for REsponsible TRAnsformation“ zwölf europäische Forschungsuniversitäten aus zehn Ländern, darunter die Universität Bayreuth, an gemeinsamen interdisziplinäre Studienprogrammen, innovativen Formaten und pädagogische Ansätzen, um eine „umfassende Perspektive auf die Verflechtung Europas mit der Welt – insbesondere mit Afrika“ zu erschließen. Geplant sind verschiedene Schwerpunktbereiche, darunter neben Vielfalt und Integration u.a. auch die Herausforderungen des digitalen Wandels, um als Gesamtziel „eine verantwortungsvolle Umgestaltung der europäischen Hochschulbildung und Gesellschaft in einem globalen Kontext“ voranzubringen [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Der Bund und die Länder haben gestern ihre gemeinsamen Leitlinien zu „Open Access in Deutschland“ vorgestellt. Sie wurden vom BMBF sowie der Amtschefskonferenz der Kultusministerkonferenz (KMK) erarbeitet und umfassen zehn Aspekte, um „den gemeinsamen Willen zur Etablierung von Open Access im deutschen Wissenschaftssystem [auszudrücken]“. Hierzu gehören u.a. eine „zielgerichtete und ineinandergreifende Unterstützung der staatlichen Seite“ bei der Transformation, die kontinuierliche Überprüfung und ggf. Anpassung von rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die Fortsetzung entsprechender Fördermaßnahmen und Instrumente der Hochschulsteuerung. Ausdrücklich gewürdigt wird die Rolle von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bei der institutionellen Qualitätssicherung von wissenschaftlichen Publikationen, außerdem wird in mehreren Punkten auf die Empfehlungen des Wissenschaftsrates (s. Info Ticker No. 03/2022) Bezug genommen, etwa zum Diamond-Open-Access-Modell und zur Frage der Kostentransparenz sowie bei der Zielsetzung, Open Access zum Standard bei der Publikation wissenschaftlicher Ergebnisse aus öffentlich finanzierter Forschung zu machen [weitere Informationen]

 

  • Das BMBF hat außerdem gestern seinen Referentenentwurf für das Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) vorgestellt. Dieser sieht, anders als der im März veröffentlichte Eckpunkteentwurf (s. Info Ticker No. 12), nun ein „4+2-Modell“ für die Höchstbefristungsdauer in der Postdoc-Phase von vier Jahren plus weiteren zwei Jahren vorbehaltlich einer Anschlusszusage vor – „d.h. unter der Voraussetzung, dass bei Erreichen vorher vereinbarter wissenschaftlicher und künstlerischer Leistungen ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis abgeschlossen wird. Damit soll der Tenure-Track-Gedanke in der WissZeitVG integriert werden“. Die HRK sowie der Universitätszusammenschluss German U15 haben bereits Stellungnahmen hierzu veröffentlicht [weitere Informationen]

 

  • Die DFG hat bekanntgegeben, dass 59 Universitäten insgesamt 143 Antragsskizzen für neue Exzellenzcluster im Rahmen der „Exzellenzstrategie“ des Bundes und der Länder eingereicht haben, davon 55 Verbundskizzen, darunter wiederum 14 gemeinsame Skizzen von jeweils drei Universitäten. 80 Prozent sähen eine Beteiligung außeruniversitäre Forschungseinrichtungen vor. Das Begutachtungsverfahren findet von August bis November statt, über die Ausarbeitung wird im Februar 2024 entschieden, die Gesamtentscheidung über Neueinrichtungen und Weiterförderungen erfolgt im Mai 2025 zum Förderbeginn 2026. Darüber hinaus ist eine erfolgreiche Beteiligung im Wettbewerb auch Bedingung für eine Teilnahme am Förderformat „Exzellenzuniversitäten“ [weitere Informationen]

 

  • Das BMBF hat zusammen mit dem französischen Ministerium für Hochschulbildung und Forschung (MESR) über das Auswahlergebnis zur zweiten Ausschreibungsrunde für die „Förderung von deutsch-französischen Projekten auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz“ informiert. Demnach werden zehn Verbundprojekte im Umfang von zusammen 13 Mio. Euro als Beitrag für ein gemeinsames KI-Ökosystem und Grundlage für eine vertrauenswürdige KI „made in Europe“ gefördert. Die deutsche Förderung erfolgt als Teil der KI-Strategie der Bundesregierung und der Hightech-Strategie 2025 [weitere Informationen]

 

 

Recht

  • Die Europäische Kommission hat letzte Woche interne Leitlinien zur Nutzung von online verfügbaren generativen KI-Modellen von Drittanbietern, wie z.B. ChatGPT herausgegeben, um ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim angemessenen Umgang damit zu unterstützen. In den Leitlinien wird sowohl auf das Potential z.B. zur Effizienzsteigerung und Zeitersparnis, als auch auf die Risiken insbesondere bei der Verwendung von noch nicht öffentlich zugänglichen Informationen oder personenbezogenen Daten hingewiesen und nicht zuletzt auf die Reaktionszeit der KI-Modelle, die keine verlässliche Verwendung unter Zeitdruck zulasse [weitere Informationen]

 

  • Nachdem die Datenschutzbeauftragten der Länder im April ein Verwaltungsverfahren gegen das Unternehmen OpenAI zur Klärung von datenschutzrechtlichen Grundlagen beim Einsatz von ChatGPT und der zugehörigen Sprachmodelle eröffnet hatten, wurde jetzt der Fragenkatalog der Landesbeauftragten für Datenschutz Schleswig-Holstein und Vorsitzenden der Datenschutzkonferenz an das Unternehmen veröffentlicht. Demnach wurde u.a. nach Informationen zu den Grundsätzen und der Rechtmäßigkeit der Datenverarbeitung, zu Fragen der Datensicherheit sowie u.a. nach der Durchführung einer Datenschutz-Folgenabschätzung und der Übermittlung von Daten außerhalb der EU gefragt. Die Frist zur Beantwortung wurde auf Antrag von OpenAI verlängert [weitere Informationen].

 

 

Technische Neuerungen

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

  • Am 30. - 31. Mai fand in Luleå (Schweden) das vierte Ministertreffen des „EU-US Trade and Technology Council (TTC; zuletzt Info Ticker No. 03) statt. Hierbei haben beide Seiten u.a. über die Fortschritte bei den vereinbarten Bemühungen um vertrauenswürdige KI und Risikomanagement informiert und eine künftige Fokussierung dieser Arbeit auf generative KI vereinbart. In diesem Zusammenhang wurde auch ein freiwilliger Verhaltenskodex für die Anwendung von KI für Unternehmen angekündigt, der unter Beteiligung der Industrie erarbeitet werden soll. Weitere Besprechungspunkte waren u.a. ein verbesserter Datenzugang für Forschende zur Bewertung von Online-Plattformen sowie das Thema Halbleiter, die beschleunigte Entwicklung einer 6G-Perspektive sowie eine gemeinsame Erklärung zur Bekämpfung von strategischer Desinformation [weitere Informationen]

 

  • Die Europäische Zentralbank (EZB) hat vor kurzem zwei Berichte zum digitalen Euro herausgegeben, darunter neben dem Ergebnis einer Marktforschung auch eine Prototyp-Studie, die von Juni 2022 bis Februar 2023 durchgeführt wurde. Hierbei wurden anhand von mehreren Use Cases die Bezahlmöglichkeiten an fünf Benutzeroberflächen getestet, die von unterschiedlichen Anbietern speziell zu Forschungszwecken entwickelt worden waren. Im Ergebnis sieht die EZB sowohl ausreichend Designoptionen für den technische Umsetzung des Digitalen Euro als auch die grundsätzliche Möglichkeit zur Online- und Offline- Nutzung, für eine kurz- und mittelfristige Realisierung seien aber noch Fragen offen. Über den Start einer Vorbereitungsphase zur Einführung des digitalen Euro wird die EZB im Herbst 2023 entscheiden [weitere Informationen]

 

 

Veranstaltungen

  • „Informationsveranstaltung zur themenoffenen BMBF-Förderbekanntmachung VIP+“ Webinar (12.06.; Anmeldung bis 11.06.) [weitere Informationen]
  • „KI im Gesundheitswesen: Alles wird gut… wird alles gut?“ (Berlin; 12.06.) [weitere Informationen]
  • „Weizenbaum-Forum: Die Bildung der Zukunft; ChatGPT – gekommen, um zu bleiben“ (online; 13.06.) [weitere Informationen]
  • „Heilsbringer oder Hochrisikotechnologie? Zum Umgang mit Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz“ (Berlin und online; 13.06.) [weitere Informationen]
  • „Sprachmodelle wie ChatGPT & Co. – Was steckt dahinter?“ (Essen; 15.06.) [weitere Informationen]
  • „Open Mic: Expertinnen-Talk über digitale Innovationen im Gesundheitswesen“ (online; 13.06.) [weitere Informationen]
  • "GHGA Lecture Series: The German Research Data Portal for Health (FDGP) and its accompanying central services" (online; 21.06.) [weitere Informationen]
  • HeFDI Code School 'Sustainable Research Software': Introduction to Software Testing” (online; 23.06.) [weitere Informationen]
  • "Data Sharing in Social Media Research: Insights to Researchers' Practices and Challenges" (online; 23.06.) [weitere Informationen]
  • „Games & Literatur. Zur Literarizität, Erforschung, Sammlung und Archivierung von Computerspielen“ (Marbach a.N. und online; 28.-30.06.) [weitere Informationen]
  • „BayernNFDI – Vernetzungstreffen“ (München; 20.07.; Anmeldung bis 06.07.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

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No. 22

No. 22, 31.05.2023

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Die Deutsche Initiative für Netzwerkinformation (DINI) hat mit der „DINI-AG-Personal“ eine neue Arbeitsgruppe gegründet, die sich im Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst – insbesondere an Hochschulen (v.a. mit Blick auf Bibliotheken, Rechenzentren, Medienzentren und Verwaltungen) – u.a. mit Verbesserungsansätzen, Handlungsoptionen sowie Tarif(an-)forderungen befassen will [weitere Informationen]

 

  • Das Center for Democracy & Technology (CDT) hat unter dem Titel „Lost in Translation“ einen Bericht zu großen Sprachmodellen (Large Language Models; LLM) veröffentlicht, die Texte sprachübergreifend analysieren können. Die Verfasserin und der Verfasser gehen dabei der sog. „Ressourcenlücke“ („resourcedness gap“) nach, die für qualitativ hochwertige nicht-englischsprachige Trainingstexte festgestellt wurde und erläutern die Chancen, aber auch Risiken von neuen mehrsprachigen Modellen [weitere Informationen]

 

  • Die Arbeitsgruppe „E-Humanities“ des europäischen Zusammenschlusses ALLEA (All European Academies; European Federation of European Academies of Sciences and Humanities) hat einen Entwurf mit Empfehlungen zur Anerkennung digitaler wissenschaftlicher Leistungen in den Geisteswissenschaften erarbeitet und bittet im Rahmen einer öffentlichen Konsultation alle in Forschung und Praxis Tätigen im Bereich der Geisteswissenschaften, politische Entscheidungsträgerinnen und -träger sowie private und öffentliche Einrichtungen bis 26. Juli um Änderungsvorschläge und Kommentierung [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Vor kurzem wurde der Abschlussbericht des europäischen Verbundprojekts „DIGE-HE“ („The future of digitally enhanced learning and teaching in european higher education institutions“) veröffentlicht, das Hochschuleinrichtungen bei der Entwicklung und Verbesserung ihrer strategischen Ansätze für digital gestütztes Lernen und Lehren (DELT) unterstützen wollte. Der Bericht beleuchtet neben den Ergebnissen v.a. auch die zusätzliche Dynamik, die das Thema in der Projektlaufzeit 2020-2022 durch die Pandemie gewann und formuliert u.a. angesichts der „lessons learned“ zahlreiche Handlungsempfehlungen für die Zeit nach der Pandemie, die auch den Einsatz von KI-Tools umfassen [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Die Europäische Kommission hat eine detaillierte Analyse zur Vorbereitung des zweiten Strategischen Plans von Horizon Europe für 2025-2027 veröffentlicht. Sie enthält eine Untersuchung zum aktuellen Stand von Forschung und Innovation, sowie u.a. zu den Bereichen gesellschaftliche Herausforderungen und ihre Bewältigung, und bietet angesichts aktueller Entwicklungen u.a. auch Prognosen zum Stand der Technik und beim digitalen Wandel in der EU etwa im Vergleich zu China und den USA. Der Strategische Plan bildet die Grundlage für die kommenden Arbeitsprogramme und Ausschreibungsthemen in diesem Zeitraum [weitere Informationen]

 

  • Die Europäische Kommission hat den Europäischen Innovationsrat (European Innovation Council, EIC), der u.a. für das „EIC Accelerator Programm“ zuständig ist (s. Info Ticker No. 30/2022), mit einem neuen Referat an das Generaldirektorats für Forschung und Innovation (GD RTD) angesiedelt und dem Direktorat für den Europäischen Forschungsraum (ERA) und Innovation zugeordnet. Es wird erwartet, dass sich damit nicht nur eine verbesserte Aufsicht über den EIC-Fonds verbindet, sondern mittelfristig auch eine steigende Bedeutung von Deep-Tech-Investitionen im Rahmen der europäischen Forschungsförderung. Darüber hinaus wurde im Zuge der Umstrukturierung der GD-RTD u.a. auch ein neues Referat für Open Science und Forschungsinfrastrukturen eingerichtet [weitere Informationen]

 

  • Im Zusammenhang mit der Zwischenbewertung von Horizon Europe führt die Nationale Kontaktstelle (NKS) im Auftrag des BMBF eine Umfrage durch, um die spezifische Perspektive der deutschen Community zum Cluster 2 „Kultur, Kreativität und inklusive Gesellschaft“ in diese Evaluierung einzubringen. Personen mit Erfahrungen in Cluster 2, insbesondere (potenzielle) Antragstellerinnen und Antragsteller sowie Beteiligte in geförderten Projekten und Personen, die sich gegen eine Antragstellung entschieden haben, werden bis 30. Juni zur Teilnahme eingeladen [weitere Informationen]

 

  • Das BMBF hat außerdem eine neue Förderbekanntmachung zum Thema „Quantentechnologische und photonische Systemlösungen für Herausforderungen des Umwelt- und Klimaschutzes, der Biodiversität, der nachhaltigen Energiesysteme und der Ressourcenschonung“ veröffentlicht, um Photonik und Quantentechnologien zweiter Generation unter dem Begriff „Quantensystem“ in interdisziplinären Forschungs-, Entwicklungs- und Best Practice-Vorhaben zu fördern. Die Förderrichtlinie sieht hierfür zwei unabhängige Module – „Verbundforschung“ und „Vernetzung und Zusammenarbeit“ – sowie Vorschläge zu den genannten Themenfeldern vor. Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie Verbände und Vereine können sich für in der Regel dreijährige Vorhaben zunächst mit Projektskizzen bis 29. September bewerben [weitere Informationen]

 

  • Die Schweizer Landesregierung hat ein Überbrückungsprogramm im Umfang von 625 Mio. Euro angekündigt, um damit Forschenden aus der Schweiz die Teilnahme am Forschungsrahmenprogramm „Horizont Europa“ und anderen Förderprogrammen durch die Bereitstellung von Eigenmitteln zu ermöglichen. Hauptziel bleibe aber die rasche Assoziierung , so der Bundesrat [weitere Informationen]

 

  • Die Stiftung Neue Verantwortung (SNV) hat sich in einem neuen Policy Brief mit der Rolle von Regierungen bei der Förderung von sicherer Open Source Software (OSS) u.a. zur Sicherung der digitalen Souveränität befasst. Sie könnten dabei u.a. als Koordinatoren, Vorbilder, Unterstützer und Regulierungsbehörden mit jeweils unterschiedlichen Implikationen auftreten. Der Autor entwirft hierfür Leitlinien und einen Rahmen für staatliche Maßnahmen und formuliert Empfehlungen für die Einrichtung eines (Cybersecurity) Open Source Program Office (OSPO) als zentrale Anlaufstelle [weitere Informationen]

 

 

Recht

  • Die Europäische Kommission hat im Zuge der Umsetzung des Digital Services Act (DSA; Gesetz über digitale Dienste) eine Stakeholder-Konsultation zur Vorbereitung delegierter Rechtsakte durchgeführt, bei der es u.a. um die Ausgestaltung des Datenzugangs für die Forschung (Artikel 40) geht. Dazu sind bis zum heutigen Stichtag mehr als 100 Rückmeldungen eingegangen, u.a. von der EOSC-Association, der Mozilla-Foundation sowie aus Deutschland u.a. von AlgorithmWatch, dem Weizenbaum-Institut , der LMU München, der Stiftung Neue Verantwortung und dem Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) [weitere Informationen]
    Eine weitere Konsultation zur unabhängigen Prüfung für sehr großen Online-Plattformen (VLOPs) und sehr große Online-Suchmaschinen (VLOSE) (s. Info Ticker No. 18) läuft noch bis 2. Juni [weitere Informationen]

 

  • Die Vertretungen der Justizministerien des Bundes und der Länder haben sich letzte Woche zum „Zweiten Bund-Länder-Digitalgipfel“ in Berlin getroffen und über die Priorisierung weiterer Digitalisierungsvorhaben v.a. der Länder beraten. Der Bund hat hierfür, vorbehaltlich der Entscheidung des Haushaltsausschusses des Bundestags, die Bereitstellung von bis zu 200 Mio. Euro angekündigt. Zu den vereinbarten Projekten gehören u.a. die Entwicklung einer KI-Strategie für die Justiz (inkl. der erforderlichen technischen Infrastruktur für die Nutzung der entsprechenden Anwendungen), eine Plattform für maschinelle Übersetzung für die Justiz in Deutschland und die Entwicklung eines eigenen KI-Sprachmodells der Justiz sowie weiterer KI-Anwendungen. Nordrhein-Westfalen und Bayern haben zum KI-Sprachmodell bereits ein gemeinsames Projekt unter wissenschaftlicher Leitung der Universität Köln und der TU München vereinbart [weitere Informationen]

 

 

 Technische Neuerungen

  • Ein Forschungsteam der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat das Interaktionsverhalten eines Kollektivs von Mikrorobotern („Walker“) mithilfe von Methoden der statistischen Physik untersucht und darin die Möglichkeit zu einem neuartigen Ansatz für programmierbare aktive Materie erkannt. Die spezifischen Bewegungsmuster einer Gruppe von Robotern mit jeweils unterschiedlichen Bahnradien könnten etwa zum schnelleren Transport einer Last genutzt werden. Die in „Science Advances“ veröffentlichte Studie wurde im Rahmen des Sonderforschungsbereichs „Multiskalige Simulationsmethoden für Systeme der weichen Materie“ der JGU, der TU Darmstadt und des Max-Planck-Instituts für Polymerforschung gefördert [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

  • MitEDIH Südwest“ wurde ein neuer „European Digital Innovation Hub“ (EDIH) gestartet, der sich unter Leitung der Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung aus 24 regionalen Akteuren aus Baden-Württemberg zusammensetzt, u.a. dem Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik (IPM), und (vorrangig) kleine und mittlere Unternehmen sowie Einrichtungen des öffentlichen Sektors in der Region bei der digitalen Transformation unterstützen soll. Hierfür ist der Hub zusätzlich europaweit vernetzt und soll verschiedene Beratungs- und Technologieangebote, z.B. Workshops, Schulungen oder Machbarkeitsstudien, darunter sowohl kostenfreie Basisangebote, als auch Finanzierungsberatungen, bündeln und bereitstellen. „EDIH Südwest“ wird jeweils hälftig von der Europäischen Union im Rahmen des Programms „Digital Europe“ (DIGITAL) sowie durch nationale Fördermittel finanziert [weitere Informationen]

 

  • Der Bundesverband der deutschen Banken (BdB) hat zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Kantar im April bis Anfang Mai eine Umfrage zu „Kenntnis und Einstellungen zum ‚Digitalen Euro‘“ durchgeführt und festgestellt, dass zwar 43 Prozent der Befragten von dem Vorhaben der Europäischen Zentralbank gehört haben, aber nur 29 Prozent angeben, damit eine konkrete Vorstellung zu verbinden. Drei Viertel der Befragten sehen demnach keine Notwendigkeit für eine solche Einführung [weitere Informationen]

 

  • Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat letzte Woche den „MINT-Frühjahrsreport 2023“ veröffentlicht und beziffert darin u.a. die anhaltend hohe Arbeitskräftelücke in den MINT-Bereichen mit rund 308.400 Personen. Insgesamt sei die „MINT- Lücke“ gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken (um 3,8 Prozent), dies gelte auch für die IT-Berufe, deren Bereich dennoch einen der größten Engpässe aufweise. Gerade aus der steigenden Bedeutung von digitalen Geschäftsmodellen ergebe sich ein hoher Fachkräftebedarf insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen. Insgesamt würden sich zusätzlich sowohl der Rückgang von Studienanfängerinnen und -anfängern sowie -absolventinnen und -absolventen in den MINT-Fächern als auch gesunkene Kompetenzen im schulischen Bereich negativ auswirkten. Aber es seien sich auch erfolgreiche Maßnahmen zur Fachkräftesicherung durch steigende Beschäftigungszahlen von Frauen, Personen ab 55 Jahren und ausländischen Fachkräften verzeichnen, weshalb verstärktes und langfristiges Engagement in diese Potentiale empfohlen wird. Die Gesellschaft für Informatik (GI) greift dies in einer Stellungnahme u.a. zur Verbesserung der Chancen im Bildungsbereich auf [weitere Informationen]

 

E-Government

  • Der Staatssekretär im Bundesministerium des Innern und CIO des Bundes, Markus Richter, hat in einem Interview mit dem Magazin c‘t die Entscheidungen im geplanten „Gesetz zur Änderung des Onlinezugangsgesetzes“ (s. Info Ticker No. 21) erläutert und sich darin u.a. zum Verzicht auf Umsetzungsfristen, zu Eckpunkten bzw. Verfahren der künftigen digitalen Identifizierung und zum Stand der Behördendigitalisierung im europäischen Vergleich geäußert [weitere Informationen]

 

 

Veranstaltungen

  • „‘Scientics?‘ Wenn Wissenschaft auf Politik trifft“ (Berlin und online; 01.06.) [weitere Informationen]
  • NFDI InfraTalk: On the road towards a PID strategy for Germany” (online; 05.06.) [weitere Informationen]
  • “Virtual Round Table on Open Science and the EOSC Landscape” (online; 05.06.) [weitere Informationen]
  • „KI in kritischen Infrastrukturen“ (Göttingen; 06.06.; Anmeldung bis 31.05.) [weitere Informationen]
  • „OpenAIRE coffee break on e-accessibility: it´s all about the tools” (online; 07.06.) [weitere Informationen]
  • „Jour fixe FDM: FDM-Policy“ (online; 14.06.) [weitere Informationen]
  • „HeFDI Data Week 2023“ (online; 14.-16.06.) [weitere Informationen]
  • „NFDI InfraTalk: The Benefits of Certifying Your Research Data on the World´s Largest Scientific Blockchain Network bloxberg” (online; 19.06.) [weitere Informationen]
  • “Creating Community-Driven Pathways to Equitable Open Scholarly Publishing with CRAFT-OA, DIAMAS, and PALOMERA” Webinar (20.06.) [weitere Informationen]
  • „Beyond ChatGPT – what next for generative AI in higher education?” Webinar (23.06.) [weitere Informationen]
  • „Coffee Lecture: FAIR research data management for materials science with NOMAD” Webinar (28.06.) [weitere Informationen]
  • “IIoT in der Praxis: Essenzielle Bausteine der Industrie 4.0“ (Haiger; 29.06.; Anmeldung bis 22.06.) [weitere Informationen]
  • „Datentag: Chancen einer Datentreuhand“ (Berlin und online; 30.06.; Anmeldung für Präsenz bis 15.06.) [weitere Informationen]
  • „Horizon Europe Open Science requirements in practice” Webinar (03.07.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

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No. 21

No. 21, 24.05.2023

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Letzte Woche haben die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten in Hiroshima getagt und sich in ihrem Abschlusskommuniqué auch zu digitalen Themen geäußert. Dabei haben sie sich u.a. angesichts der rasanten Entwicklung von digitalen Technologien für die gemeinsame Erarbeitung von internationalen Standards für KI in Multi-Stakeholder-Prozessen ausgesprochen und die zuständigen Ministerien mit der Einrichtung einer Arbeitsgruppe konkret zu generativer KI beauftragt, die als „Hiroshima AI Process“ zusammen mit der OECD und dem „Global Partnership on AI“ (GPAI) Themen wie Governance, Datenschutz, Transparenz und Fehlinformationen beraten soll. Weitere Punkte der Erklärung galten u.a. einem vertrauenswürdigen, grenzüberschreitenden Datenfluss und verstärkter Interoperabilität von Regelwerken sowie der Unterstützung für neue Technologien, Forschungsinfrastrukturen sowie von Open Science auf Basis der FAIR-Prinzipien [weitere Informationen]
    Zum Themenbereich Forschung und Innovation hatten die Vertretungen der Wissenschafts- und Technologieministerien bereits im Vorfeld in einer gemeinsamen Erklärung vier Prioritäten formuliert, darunter u.a. die Unterstützung von Forschungsinfrastrukturen und die Förderung internationaler Nachwuchskräfte [weitere Informationen]

 

 

  • Vor kurzem hat die neue NFDI-Sektion „Industry Engagement“ (s. Info Ticker No. 13), die v.a. die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft koordinieren und entsprechende Mehrwerte für die Gesellschaft erschließen soll, ihre erste offizielle Sitzung abgehalten und u.a. ihr Sektionskonzept veröffentlicht [weitere Informationen]

 

  • Sven Paßmann und Sibylle Söring von der FU Berlin haben im Rahmen des Verbundprojekts „FDNext“ ein Train-the-Trainer-Konzept für das Forschungsdatenmanagement in der Psychologie erarbeitet, getestet und evaluiert und stellen die Dokumente für Interessierte mit unterschiedlichen Erfahrungsstufen zur freien Nutzung zur Verfügung [weitere Informationen]

 

  • Das Projekt „PID Network Deutschland“ (s. Info Ticker No. 8), an dem u.a. DataCite, die Deutsche Nationalbibliothek, das Helmholtz Open Science Office und die Technische Informationsbibliothek (TIB) Hannover beteiligt sind, hat seine virtuelle Dialogplattform „pid.network.desowie zugehörige Social-Media-Kanäle online gestellt und bietet dort ab sofort neben Angaben zum Projekt auch Informationen u.a. zu Hilfsangeboten und nationalen und internationalen Initiativen, eine Auswahl von PID-Anwendungsgebieten sowie einen Blog und Veranstaltungshinweise [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Das BMBF hat eine neue Förderrichtlinie „Quantum International – Internationale Kooperationen in den Quantentechnologien“ veröffentlicht. Vor dem Hintergrund einer angestrebten technologischen Souveränität Deutschlands in Quantentechnologien in Kooperation mit „Wertepartnern auf Augenhöhe […] – innerhalb und außerhalb Europas“ definiert die Förderbekanntmachung zwei Teilziele: A) „Technologie weiterentwickeln“ und B) „Fachkräfte und Talente motivieren, weiter- und ausbilden“. Gefördert werden international aufgestellte Verbundprojekte von Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen für eine reguläre Laufzeit von drei Jahren. Es gelten spezifische Zuwendungsvoraussetzungen, Projektskizzen können bis inkl. 2026 jeweils zum 15. Mai oder 15. November eines Jahres eingereicht werden [weitere Informationen]

 

  • Die DFG hat die Förderung von elf neuen Sonderforschungsbereichen (SFB) – vier davon unter Beteiligung mehrerer Hochschulen („Transregio“) – beschlossen, u.a. zu den Themen „Eingeschränkte Quantenmaterie“, „Small Data“ und „Konsistenz in der sichtenbasierten Entwicklung Cyber-Physikalischer Systeme“. Darüber hinaus wurde für 20 bestehende SFB – hier sieben hochschulübergreifende SFB/Transregio – eine weitere Förderperiode zugesagt, u.a. für „Quantitative Methoden für Visual Computing“. Das Förderformat umfasst ab Oktober 2023 somit 268 Verbünde. Außerdem hat die DFG bekannt gegeben, für alle bis voraussichtlich Mai 2024 neu einzurichtenden SFB die erste Förderperiode um drei Monate zu verkürzen, um „die Balance zwischen Förderquote und Bewilligungssummen im Blick zu behalten“ [weitere Informationen]

 

  • Die „Hermann und Lilly Schilling-Stiftung für medizinische Forschunghat anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens ein Sonderprogramm zur Förderung von Forschungsvorhaben der Computationalen Neurologie gestartet. Durch die Einrichtung einer Stiftungsprofessur und einer Arbeitsgruppe sowie u.a. durch interdisziplinäre Zusammenarbeit und projektbezogene Industriekooperationen sollen neuartige KI-Lösungen für die Gesundheitsversorgung erarbeitet werden. Die Fördersumme beträgt 3 Mio. Euro für eine Laufzeit von acht Jahren. Berufungsfähige Grundlagenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus den Bereichen Medizin, Naturwissenschaften, Mathematik und Ingenieurwissenschaften sind eingeladen, sich bis 15. Juli zu bewerben [weitere Informationen]

 

 

  • Außerdem bietet die „Plattform Lernende Systeme“ seit kurzem im Rahmen eines neuen Webangebots einen Überblick zu aktuellen Formen und Initiativen zur Regulierung von Künstlicher Intelligenz mit ausführlichen Erläuterungen etwa zum AI-Act der EU und der KI-Normungsroadmap sowie übergreifende Statements von Sachverständigen, weiterführende Literatur-Tipps und eine Liste zu Leitfäden und Prüfkatalogen [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Der Rat für Wettbewerbsfähigkeit der EU hat gestern Schlussfolgerungen zu Wegen des hochwertigen, transparenten, offenen, vertrauenswürdigen und fairen wissenschaftlichen Publizierenangenommen. Darin spricht er sich u.a. erneut für eine beschleunigte Entwicklung zu Open Science und einen uneingeschränkten Zugang bei der Veröffentlichung von Forschungsergebnissen aus öffentlicher Förderung aus. Die Empfehlungen monieren u.a. Betriebs- und Geschäftsmodelle, deren steigende Kosten für Forschende zu Ungleichheiten führen und für öffentliche Forschungsförderer und Einrichtungen untragbar würden. Auch werde im System das Digitalisierungspotential mit Blick auf Forschungsergebnisse wie Datensätze, Software und Forschungsprotokollen nicht ausreichend ausgeschöpft. Weitere Empfehlungen gelten u.a. dem Erhalt und Ausbau des Peer-Review-Verfahrens, verbesserten Rahmenbedingungen durch die Mitgliedstaaten und die EU-Kommission und einer veränderten Forschungskultur. Darüber hinaus werden die Mitgliedstaaten u.a. zur Nutzung der Plattform Open Research Europe (ORE) aufgerufen und zu Maßnahmen zur Förderung von Kapazitäten und Kompetenzen ermutigt [weitere Informationen]

 

  • Insgesamt zehn europäische Verbünde, darunter u.a. die European University Association (EUA), Science Europe, der Bibliotheksverbund LIBER, der Akademienzusammenschluss ALLEA sowie cOAlition S und OPERAS, haben in einer gemeinsamen Erklärung die Annahme der Ratsschlussfolgerungen begrüßt und die EU-Mitgliedstaaten und -Einrichtungen aufgefordert, ihre Bemühungen um ein hochwertiges, transparentes, offenes, vertrauenswürdiges und gerechtes Ökosystem zur wissenschaftlichen Kommunikation und für Reformen gemäß der Grundsätze von Open Science zusammen mit den Stakeholdern fortzusetzen und sich für einen konstruktive Dialoge angeboten. Außerdem haben die Unterzeichner ihrerseits neue und verstärkte Maßnahmen zur Förderung eines nicht-gewinnorientiertes Ökosystems zur wissenschaftlichen Kommunikation angekündigt [weitere Informationen]

 

  • Die DFG hat ebenfalls die EU-Ratsschlussfolgerungen begrüßt und ergänzend eine Stellungnahme zu den „richtungsweisenden Empfehlungen für das wissenschaftliche Publikationssystem“ veröffentlicht, in der sie auf einzelne Empfehlungen eingeht und dabei u.a. die NFDI als „Erfolgsgeschichte für die Etablierung von Infrastrukturen mit einer wissenschaftsgeleiteten Governance“ anführt, sich jedoch für eine weitergefasste Definition der Qualitätsbewertung als in den Ratsschlussfolgerungen ausspricht. Übergreifend regt sie außerdem einen Austausch von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft zum Umgang des wissenschaftlichen Publikationswesens mit KI und Large Language Models und eine Festlegung entsprechender ethischer Leitlinien an [weitere Informationen]

 

 

Recht

  • Die „Konferenz der unabhängigen Datenschutzaufsichtsbehörden des Bundes und der Länder (DSK)“ hat ein Positionspapier zu „Kriterien für Souveräne Clouds“ erarbeitet. Darin unterscheidet sie fünf Themenbereiche – „Nachvollziehbarkeit durch Transparenz“, „Datenhoheit und Kontrollierbarkeit“, „Offenheit“, „Vorhersehbarkeit und Verlässlichkeit“ sowie „Regelmäßige Prüfung der aufgestellten Kriterien“ – und formuliert jeweils Mindestkriterien (Muss-Kategorie) und Empfehlungen (Soll-Kategorie), damit ein Cloud-Angebot als souverän gelten kann [weitere Informationen]

 

 

Technische Neuerungen

  • Ein Forschungsteam der Universität Innsbruck hat erstmalig einen Langstrecken-Quantenrepeater-Knoten entwickelt. Dieser erlaubt die Übertragung von Quanteninformation über große Entfernungen, indem er Verschränkungen mit einem Photon der Standardfrequenz des Telekommunikationsnetzes sowie Operationen für den sog. Verschränkungstausch ermöglicht, und bildet somit die Basis für Quantenrepeater. Die Ergebnisse sind in „Physical Review Letters“ veröffentlicht worden [weitere Informationen]

 

 

E-Government

  • Die Bundesregierung hat heute den vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) vorgelegten „Pakt für die digitale Verwaltung“ beschlossen. Er umfasst neben dem „Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Onlinezugangsgesetzes sowie weiterer Vorschriften zur Digitalisierung der Verwaltung“ („OZGÄndG“/ „OZG 2.0“) auch „Eckpunkte für eine moderne und zukunftsgerichtete Verwaltung“. Das OZG-Änderungsgesetz sieht im Wesentlichen zwölf Maßnahmen vor, darunter u.a. die Bereitstellung zentraler Basisdienste, v.a. durch die Einsetzung der „BundID“ als digitales Bürgerkonto, die de facto-Abschaffung der verpflichtenden Schriftform durch Einsatz der Online-Funktion des Personalausweises und die gesetzliche Verankerung des „Once-Only-Prinzips“ für den behördenübergreifenden Datenabruf. Für Unternehmen wird die Verwendung des einheitlichen Organisationskontos verpflichtend eingeführt sowie die Auflage, spätestens in fünf Jahren alle Unternehmensdienstleistungen ausschließlich elektronisch anzubieten. Übergreifend soll anstelle einer neuen Umsetzungsfrist ein begleitendes Monitoring eingeführt werden. In den „Eckpunkten“ sind zusätzlich begleitende Maßnahmen zur Umsetzung bzw. Beschleunigung der Verwaltungsdigitalisierung für die Jahre 2023-2024 dargestellt, wie die Bereitstellung von IT-Komponenten, Details der Standardisierungsagenda sowie die Verzahnung mit Maßnahmen zur digitalen Identität und Registermodernisierung, die Verpflichtung auf Open Source-Zugänge und der Aufbau dauerhafter Digitalisierungsstrukturen [weitere Informationen]

 

 

 

Veranstaltungen

  • „Horizont Europa? Frag die NKS! – Offener Austausch am Mittag: Neues zur Horizont Europa Zwischenevaluierung“ (online; 01.06.) [weitere Informationen]
  • „GXFS Monthly Webinar“ (26.05.) [weitere Informationen]
  • „Datenraum Kultur 9. Stakeholder-Dialog“ (online; 01.06.) [weitere Informationen]
  • „Auftaktveranstaltung des Projekts KI-Kompass Inklusiv“ (Berlin; 02.06.; Anmeldung bis 26.05.) [weitere Informationen]
  • „Symposium: Digitale Relationen und neue Umwelten. Aushandlungen zwischen Mensch, Natur und Technik“ (Essen; 02.06.) [weitere Informationen] [
  • „FAIRmat Tutorial 10: FAIR electronic-structure data in NOMAD” (online; 14.06.) [weitere Informationen]
  • „In vier Schritten zu mehr Nachhaltigkeit. Datenqualitäts-Strategien für Museen und Sammlungen“ Workshopreihe (online; ab 16.06.) [weitere Informationen]
  • „2nd Annual Conference of Computational Literacy Studies” (Würzburg und online; 22.-23.06.; online kostenlos) [weitere Informationen]

 

 

Tagungsberichte

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

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No. 20

No. 20, 17.05.2023

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

 

  • Derzeit bietet das Verzeichnis re3data offenen Zugang zu umfassenden Beschreibungen von mehr als 3100 Forschungsdaten-Repositorien aus allen Disziplinen und allen Regionen. Die Beschreibungen der Repositorien basieren auf dem re3data Metadata Schema. Im Rahmen des laufenden Projekts re3data COREF wird das Schema nun erneut überarbeitet. Noch bis zum 31. Mai 2023 besteht die Möglichkeit, sich am Request for Comments für die Version 4.0 des re3data Metadata Schema zu beteiligen und den Entwurf zu kommentieren [weitere Informationen]

 

  • Ein aktueller Artikel in „Bausteine Forschungsdatenmanagement“ von Eckert et al. (2023) befasst sich mit der Entwicklung „Standardisierter Datenmanagementpläne“ am Beispiel der empirischen Bildungsforschung [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Die Europäische Kommission führt aktuell eine öffentliche Konsultation zum Stand der „fundamental academic values“ (z.B. akademische Freiheit und Integrität, institutionelle Autonomie der Universitäten, Beteiligung von Studierenden und Personal an der Leitung der Hochschulen), wie sie im Rahmen des Rome Ministerial Communiqué von 2020 beschrieben sind, durch. Die Universitäten sind aufgerufen, sich an dieser Konsultation zu beteiligen, die auch dazu beitragen soll, neue Leitprinzipien zum Schutz akademischer Grundwerte zu entwickeln [weitere Informationen]

 

  • Ein aktuelles Diskussionspapier des Hochschulforum Digitalisierung (HDF), das von einer Community Working Group des HFD verfasst wurde, beschäftigt sich mit der Frage, wie sich Digitalisierung und deren Entwicklung an Hochschulen eigentlich messen lässt. Das Papier stellt mit dem Higher Education Reference Model einen Ansatz vor, mit dem die Digitalisierung an Hochschulen systematisch betrachtet werden kann. Verdeutlicht wird das Modell anhand eines Beispiels für die Hochschule Bremen [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat im April 2023 eine öffentliche Konsultation zu einem möglichen Forschungsdatengesetz durchgeführt. Die Rückmeldungen und Stellungnahmen von ca. 90 Organisationen und Einzelpersonen aus Wissenschaft und Forschung an dieser Konsultation sind jetzt öffentlich einsehbar. Auch der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) hat sich an der Konsultation beteiligt [weitere Informationen]
  • In einem gemeinsamen Thesenpapier von Georg Krausch (Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz), Waltraud Kreutz-Gers (Kanzlerin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz), Walter Rosenthal (Präsident der Hochschulrektorenkonferenz), Enrico Schleiff (Präsident der Goethe-Universität Frankfurt) und Georg Schütte (Generalsekretär der VolkswagenStiftung), das die VolkswagenStiftung veröffentlicht hat, beschäftigt sich das Autorenteam mit der „Reformbedürftigkeit universitärer Beschäftigungsstrukturen“ und der Debatte um das Wissenschaftszeitvertragsgesetz [weitere Informationen]
  • Vergangenen Mittwoch hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages die für 2023 geplanten Mittel in Höhe von 10 Mio. Euro für das von der Bundesregierung geplante Dateninstitut freigegeben. Im Zuge dessen haben das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) ein Konzept zum Aufbau des Dateninstituts vorgelegt. In einem nächsten Schritt sollen nun zwei konkrete Use Cases umgesetzt werden, die aufzeigen sollen, welchen Beitrag das Dateninstitut für die bessere Verfügbarkeit von Daten leisten wird [weitere Informationen]
  • Die Nationale Initiative zur KI-basierten Transformation in die Datenökonomie (NITD) des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) und der acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften soll die Ausgangslage für KI-Innovationen in Deutschland verbessern und „als neutrale Instanz die Datenökonomie in Deutschland und Europa vernetzen und unterstützen“. Das Vorhaben gehört zu den Hebelprojekten der Digitalstrategie der Bundesregierung und hat drei Schwerpunkte: die Vernetzung unterschiedlicher Datenräume, die Entwicklung einheitlicher Prüfstandards mithilfe eines KI-Qualitätszentrums sowie die gezielte Unterstützung innovativer KI-Anwendungen durch ein Spitzenförderungskonzept. Das BMDV fördert das Projekt für drei Jahre mit 32 Mio. Euro [weitere Informationen]
  • Die Federation of Finnish Learned Societies (TSV) führt eine Umfrage für das EU-finanzierte Projekt GraspOS durch. Ziel der Umfrage ist es, einen Überblick über die aktuellen Praktiken der Forschungsbewertung insbesondere in den Forschungsförderorganisationen zu gewinnen, die bereits Unterzeichner des Agreement on Reforming Research Assessment sind oder noch werden könnten. Die Ergebnisse der Umfrage sollen im August 2023 in einem „landscape report“ veröffentlicht werden. Die Teilnahmefrist endet am 28. Mai [weitere Informationen]
  • Die neue Ad hoc-Arbeitsgruppe „Künstliche Intelligenz in der Medizin“ der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und des Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt untersucht Chancen und Risiken von KI-Anwendungen in der Medizin. Entsprechende Forschung soll stärker vernetzt und der öffentliche Diskurs über KI-gestützte Medizin ausgebaut werden. Für das Vorhaben ist eine Laufzeit von drei Jahren geplant [weitere Informationen]

 

  • Die „European Technology Assessment Group“ (ETAG), die vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) betrieben wird, hat bekanntgegeben, ihre wissenschaftliche Politikberatung für das Panel for the Future of Science and Technology (STOA) des Europäischen Parlaments im Rahmen eines neuen Vertrags mit einer Laufzeit von fünf Jahren fortzusetzen. Demnach soll die ETAG insbesondere in Fragen zu digitalen Technologien, technologischer Souveränität und Störungsresilienz weiter wissenschaftliche Dienstleistungen, etwa in Form von Politikanalysen oder Berichten zu innovativen Technologien, bereitstellen [weitere Informationen]

 

 

 Technische Neuerungen

  • Die Universität Leipzig und das Fernerkundungszentrum für Erdsystemforschung (RSC4Earth) haben den interaktiven digitalen 3D-Würfel „Lexcube“ zur Visualisierung von Klima- und Umweltdaten entwickelt. Das Werkzeug ermöglicht die Darstellung großer Mengen an Open-Source-basierten Daten aus Klimamodellen und Satellitenbeobachtungen, verbindet dabei die zeitliche und räumliche Dimension und macht so den zeitlichen Verlauf von Daten erfahrbar. Das frei zugängliche Instrument kann auch für eigene Datensätze eingesetzt werden. Das Projekt entstand innerhalb des Konsortiums NFDI4Earth und wurde von der DFG und nun im Vorhaben „DeepESDL“ von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) gefördert [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

  • Forschende der European School of Management and Technology (ESMT) in Berlin haben untersucht, wie der Einsatz von maschinellem Lernen am Arbeitsplatz die Qualität menschlicher Entscheidungsprozesse beeinflusst und ihre Ergebnisse in „Management Science“ veröffentlicht. Das Team nennt darin Vor- und Nachteile und betont, dass der Einsatz KI-basierter Vorhersagen zwar immer die Entscheidungsgenauigkeit verbessert, aber gleichzeitig dazu führen kann, dass sich die Wahrscheinlichkeit von Fehlertypen wie Falschvorhersagen sowie die Arbeitsbelastung – insbesondere bei kognitiver Einschränkung wie Zeitdruck – erhöht. Die Autoren leiten daraus sowohl Potenzial als auch Vorsicht ab und verweisen auf den „Wert der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschinen“ [weitere Informationen]

 

  • Ein Forschungsteam des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), der Universität des Saarlandes sowie der Frankfurt School of Finance & Management hat im Rahmen der Studie „Erfolgstreiber der digitalen Transformation“ untersucht, welche Faktoren zum Erfolg digitaler Transformationsprozesse in deutschen Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen beitragen, und dabei herausgefunden, dass v.a. eine auf Digitalisierung ausgerichtete Unternehmenskultur (z.B. eine hohe digitale Bereitschaft der Mitarbeitenden) sowie eine effiziente Ablauforganisation, u.a. im Bereich Wissensmanagement, entscheidend sind [weitere Informationen]

 

 

Veranstaltungen

  • #NFDI3questions3hours on Mastodon (online, 23.05.) [weitere Informationen]
  • „Business Breakfast: Effizienz durch innovative Software im Engineering“ Webinar (23.05.) [weitere Informationen]
  • „CIM-Konvertierungswerkzeuge am Fraunhofer IEE“ Workshop (Kassel; 24.05.) [weitere Informationen]
  • „We Accelerate the Transition to Open Science – Best practice and possible pathways for impact” (Brüssel; 12.06.) [weitere Informationen]
  • „10th FOKUS Media Web Symposium” (Berlin; 13.-14.06.) [weitere Informationen]
  • „A first approach to an ELSA (Ethical Legal and Societal Aspects) Curriculum for Data Scientists -The Fair Data Spaces Project as a Use Case” (online; 14.06.) [weitere Informationen]
  • „AI, Big Data, Social Media, and People on the Move” (Berlin; 19.-20.06.) [weitere Informationen]
  • 2. Deutsches Open Science Festival (Köln; 04.-05.07.) [weitere Informationen]

 

 

Zusammengestellt von Daniel Zdun (daniel.zdun@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

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No. 19

No. 19, 10.05.2023

 

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Beda         rf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Das Projekt Skills4EOSC entwickelt Methoden, Aktivitäten und Ausbildungsressourcen für den Aufbau europäischer Kompetenzzentren zur Schulung von Forschenden und der Ausbildung von Fachkräften für das wissenschaftliche Datenmanagement. Ein Grundpfeiler des Projekts ist die „FAIR-by-design-Methodik für Lernmaterialien“, die die Anwendung der FAIR-Prinzipien für Ausbildungskurse und Schulungsmaterialen sicherstellen soll. Das Projekt bittet mittels Online-Umfrage um Feedback zu den ersten Ergebnissen der entwickelten Methodik [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Die Generaldirektion Education, Youth, Sport and Culture (DG EAC) der Europäischen Kommission führt eine Online-Umfrage zur Gestaltung akademischer Laufbahnen durch, die in Verbindung mit dem Vorschlag der europäischen Hochschulstrategie über einen europäischen Rahmen für attraktive und nachhaltige Hochschulkarrieren steht. Alle Interessengruppen sind dazu eingeladen, sich an der Befragung bis zum 19. Mai zu beteiligen [weitere Informationen]
  • Der Stifterverband und die Heinz Nixdorf Stiftung haben erste Ergebnisse des aktuellen Hochschul-Barometers veröffentlicht und verweisen darin im Zusammenhang mit der Energiekrise v.a. auf „massive finanzielle Herausforderungen“ für das gesamte Hochschulsystem. Demnach wurden für den Winter 2022/23 Mehrkosten von ca. 1,3 Milliarden Euro erwartet, wobei in den einzelnen Bundesländern noch überwiegend unklar ist, wer die Kosten übernimmt. Ein Großteil der Hochschulen will daher langfristig mit Modernisierungsmaßnahmen gegensteuern [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Der Deutsche Bibliotheksverband V. (dbv) hat sich an der öffentlichen Konsultation des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zu einem möglichen Forschungsdatengesetz beteiligt und diese Stellungnahme jetzt auch veröffentlicht [weitere Informationen]
  • Die Europäische Kommission hat in einem „Synopsis Report“ erste Ergebnisse ihrer öffentlichen „Konsultation zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Europäischen Rahmenprogramme für Forschung und Innovation 2014-2027“ zusammengetragen, für die Stakeholder aus Wissenschaft und Gesellschaft bis Februar 2023 Bewertungen einreichen konnten. Die Auswertung wird in die strategische Planung von „Horizont Europa“  einfließen [weitere Informationen]
  • Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) arbeitet gegenwärtig an einem Gesetzentwurf für ein sogenanntes „Freiheitsgesetz“, dieses soll der Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND) einen größeren rechtlichen und finanziellen Spielraum verschaffen und der Agentur damit ein freieres agieren ermöglichen – unter anderem bei der Förderung und Gründung von Tochtergesellschaften, aber auch bei der Höhe der Gehälter. Der Entwurf sei bereits mit mehreren Ministerien abgestimmt und soll in Kürze im Bundestag beraten werden [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Die spanische Regierung hat eine auf vier Jahre angelegte nationale Open-Science-Strategie („Estrategia Nacional de Ciencia Abierta“) verabschiedet, der zufolge künftig alle wissenschaftlichen Veröffentlichungen mit Finanzierung aus öffentlichen Mitteln kostenlos bereitgestellt werden sollen. Die Richtlinie sieht neben Open Access als Regelfall auch den Aufbau entsprechender digitaler Infrastrukturen (inklusive der Integration in die European Open Science Cloud), eine Stärkung der FAIR-Prinzipien sowie eine Reform der Forschungsevaluation vor. Bis 2027 stehen für die Umsetzung der Strategie jährlich 23,8 Mio. Euro zur Verfügung [weitere Informationen]

 

 

 Technische Neuerungen

  • Ein Forschungsteam der TU Ilmenau, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), des University Colleges Cork und des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT in Ilmenau hat ein neuartiges bio-inspiriertes Mikrofon entwickelt, das sich an drei Eigenschaften des menschlichen Innenohrs orientiert und u.a. die Spracherkennung digitaler Anwendungen insbesondere in lauten Umgebungen verbessern soll. Die Technologie zerlegt erfasste Geräusche etwa schon in ihre einzelnen Töne, bevor sie in ein elektrisches Signal umgewandelt werden. Die Forschungsergebnisse wurden in „Nature Electronics“ veröffentlicht [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

  • Im Projekt „MaLeFiz“ (Maschinelles Lernen zur Identifikation auffälliger Finanztransaktionen) erarbeiten unter der Koordination des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie SIT die Deloitte GmbH, die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die Universität Leipzig und das Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin ein präziseres technisches Verfahren zur Erkennung illegaler Geldströme. Der Einsatz von Maschinellem Lernen soll die Anzahl an Fehlalarmen (False Positives) gegenüber bisherigen Analysesystemen von Finanztransaktionen reduzieren, wobei die Entscheidungen der KI transparent erklärt werden sollen. Darüber hinaus wird angestrebt, u.a. unter Berücksichtigung rechtlicher und ethischer Fragen einen Katalog mit prüfbaren Mindestanforderungen und Kontrollmechanismen für KI-Lösungen in der Finanzwirtschaft zu erstellen. Das BMBF fördert das Projekt bis September 2025 [weitere Informationen]

 

 

E-Government

 

 

Veranstaltungen

  • "SaxFDM Digital Kitchen: NFDI4Chem stellt sich vor" (online; 11.05.) [weitere Informationen]
  • „Digitalisierung des Rechts“ (Konstanz; 11.-12.05.) [weitere Informationen]
  • "e-teaching.org-Jubiläumsevent II: Länderübergreifende Zusammenarbeit für die digitale Hochschullehre" (online; 15.05.) [weitere Informationen]
  • „Partnering Event: Encrypted Computing“ (online; 16.05.) [weitere Informationen]
  • "Introduction to Deep Learning" (online; 16.05.; Anmeldung bis 12.05.) [weitere Informationen]
  • "ATHENE Lecture Series 'Simply Secure: Tools for Automated Generation and Evaluation of Protected Hardware'" (Darmstadt und online; 16.05.) [weitere Informationen]
  • „How to boost cyber resilience of towns, communities, and cities” Background Discussion (online; 24.05.) [weitere Informationen]
  • „Moderne Sprachprozessierung mittels KI” Webinar (25.05.) [weitere Informationen]
  • "NFDI4Ing Community Meeting 'Datenschutz und Datenschatz: Richtiger Umgang mit (eigenen) Daten'" (online; 26.05.) [weitere Informationen]
  • “Avoiding common errors in declaring other direct costs under H2020” (online; 30.05.) [weitere Informationen]
  • "2nd NFDI4Earth Plenary 2023" (Dresden; 31.05.-02.06.) [weitere Informationen]
  • „FAIRmat users meeting“ (Berlin und online; 07.06.) [weitere Informationen]
  • „SaxFDM – Digital Kitchen: Textkorpora als Forschungsdaten“ (online; 08.06.) [weitere Informationen]
  • „We Accelerate the Transition to Open Science – Best practice and possible pathways for impact” (Brüssel; 12.06.; Anmeldung bis 25.05.) [weitere Informationen]

 

 

Tagungsberichte

  • „Der Datenraum Kultur – Chancen für Kultur, Medien und Kreativwirtschaft“ [weitere Informationen]

 

Zusammengestellt von Daniel Zdun (daniel.zdun@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de

 

 


No. 18

No. 18, 03.05.2023

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) sucht für unsere Geschäftsstelle in Göttingen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Referentin/ einen Referenten (w/m/d) zur Unterstützung seiner Projekte. Das Aufgabengebiet umfasst u.a. die inhaltliche und organisatorische Begleitung von Arbeitsgruppen und Ausschüssen, die Erstellung von wissenschaftspolitischen Dossiers und Analysen, v.a. zu internationalen Entwicklungen, sowie das Entwerfen von Empfehlungstexten und die Unterstützung des Rates bei der Wahrnehmung von Terminen und der Außendarstellung. Die Stelle in unserem kleinen, engagierten Team sieht eine Vergütung nach Entgeltstufe 14 TV-L vor und ist vorerst auf die laufende Mandatsphase befristet. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbungen – bitte bis 28. Mai [weitere Informationen]

 

  • Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) hat letzte Woche (24.-25. April) zusammen mit der VolkswagenStiftung und mehr als 200 Teilnehmenden in Hannover die Herrenhäuser Konferenz „Datenräume in Deutschland und Europa gestalten – Impulse der Wissenschaft“ mit prominenten Beiträgen aus der Wissenschaft, von deutschen und europäischen Dateninfrastrukturen und aus der Politik abgehalten. Dietrich Nelle, der u.a. RfII-Mitglied ist, hat eine erste Zusammenfassung der Veranstaltung veröffentlicht [weitere Informationen]

 

  • Die Vertretungen der Digitalministerien der G7-Staaten haben auf ihrem Treffen in Takasaki (Japan) am Wochenende über aktuelle und künftige Herausforderungen für die digitale Gesellschaft beraten und u.a. eine engere Zusammenarbeit bei Digitalthemen vereinbart. Dies soll u.a. den Datenaustausch („Date Free Flow with Trust“, DFFT) und die Sicherheit und Resilienz von digitalen Infrastrukturen umfassen. Außerdem wird in der Abschlusserklärung die rasante Entwicklung von generativer KI explizit gewürdigt und vertiefende Gespräche zu diesem Thema – u.a. zu Urheberrechts- und Governance-Fragen, zur Förderung von Transparenz und zum Umgang mit Desinformationen angekündigt [weitere Informationen]

 

 

  • In der „Deklaration von Dakar“ haben letzte Woche Museumsleitungen von 60 afrikanischen und europäischen Einrichtungen aus 38 Ländern, darunter u.a. die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), das Humboldt-Forum und das Musée des Civilisations Noires in Dakar, eine langfristige Kooperation vereinbart, die neben dem Wissensaustausch und der Netzwerkbildung auch eine gemeinsame Reflektion über die Rolle von Museen und das Thema Kulturerbe vorsieht. Außerdem sollen u.a. durch die Digitalisierung der verschiedenen Sammlungen auch Wanderausstellungen und so die weltweite Zugänglichkeit für die Öffentlichkeit ermöglicht werden [weitere Informationen]

 

  • acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften hat gemeinsam mit der Körber-Stiftung im Zusammenhang mit der elektronischen Patientenakte (ePA) das Webangebot „ePA Check-up“ gestartet, das der Öffentlichkeit eine Orientierung mit Blick auf Nutzen, Chancen und Funktionsweise der ePA bieten soll. So soll durch sachgestützte Informationen zu sechs Themenfeldern, wie z.B. Daten, Sicherheit und Forschung, eine reflektierte und kompetente Entscheidungsfindung zum Teilen der notwendigen sensiblen Daten gefördert werden [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Der Wissenschaftsrat hat letzte Woche die Ergebnisse seiner Frühjahrssitzungen vorgestellt. Dazu gehört auch ein Positionspapier zur „Ausgestaltung der Promotion im deutschen Wissenschaftssystem“, in dem er Besonderheiten der Promotion in Deutschland und systemische Entwicklungen der letzten zwanzig Jahre sowie Fachspezifika und promotionsunterstützende Strukturen darstellt und analysiert. In seinen anschließenden Empfehlungen betont er die Bedeutung der Promotion als „erste eigenständige Forschungsleistung“, die über alle Phasen und Formen der Promotion unterstützt und gewährleistet werden müsse. Dabei sieht er die unterschiedlichen promotionsberechtigten Einrichtungen und die Fachgemeinschaften in der Verantwortung für die Qualitätssicherung und die übergreifende Sicherstellung gleichwertiger Qualitätsstandards. Außerdem äußert er sich u.a. auch zu Beschäftigungsbedingungen inkl. Vertragsgestaltung für die Promotionsphase sowie zur Ausweitung des Promotionsrechts auf Hochschulen für angewandte Wissenschaften bzw. Fachhochschulen [weitere Informationen]

 

  • Die Universitäts- und Stadtbibliothek Köln und das ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften haben im Vorhaben DataStew – Data Stewardship in deutschen akademischen Forschungsinstitutionenmit Unterstützung des BMBF das Berufsbild „Data Steward“ untersucht und festgestellt, dass es hierfür keine allgemeingültige Definition geben kann, sondern die Anforderungen und Aufgaben von den spezifischen Bedarfen der Einrichtungen abhängen. In dem jetzt veröffentlichten Abschlussbericht wird daher ein „Perspektivwechsel“ zu Teams vorgeschlagen, die nach einem „Baukastensystem“ bedarfsgerecht zusammengestellt werden können. Der Bericht stellt fünf prototypische Profile mit den jeweils benötigten Kompetenzen und möglichen Ausbildungswegen vor und liefert darüber hinaus Handlungsempfehlungen für Politik, Förder- und Ausbildungseinrichtungen [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Die TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek Hannover hat über ein Konzept der drei Zentralen Fachbibliotheken TIB, ZB MED und ZBW und der Staatsbibliothek zu Berlin zur gemeinsamen Beteiligung an den DEAL-Vereinbarungen Diese umfasst auch die finanzielle Unterstützung durch Allokation der bisher für Subskriptionen vorgesehenen Mittel und greift damit eine Empfehlung des Wissenschaftsrates auf. Der gemeinsame Beitrag soll dafür eingesetzt werden, „jeder an DEAL teilnehmenden Einrichtung den PAR-FEE-Beitrag für eine identische Anzahl von Artikeln zu finanzieren“, um sowohl kleinere als auch publikationsstarke Einrichtungen einzubeziehen [weitere Informationen]

 

 

Recht

 

 

  • Die Initiative Urheberrecht“ (IU) hat vor kurzem eine Stellungnahme von 43 Verbänden und Gewerkschaften veröffentlicht, in der Künstlerinnen und Künstler sowie Inhaberinnen und Inhaber von Urheberrechten zusammen mit Unternehmen, u.a. aus der Buchbranche, der Musikwirtschaft und der Filmindustrie, eine Anpassung des „AI Acts“ an die besonderen Risiken von generativer KI für die Gesellschaft Die konkreten Änderungsvorschläge gelten u.a. der Regulierung entlang der gesamten Entstehungskette von generativer KI, der Transparenz über das verwendete Trainingsmaterial und dessen hinreichende Belastbarkeit sowie eine strukturellen Trennung von Generierung und Verbreitung von KI-Inhalten. In einem zweiten Schritt fordern sie eine Neujustierung im Urheberrecht [weitere Informationen]

 

  • Marit Hansen, Datenschutzbeauftragte des Landes Schleswig-Holstein und Mitglied des Rats für Informationsinfrastrukturen (RfII), hat in einem Interview gegenüber MIT Technology Review ihre Einschätzung zu ChatGPT sowie bestehende Rechtsgrundlagen auf nationaler und europäischer Ebene erläutert [weitere Informationen]

 

 

 Technische Neuerungen

  • Letzte Woche hat das Bundeskabinett das Handlungskonzept Quantentechnologien beschlossen, das bis 2026 den koordinierenden Rahmen für die Aktivitäten der Bundesregierung in diesem Bereich bilden soll mit dem Ziel, u.a. mit der Entwicklung eines universellen Quantenrechners an die Weltspitze der Quantentechnologien aufzuschließen. Die Bundesregierung sieht hierfür 2,18 Milliarden Euro vor, weitere 850 Mio. Euro werden von den Wissenschaftsorganisationen bereitgestellt. Das federführend vom BMBF erarbeitete Konzept umfasst drei Handlungsfelder: Produktentwicklung, Technologieentwicklung und Förderung des Ökosystems mit besonderem Blick auf eine starke Fachkräftebasis. Zur Fortschrittskontrolle wurden außerdem vier Meilensteine festgelegt, die bis 2026 erreicht sein sollen. Aus der Industrie wurde bereits Lob geäußert, aber auch auf Schwachstellen hingewiesen [weitere Informationen]

 

  • Einem Team des Forschungszentrums Jülich (FZJ) ist es im Bereich der Mikroelektronik gelungen, einen neuartigen Germanium-Zinn-Transistor herzustellen, der sich gegenüber gängigen Schaltelementen – etwa reinem Silizium – durch eine deutlich schnellere Elektronenbeweglichkeit sowie Kältestabilität auszeichnet und daher in der künftigen Entwicklung von Quantencomputern eingesetzt werden kann. Das BMBF hat sich im Rahmen der Projekts „Forschung für neue Mikroelektronik (ForMikro) - SiGeSn-NanoFETs“ an der Förderung beteiligt [weitere Informationen]

 

 

E-Government

  • Das Analyse- und Forschungsteam der Europäischen Kommission (ART) hat ein Papier zu den speziellen Auswirkungen von ChatGPT auf den öffentlichen Sektor veröffentlicht. Darin werden sowohl die Vorteile eines künftigen Einsatzes solcher Sprachmodelle, wie eine mögliche Effizienzsteigerung in der öffentlichen Verwaltung, untersucht, als auch auf Risiken angesichts der hier geltenden spezifischen Verpflichtungen zu Transparenz, Rechenschaftslegung und Zuverlässigkeit hingewiesen [weitere Informationen]

 

 

 

Veranstaltungen

  • „Practices and Tools of Open Science“ Veranstaltungsreihe (online; 14-tägig, ab 03.05.) [weitere Informationen]
  • „Weizenbaum Forum: ChatGPT, Stable Diffusion & Co – Welche Auswirkungen haben so genannte generative KI-Modelle auf die Gesellschaft?“ (online; 09.05.) [weitere Informationen]
  • „Die Möglichkeiten und Risiken von ChatGPT & Co.“ (online; 09.05.) [weitere Informationen]
  • „SaxFDM – Digital Kitchen: Angebote und Services von NFDI4Chem“ (online; 11.05.) [weitere Informationen]
  • „CRDA-Workshop: Audiovisuelle (Forschungs-)Daten – Anwendungsbereiche und Analysetools" (online; 11.05.; Anmeldung bis 04.05.) [weitere Informationen]
  • „eco Experten-Roundtable: Bekommt Robotics durch KI jetzt einen neuen Schub?“ (Haider; 11.05.) [weitere Informationen]
  • „HeFDI Coding School: Sustainable Research Software” Workshop-Reihe (online; 14-tägig, ab 12.05.) [weitere Informationen]
  • „Recht und Ethik der Künstlichen Intelligenz und Biomedizin“ (Hannover; 16.05.; Anmeldung bis 08.05.) [weitere Informationen]
  • „Open Science – From Policy to Practice“ (Stockholm und online; 16.-17.05.) [weitere Informationen]
  • „Developing Guidelines for Metadata Collection and Curation in Research Software” Webinar (23.05.) [weitere Informationen]
  • „Chemistry Data Days“ (Mainz; 06.-07.06.) [weitere Informationen]
  • „6. BMBF-Symposium: Nachhaltigkeit in der Wissenschaft“ (Berlin; 06.-07.06.; Anmeldung bis 10.05.) [weitere Informationen]
  • “Make Data Count – MDC-Summit” (Washington, DC; 12.-13.09.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

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