No. 40

No. 40, 06.10.2021

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Die NFDI hat heute den Start der ersten vier Sektionen zu Querschnittsthemen bekannt gegeben: (a) (Meta)daten, Terminologien und Provenienz (section-metadata), b) Common Infrastructures (section-infra), c) Traning & Education (section- edutrain) und d) Ethical, Legal & Social Aspects (section-ELSA) [weitere Informationen]
  • Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) hat in einem Positionspapier „Datenbasierte Forschung in Deutschland stärken“ den nächsten Bundestag aufgefordert, einen besseren Zugang zu (Forschungs-)Daten für Wissenschaft und Forschung zu ermöglichen. Die Empfehlungen zu sieben Handlungsfeldern betreffen u.a. ein neues Forschungsdatengesetz für die konsequente Umsetzung von Forschungsklauseln bei Gesetzesinitiaitven, eine kontinuierliche Qualitätssicherung sowie die Erweiterung des Netzwerkes von Forschungsdatenzentren und die Stärkung von Forschungsdateninfrastrukturen [weitere Informationen]
  • Im Rahmen des DFG-geförderten Projekts „FDNext“ führt die Humboldt-Universität (HU) Berlin aktuell eine Umfrage zu Strategien des Forschungsdatenmanagements an Hochschulen durch, um den IST-Zustand von Serviceeinrichtungen an Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz vor dem Hintergrund ihres Forschungsdatenmanagements abzubilden. Hochschul-Mitarbeitende sind noch bis zum Oktober zur Teilnahme eingeladen [weitere Informationen]

 

Bildung & Hochschulen

  • Die EUA hat ergänzend zu „Universities without walls – A vision for 2030“ eine neue Publikation „Pathways to the future” veröffentlicht, die sich mit den Schwerpunkten Digitalisierung und KI sowie mit dem geopolitischen Wandel und der Entwicklung von Demokratie befasst. Hierzu werden mögliche künftige Szenarien vorgestellt und Wege zur Erreichung gemeinsamer Ziele vorgeschlagen [weitere Informationen]
  • Das Hochschulforum Digitalisierung (HFD) hat in einem Whitepaper Empfehlungen zu „Digitalen Prüfungen in der Hochschule“ herausgegeben als Ergebnis einer Analyse der neuen Möglichkeiten, aber auch massiven Herausforderungen, die sich in diesem Bereich während der Pandemie gezeigt haben. Das Papier, das als Unterstützung für Lehrende gedacht ist, bietet neben übergreifenden Konzepten und Begriffsklärungen auch Informationen zu didaktischen, technischen und organisatorischen Fragestellungen und beispielhafte Prüfungsszenarien [weitere Informationen]
  • Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat gestern ein Positionspapier zur Weiterentwicklung der Angebote der Erwachsenenbildung angesichts des beschleunigten digitalen Wandels veröffentlicht. Darin hat sie erheblichen Handlungsbedarf u.a. im Bereich der Fachkräfteausbildung und bei der digitalen Infrastruktur und Ausstattung identifiziert. Insgesamt adressiert sie vier Handlungsfelder und schlagt ergänzend Maßnahmenpakete zur konkreten Umsetzung bis 2025 vor [weitere Informationen]

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Die Europäische Kommission hat letzte Woche fünf Europäische Missionen auf den Weg gebracht. In dem neuen Format sollen im Rahmen von Horizon Europe bis 2030 Lösungen für zentrale gesellschaftliche Herausforderungen u.a. durch Zusammenarbeit verschiedener Ressorts erarbeitet werden. Die Themen umfassen neben Klimawandel, Krebs, Ozeane und Gewässer und Boden auch den Aufbau von 100 klimaneutralen und intelligenten Städten. Als Anschubfinanzierung werden zunächst bis 2023 max. 1,9 Milliarden Euro aus Mitteln des Forschungsrahmenprogramms für eine EU-weite Einrichtung von Demonstrationsprojekten bereitgestellt. Erwartet wird eine umfassende Einbeziehung der Öffentlichkeit und die Schaffung von Anreizen für weitere Finanzierungsbeteiligungen u.a. von privaten Investoren [weitere Informationen]
  • Die EUA hat zusammen mit 15 anderen europäischen Forschungs- und Innovationseinrichtungen in einem Offenen Brief von den EU-Institutionen nachdrücklich eine stärkere Beteiligung der Akteure aus dem FuI- Bereich an der Steuerung des neuen Europäischen Forschungsraums (ERA) gefordert (siehe Info Ticker 37). Hintergrund sind entsprechende Beratungen im Europäischen Rat, die voraussichtlich Ende November abgeschlossen werden sollen. Seitens der slowenischen Ratspräsidentschaft wurde Gesprächsbereitschaft signalisiert [weitere Informationen]
  • Die DFG hat den „Förderatlas 2021“ mit den Kennzahlen zur öffentlich finanzierten Forschung für die Jahre 2017-2019 veröffentlicht. Neben den Ranglisten der DFG-Bewilligungen nach Hochschulen und Wissenschaftsbereichen sowie eine Auswertung der internationalen Kooperationen der geförderten Projekte ist erstmals eine Drittmittelanalyse nach Bundesländern enthalten. Demnach haben allein im Jahr 2019 225 Hochschulen Drittmittel von der DFG von einwerben können – seit 2017 insgesamt 9,5 Milliarden Euro. Der Drittmittelanteil gegenüber der staatlichen Grundfinanzierung lag weitgehend stabil bei 26,9 %. Ergänzt wird der diesjährige Förderatlas um zwei Sonderkapitel zur Föderentwicklung im Zeitraum 1921-1945 und seit der Wiedervereinigung [weitere Informationen]
  • Die DFG hat ihre Fördergrundsätze im Programm „Digitalisierung und Erschließung“ angepasst und fördert künftig auch Digitalisierungsprojekte zu Beständen in ausländischen Einrichtungen oder Privatsammlungen [weitere Informationen]
  • Das Hochschulforum Digitalisierung (HFD) führt zusammen mit dem Startup ekipa die zweite Runde des „Innovationswettbewerbs Deutschland 4.0“ durch. Hierbei sollen durch Vernetzung von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in interdisziplinären Teams neue Ideen zu acht Themenfeldern, u.a. zu Vernetzung und Konnektivität oder auch KI entwickelt werden. Die Qualifikationsphase läuft von Oktober bis Dezember [weitere Informationen]
  • Die jüngste Umfrage des Eurobarometers der EU hat ergeben, dass fast 90 Prozent aller Bürger:innen in Europa Wissenschaft und Technik großes Interesse und hohe Wertschätzung entgegenbringen und sich auch positive Effekte für ihr eigenes Leben davon erhoffen. Allerdings erwartet dies eine Mehrheit eher für bereits bessergestellte Personen und schon entwickelte Länder und etwa ein Viertel moniert, dass unterschiedliche Bedürfnisse von Männern und Frauen nicht ausreichend von Wissenschaft und Technik beachtet werden. Auf breite Zustimmung stoßen die Open Access- Prinzipien für öffentlich geförderte Forschung [weitere Informaitonen]

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Das Direktorium von Open Access Journals (DOAJ) hat das Projekt „JASPER“ gestartet, um insbesondere kleinere Open Access-Verlage bei der Langzeitarchivierung ihrer Zeitschriften zu unterstützen. Zu den Kooperationspartnern gehören u.a. CLOCKSS, Internet Archive und PKP [weitere Informationen]

 

Recht

  • Der Ausschuss der Ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten der Europäischen Union (AStV; COREPER) hat sich letzte Woche auf einen Vorschlag zum Entwurf zum Data Governance Act (DGA) geeinigt und damit die Grundlage für weitere Verhandlungen zwischen dem Europäischen Rat, der EU- Kommission und dem EU-Parlament gelegt, die für 20. Oktober vorgesehen sind. Die vereinbarten Änderungen betreffen v.a. die Definition von Datenvermittlungsdiensten, einen Verhaltenskodex für die Eintragung in das Register von datenaltruistischen Organisationen und die Zuständigkeit des Europäischen Rates für Dateninnovation (EDIB) [weitere Informationen
  • Der Rechtsausschuss des Europäischen Parlaments (JURI) hat letzte Woche den Entwurf für den Digital Services Act (DSA) mit weiteren Empfehlungen angenommen. Die Änderungsvorschläge betreffen u.a. das Recht zur anonymen Nutzung und Bezahlung von digitalen Diensten, die Präzisierung zentraler Begriffe, strengere Sperrfristen für rechtswidrige Inhalte und ein Verbot von Verhaltenstracking und zielgerichteter Werbung. Auch der Auschuss für Kultur und Erziehung (CULT) hat sich vor kurzem auf Änderungsvorschläge geeinigt, die v.a. inhaltliche Eingriffe durch Plattformunternehmen betreffen [weitere Informationen]
  • Die niederländische Regierung hat ein Non-Paper zum geplanten Data-Act veröffentlicht, in dem sie klarere Regeln für den Datenaustausch fordert, u.a. Kontrollmöglichkeiten für Einzelpersonen und Organisationen bzw. Unternehmen (v.a. KMU) über die von ihnen genutzten und bereitgestellten Daten sowie mehr Interoperabilität als Bedingung für den weiteren Ausbau der Datenwirtschaft und Klarstellungen zu Daten des öffentlichen Sektors [weitere Informationen]
  • Die Monopolkommission hat ein Sondergutachten zum geplanten Digital Markets Act (DMA) veröffentlicht und darin den Vorschlag der EU-Kommission begrüßt, aber eine deutlichere Ausrichtung bzw. Begrenzung auf digitale Ökosysteme anstelle der Gatekeeper empfohlen. Außerdem werden Ausnahmeregelungen zum Vorteil der Verbraucher:innen und ein ausdrückliches Verbot von Selbstbevorzugungspraktiken vorgeschlagen [weitere Informationen]

 

Wirtschaft und Digitalisierung

  • Letzte Woche haben sich hochrangige Vertretungen der EU und der USA in Pittsburgh zur ersten Sitzung des neuen gemeinsamen Handels- und Technologierates (TTC) getroffen und trotz schwieriger Vorzeichen mit dem „Pittsburg Statement“ eine gemeinsame Vereinbarung für die künftige Zusammenarbeit abgeschlossen. Zur Erarbeitung gemeinsamer Regeln und Standards, u.a. zu Exportkontrollen und sicheren Lieferketten, wurden zehn Arbeitsgruppen eingerichtet, davon sieben mit Bezügen zum digitalen Wandel, und auch bereits konkrete Arbeitsprogramme festgelegt [weitere Informationen]

 

E-Government

  • Eine Gruppe um die Open Source Business Alliance (OSBA) hat letzte Woche in einem Offenen Brief die Pläne für eine Bundescloud unter Beteiligung von Microsoft – oder anderer proprietärer Angebote – kritisiert, weil sie die Datensouveränität Deutschlands durch eine „massive technologische Abhängigkeit“ gefährdet sieht. Stattdessen plädieren die Unterzeichner für vollständig Open Source basierte Angebote und für das Sprunginnovationspotential von Open-Source-Cloud-Anwendungs- und Infrastruktur-Alternativen. Der „Behörden Spiegel“ veröffentlicht heute einen Gastbeitrag, in dem ein Mitglied der Geschäftsleitung von Microsoft Deutschland seine Sicht der Dinge erläutert [weitere Informationen]

 

Veranstaltungen

  • „Digitalisierung für die Wissenschaft in NFDI4Culture – Community Kick-off“ (online; 07.-08.10.) [weitere Informationen]
  • „Wissenschaftskommunikation digital. Chancen und Risiken der Vermittlung von Wissen“ Vorlesungsreihe (online; ab 07.10.) [weitere Informationen]
  • „Forschungsdatenzugang gestalten – Wege zur Normierung effektiver Forschungsklauseln in den Sektoren Gesundheit, Online-Wirtschaft, Mobilität und Energie“ (online; 08.10.; Anmeldung bis 07.10.) [weitere Informationen]
  • „Hack-a-salt: Data Hackathon mit Daten aus Geschichte und Wissenschaft“ Kick-Off-Workshop (Halle an der Saale; 11.10.) [weitere Informationen]
  • „Forschungsdaten-Soiree #3: Ethische und rechtliche Perspektiven im Forschungsdatenmanagement“ (online; 12.10.) [weitere Informationen]
  • „Weizenbaum-Forum: Gute Arbeit in der Plattformökonomie“ (online; 12.10.) [weitere Informationen]
  • „NFDI4Chem Talk Series: Extract knowledge from chemical data directly in the browser” (online; 12.10.) [weitere Informationen]
  • “Triple Open Science Training Series: EOSC Architecture” (online; 12.10.) [weitere Informationen]
  • “Jour Fixe FDM: Open Access und Open Science” (online; 13.10.) [weitere Informationen]
  • „Digitale Transformation gestalten – verantwortungsvoll, souverän, europäisch” (online; 13.10.) [weitere Informationen]
  • „Open Research Europe: the framework, the goals, and the developments” Webinar (15.10.) [weitere Informationen]
  • „Coffee Lectures: Forschungsdaten und Wissenstransfer“ Veranstaltungsreihe (online; ab 20.10. mittwochs) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de) und Sarah Ehls (sarah.ehls@rfii.de)

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Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de


No. 39

No. 39, 29.10.2021

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Die Gaia-X-Association hat zusammen mit der Big Data Value Association (BVDA), der FIWARE Foundation und der International Data Spaces Association (IDSA) die Data Spaces Business Alliance gegründet. Durch die Bündeldung des branchenübergreifenden Fachwissens und der Ressourcen der von ihnen vertretenen Akteure sollen Datenanbieter, -nutzer und -intermediäre zusammengebracht und damit Datenräume geschaffen werden als Grundlage für einen souveränen, interoperablen und vertrauenswürdigen Datenaustausch zwischen Unternehmen und der Gesellschaft. Durch die Zusammenarbeit in drei Hauptbereichen möchte die Allianz zur zentralen Anlaufstelle für das Themenfeld Datenräume werden und insbesondere Unternehmen u.a. durch gemeinsame Standards, Werkzeuge und einen „Data Spaces Radar" bei der Optimierung der Wertschöpfung aus ihren Daten unterstützen [weitere Informationen]

 

  • Prof. Dr. Klaus Tochtermann, Vorstandsmitglied der EOSC Association und Mitglied des RfII, gibt in der neuesten Folge des Podcasts „The Future is Open Science“ des ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft einen Überblick über die Struktur und Entwicklung der EOSC und erklärt darin u.a., inwiefern die EOSC weder European, noch Open oder Science und auch keine Cloud ist und in welchem Verhältnis sie zur NFDI und zu Gaia-X steht [weitere Informationen]

 

  • Das Kooperationsprojekt open-access-network unter der Leitung der Universität Konstanz stellt ab sofort ein neues Internetportal zur Verfügung, das das bisherige Informationsangebot v.a. um zusätzliche Angebote zu Fortbildung und Vernetzung zu Open Access-Themen erweitert. Mit dem „Open- Access- Forum“ bietet es außerdem eine Möglichkeit sowohl zum Austausch als auch als Wissensspeicher. Das Vorhaben wurde vom BMBF mit rund 2,4 Mio. Euro gefördert [weitere Informationen]

 

  • Ein Team des Leibniz-Instituts für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) hat auf der Grundlage eines DFG-Rundgesprächs in einem Policy Brief die Anforderungen und Strategien für die Praxis einer nachhaltigen Forschungssoftware Darin werden u.a. Kriterien für die Aufrechterhaltung einer Software nach Projektbeendigung dargelegt und u.a. Möglichkeiten der entsprechenden Finanzierung aufgezeigt [weitere Informationen]

 

Bildung & Hochschulen

  • Die Universität Göttingen startet mit Partnern des europäischen Hochschulnetzwerks „Enlight“ das Vorhaben „Enlight Risemit dem Ziel, eine gemeinsame Forschungs- und Innovationsagenda zu entwickeln und u.a. neue wegweisende Großprojekte in der Forschung zu ermöglichen. Hierbei wird die Universität Göttingen v.a. das Arbeitspaket Open Science übernehmen. Die Europäische Union fördert das dreijährige Vorhaben mit insgesamt 2,3 Mio. Euro [weitere Informationen]

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Der Rat der Europäischen Union hat am Dienstag Ratsschlussfolgerungen für ein „Globales Konzept für Forschung und Innovation – Europas Strategie für internationale Zusammenarbeit in einer sich verändernden Welt“ verabschiedet. Wie schon im Mai (s. Info Ticker 19) wird darin die Bedeutung einer regelbasierten multilateralen Zusammenarbeit als Schlüssel zur Bewältigung der globalen Herausforderungen betont. Die hierfür grundlegenden gemeinsamen Werte und Prinzipien werden ebenso formuliert wie eine Liste zentraler Maßnahmen, wobei dem Forschungsrahmen programm „Horizont Europa“ eine Schlüsselrolle zuerkannt wird. Die Governance- und Überwachungsverfahren zur internationalen Zusammenarbeit im Bereich Forschung und Innovation sollen bis Ende 2021 im Zuge der Ratsschlussfolgerungen zum Europäischen Forschungsraum verabschiedet werden. Für Anfang 2022 ist eine internationale Dialogveranstaltung geplant [weitere Informationen]

 

  • Angesichts der auch in den o.g. Ratsschlussfolgerungen angesprochenen Assoziierung von Staaten zu „Horizont Europa“ haben Mitglieder des Europäischen Parlaments gefordert, insbesondere an den Verhandlungen der Europäischen Kommission mit Großbritannien und der Schweiz offiziell beteiligt zu werden. Sie begründen dies mit der zunehmenden Entwicklung solcher Forschungsprogramme zu strategischen Instrumenten auch für die übergeordnete politische Agenda und für wirtschaftliche Zusammenhänge [weitere Informationen]

 

  • Im Rahmen von „Horizont Europa“ haben die Mitgliedstaaten der EU außerdem zehn neue Industriepartnerschaften („Public-Private-Ventures“) zu Forschung und Entwicklung vereinbart, davon drei zu digitalen Technologien aus den Bereichen Flugsicherung, Smart Networks sowie elektronische Komponenten und Systeme. Nach Beschluss der Rechtsvorschriften, der für November erwartet wird, könnten die ersten Projektausschreibungen Anfang 2022 erfolgen [weitere Informationen]

 

  • Die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) hat sich in einem Policy Papier gegen die Einrichtung neuer Innovationsagenturen ausgesprochen und plädiert zur Neuordnung der deutschen Forschungs- und Innovationspolitik stattdessen für eine umfassende Reform bestehender Strukturen und insbesondere eine verbesserte Koordination der Strukturen und Prozesse innerhalb und zwischen den Ministerien und der Verwaltung sowie die Überwindung von Ressortkonkurrenz [weitere Informationen

 

  • Das BMBF hat als Teil des Forschungsrahmenprogramms „Digital.Sicher.Souverän“ eine neue Förderrichtlinie zum Thema „Innovationshub für Quantenkommunikation“ veröffentlicht. Ziel ist es, den Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sowie der deutschen Quantenkommunikationsindustrie durch Bündelung von deutschlandweiten Aktivitäten zu fördern. Begleitend zu industriegeförderten Forschungsvorhaben soll dabei auch ein koordinativ arbeitendes Schirmprojekt gefördert werden. Unternehmen, aber auch Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen können bis 3. Dezember 2021 entsprechende Projektskizzen einreichen [weitere Informationen]

 

  • Das BMBF schließt mit dem Vorhaben „Photonisch-Integrierter Quantencomputer (QPIC-1)“ das Tableau zur Quantencomputing-Förderung „Made in Germany“ Das Projekt, das mit einem Konsortium von fünf Hochschulen, zwei außeruniversitären Forschungseinrichtungen und einem Unternehmen unter der Leitung der Technischen Universität München den Bau von Quantencomputern auf der Basis von Lichtteilchen untersucht, ist das achte und letzte Projekt der Förderlinie und wird mit 17,7 Mio. Euro, davon 15,3 Mio. Euro aus dem BMBF, gefördert [weitere Informationen] .

 

  • Die DFG hat die Einrichtung von insgesamt acht neuen Forschungsgruppen bekannt gegeben, darunter sechs Forschungsgruppen, eine neue Klinische Forschungsgruppe und eine neue Kolleg-Forschungsgruppe. Zum breit gefächerten Themenspektrum gehören auch Forschungen zu Ultraschallsensoren und zur Quantenchromodynamik (QCD). Die Förderung umfasst in der ersten Förderperiode zusammen gut 31,4 Mio. Euro. Für sechs weitere Verbundvorhaben wurde eine zweite Förderperiode beschlossen [weitere Informationen]

 

  • An der Universität Leipzig ist die Errichtung eines KI-Rechenzentrums (KIRZL) bis 2026 geplant. Für das Vorhaben, das sich durch eine besondere Verzahnung von KI, Wissenschaft und Wirtschaft an einem Standort auszeichnen soll, stellen der Freistaat Sachsen und das BMBF zusammen knapp 50 Mio. Euro bereit (s. auch Info Ticker No. 37) [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Die ZEIT-Stiftung hat ein neues Publikationsprogramm „Offene Wissenschaft“ Gefördert werden wissenschaftliche Open-Access- Publikationen (print oder digital) von Graduierten aus den Geistes- und Sozialwissenschaften. Die maximale Fördersumme beträgt 10.000 Euro, die Frist für Bewerbungen läuft bis 31. Oktober, weitere Ausschreibungsrunden sind geplant [weitere Informationen]

 

Technische Neuerungen

  • Ein Forschungsteam am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) hat ein Computersystem entwickelt, das es ermöglicht, anhand von digitalisierten Bilddaten die Knochenmarkausstriche von an Leukämie (AML) erkrankten und gesunden Personen zu unterscheiden. Damit ist eine sehr viel frühere und präzisere Erstdiagnose der Erkrankung möglich [weitere Informationen]

 

Wirtschaft und Digitalisierung

  • Eine Gruppe von zehn EU-Staaten unter der Führung von Irland hat im Zuge der Beratungen über das Digitale Dienste-Gesetz (DSA) in einem Non-Paper ausdrücklich die Aufrechterhaltung des sog. „Herkunftsprinzips“ gefordert, das zuletzt von Frankreich infrage gestellt wurde. Die zehn Länder befürchten andernfalls große Rechtsunsicherheit v.a. für kleinere und mittlere Unternehmen und eine Defragmentierung des europäischen Binnenmarkts und plädieren stattdessen für eine engere Zusammenarbeit der EU-Mitglieder [weitere Informationen]

 

  • Die Bundesnetzagentur hat einen Leitfaden zum Einsatz der Blockchain-Technologie in regulierten Netzsektoren, Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung veröffentlicht. In einem dazugehörenden Informationsportal werden außerdem ein Überblick über Blockchain-Anwendungen und -Initiativen sowie Hinweise auf weiterführende Veröffentlichungen angeboten [weitere Informationen]

 

  • Die Plattform Lernende Systeme hat ein Whitepaper zur Kompetenzentwicklung für KI veröffentlicht und dafür anhand von drei Beispielen in einem Unternehmen analysiert, welche Kompetenzen genau für welche Rollen und Aufgaben sowie beim Einsatz welcher KI-Technologien notwendig sind. Daraus wird ein sechsstufiges Konzept abgeleitet und weiterführende Empfehlungen zur Unternehmenskultur, aber auch für ein Technologieverständnis als gesellschaftliche Aufgabe formuliert [weitere Informationen]

 

E-Government

  • Deutschland und Finnland haben eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung eines grenzüberschreitenden Ökosystems digitaler Identitäten auf der Grundlage der Prinzipien der Self-Sovereign Identity (SSI) vereinbart. Mithilfe eines gemeinsamen Pilotprojekts soll v.a. das Rahmenwerk für europäische Identitäten der Europäischen Union (e-IDAS) vorangetrieben werden. Eine ähnliche Vereinbarung hat die deutsche Regierung bereits mit Spanien abgeschlossen, weitere sind geplant [weitere Informationen]

 

  • Das Bundeskabinett hat am Mittwoch den Abschlussbericht zur Umsetzung des Zweiten Nationalen Aktionsplans (NAP) 2019-2021 im Rahmen der Teilnahme an der Open Government Partnership (OGP) Zu geplanten Verpflichtungen gehörten u.a. der Aufbau einer E-Government-Agentur und die Weiterentwicklung und Förderung des Open-Data-Umfelds. Insgesamt konnten v.a. pandemiebedingt nur 45 von 68 Meilensteinen planmäßig umgesetzt werden, für 20 weitere läuft der Umsetzungsprozess noch. Der Dritte Aktionsplan (2021-2023) wurde bereits im Juni vorgelegt [weitere Informationen]

 

Veranstaltungen

  • „Perspektiven des Forschungsdatenmanagements in den Lebenswissenschaften“ (30.09.) [weitere Informationen]
  • „NFDI Infra Talk: Cloud Infrastructures for NFDI” (online; 04.10.) [weitere Informationen]
  • „DINI-Jahrestagung: Zukunft gestalten: Nachhaltige Infrastrukturen für Studium, Lehre und Forschung” (online; 05.-06.10.) [weitere Informationen]
  • „Next-Gen-Internet – Abschied vom Internet as-we-know-it?“ (Frankfurt am Main und online; 07.10.) [weitere Informationen]
  • „Data Science – Wunderwelt oder alter Wein in neuen Schläuchen?“ (online; 08.10.) [weitere Informationen]
  • „Datensouveränität: Probleme und Gestaltungschancen“ Tagung (online; 11.10.) [weitere Informationen]
  • „Digital Autumn School: Open Science, Open Data. Forschungsdatenmanagement“ (12.10.) [weitere Informationen]
  • „Zivilgesellschaft im Digitalen Wandel“ (Berlin und online; 13.10.) [weitere Informationen]
  • „Vernetzungstreffen Forschungsdatenmanagement in den Geisteswissenschaften“ (online; 13.10.) [weitere Informationen]
  • „Forschungsdatenmanagement an norddeutschen Hochschulen und Forschungsreinrichtungen gemeinsam gestalten“ (online; 15.10.; Anmeldung bis 08.10.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

  • „Strategische Entwicklung von Hochschulen für Angewandte Wissenschaften 2021“ [weitere Informationen]
  • „RLUK Digital Shift Forum: The academic library and artificial intelligence” (Aufzeichnung) [weitere Informationen]
  • “Forschungsdaten-Soiree #2: Software als Forschungsdaten und Langzeitarchivierung“ (Aufzeichnung) [weitere Informationen]

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de) und Sarah Ehls (sarah.ehls@rfii.de)

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter. Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de

 


No. 38

No. 38, 22.09.2021

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) hat Anfang September eine Stellungnahme aus wissenschaftlicher Sicht zur Folgenabschätzung für einen europäischen Data Act sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache Beide Fassungen wurden jetzt veröffentlicht [weitere Informationen]

 

  • Die Nicht-Regierungsorganisationen Gesellschaft für Freiheitsrechte GFF, Algorithm Watch, Reporter ohne Grenzen (RSF), Open Knowledge Foundation und Wikimedia Deutschland haben gemeinsam das Bündnis „F5“ (Neustart)für eine gemeinwohlorientierte Digitalpolitik gegründet. Ziel ist es, durch die Begleitung von Gesetzesvorhaben und politischen Debatten, den Einfluss von zivilgesellschaftlichen Akteuren und ihrer Fachexpertise auf digitalpolitische Entscheidungsprozesse zu verstärken, insbesondere gegenüber Interessen von TechUnternehmen oder Sicherheitsbehörden [weitere Informationen]

 

  • Die Plattform Lernende Systeme hat ein neues Informationsportal „KI Konkret“ entwickelt, das über die drei Kernfragen – was ist, was kann und was darf KI – aufklärt. Neben Einführungstexten und einem Glossar werden außerdem Tutorials und Übersichten über Studiengänge zu KI und Data Science angeboten [weitere Informationen]

 

  • campusSOURCE, das Helmholtz Open Science Office und der de-RSE e.V. vergeben den „campusSOURCE Award 2022” für Personen oder Teams, die wesentliche Beiträge für die Unterstützung von wissenschaftlich Arbeitenden leisten, die Forschungssoftware entwickeln und so neue und innovative Forschungssoftware ermöglichen. Als Preisgeld stehen zusammen 17.000 Euro zur Verfügung, Interessierte, die nicht ausschließlich hauptberuflich mit der Entwicklung von Forschungssoftware befasst sind, können sich bis zum 15. Dezember bewerben [weitere Informationen]

 

Bildung & Hochschulen

  • Die OECD hat in ihrem aktuellen BildungsberichtBildung auf einen Blick 2021“ auch einen internationalen Vergleich der Ausgaben für Hochschulbildung vorgenommen und dabei festgestellt, dass Deutschland mit gut 19.300 US-Dollar pro Studierender/m deutlich über dem Länderdurchschnitt liegt, aber der Anteil für die Lehre (gegenüber Forschung und Entwicklung) mit knapp der Hälfte der gesamten Pro-Kopf-Ausgaben deutlich geringer ausfällt als im Durchschnitt anderer Länder. Der Bericht analysiert u.a. auch die Nachhaltigkeit von Bildungsausgaben und befasst sich in einer Sonderbroschüre mit den Konsequenzen der Pandemie auf die weltweite Bildungssituation [weitere Informationen]

 

  • Die European Universities Association (EUA) hat mittels einer Umfrage erstmalig den Beitrag zur Ökologisierung (Greening“) der Hochschuleinrichtungen im Europäischen Hochschulraum (EHR) untersucht. Diese seien Schlüsselakteure im Zusammenhang mit den Nachhaltigkeitszielen der UN und dem Green Deal der Europäischen Union, weshalb die Studie u.a. konkrete Maßnahmen und Praxisbeispiele, aber auch Konzepte und Förderer vorstellt, um Perspektiven für ein weiteres, ggf. gemeinsames Handeln zu eröffnen [weitere Informationen]

 

  • Das CHE Centrum für Hochschulentwicklung hat die Ergebnisse des diesjährigen „U-Multirank“ bekanntgegeben, das das CHE auf Initiative der EU zusammen mit einem unabhängigen internationalen Konsortium durchführt. Hierfür wurden unterschiedliche Leistungsdimensionen von rund 2000 Hochschulen aus 95 Ländern anhand von mehr als 30 Indikatoren bewertet, dieses Jahr erstmals auch nach einem „Kooperations-Index“. Demnach erwiesen sich gut vernetzte Hochschulen in vielen Leistungsbereichen als besonders erfolgreich und Hochschul-Kooperationen in Europa ausgeprägter als in anderen Teilen der Welt. Deutsche Hochschulen traten besonders in den Bereichen „Forschung“ und „Internationalisierung“ hervor, unterdurchschnittlich dagegen bei „Studium und Lehre“ [weitere Informationen]

 

  • Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) veränderte Kompetenz- und Qualifikationsanforderungen u.a. in der IT-Branche überprüft. Dabei wurden aktuelle und künftige Berufsstrukturen und Kompetenzanforderungen sowie Trends für künftige Bedarfe in verschiedenen (neuen) Berufsgruppen analysiert. Zu den zehn zentralen Ergebnissen gehört u.a., dass entgegen dem allgemeinen Trend der Beschäftigungsanteil und -bedarf von Expert:innen mit Hochschulabschluss gestiegen ist. Die Studie soll laut BMAS Grundlage einer nationalen Personalmanagementstrategie werden [weitere Informationen]

 

  • Das Bündnis #SheTranformsIT, das im Herbst 2020 auf dem Digitalgipfel der Bundesregierung gegründet wurde (s. Info Ticker No. 48), kündigt angesichts des niedrigen Anteils von Frauen in der ITK-Branche für die nächste Legislaturperiode einen digitalen Frauenpakt Zur Vorbereitung werden in einem 10-Punkte-Plan konkrete Maßnahmen vorgeschlagen, um bereits ab der Schulzeit Mädchen und Frauen an das Thema Digitalisierung heranzuführen und für eine spätere Tätigkeit in diesem Bereich zu gewinnen und zu halten. Dabei wird u.a. eine flächendeckende Einführung von Informatik als Schulfach gefordert [weitere Informationen]

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Das BMBF hat eine neue Förderrichtlinie zur „Forschung zur Entwicklung von Kompetenzen für eine digital geprägte Welt“ veröffentlicht. Konkret adressiert sie (vorzugsweise interdisziplinäre) Forschungsprojekte, die pädagogisch und (fach-)didaktisch begründete sowie empirisch erforschte Konzepte zur Kompetenzvermittlung entwickeln, erproben und die Bedingungen der Implementation erforschen. Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und sonstige Einrichtungen und Organisationen mit Bezug zur Bildungsforschung sowie Unternehmen, insbesondere KMU, können Projektskizzen bis spätestens 13. Dezember bzw. 16. Dezember 2021 einreichen [weitere Informationen]

 

  • Der Bundesrat hat am Freitag eine Entschließung zur Intensivierung des deutsch-britischen Verhältnisses verabschiedet, mit der u.a. der Studierendenaustauschs und die Kooperationsmöglichkeiten zwischen Hochschulen und Wissenschafler:innen verbessert werden sollen. Außerdem hat er sich für die Schaffung bilateraler Exzellenzinstrumente für Forschung, Bildung und Ausbildung und die Auflage eines neuen Programms analog zu Eramus+ ausgesprochen. Die Bundesregierung wird aufgefordert, die entsprechenden finanziellen Mittel sicherzustellen, ein Zeitplan für die Umsetzung ist noch offen [weitere Informationen]

 

  • Der Stifterverband hat die zehn Finalisten- Projekte der Jubiläumsinitiative „Wirkung hoch 100“ gekürt, die in einem neuen Förderformat je nach Bedarf mit zusammen bis zu 1 Mio. Euro gefördert werden. Zu den ausgewählten Themen gehören u.a. Ethik für KI und Robotik und Fragen der gemeinsamen Datennutzung ohne direkten Datenaustausch. Im November ist eine gemeinsame Präsentationsveranstaltung vorgesehen [weitere Informationen]

 

  • Die Universität Potsdam hat im Rahmen eines vom BMBF geförderten Projekts am Beispiel der Corona-Krise die Nutzung von Daten für die wissenschaftliche Politikberatung untersucht und dabei zahlreiche Defizite u.a. in der Datenverfügbarkeit, -qualität und -nutzbarkeit identifiziert. Anhand von acht Clustern werden entsprechende Optimierungsmaßnahmen vorgeschlagen, u.a. eine verstärkte europäische Daten-Zusammenarbeit und die Einrichtung von Datenteams in Ministerien und regionalen Datenkompetenzzentren. Kernvoraussetzung sei allerdings ein Kulturwandel in der öffentlichen Verwaltung [weitere Informationen]

 

  • acatech – Die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften hat ein Impulspapier veröffentlicht, in dem sie vier zentrale Handlungsfelder für eine Innovationspolitik identifiziert, politischen Handlungsbedarf aufzeigt und technologische Entwicklungen als Wegbereiter benennt. Dabei wird digitale Souveränität als eines der zentralen Handlungsfelder aufgeführt und für eine entsprechende Stärkung u.a. die konsequente Umsetzung der Gaia-X-Initiative empfohlen [weitere Informationen]

 

Recht

  • Der Bundesrat hat am Freitag ein Gesetz zur Digitalisierung der Justiz Mit dem „Gesetz zum Ausbau des elektronischen Rechtsverkehrs mit den Gerichten und zur Änderung weiterer Vorschriften“ soll die Einrichtung eines elektronischen „Bürger- und Organisationenpostfachs“ (eBO) ermöglicht werden, das insbesondere die sichere Übermittlung von elektronischen Dokumenten zwischen Gerichten und Postfachinhaber:innen ermöglichen soll. Dies wird auch für andere Anwendungen nutzbar sein, die offiziell eine formale Schriftform erfordern. Die Einbindung mit den im Zusammenhang mit dem OZG vorgesehenen Nutzerkonten ist ebenfalls vorgesehen [weitere Informationen]

 

Technische Neuerungen

  • Der weltweit größte Ingenieursverband Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) hat einen Standard entwickelt, der es ermöglicht, ethische Werte bereits beim Design technischer Systeme zu berücksichtigen. Mit dem „IEEE 7000-2021“ soll Value-based Engineering im Sinne von „Ethics by Design“ durch zehn Handlungsprinzipien unterstützt werden, die ethische Vorstellungen messbar und rückverfolgbar machen und so in allen Organisationen mit eigenen Produktlebenszyklen Anwendung finden könnte [weitere Informationen]

 

Wirtschaft und Digitalisierung

  • Das Ministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat letzte Woche die Auswahl der ersten deutschen Projekte für das IPCEI („Important Project of Common European Interest“) zur Industrial Cloud bekanntgegeben (s. Info Ticker No. 26). Die in der ersten Runde ausgewählten Projektskizzen stammen demnach sowohl von namhaften Industrieunternehmen, als auch aus dem innovativen Mittelstand. Ab Oktober sollen alle von den beteiligten Mitgliedstaaten eingereichten Projektskizzen zu einem Gesamtprojekt zusammengeführt werden, mit dem Cloud-Infrastrukturen und -dienste auf der Basis europäischer Werte entwickelt werden sollen. Das BMWi stellt hierfür 750 Mio. Euro bereit. Die Umsetzung soll Anfang 2022 beginnen und bis 2026 abgeschlossen sein [weitere Informationen]

 

Veranstaltungen

  • „Launch des Open- Access-Portals ‘open-access-network’” (online; 27.09.) [weitere Informationen]
  • „Kollege KI: Welche Kompetenzen brauchen Beschäftigte in der Arbeitswelt von morgen?“ Webtalk (29.09.) [weitere Informationen]
  • „Post-Quanten-Kryptographie (DigitalDialog)“ (online; 30.09.) [weitere Informationen]
  •  “KIT Science Week” (Karlsruhe und online; 05.10.-10.10.) [weitere Informationen]
  • „Die Datenpolitik der Europäischen Kommission: Data Governance Act, Data Act, Datenräume und mehr“ (online; 06.10.) [weitere Informationen]
  • „LABOR.A Digital“ (online; 06.10.) [weitere Informationen]
  •  „A new world? Universities in changing international relations” Webinar-Reihe (ab 07.10.) [weitere Informationen]
  • „FAIR-DI-FAIRmat Colloquium“ (Berlin und online; 07.10.) [weitere Informationen]
  •  „Digital Inclusiveness: How to ensure no European is left behind” (online; 12.10.) [weitere Informationen]
  • „Empowering & protecting creativity through intellectual property” Webinar (12.10.) [weitere Informationen]
  • “Practical implementation of FAIR-related content in university curricula and teaching” (Workshop) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

  • „Let`s do it! Experimente in den Digital Humanities“ (Aufzeichnung) [weitere Informationen]
  • RDA Webinar: „Navigating Data Sharing in international Research Collaborations” (Aufzeichnung) [weitere Informationen]

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de) und Sarah Ehls (sarah.ehls@rfii.de)

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

 

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de

 


No. 37

No. 37, 15.09.2021

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Die Europäische Kommission hat heute einen konkreten Vorschlag zur Umsetzung der Digitalziele der EU für 2030 (siehe Info Ticker No. 09) veröffentlicht. Der Governance-Rahmen mit dem Titel „Weg in die digitale Dekade“ sieht schwerpunktmäßig einen jährlichen Mechanismus für die Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten vor, zu dem u.a. ein Überwachungssystem auf Basis des (verbesserten) „Digital Economy and Society Index“(DESI) gehört sowie ein jährlicher Fortschrittsbericht der Europäischen Kommission, mehrjährige strategische Fahrpläne der einzelnen Mitgliedstaaten und Unterstützungsmaßnahmen für die Durchführung von Mehrländerprojekten. Zu letzteren enthält der Vorschlag neben Kriterien im Anhang auch eine (erste) Liste mit prioritären Investitionsschwerpunkten, darunter Dateninfrastruktur, Hochleistungsrechnen, sichere Quantenkommunikation und digitale Kompetenzen. Die Kommission plant, als „Beschleuniger“ hierbei zu wirken, u.a. durch die Einrichtung ein neues „Konsortiums für eine europäische digitale Infrastruktur“ (EDIC), das die flexible Gestaltung und Durchführung der Mehrländerprojekte unterstützen soll [weitere Informationen]
  • Die deutsche UNESCO-Kommission hat eine Studie zur Lage des Internets in Deutschland veröffentlicht. Darin hat das Leibniz-Institut für Medienforschung, Hans-Bredow-Institut anhand der Internet-Universalitäts-Indikatoren der UNESCO eine Gesamtschau zur Entwicklung und Nutzung des Internets in Deutschland mit Blick auf Menschenrechte, Offenheit, Zugänglichkeit und Multiakteursbeteiligung erstellt und ausgewertet sowie weiterführende Handlungsempfehlungen, u.a. zum Breitbandausbau und zu Integrations- und Weiterbildungsmöglichkeiten formuliert [weitere Informationen]
  • Die European University of Technology (EUt+) und das Konsortium von OpenAIRE-Nexus haben bekannt gegeben, künftig unter einer neuen Marke „EUT+alliance“ auf der Basis von Open Science gemeinsam an einer Verbesserung von Integration und Auffindbarkeit von Forschungsergebnissen zu arbeiten, Synergien aufzuzeigen und die Arbeit aller Partner in einem paneuropäischen Netzwerk zusammenzuführen [weitere Informationen]
  • Das NFDI-Konsortium für die Daten der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (KonsortSWD) hat ein Papier zur eigenen Positionsbestimmung Hierin wird u.a. der Anspruch einer weitreichenden Einbindung der jeweiligen Communities und Fachgesellschaften in die Weiterentwicklung der Dateninfrastruktur hervorgehoben. So richtet KonsortSWD etwa ein Community-Büro ein und ein Community-Beauftragter initiiert Gespräche und organisiert Feedback. Damit greift das Konsortium Empfehlungen des RfII zur „bottom-up-Entwicklung“ der NFDI auf, die zuletzt von Petra Gehring und Stefan Lange als Erfolgsvoraussetzungen für die NFDI herausgestellt wurden [weitere Empfehlungen] .
  • Im Verbundprojekt „Digitale Kartenwerkstatt ‚Altes Reich‘“ (DigiKAR) erarbeitet ein Team aus Geschichts- und Informationswissenschaft und Kartographie von drei Leibniz-Instituten in Kooperation mit der Universität Mainz und der École des Hautes Études en Sciences Sociales (Paris) alternative Ansätze für die Erfassung, Aufbereitung und Darstellung mehrdeutiger räumlicher Verhältnisse, etwa biographischer Bewegungsdaten, um neue Denkanstöße und Visualisierungen zu erreichen. Weitere Kooperationspartner zu den Schwerpunktbereichen sind erwünscht, die Arbeitsschritte, Dokumentationen, exemplarische Visualisierungen sowie Tutorien werden u.a. auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht [weitere Informationen]

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • In ihrer heutigen Rede zur Lage der Europäischen Union 2021 hat die Präsidentin der EU-Kommission die Leitinitiativen für das kommende Jahr vorgestellt. Zu den Prioritäten gehört demnach u.a. die Beschleunigung des Digitalen Wandels mit dem Ziel, Arbeitsplätze zu schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen unter Gewährleistung der technischen Exzellenz und der Versorgungssicherheit. Hierfür hat sie u.a. ein neues Europäisches Chip-Gesetz („European Chips Act“) angekündigt [weitere Informationen]
  • Bereits letzte Woche hatte die EU-Kommission ihre „Strategische Vorausschau“ veröffentlicht, in der digitale Hyperkonnektivität und technologischer Wandel als einer von vier globalen Haupttrends für die künftige Handlungsfähigkeit und -freiheit der EU vorgesehen ist. Zur Stärkung der strategischen Autonomie und Festigung einer globalen Führungsrolle bis 2050 wurden außerdem zehn Aktionsbereiche definiert, u.a. Kapazitätsausbau in den Bereichen digitale Verwaltung, KI und Spitzentechnologien, Entwicklung und Erhaltung von Kompetenzen und Talenten sowie Sicherung und Diversifizierung der Versorgung mit kritischen Rohstoffen. Des Weiteren identifiziert die Vorausschau u.a. IT-Sicherheit für kritische Infrastrukturen, Datenverluste und Diebstahl geistigen Eigentums als Risikobereiche mit steigender Relevanz. Die Inhalte der Strategischen Vorschau fließen in der Regel in die Arbeitsprogramme und Prioritätensetzungen der Europäischen Kommission ein [weitere Informationen].
  • Die Europäische Kommission hat außerdem einen neuen Entwurf für eine Ratsschlussfolgerung zur künftigen Steuerung des Europäischen Forschungsraums (ERA) veröffentlicht. Darin wird u.a. empfohlen, im zentralen Beratungs- und Umsetzungsgremium „ERA Forum“ eine angemessene Beteiligung von sechs Interessengruppen – darunter Universitäten, Forschungs- und Technologieorganisationen, forschungsintensive Unternehmen sowie Forschungsinfrastrukturen und Fördereinrichtungen – sicherzustellen. Aus der European Universities Association (EUA) kam zunächst eine zurückhaltende Reaktion [weitere Informationen]
  • Die sächsische Staatsregierung hat letzte Woche eine „KI-Strategie für den Freistaat Sachsen“ beschlossen und der Öffentlichkeit vorgestellt. Hierfür wurden auf Grundlage einer Stärke-Schwächen-Analyse der sächsischen Wirtschaft in einer ressortübergreifender Abstimmung neun Strategieziele erarbeitet, u.a. die Einrichtung einer Kompetenzstelle KI und eines Open-Data-Portals für Verwaltungsdaten sowie der Ausbau von (technologiebezogenen) Forschungen zu Künstlicher Intelligenz. Ziel ist es, Sachsen bis 2025 zu einem der führenden Forschungs- und Innovationsstandorten für KI in Deutschland zu machen [weitere Informationen]
  • Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen fördert im Rahmen der Initiative „REACT-EU“ künftig zwölf Projekte zur Digitalisierung der klinischen Medizin und Gesundheitsforschung mit insgesamt rund 13,3 Millionen Euro. Hierdurch soll die digitale Transformation der klinisch relevanten Forschung an den Hochschulen und Universitätskliniken in Nordrhein-Westfalen beschleunigt werden [weitere Informationen]

 

Wirtschaft und Digitalisierung

  • Eine Koalition der deutschen, französischen und niederländischen Regierungen hat zum zweiten Mal (siehe Info Ticker No. 21) ein gemeinsames Papier mit Verbesserungsvorschlägen für das geplante Digitale Märkte -Gesetz (Digital Markets Act, DMA) vorgelegt. Als „Friends of an Effective DMA“ empfehlen sie u.a. mit Blick auf die Gatekeeper die Einführung von maßgeschneiderten Maßnahmen für spezifische Geschäftsmodelle und entwerfen dazu in einem neuen Artikel 16a ein entsprechendes Instrument. Darüber hinaus plädieren sie für eine stärkere Einbindung der nationalen Wettbewerbsbehörden [weitere Informationen]
  • Der Branchenverband Bitkom hat in einer Umfrage zum Einsatz von Open Source in Unternehmen herausgefunden, dass gut 70 Prozent der rund 1100 befragten Unternehmen Open Source-Lösungen einsetzen, bei Unternehmen mit über 2000 Beschäftigten waren es sogar 87 Prozent. Mehr als die Hälfte beteiligen sich auch aktiv an der Open-Source-Community. Als Vorteile von Open Source werden von den Befragten v.a. Kostenersparnis und der Zugriff auf den Quellcode genannt, während fast 88 Prozent auch Nachteile sehen, darunter v.a. fehlende Fachkräfte und ungeklärte Gewährleistungsfragen. Weitere Ergebnisse werden im „Open Source Forum“ am 16. September veröffentlicht [weitere Informationen]
  • Das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) hat in einer Studie zu veränderten Belastungen in der Arbeitswelt festgestellt, dass Digitalisierung nicht per se zu vermehrter Arbeitsbelastung führt, obwohl sie Zeitdruck und Stress eher noch erhöht. Dennoch wird die steigende Belastung eher von schlecht gestalteten Abläufen und Arbeitsmitteln verursacht [weitere Informationen]

 

Veranstaltungen

  • „Meet the experts: Computational Social Science and Digital Behavioral Data“ Veranstaltungsreihe (online; ab 16.09.) [weitere Informationen]
  • „Große Sammlungstagung: Digitales Kuratieren“ (online; 15.-17.09.) [weitere Informationen]
  • „National Libraries Now 2021 – Digital Conference“( 16.-17.09.) [weitere Informationen]
  • „Barcamp Open Data: Forschen mit verfügbaren Daten“ (online; 21.09.) [weitere Informationen]
  • „2. Sächsische FDM-Tagung” (online; 22.09.) [weitere Informationen]
  • “Open Community Session: Resource Types“ (online; 22.09.) [weitere Informationen]
  • “Making the world a PIDer place: it´s up to all of us” (online; 22.09.) [weitere Informationen]
  • „30. EDV-Gerichtstag; Mensch oder Maschine – wer prägt die Zukunft der Rechtsanwendung?“ (online; 22.-24.09.) [weitere Informationen]
  • „Reimaging research-led higher education – how to build standards that help, not hinder?” [online; 23.09.) [weitere Informationen]
  • „Digitale Infrastrukturen – Bedeutung digitaler Ökosysteme für den Standort Berlin und für eine nachhaltige Digitalisierung der Wirtschaft“ (online; 24.09.) [weitere Informationen]
  • „Dans Data Trail Workshop: From Here to the EOSC” (online; 28.09.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

  • „DFG Rundgespräch zur Weiterentwicklung der Praxisregeln Digitalisierung in Selbstorganisation“ [weitere Informationen]
  • „Neue EU-Regeln für Big Tech; Wie das Digitale-Dienste-Gesetz noch verbessert werden kann“ (Aufnahme) [weitere Informationen]
  • „Forschungsdaten-Soiree #1: Forschungsdaten im Hochleistungsrechnen (HPC) und Datensicherheit“ (Aufzeichnung) [weitere Informationen]

 

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de) und Sarah Ehls (sarah.ehls@rfii.de)

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No. 36

No. 36, 08.09.2021

 

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Das BMBF hat letzte Woche den „Rat für technologische Souveräntät“ ins Leben gerufen. Seine elf Mitglieder aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft sollen in den nächsten Monaten Empfehlungen mit langfristiger strategischer Bedeutung zu zentralen Technologiebereichen zur Stärkung der technologischen Souveränität Deutschlands und der Europäischen Union erarbeiten. Außerdem soll ein bereits im Vorfeld vom BMBF mit zentralen Stakeholdern und Verbänden formuliertes Impulspapier zur technologischen Souveränität als Grundlage für eine kommende Programmatik dienen [weitere Informationen]
  • Das Vorhaben re3data COREF hat im Rahmen der Weiterentwicklung des Projekts re3data – Registry of Research Data Repositories als Meilenstein das „Conceptual Model for User Stories“ veröffentlicht sowie die Ergebnisse einer zugrundeliegenden Umfrage und mehreren Workshops zu den Bedürfnissen bei der aktuellen und künftigen Nutzung von re3data. Das Model bietet neben einem Überblick zur Geschichte, Governance und technischen Infrastruktur des Registers im  Hauptteil Angaben zu Zielgruppen und User Stories [weitere Informationen]
  • In der Helmholtz-Gemeinschaft wurde eine Checkliste für die Erstellung von Policies für Forschungssoftware erarbeitet, die sich zunächst an zuständige Entscheider:innen in den Helmholtz-Zentren richtet, aber auch für Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen nachnutzbar sei. Die Checkliste soll als Ergänzung der bereits bestehenden Muster-Richtlinie dienen [weitere Informationen]
  • Das Weizenbaum-Institut hat ein Positionspaper zu wichtigen Aspekten des geplanten „Data Governance Act“ (DGA) erarbeitet, das sich insbesondere mit der Regulierung von Data-Sharing-Diensten befasst und darüber hinaus u.a. konkrete Formulierungsempfehlungen für einige DGA-Bestimmungen, gerade mit Blick auf die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) enthält [weitere Empfehlungen]

 

Bildung & Hochschulen

  • Das Berliner Abgeordnetenhaus hat letzte Woche die Novellierung der Berliner Hochschulgesetzes unter dem Titel „Gesetz zur Stärkung der Berliner Wissenschaft“ verabschiedet. Darin enthalten sind u.a. eine Neufassung der „Erprobungsklausel“ und Entfristungsregelungen für Promovierte sowie Regelungen zum Promotionsrecht von Fachhochschulen [weitere Informationen]
  • In einem gemeinsamen Statement setzen sich 35 deutsche Universitäten und Hochschulen, die sich in europäischen Hochschulallianzen zusammengeschlossen haben, für die vollständige Realisierung der European Universities Initiative ein und formulieren hierfür weitergehende Vorschläge [weitere Informationen]
  • Die 57 Exzellenzcluster in Deutschland haben eine gemeinsame Podcastreihe „Exzellent erklärt – Spitzenforschung für alle“ aufgelegt, um auch einer breiten Öffentlichkeit die Themen und Arbeitsweisen der Spitzenforschung näher zu bringen. Die erste Folge dreht sich um taktiles Internet und Mensch-Maschine-Interaktion [weitere Informationen]

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Das Europäische Strategieforum für Forschungsinfrastrukturen (ESFRI) plant die Etablierung eines regelmäßigen ESFRI Stakeholder Forums, einer neuen Plattform zur Förderung des Dialogs zwischen verschiedenen Forschungsinfrastruktur-Stakeholdern. Das erste Forum ist für den 8.Dezember 2021 vorgesehen, bereits jetzt ist die (ggf. auch längerfristige) Registrierung als Stakeholder möglich [weitere Informationen]
  • Frankreich und die Niederlande haben ein Abkommen zur Zusammenarbeit im Bereich Quantentechnologien Das Memorandum of Understanding sieht u.a. Maßnahmen zur Abstimmung zwischen Technologieunternehmen und Forschungsclustern sowie ein länderübergreifendes Job-Portal vor [weitere Informationen]
  • Das European Institute for Technology and Innovation (EIT) sucht bis zu sieben neue Mitglieder für sein Governing Board. Bewerbungen von herausragenden Personen aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft und Investment werden bis 29. Oktober 2021 entgegengenommen [weitere Informationen]
  • Das BMBF hat eine neue Förderrichtlinie für Projekte zur Stärkung der Datenkompetenzen des wissenschaftlichen Nachwuchses veröffentlicht. Gefördert werden Wissenschaftler:innen im Doktorand:innen- oder PostDoc-Stadium oder als Leitungen einer Nachwuchsgruppe. Förderfähig sind insbesondere Maßnahmen, die durch Kooperationen den Kompetenzaufbau des wissenschaftlichen Nachwuchses befördern. Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen können sich mit vollständigen Anträgen für Vorhaben mit einer Laufzeit von max. drei Jahren bis spätestens 19. November 2021 bewerben [weitere Informationen]

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Die Europäische Kommission hat einen Bericht zur Einhaltung der Open Access-Anforderungen von Horizont 2020 sowohl bei Publikationen als auch bei Forschungsdaten veröffentlicht. Demnach wird ein stetiger Anstieg auf einen durchschnittlichen Anteil von 83 % frei zugänglicher wissenschaftlicher Veröffentlichungen als Erfolg für die Bemühungen der Europäischen Kommission zur (Weiter-)Entwicklung von Open Science bewertet. Ergänzend werden Verbesserungsvorschläge für die Einhaltung der Anforderungen im Rahmen von Horizont Europa formuliert. Zu den offenen Fragen zählt allerdings die künftigen Förderfähigkeit der Gebühren v.a. für hybride Zeitschriften [weitere Informationen]
  • Laut einer aktuellen Statistik des DEAL-Projekts haben Forschende in Deutschland fast 23.000 Artikel in den Zeitschriften von Springer Nature und Wiley publiziert, wobei 95% die Open-Access-Option gewählt haben. Damit würden fast die Hälfte aller wissenschaflichen Artikel in Deutschland unverzüglich und vollständig Open Acess veröffentlicht [weitere Informationen]

 

Recht

  • Das Bundeskabinett hat heute eine neue Strategie für Cybersicherheit in Deutschland für die nächsten fünf Jahre verabschiedet. Darin werden vier übergreifende Leitlinien definiert, darunter die Stärkung der digitalen Souveränität von Staat, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft sowie eine sichere Gestaltung der Digitalisierung. Zu den hierfür vorgesehenen Zielen gehört u.a. der Ausbau des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) als zentrale Stelle für die Zusammenarbeit von Bund und Ländern sowie die gezielte Förderung von Schlüsseltechnologin in der Digitalwirtschaft und die Vernetzung der Forschenden auf diesem Gebiet. Die Strategie wird als nächstes an Bundestag und Bundesrat weitergeleitet [weitere Informationen]
  • Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat ein Konzept für ein „Reallabore-Gesetz“ veröffentlicht, das es durch einheitliche und innovationsfreundliche Rahmenbedingungen Unternehmen, Behörden und Gesetzgebung ermöglichen soll, innovative Ideen unter Realbedingungen zu erproben. Ergänzend zu den drei Schwerpunkten: a) Definition und gesetzliche Verankerung von übergreifenden Standards und Experimentierklauseln, b) Ermöglichung neuer Reallabore in konkreten digitalen Innovationsbereichen und c) Überprüfung bestehender Experimentierklauseln mit Blick auf Verbesserungspotential ist u.a. ein verbindlicher Experimentierklausel-Check in Gesetzgebungsprozessen der Bundesregierung vorgesehen [weitere Informationen]

 

Wirtschaft und Digitalisierung

  • Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat die Förderbekanntmachung für ein weiteres „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI) zum Thema „Forschungs- und Investitionsprojekte im Bereich Mikroelektronik und Kommunkationstechnologien“ veröffentlicht. Damit richtet sich das BMWi gezielt an Unternehmen, insbesondere KMU, mit dem Ziel, die Position Deutschlands als Halbleiterstandort zu stärken und den Marktanteil der europäischen Chipproduktion bis 2030 auf 20 Prozent zu verdoppeln. Hierfür seien zunächst rund drei Milliarden Euro Fördermittel bereitgestellt [weitere Informationen]
  • Im Zuge der Digitalstrategie hat die Europäische Kommission eine Studie veröffentlicht, in der Forschende des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) und des OpenForum Europe (ofe) die wirtschaftlichen Auswirkungen von Open Source Software (OSS) und Open Source-Hardware (OSH) auf die europäische Wirtschaft untersucht haben. Sie kommen darin zu dem Schluss, dass Open Source ein öffentliches Gut sei und allein 2018 das Bruttoinlandsprodukt der EU um bis zu 95 Milliarden Euro angehoben habe. Die eingesetzten Kapazitäten stünden dagegen – auch im internationalen Vergleich – in keinem Verhältnis zu diesem erzielten und noch erheblich auszubauenden Mehrwert. Daher werden zahlreiche politische Empfehlungen formuliert, u.a. zur Aufnahme von Open Source-Bestimmungen in geplante Rahmenbestimmungenwie dem European Green Deal und dem AI-Act, und die Einrichtung eines Netzwerks von europäischen Regierungsstellen, um die Einführung und Finanzierung von Open Source zu befördern [weitere Informationen]
  • Der Forschungsbeirat der Plattform Industrie 4.0, die von der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech koordiniert wird, hat eine Umfrage gestartet zu „Aufbau, Nutzung und Monetarisierung einer industriellen Datenbasis in Deutschland“. Ziel ist es, die Nutzung und Monetarisierung von Daten in Industrieunternehmen zu verbessern. Die Ergebnisse der Umfrage, die noch bis zum 30. September läuft, sollen in einen entsprechenden Leitfaden mit Handlungsempfehlungen einfließen [weitere Informationen]

 

E-Government

  • Der Nationale Normenkontrollrat (NKR) hat heute den „Monitor Digitale Verwaltung #6“ veröffentlicht, in dem regelmäßig Status quo und Handlungsbedarfe der Verwaltungsdigitalisierung sytematisch und kritisch untersucht werden. Dieses Jahr werden auch konkrete Empfehlungen für die kommende Legislaturperiode zur Anpassung von Strategien und Strukturen sowie ggf. Neuausrichtungen für eine konsequentere und verbindlichere Umsetzung des OZG und der Verwaltungsdigitalisierung insgesamt abgegeben [weitere Informationen]
  • Die Hertie School Centre for Digital Governance und die Firma PD – Beratung der öffentlichen Hand haben in einer Studie „Erfolgsfaktoren für die Digitalisierung der Bundesländer“ untersucht. Anhand von 48 Faktoren wurden Vertreter:innen aus den Landesverwaltungen nach Relevanz und Umsetzungsgrad der Digitalisierung in ihren Ländern befragt und aus den Ergebnissen der 229 Antworten drei zentrale Erkenntnisse und 20 Handlungsoptionen für vier Akteursebenen formuliert. So plädieren die Verfasser:innen u.a. für eine strategische Verwaltungsmodernisierung über das OZG hinaus [weitere Informationen]

 

Veranstaltungen

  • „Kick-Off: Digitalisierung geschlechtergerecht gestalten“ Veranstaltungsreihe (online; ab 10.09.) [weitere Informationen]
  • “13. Deutsches Internet Governance Forum” (online; 14.09.) [weitere Informationen]
  • „CampusSource Herbsttagung 2021“ (online; 16.09.) [weitere Informationen]
  • „The European Open Science Cloud – Priorities, ideas and resources for the Implementation phase of EOSC” Workshop (online; 21.09.) [weitere Informationen]
  • „Transatlantic Dialogue on Data Transfer; Standard Contractual Clauses” Webinar (21.09.) [weitere Informationen]
  • „Innovation cohesion; A new approach to support industrial R&D” (online; 21.09.) [weitere Informationen]
  • “Open Access Tage 2021” (online; 27.-29.09.) [weitere Informationen]
  • “Online Coffee Lectures: Präregistrierung als Instrument offener Wissenschaft“ (29.09.) [weitere Informationen]
  • “20 Jahre FDZ” Tagung (Bamberg und online; 30.09.) [weitere Informationen]
  • „DINI-Jahrestagung: Zukunft gestalten – Nachhaltige Infrastrukturen für Studium, Lehre und Forschung“ (online; 05.-06.10.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de) und Sarah Ehls (sarah.ehls@rfii.de)

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Sonderausgabe

Sonderausgabe, 07.09.2021

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Nutzung, Verwertung und Vermarktung von wissenschaftlichen Daten

Der Rat für Informationsinfrastrukturen veröffentlicht Positionspapier zur
Ausgestaltung von Datendiensten an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft                          

 Aktuell prägen Debatten über die Voraussetzungen und Folgen der Nutzung, Verwertung und Vermarktung von Daten die politische Agenda, wenn es um die Innovationsfähigkeit Deutschlands und Europas geht. „Offenheit“ von Daten soll nicht zuletzt der Wirtschaft dienen. Zugleich spürt man die Macht kommerzieller Dienstleister im Wissenschaftsbetrieb: Als eine der wichtigsten Triebkräfte für Innovation ist die Wissenschaft zunehmend auf digitale Datendienste angewiesen. Deren Geschäfts- und Betriebsmodelle können Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und Qualität von Forschung nehmen. Dies ist Anlass für den RfII, Datendienste an den Schnittstellen zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Verwaltung näher zu betrachten, die Auswirkungen ihrer Organisationsweise zu bewerten und Empfehlungen für eine wissenschaftsfreundliche Weiterentwicklung in diesem Feld zu geben.

In seinem Positionspapier „Nutzung und Verwertung von Daten im wissenschaftlichen Raum –  Empfehlungen zur Ausgestaltung von Datendiensten an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft“ hält der RfII fest, dass Mischformen, in denen öffentlich geförderte Angebote mit kommerziellen Angeboten verzahnt werden können, ein großes Potential für die Wissenschaft haben. Die öffentliche Hand sieht der RfII weiter in der Pflicht, ein dauerhaftes und nachhaltiges Basisangebot für die Wissenschaft sicherzustellen, das mindestens die Funktionalitäten des Suchens, Findens und Bewahrens von Daten abdeckt.

Aus der Analyse und vergleichenden Bewertung von über vierzig Datendiensten aus unterschiedlichen Domänen leitet der RfII Empfehlungen ab, wie Wettbewerb und Pluralität unter den Datendiensten und ihren jeweiligen Geschäftsmodellen zum größtmöglichen Nutzen der Wissenschaft gewährleistet werden können. Nicht zuletzt sieht der RfII die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) und ihre Konsortien in einer Schlüsselposition, wenn es im Bereich der Datendienste um die Vermittlung zwischen den Ansprüchen guter wissenschaftlicher Praxis der Fachgemeinschaften und den Vermarktungsinteressen der Anbieterseite geht.

Weitere Informationen

Das Positionspapier des RfII steht unter www.rfii.de/dokumente zum Download bereit. Printexemplare werden auf Anfrage gerne zugesandt.

Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII)

Der RfII wurde von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) eingerichtet, um Bund, Länder und Wissenschaftseinrichtungen bei der Weiterentwicklung wissenschaftlicher Informationsinfrastrukturen und zu verwandten Themen des digitalen Wandels in der Wissenschaft zu beraten. Seine 24 Mitglieder werden ad personam berufen und repräsentieren die Informationsinfrastruktureinrichtungen, die Nutzerseite in der Forschung, das Öffentliche Leben sowie Bund und Länder.

Kontakt

Rat für Informationsinfrastrukturen – Geschäftsstelle

Dr. Stefan Lange, Tel. 0551-39-26073

E-Mail: stefan.lange@rfii.de

 

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No. 35

No. 35, 01.09.2021

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  1. Das Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft ZBW hat heute mit dem „Open Economics Guide“ ein neues Online-Angebot für Open Science in den Wirtschaftswissenschaften gestartet. Mit Hilfe von praxisnahen Tipps, Methoden und Tools sollen Wirtschaftsforschende dabei unterstützt werden, Open Science in die Praxis umzusetzen und so die Qualität, Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit ihrer Ergebnisse zu verbessern. Neben einem Schnelleinstieg in Open Access, Open Data und Open Tools und einer umfassenden Tool-Übersicht bietet der Guide eine Wissensdatenbank und ein Glossar, die Erweiterung um weitere Schwerpunkte ist vorgesehen. Außerdem werden die Inhalte des „Open Economics Guide“ über eine offene Lizenz zur Nachnutzung zur Verfügung gestellt [weitere Informationen]
  2. Der Forschungsverbund Quantum Valley Lower Saxony (QVLS) (s. Info Ticker No. 49) hat seine ersten Ergebnisse und weitere Planungen vorgestellt und dabei angekündigt, dass der erste von Forschenden aus Hannover und Braunschweig entwickelte 50-Qubit-Quantencomputer bis 2025 in Betrieb gehen könne. Für die nächsten zehn Jahre sollen Fördergelder u.a. des Bundes, des Landes und der EU sowie Mittel der Industrie im Umfang von zusammen mehr als 1,5 Milliarden Euro u.a. für die Weiterentwicklung der Ionenfallen-Technologie, für Großprojekte mit Unternehmen, die Vermarktung von Spinn-Off-Innovationen und Quantum Education zur Verfügung stehen [weitere Informationen]
  3. Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung einer Arbeitsgruppe der Universität Hamburg und Beteiligung der TU Braunschweig hat vorgeschlagen, das von der Wissenschaftscommunity betriebene, frei zugängliche Register „AIMe“ (“Registry for Artificial Intelligence in biomedical Research”) als Standard für die Arbeit mit KI in der Biomedizin zu etablieren. Dadurch ließen sich sowohl Transparenz als auch Reproduzierbarkeit der Forschungsergebnisse verbessern und nicht zuletzt das Vertrauen in den Einsatz von KI in der Biomedizin und im Klinikalltag stärken [weitere Informationen]
  4. Die Podcast-Reihe „Digitalgespräch“ des Forschungs- und Kompetenznetzes Zentrum für vertrauensvolle Digitalisierung (ZEVEDI) widmet sich komplexen Themen der Digitalität zwischen Politik und Wissenschaft, zuletzt z.B. zu Datentracking in der Wissenschaft, Datenchirurgie oder KI in der Finanzwelt [weitere Informationen]

 

Bildung & Hochschulen

  1. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat Vorschläge für eine zeitnahe Neuordnung des IT-Weiterbildungssystems erarbeitet, zumal insbesondere im Bereich der IT-Spezialisten Modernisierungs- und Handlungsbedarf bestehe. Das BIBB empfiehlt daher u.a. eine flexiblere Ausgestaltung von Tätigkeitsprofilen, verbesserte Anrechnungsmöglichkeiten für die nächste Fortbildungsstufe und neue Schwerpunktsetzungen [weitere Informationen]

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  1. Großbritannien hat eine neue nationale Datenstrategie angekündigt. Das geplante Maßnahmenpaket umfasst u.a. eine Änderung der Datenschutzbestimmungen unter Abkehr von der DSGVO sowie den Abschluss neuer internationaler Datenpartnerschaften u.a. mit den USA, Australien und Südkorea und die Einsetzung eines Information Commissioners mit umfangreichen Zuständigkeiten. Ein verbesserter internationaler Datenaustausch soll v.a. Wirtschaftswachstum und Innovationen fördern und das Vereinigte Königreich zu einer wissenschaftlichen und technologischen Supermacht zu machen. Die Europäische Kommission meldet hierzu Bedenken mit Blick auf die erst kürzlich abgeschlossenen Angemessenheitsbeschlüsse an (s. Info Ticker No. 25) [weitere Informationen]
  2. Das BMBF hat eine Förderbekanntmachung mit dem Titel „Vernetzen – Erschließen – Forschen. Allianz für Hochschulsammlungen II“ veröffentlicht mit dem Ziel, den Anwendungsnutzen der Sammlungen für Forschung und Lehre überregional zu intensivieren. Förderfähig sind Verbundvorhaben zwischen Hochschulsammlungen und außeruniversitären Museen, Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen. Die Förderung von Forschungs- und Begleitvorhaben umfasst einen Zeitraum von max. vier bzw. fünf Jahren mit einem Finanzierungsumfang von jeweils maximal 700.000 Euro, plus evt. Mittel für eine Vorlaufphase. Antragsskizzen können bis spätestens 19. Januar 2022 eingereicht werden [weitere Informationen]
  3. Außerdem hat das BMBF eine Förderrichtlinie für Verbundforschungsprojekte auf dem Gebiet „Neue Methoden und Technologien für das Exascale-Höchstleistungsrechnen“ (SCALEXA) veröffentlicht. Ziel ist eine deutlich verbesserte Skalierbarkeit von Anwendungssoftware des High-Performance-Computing (HPC) für den künftigen ExaFlop-Leistungsbereich und die Weiterentwicklung von Technologien für entsprechende Rechner. Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft können Projektskizzen bis 15. November einreichen [weitere Informationen]
  4. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat zur Stärkung des Wissenschaftsstandorts NRW eine Neuausrichtung ihrer Forschungsförderung beschlossen, mit der Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen beim Aufbau von Forschungsprofilen und Netzwerken sowie der Weiterentwicklung ihrer Forschungsschwerpunkte unterstützt werden sollen. Die Neukonzeption, für die zusätzliche Mittel im Umfang von 15 Mio. Euro jährlich bereitgestellt werden, sieht Förderinstrumente zu den Handlungsfeldern „Forschungsprofile", „Visionen", „Vernetzungen" und „Transfer" vor. Im ersten Bereich „Profilbildung" wurden gerade neun Projekte mit einem Fördervolumen von insgesamt 22 Mio. Euro ausgewählt, darunter auch Projekte aus den Bereichen Big Data, Quantencomputing, Datenanalyse und KI-Systeme. Die Auswahl zum Förderinstrument „Netzwerke 2021“ wird für Frühjahr 2022 angekündigt [weitere Informationen]
  5. Auf Initiative mehrerer Leibniz-Einrichtungen wurde im Rahmen der Leibniz-Gemeinschaft ein neues Strategieforum „Technologische Souveränität“ einrichtet, um interdisziplinäre Beiträge zu Wertschöpfungsketten von Schlüsseltechnologiefeldern zusammen mit Partnern aus Wirtschaft und Politik zu erarbeiten und in europäische Diskurse einzubringen. Aktuell werden sechs Themencluster eingerichtet, u.a. zu Gesundheitstechnologien, KI, Materialien für Digitalisierung und Quantentechnologien [weitere Informationen]

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  1. Auf Initiative der Beauftragten der Bundregierung für Kultur und Medien (BKM) hat eine Arbeitsgruppe unter Federführung der Deutschen Nationalbibliothek ein Perspektivpapier zu „Kulturen im digitalen Wandel” erarbeitet. Darin werden neben einem Überblick über laufende Digitalisierungsprojekte im Kulturbereich, die vor oder während der Pandemie entstanden sind und zum Großteil im Rahmen der Digitalisierungsstrategie des Bundes gefördert werden, auch Prioritäten für die weitere digitale Transformation im Kulturwesen vorgestellt und u.a. die Einrichtung eines Digitalisierungsrates nach dem Vorbild des RfII für den Bereich Kultur empfohlen [weitere Informationen]
  2. Der europäische Bibliotheksverbund LIBER und die Confederation of Open Access Repositories COAR haben ein Partnerschaftsabkommen abgeschlossen, um durch gemeinsame strategische Maßnahmen die Rolle von Repositorien in Europa zu stärken und Bibliotheken bei der Erhaltung und Förderung von offenen Repositorien zu unterstützen [weitere Informationen]

 

Recht

  1. LobbyControl und Corporate Europe Observatory haben im Rahmen einer Studie zu Lobbyarbeit in Brüssel festgestellt, dass die Digitalbranche mit einem Mitteleinsatz von mehr als 97 Mio. Euro jährlich alle anderen Sektoren, wie z.B. die Finanzbranche oder die Pharmaindustrie, in ihrem Bemühen um Einflussnahme auf EU-Institutionen überholt hat. Dabei hat sich nicht nur eine finanzielle Dominanz von zehn Unternehmen gezeigt, sondern auch eine messbare Steigerung und Konzentration der Aktivitäten gerade dieser Gruppe (u.a. Anzahl von Treffen mit Mitgliedern der EU-Kommission) im Zusammenhang mit den Beratungen zum geplanten digitalen Gesetzespaket der EU (Digital Services Act, DSA und Digital Markets Act, DMA). Die Verfasser:innen der Studie sehen angesichts dieser Vormachtstellung der Big Tech-Unternehmen u.a. gegenüber NGOs die Demokratie gefährdet und empfehlen dringend Maßnahmen, u.a. strengere Lobbyregulierungen, die pro-aktive Hinzuziehung etwa von KMU und unabhängigen Wissenschaftler:innen durch Entscheidungsträger:innen der EU sowie die Offenlegung von Interessenkonflikten z.B. von Anwaltskanzleien und Wirtschaftsberatungsunternehmen. Aus Sicht der EU-Kommission wird allerdings derzeit kein Handlungsbedarf gesehen [weitere Informationen]
  2. Forschende des Instituts für Internationales Recht, Geistiges Eigentum und Technikrecht (IRGET) der TU Dresden haben sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen von Forschungsdatenmanagement befasst. Schwerpunkte der gerade erschienenen Untersuchung sind u.a. datenschutzrechtliche Vorgaben sowie die Frage der rechtlichen Zuordnung von Forschungsdaten und der Entscheidungsbefugnis über deren Veröffentlichung und Nachnutzung [weitere Informationen]

 

Technische Neuerungen

  1. Ein Team des Forschungszentrums Jülich hat ein Rastertunnelmikroskop auf Basis einer neuen Kühltechnik entwickelt, das es erlaubt, die Eigenschaften von Quantenmaterialien zu erschließen und so die Entwicklung von Quantencomputern und -sensoren maßgeblich zu befördern [weitere Informationen]

 

Wirtschaft und Digitalisierung

  1. Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) hat zusammen mit dem Institut der deutschen Wirtschaft, Köln (IW) den diesjährigen KI- Monitor veröffentlicht, in dem anhand von Indikatoren die Entwicklung von KI-Technologien in Deutschland in den Kategorien Wirtschaft, Gesellschaft und Rahmenbedingungen analysiert wird. Demnach konnte trotz negativer Auswirkungen der Pandemie auf einzelne Indikatoren ein Gesamtanstieg des KI-Index von rund 15 Prozent gegenüber 2020 festgestellt werden sowie eine deutlich beschleunigte Entwicklung seit dem letzten Erhebungsjahr. Dies begründet sich v.a. durch positive Entwicklungen im Bereich Wirtschaft, während es in den Kategorien Gesellschaft und Rahmenbedingungen rückläufige Tendenzen gab. In der Gesamtschau wurden in allen drei Kategorien noch Verbesserungsbedarfe festgestellt und entsprechende Handlungsempfehlungen formuliert [weiterführende Informationen]
  2. In Ergänzung zu früheren Stellungnahmen aus der Industrie zum geplanten Artificial Intelligence Act (AIA) der EU hat sich der Forschungsbeirat der Plattform Industrie 4.0 in seinem Kommentar explizit für die Berücksichtigung von Forschungsinteressen ausgesprochen [weitere Informationen]
  3. Der Branchenverband Bitkom hat in einer Studie festgestellt, dass sich eine überwiegende Mehrheit der Unternehmen in Deutschland im Hinblick auf Industrie 4.0 als Nachzügler oder bereits abgehängt wahrnehmen. Um eine wirksamere Umsetzung von Industrie 4.0 zu befördern, hat Bitkom ein Positionspapier mit zehn Forderungen an die nächste Bundesregierung formuliert, u.a. mit Blick auf bessere finanzielle Rahmenbedingungen, Anforderungen an Datenschutz und IT-Sicherheit sowie Qualifizierungsmaßnahmen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels [weitere Informationen]

 

Veranstaltungen

  1. “NDFI ToolTalk: DataPLANT – Tools and Services to structure the Data Jungle” (online; 08.09.) [weitere Informationen]
  2. “NFDIxCS: Forschungsdaten-Soiree #2: Software als Forschungsdaten und Langzeitarchivierung“ (online; 15.09.; Anmeldung bis 14.09.) [weitere Informationen]
  3. “National Libraries Now 2021 – International Perspectives on Library Curation” (online; 16.-17.09.) [weitere Informationen]
  4. “3rd Open Science Fair Conference” (online; 20.-23.09.) [weitere Informationen]
  5. „60th Helmholtz Open Science Online Seminar: Preregistration: The Panacea for Trustworthy and Useful Science?” (21.09.) [weitere Informationen]
  6. „Neue Datenräume für die Verwaltung – Wie Gaia-X helfen kann, Datensilos zu überwinden“ Webinar (22.09.) [weitere Informationen]
  7. „NFDI4BioDiversity Jahreskonferenz“ (Leipzig und online; 23.09.; Anmeldung bis 16.09.) [weitere Informationen]
  8. „Informations- und Vernetzungsveranstaltung der Speicherkonsortien in NRW“ (online; 23.09.) [weitere Informationen]
  9. „NFDI4Ing Konferenz: Stand und Zukunft des Forschungsdatenmanagements in den Ingenieurwissenschaften“ (online; 27.-28..09.) [weitere Informationen]
  10. „Open Access-Tag 2021“ (online; 27.-29.09.) [weitere Informationen]
  11. „Forschungsdaten@RMU 2021: Data Literacy“ (online; 29.09.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

  1. “EOSC in the global context – Workshop at RDA VP 17”[weitere Informationen]
  2. “Onboarding Citizen Science and the role of research libraries: barriers and accelerators” [weitere Informationen]
  3.  “Urheberrecht und Lizenzierung bei Forschungsdaten“ [weitere Informationen]
  4. „Integrating Citizen Science at Universities: From ‘what’ to ‘how’” [weitere Informationen]

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de) und Sarah Ehls (sarah.ehls@rfii.de)

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No. 34

No. 34, 25.08.2021

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

*** Der RfII Info Ticker meldet sich mit No. 34 zurück aus der Sommerpause und erscheint jetzt wieder wöchentlich ***

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  1. In einer heute veröffentlichten Studie hat Louisa Specht-Riemenschneider im Auftrag des BMBF die Datenzugangsmöglichkeiten und Datenzugangsinfrastrukturen auf nationaler Ebene sowie anhand von ausgewählten internationalen Rechtsordnungen analysiert, um mit entsprechenden Best-Practice-Regelungen Vorschläge für „funktionierende Datenzugangsökosysteme“ zu entwickeln. Dafür hat sie u.a. die regulatorische Verankerung von Forschungsklauseln in verschiedenen Sektoren (Gesundheit, Online-Wirtschaft, Energie und Mobilität) untersucht und u.a. geplante Rechtsvorhaben wie den Digital Services Act oder den Data Act der EU-Kommission einbezogen [weitere Informationen]
  2. Acht Rechenzentren von Hochschulen bzw. Hochschulverbünden, die im Rahmen der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern gefördert werden, haben den „Verein für Nationales Hochleistungsrechnen – NHR-Verein e.V.“ gegründet. Dieser soll als Teil des Nationalen Hochleistungsrechnens die Koordinierung untereinander unterstützen und Wissenschaftler:innen bundesweit einen standortunabhängigen und bedarfsgerechten Zugang zu Rechenkapazitäten ermöglichen. Weitere Angebote gelten u.a. der Förderung der Methodenkompetenz von Nutzerinnen und Nutzern [weitere Informationen]
  3. Die DFG hat bekannt gegeben, dass für die dritte Ausschreibungsrunde der NFDI 15 verbindliche Absichtserklärungen abgegeben wurden. Die Frist für die eigentliche Antragseinreichung wurde schon im Vorfeld auf den 2. November 2021 verschoben [weitere Informationen]
  4. Bereits am 21. Juli hat die DFG auf Empfehlung des NFDI-Expertengremiums eine ergänzende Ausschreibung zur Förderung von Basisdienst-Konsortien im Rahmen der NFDI veröffentlicht. Um den notwendigen Abstimmungsprozess mit den fachlichen Konsortien zu gewährleisten, ist eine erweiterte Vorbereitungsphase vorgesehen und ein Abgabetermin für die Antragstellung zunächst noch offen gehalten. Das NFDI-Direktorat wird den Abstimmungsprozess unterstützen, der weitere Zeitplan wird voraussichtlich im Frühjahr 2022 bekannt gegeben [weitere Informationen]
  5. Im NFDI e.V. werden neue Sektionen eingerichtet. Hierzu haben die Konsortien der ersten Runde vier Themenbereiche identifiziert und entsprechende Konzepte erarbeitet: a) (Meta-)Daten, Terminologien und Provenienz, b) Common Infrastructures, c) Training & Education und d) Ethical & Legal Aspects. Alle Interessierten sind noch bis zum 31. August 2021 zur Kommentierung eingeladen [weitere Informationen]
  6. Das EOSC Future-Projekt hat zur Optimierung seiner Angebote eine Umfrage zu den Interessen und Bedarfen der Nutzer:innen gestartet. Die Teilnahme ist noch bis zum 2. September möglich [weitere Informationen]
  7. Die EOSC-Association und die Gaia-X-Association haben sich im Frühjahr/-sommer 2021 auf zwei Treffen über mögliche Synergien ausgetauscht und hierzu auch eine ausführliche Gegenüberstellung der EGI-Foundation veröffentlicht [weitere Informationen]
  1. Das Projekt re3data – Registry of Research Data Repositories hat nach einer umfangreichen Konsultation (↗ Info Ticker No. 19) zum re3data Metadata Schema nun die Version 3.1 mit Ergänzungen u.a. zu Zertifizierungsbeschreibungen und Profildetails veröffentlicht [weitere Informationen]

 

Bildung & Hochschulen

  1. Das Europäische Innovations- und Technologieinstitut (EIT) hat die Ausschreibungsergebnisse der "HEI Initiative" („Innovation Capacity Building for Higher Education“) bekannt gegeben (↗ Info Ticker No. 12). Unter den 23 ausgewählten Projekten, die mit insgesamt 27,05 Mio. Euro gefördert werden können, sind sieben Projekte mit deutscher Beteiligung [weitere Informationen]
  2. Das Hochschulforum Digitalisierung (HFD) hat ein Diskussionspapier zu „9 Mythen des digitalen Wandels in der Hochschulbildung“ veröffentlicht und darin Erfahrungen bzw. (falsche) Vorstellungen aus der Corona-Pandemie näher beleuchtet, etwa, dass Digitalisierung in der Lehre ein Sparmodell sei. Ziel des HFD ist dabei, eine ergebnisoffene Diskussion um die Zukunft der Hochschullehre anzuregen [weitere Informationen]
  3. Die Initiative D21 hat als Sonderauswertung des „D21-Digital-Index 2020/21“ (↗ Info Ticker No. 07) zu fünf Themenfeldern die digitalen Kompetenzen in der deutschen Bevölkerung untersucht und die Ergebnisse in der Studie „Digital Skills Gap“ veröffentlicht. Sie stellt sie fest, dass trotz weit verbreiteten grundlegenden Kompetenzen im Umgang mit Digitalisierung, sich die Anwendungskompetenzen in der Bevölkerung stark von Verständniskompetenz und z.B. Methodenwissen unterscheiden. Gravierende Unterschiede ergaben sich auch nach Alter, Bildungsgrad und Art der Berufstätigkeit, wobei z.B. auch wenig Jüngere Kenntnis von urheberrechtlichen Inhalten zeigten. Vorrangiger Handlungsbedarf wurde im Bereich „Problemlösekompetenz“ gesehen [weitere Informationen]

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  1. Die Forschungsministerien der G20-Staaten haben zusammen mit der OECD und der UNESCO Anfang August in Triest eine Vereinbarung zu gemeinsamer Nutzung von Forschung, Hochschulbildung und Digitalisierung Darin haben sie sich u.a. für eine stärkere Forschungszusammenarbeit auf der Basis gemeinsamer Werte und Standards, wie z.B. den FAIR-Prinzipien, und für eine gemeinsamen Nutzung von digitalen Infrastrukturen ausgesprochen und deren steigende Bedeutung für die Wissenschaft betont [weitere Informationen]
  2. Das BMBF hat eine Förderbekanntmachungen zum Thema „Nachnutzung und Management von Forschungsdaten an Fachhochschulen“ veröffentlicht, um das Bewusstsein für leistungsfähiges Forschungsdatenmanagement (FDM) gerade für die Datenbestände an Fachhochschulen und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) zu stärken. Dabei werden sowohl Projekte zum Aufbau von FDM-Strukturen als auch kurzfristige Studien und Analysen zu institutionenübergreifenden Bedarfen bzw. zu Aufbau und Weiterentwicklung von FDM an allen FH/ HAW gefördert. Anträge für Einzel- oder Verbundprojekte können bis zum 17. September (Studien und Analysen) bzw. bis zum 5. November 2021 (Vorhaben zum strukturellen Aufbau) eingereicht werden [weitere Informationen]
  3. Darüber hinaus hat das BMBF auch neue Förderrichtlinien für jeweils Verbundprojekte von Unternehmen mit Hochschulen oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu den Themen „Industrie 4.0 – Gaia-X-Anwendungen in Wertschöpfungsnetzwerken (InGAIA-X)“ (Abgabe von Projektskizzen bis spätesten 22. Oktober) sowie zu „Hochleistungskomponenten und optimierte Materialien für die Quantenkommunikation“ (Abgabe von Projektskizzen bis spätestens 30. November) veröffentlicht. Außerdem fördert das BMFB mit einer neuen Förderrichtlinie Praxismaßnahmen und Förderprojekte zur Erhöhung des Frauenanteils im MINT-Forschungs- und Innovationsprozess [weitere Informationen]
  4. Die Gesellschaft für Informatik (GI) hat ein Positionspapier zur digitalen Zukunft Deutschlands veröffentlicht und stellt darin 25 Forderungen an die nächste Bundesregierung. Diese umfassen insgesamt zehn Bereiche, darunter Datenschutz, Sicherheit, Wissenschaft, Bildung, Digitale Souveränität und Wirtschaft [weitere Informationen]
  5. Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat im Zusammenhang mit einer Studie der ETH-Zürich zur Wirkung von Förderinitiativen ein Impulspapier veröffentlicht, das sich an die kommende Bundesregierung richtet und zu vier ausgewählten Handlungsfeldern Vorschläge für eine prioritäre Förderung und Weiterentwicklung von internationalen Forschungsnetzwerken und zur Internationalisierung der deutschen Wissenschaft formuliert [weitere Informationen]

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  1. In Großbritannien hat die nationale Förderorganisation „UK Research and Innovation“ (UKRI) eine neue Open Access-Richtlinie veröffentlicht, wonach von ihr geförderte und gemäß Peer-Review begutachtete Artikel ab April 2022 sofort open access publiziert werden sollen, während Bücher ab Januar 2024 mit einer Frist von 12 Monaten nach Ersterscheinung in einem Open-Access-Modell erscheinen müssen. Die Höhe der Gebühren, die UKRI künftig übernehmen wird, wird aktuell mit den wissenschaftlichen Verlagen ausgehandelt. Für diese Strategie, die in wesentlichen Teilen „Plan S“ entspricht, werden jährlich 46,7 Mio. Britische Pfund bereitgestellt [weitere Informationen]
  2. In „Forschung und Lehre“ äußern sich in zwei Beiträgen Wissenschaftler:innen, darunter die Vorsitzende des RfII, Petra Gehring, und eine Juristin zum Datentracking in der Wissenschaft [weitere Informationen]

 

Technische Neuerungen

  1. Auf europäischer Ebene haben sich Ende Juli alle 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union gemeinsam mit der Europäischen Kommission und der Europäischen Weltraumorganisation zum Aufbau einer sicheren Quantenkommunikationsinfrastruktur (EuroQCI) verpflichtet [weitere Informationen]

 

E-Government

  1. Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat die Verwaltungsdaten-Informationsplattform (VIP) der Öffentlichkeit vorgestellt. Als Teil des 9-Punkte-Plans für ein digitales Deutschland des Bundes CIO bietet sie u.a. einen Überblick über die Datenbestände anhand von Metadaten und die Dateninfrastrukturen der öffentlichen Verwaltungen [weitere Informationen]

 

Veranstaltungen

  1. „FAIR Island: Networked, Machine-Actionable DMPs for Open Science” Webinar (26.08.) [weitere Informationen]
  2. “eco Trust&Safety Summit: Together for the Good of the Internet” (online; 26.08.) [weitere Informationen]
  3. “How to make software FAIR” Webinar (30.08.) [weitere Informationen]
  4. “Gaia-X Hackathon #1” (online; 30.-31.08.) [weitere Informationen]
  5. „Neue EU-Regeln für Big-Tech: Wie das Digitale-Dienste-Gesetz noch verbessert werden kann“ (online; 07.09.) [weitere Informationen]
  6. „Open Access-Publizieren in Horizon Europe & Vorstellung der Publikationsplattform ‚Open Research Europe‘“ Online-Seminar (07.09.) [weitere Informationen]
  7. „DARIAH-EU: Annual Event 2021“ (online; 07.-09.09.) [weitere Informationen]
  8. „FORGE: Mapping the Landscape – Geisteswissenschaftliches Forschungsdatenmanagement zwischen lokalen und globalen, generischen und spezifischen Lösungen“ (online; 08.-10.09.) [weitere Informationen]
  9. „Forschungsdatenmanagement in Horizon Europe – die ‚Basics‘ für EU-Berater/innen“ (online; 14.09.) [weitere Informationen]
  10. „Training the trainers: Data management and FAIR data principles in university curricula” Workshop (online; 15.09.) [weitere Informationen]
  11. “NFDI4Culture Forum: Data Publication and Availability – How do you archive and publish your research data?” (online; 15.09.; Anmeldung bis 10.09.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

  1. “UN 2nd Open Science Conference” Aufzeichnungen und Präsentationen im Tagungsprogramm verlinkt [weitere Informationen]
  2. “EOSC Symposium 2021” [weitere Informationen]
  3. „Helmholtz in der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI)“ [weitere Informationen]
  4. “DigiMeet 2021 – Review & Outlook” [weitere Informationen]

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de) und Sarah Ehls (sarah.ehls@rfii.de)

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No. 28

No. 28, 21.07.2021

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

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*** Der RfII Info Ticker macht eine Sommerpause – wir wünschen auch Ihnen eine gute und erholsame Zeit.
Die nächste Ausgabe erscheint voraussichtlich am 25. August als No. 34. ***

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  1. Das EOSC Future Projekt sucht für den Aufbau eines fachlich breit gefächerten User-Pools mindestens 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die daran interessiert sind, am Co-Design der EOSC mitzuwirken. Als „EOSC Future User Group“ bekommen sie die Möglichkeit, sich bis September 2023 durch Input und Feedback an der Ausgestaltung und Implementierung künftigen Dienste und Projekte der EOSC zu beteiligen. Interessierte aller Fachrichtungen können sich noch bis zum 15. September 2021 bewerben [weitere Informationen]
  2. Ein Forschungsteam des FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur erarbeitet im Rahmen des Verbundprojekts „FAIR Data Spaces“ (↗ Info Ticker No. 23) die datenschutzrechtlichen Rahmenbedingungen für eine Verknüpfung der NFDI mit Gaia-X und betrachtet dabei u.a. auch die spezifischen Anforderungen zur Verwendung von personenbezogenen Daten [weitere Informationen]
  3. Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen hat in einer gemeinsamen Stellungnahme einen nachdrücklichen Appell für den Erhalt des freien Zugangs zu und der freien Nutzbarkeit von lebenswissenschaftlichen Daten, den sog. „digitale Sequenzinformationen“ (DSI) veröffentlicht. Hintergrund sind die laufenden Verhandlungen im Vorfeld der 15. Vertragsstaatenkonferenz der Konvention über die biologische Vielfalt (CBD-COP 15), auf der im Oktober 2021 über ein neues Rahmenprogramm für die Erhaltung und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt bis 2050 entschieden werden soll. Hierbei wurde von einigen außereuropäischen Staaten ein monetärer Vorteilsausgleich für die Datennutzung ins Gespräch gebracht, weshalb die Allianz den internationalen Datenaustausch zur Erforschung des Artenrückgangs und die biomedizinische Forschung insgesamt gefährdet sieht und statt dessen einen von Datenzugang und -nutzung entkoppelten multilateralen Mechanismus zur Datenregulierung fordert [weitere Informationen]
  4. Ein Bündnis von zehn Verbänden der industriellen Gesundheitswirtschaft, darunter u.a. bitkom, der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI ) und der Bundesverband Gesundheits-IT (BVITG), hat in einer gemeinsamen Stellungnahme moniert, dass die Daten der elektronischen Patientenakte (ePA) nicht ausreichend für die weitere medizinische Nutzung freigegeben würden und ein Zugriff nur mit „wiederholtem aktiven Zutun der Versicherten“ („Einzeleinwilligung“) vorgesehen sei. Sie fordern die kommende Bundesregierung zur zügigen Nachbesserung auf, auch um die industrielle Forschung in Deutschland zu stärken [weitere Informationen]

 

Bildung & Hochschulen

  1. Das Europäische Innovations- und Technologieinstitut (EIT) hat die Auswahlergebnisse der HEI – Initiative (Innovative Capacity Building for Higher Education) veröffentlicht. Demnach hatten sich 64 Konsortien aus ganz Europa auf den Pilotaufruf beworben, von denen 23 Projekte ausgewählt wurden, an denen 135 Hochschulen und 140 nicht-akademische Organisationen, wie Unternehmen, Forschungszentren, Behörden oder Verbände aus 32 Ländern beteiligt sind. Sie erhalten in zwei Phasen bis 2023 jeweils bis zu 1,2 Mio. Euro Förderung [weitere Informationen]
  2. Die European University Association EUA hat sechs Monate nach dem Handels- und Kooperationsabkommen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich eine aktuelle Analyse zur Situation und den wechselseitigen Verbindungen der Universitäten nach dem Brexit veröffentlicht [weitere Informationen]

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  1. Die Europäische Kommission hat am 16. Juli einen Vorschlag für den „Pakt für Forschung und Innovation in Europa“ für eine Empfehlung des Europäischen Rates angenommen, in dem gemeinsame Maßnahmen zur Stärkung des Europäischen Forschungsraums (EFR) und Prioritäten für Investitionen und Reformen konkretisiert werden. Dazu zählt u.a. auch die Einrichtung einer EFR-Plattform zur Koordinierung und Förderung des Informationsaustauschs. Insgesamt werden die Mitgliedstaaten ermahnt, ihre Investitionsanteile für Forschung und Innovation einzuhalten bzw. zu erhöhen. Dem Pakt vorangegangen waren die Mitteilung der Kommission für einen „Neuen Europäischen Forschungsraum“ vom 30. September 2020 und die Ratsschlussfolgerungen vom Dezember 2020 [weitere Informationen]
  2. Der Wissenschaftliche Rat des Europäischen Forschungsrats (ERC) begrüßt den neuen „Pakt für Forschung und Innovation in Europa“, warnt jedoch davor, dass die angestrebten nachhaltigen Wirkungen auf das gesamte europäische Wissenschaftssystem von kurzfristigen nationalen Politiken nach einem „Boom and Bust“- Muster in der Forschungsförderung aufgeweicht werden [weitere Informationen]
  3. Der ERC hat letzte Woche auch sein Arbeitsprogramm für 2022 veröffentlicht und fünf Ausschreibungen für Förderungen in 2022 mit einem Umfang von insgesamt 2,4 Milliarden Euro angekündigt. Die ersten (Synergy Grant und Proof of Concept) wurden bereits gestartet. Dabei weist der ERC auf Änderungen zum wissenschaftlichen Leistungsnachweis hin und gibt außerdem seine formale Unterstützung für die Prinzipien der DORA-Deklaration als Schlüssel für einen Übergang zu Open Science bekannt [weitere Informationen]
  4. Die Europäische Kommission erprobt mit „Women Tech EU“ ein neues Förderformat, das Frauen gezielt in das Deep Tech-Ökosystem integrieren und unterstützen soll, damit sie sich „zu den Deep-Tech-Champions von morgen“ entwickeln. Das neue EU-Programm ist Teil des vom Europäischen Innovationsrat (EIC) unterstützten Programms für Innovations-Ökosysteme im Rahmen von Horizont Europa und fördert von Frauen geführte Deep-Tech-Start-Ups mit finanziellen Zuschüssen sowie Coaching- und Mentoring-Maßnahmen durch den EIC. Die Antragsfrist läuft noch bis zum 10. November 2021 [weitere Informationen]
  5. Der ERC ruft Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dringend zur Beteiligung an der im Rahmen der Konferenz zur Zukunft Europas eingerichteten einjährigen Diskussionsreihe auf, um die Bedeutung der (Grundlagen-) Forschung zu betonen, gerade weil Forschung und Innovation in diesem Zusammenhang nicht als Kernthema geplant wurde [weitere Informationen]
  6. Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) analysiert in einem neuen Policy Brief„Die Digitalisierung aus Innovationsperspektive“ acht Themenfelder, anhand derer Handlungsbedarfe für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie wissenschaftliche Desiderate exemplarisch identifiziert werden. Innovationspotenziale werden insbesondere im Bereich der digitalen Infrastrukturen benannt und die Bedeutung von Daten in digitalisierten Prozessen, gerade im Rahmen von KI-Systemen, hervorgehoben [weitere Informationen]

 

Recht

  1. Der Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie (ITRE) des Europäischen Parlaments hat am Donnerstag mit großer Mehrheit seinen Bericht zum geplanten Data Governance Act (DGA) beschlossen und damit den Rahmen für die weiteren Beratungen mit dem Ministerrat und der EU-Kommission abgesteckt. Dabei hat er u.a. den Anwendungsbereich für Datenmittler konkretisiert, um sicherzustellen, dass auch große Internetkonzerne erfasst werden und sich für die Einführung von Strafen bei Verstößen ausgesprochen. Ziel sei ein Rahmen für einen vertrauensvollen Datenaustausch auf einer rechtssicheren Grundlage analog eines „Schengen-Raums für Daten“ [weitere Informationen]

 

Wirtschaft und Digitalisierung

  1. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat heute einen 7-Punkte-Plan mit Vorschlägen für eine Reformierung des deutschen Innovationssystems vorgelegt. Statt einer „überbordenden Bürokratie, mit überzogenem Datenschutz […] und mit unzulänglicher digitaler Verwaltung“ empfiehlt er u.a. die Beschränkung auf wenige klare definierte Missionen, die zentral vom Bundeskanzleramt koordiniert und jeweils mit Innovation Board ergänzt werden sollten, außerdem den verstärkten Einsatz von Reallaboren und Experimentierklauseln und die gezielte Nutzung von Forschungsdaten. Hierfür sei die NFDI „ein erster, aber nicht ausreichender Schritt“, weshalb er u.a. anbietet, noch vor der nächsten Legislaturperiode zusammen mit der Bundesregierung eine „Task Force Forschungsdaten“ aufzusetzen [weitere Informationen]
  2. Die EU-Kommission hat diese Woche zwei angekündigte Industrieallianzen gestartet (↗ Info Ticker No. 18): die Industrieallianz für Prozessoren und Halbleitertechnik soll die aktuellen Engpässe, Bedürfnisse und Abhängigkeiten auf diesem Gebiet analysieren, um neue Produktionskapazitäten für den derzeitigen und künftigen Bedarf in der EU zu schaffen und so die technologische Souveränität Europas zu stärken. Ähnliches gilt für die Europäische Allianz für Industriedaten, Edge und Cloud, die die EU-eigenen Kapazitäten in diesen Bereichen ausbauen und anhand vereinbarter Grundsätze u.a. zu Qualitätsstandards, Datenschutz und Cybersicherheit u.a. widerstands- und wettbewerbsfähige Cloud-Infrastrukturen aufbauen soll. Öffentliche und private Einrichtungen sind entsprechend festgelegter Kriterien zur Beteiligung eingeladen [weitere Informationen]
  3. Ein Team der Universität Göttingen entwickelt zusammen mit Forscher:innen der Universität Hohenheim ein Online-Tool zur Ermittlung der Kompetenzen in IT-Sicherheit (ITS) bei Beschäftigten in kleineren und mittleren Unternehmen. Dies soll es jedem Unternehmen ermöglichen, den individuellen Qualifizierungsbedarf seiner Mitarbeiter:innen zu ermitteln und passgenaue Angebote zum Aufbau der fehlenden Kompetenzen zu finden. Das Verbundprojekt „ITS.kompetent“ erhält dafür vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) für drei Jahre eine Förderung von insgesamt 950.000.Euro [weitere Informationen]

 

E-Government

  1. Um den Servicestandard für die digitale Verwaltung im Zusammenhang mit der Umsetzung des Online-Zugangsgesetzes (OZG) zu unterstützen, hat der Normenkontrollrat (NKR) ein digitales Servicehandbuch sowie eine dazu gehörende Begleitstudie veröffentlicht. Beides soll als Wegweiser durch die typischen Phasen eines Digitalisierungsprojekts dienen und hierfür anhand der im Servicestandard formulierten Qualitätskriterien konkrete Schritt-für-Schritt-Anleitungen mit Best-Practise-Beispielen bieten. In zehn Kernbotschaften empfiehlt der NKR außerdem u.a. perspektivisch die Einführung von verbindlichen Service-Assessments sowie den Aufbau von Beratungsstellen mit der Föderalen IT-Kooperation FITKO als zentralem Kompetenzzentrum [weitere Informationen]

 

 Veranstaltungen

  1. „Artificial Intelligence in Rehabilitation Robotics – DFKI Supports Careers of Women Experts in Research & Innovation“ (online; 21.07.) [weitere Informationen]
  2. „Future Work Talks: Datengetriebene Optimierungsstrategien“ (online; 22.07.) [weitere Informationen]
  3. „NFDI4Chem: ‚Stammtisch‘ on the Electronic Laboratory Notebook and Repository Chemotion” (online; 30.07.) [weitere Informationen]
  4. „ORCID DE Online Seminar: Research Organization Registry (ROR)” (18.08.) [weitere Informationen]
  5. „EIC Transition – Antragstellung“ Online-Seminar (19.08.) [weitere Informationen]
  6. Workshop „Bearbeiten, Speichern und Teilen von Daten“ (online; 19.08.) [weitere Informationen]
  7. Webinar „ERC Grant Competition 2022“ (06.09.) [weitere Informationen]
  8. „Compete or cooperate: What´s the new normal for global R&D?” (online; 08.09.) [weitere Informationen]
  9. „FORGE 2021 – Mapping the Landscape“ (online; 08.-10.09.) [weitere Informationen]
  10. “RP Start – Horizont Europa für Einsteigerinnen und Einsteiger“ (online; 09.09.; Anmeldung voraussichtlich ab 27.07.) [weitere Informationen]
  11. EUA - Workshop „Training the trainers: Data management and FAIR data principles in university curricula” (online; 15.09.) [weitere Informationen]
  12. „RP Aktiv – Horizont Europa für Antragstellende“ (online; 24.09.; Anmeldung voraussichtlich ab 10.08. bis max. 13.09.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

  1. „59. Helmholtz Open Science Online-Seminar: Research Data Management – a biodiverse MOSAIC” Folien und Factsheet [weitere Informationen]
  2. “ERA Info Days 2021” (Aufzeichnung) [weitere Informationen]

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de) und Sarah Ehls (sarah.ehls@rfii.de)

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de


No. 27

No. 27, 14.07.2021

 

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  1. Die Europäische Kommission erarbeitet eine Aktualisierung ihrer Leitprinzipien zum Wissenstransfer zwischen Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft („Guiding Principles for Knowledge Valorisation“). Hierfür hat sie ihre Empfehlung zum Umgang mit geistigem Eigenturm bei Wissenstransfertätigkeiten und für einen Praxiskodex für Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen angepasst und ein Konsultationsverfahren eingeleitet, an dem sich Interessierte noch bis zum 6. September beteiligen können [weitere Informationen]
  2. Das Projekt „Sovereign Cloud Stack“ (SCS) erarbeitet unter der Leitung der Open Source Business Alliance (OSB Alliance) die Software-Infrastruktur für Gaia-X, die ausschließlich auf Open Source-Lösungen setzen soll. Hierfür soll zunächst ein Team aufgebaut werden zur Steuerung und Koordinierung von Standardisierung, Softwareintegration und zum Aufbau des Netzwerks. Ein weiteres Ziel ist eine Test-, Demo- und Entwicklungsplattform. Das Vorhaben wird nach einer Anschubfinanzierung der Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND) künftig mit 14,9 Mio. Euro aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert [weitere Informationen]
  3. Letzte Woche haben sich 23 Cloud-Technologie-Unternehmen zur „European Cloud Industrial Alliance (EUCLIDIA)“ zusammengeschlossen, um im Sinne der europäischen Souveränität eine Alternative zu Infrastrukturangeboten aus China und den USA zu bieten. Von Gaia-X unterscheide die EUCLIDIA sich u.a in der Zielsetzung, da sie sich auf Cloud-Industrien, nicht auf Cloud-Anbieter fokussiere und nicht nur Kunden, sondern auch alle Mitglieder aus Europa stammen sollen [weitere Informationen]
  4. Der öffentlich-rechtliche IT-Anbieter Dataport, der auch als Mehrländeranstalt mit sechs Bundesländern zusammenarbeitet, hat in einem Zehn-Thesen-Papier Vorschläge zur konkreten Umsetzung der Datenstrategie und der Open Data-Strategie des Bundes formuliert. Darin spricht er sich u.a. für die Etablierung einer Kultur des Datenteilens, für eine stärkere Beteiligung des öffentlichen Sektors an Gaia-X und für die Entwicklung von Datentreuhandkonzepten aus. Außerdem empfiehlt er Ländern und Kommunen die Entwicklung von eigenen Datenstrategien mit klaren Zielsetzungen und konkreten Maßnahmen [weitere Informationen]
  5. Das Konsortium für personenbezogene Gesundheitsdaten NFDI4Health führt aktuell ein User Survey durch, um beim Aufbau von Infrastrukturen und Dienstleistungen für die Forschung möglichst bedarfsgerechte Angebote zu entwickeln. Alle Interessierten sind noch bis zum 31. Juli eingeladen, sich daran zu beteiligen [weitere Informationen]
  6. Die Digital Preservation Coalition (DPC) nimmt für die „‘Bit List‘ of Digitally Endangered Species“ noch bis zum 2. August Meldungen zu gefährdetem digitalen Material entgegen [weitere Informationen]

Bildung & Hochschulen

  1. Die Universität Vechta entwickelt ein neues Informationsportal, das auch externen Wissenschaftler:innen und der Öffentlichkeit Zugriff auf die Forschungsdaten und -inhalte sowie Recherchemöglichkeiten zu den Wissenschaftler:innen und zum Projektmanagement auch zur eigenen Weiternutzung ermöglicht. Das Vorhaben, das mit Hilfe von Open Source-Software realisiert werden soll, wird vom Land Niedersachsen mit 406.000 Euro gefördert [weitere Informationen]

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  1. Die Wissenschaftsminister:innen der G7-Staaten haben auf einem Treffen am Dienstag über eine verbesserte Forschungszusammenarbeit und die Inhalte eines gemeinsamen Forschungspakts Im Mittelpunkt standen dabei die Themen Open Science sowie Forschungssicherheit und Chancengerechtigkeit. In der Vereinbarung verpflichten sie sich u.a. zur umfassenden Unterstützung von Open Science auf der Basis der FAIR-Prinzipien und kündigen eine Fallstudie zum Datenaustausch in Notfällen an. Außerdem soll eine neue Arbeitsgruppe zur Sicherheit und Integrität des Forschungsökosystems eingerichtet werden, die u.a. eine Reihe von Prinzipien zur Wahrung von Forschungsfreiheit und Open Science erarbeiten soll [weitere Informationen]
  2. Der Wissenschaftsrat hat am Montag seine Empfehlungen zur künftigen Rolle der Universitätsmedizin zwischen Wissenschafts- und Gesundheitssystem vorgestellt. Darin appelliert er sowohl an Bund und Länder als auch an die Wissenschafts- und Gesundheitspolitik, ein gemeinsames Verständnis von der Universitätsmedizin als einer „Einrichtung eigenen Typs“ zu entwickeln und regt an, „System- und Zukunftsaufgaben“ im Grenzbereich von Wissenschaft und Versorgung als vierte Säule neben Forschung, Lehre und Krankenversorgung in den Aufgabenbereich der Universitätsmedizin aufzunehmen. Außerdem empfiehlt der Wissenschaftsrat eine entsprechende Strategieentwicklung und eine dauerhafte, adäquate und ggf. ressortübergreifende Finanzierung [weitere Informationen]
  3. Neben weiteren Ergebnissen seiner Sommersitzungen hat der Wissenschaftsrat außerdem mitgeteilt, dass die Beratungen zur zukunftsfähigen Ausgestaltung von Studium und Lehre fortgesetzt werden und die Verabschiedung des entsprechenden Empfehlungspapiers auf einen späteren Termin verschoben wurde [weitere Informationen]
  4. Nachdem der Europäische Rat am Dienstag die Verordnung zur Gründung des „Gemeinsamen Unternehmens für europäisches Hochleistungsrechnen“ (GU-EuroHPC) (↗ Info Ticker No. 21) angenommen hat, hat das BMBF angekündigt, dass sich Deutschland mit dem Gauss-Centre for Supercomputing (GCS) auf einen der Supercomputer der nächsten Generation („Exascale Klasse“) bewerben wird. Das GU soll im Rahmen einer Europäischen Partnerschaft mit insgesamt bis zu 7 Milliarden Euro gefördert werden [weitere Informationen]

Wirtschaft und Digitalisierung

  1. Die Finanzminister:innen der G20-Staaten haben sich am Wochenende auf eine globale Mindeststeuer von 15 Prozent für international tätige Unternehmen unabhängig von ihrem Geschäftssitz geeinigt (↗ Info Ticker No. 22) sowie auf neue Verteilungsregeln für Steuern speziell von großen und hochprofitablen (Digital-) Konzernen. Detailfragen wie der Verteilungsschlüssel und die präzise Definition von Unternehmensgewinnen sollen bis zur geplanten Beschlussfassung durch die Staatsoberhäupter im Oktober erarbeitet werden. Die Europäische Kommission hat angesichts dieser Entwicklung ihre Pläne für eine europäische Digitalsteuer bis auf weiteres gestoppt [weitere Informationen]
  2. Anlässlich der heutigen Beratungen im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres (LIBE Committee) des Europäischen Parlaments über den geplanten Digital Services Act (Digitale Dienste-Gesetz; DSA) hat ein Bündnis von zivilgesellschaftlichen Akteuren, darunter u.a. Amnesty International, Reporter ohne Grenzen, Hate Aid und D64, eine „People´s Declaration“ veröffentlicht und darin ein restriktiveres Vorgehen gegen profitorientierte Überwachungspraktiken und mehr Schutz für Menschenrechte gefordert [weitere Informationen]
  3. Bereits letzte Woche hat sich eine Gruppe von 14 zumeist europäischen Internet-Firmen in einem Offenen Brief an europäische und US-amerikanische Regulierungsbehörden nachdrücklich gegen überwachungsbasierte Werbung ausgesprochen, u.a. weil diese zu massiven Wettbewerbsverzerrungen führe. Zielgruppengerechte Werbung sei auch ohne Tracking-Methoden möglich, weshalb die Gruppe – in Anlehnung an andere Initiativen – ein Verbot von überwachungsbasierter Werbung im geplanten DSA der Europäischen Kommission fordert [weitere Informationen]
  4. Laut einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom zu Blockchain-Technologie erkennt zwar eine überwiegende Mehrheit der deutschen Unternehmen in dieser Technik eine wichtige Zukunftstechnologie, aber nur rund ein Viertel zeigt sich für das Thema aufgeschlossen und lediglich drei Prozent haben bereits in diesen Bereich investiert. Als Hauptgründe für diese Zurückhaltung werden fehlendes eigenes Fachwissen und der Mangel an qualifiziertem Personal genannt, ein ähnlich hoher Prozentsatz (rund 80 Prozent) vermisst außerdem belastbare Use Cases für den Einsatz. Je nach Unternehmensgröße gibt es allerdings bei allen Werten deutliche Unterschiede [weitere Informationen]

E-Government

  1. Das Saarland stellt im Rahmen einer Digitalisierungsoffensive 17 Mio. Euro zur Digitalisierungsförderung in Kommunen bereit. Die Mittel aus dem Pandemie-Sondervermögen sollen für fünf Schwerpunktbereiche eingesetzt werden, u.a. zur Digitalisierung von Verwaltungsleistungen und OZG-Umsetzung, für innovative digitale Werkzeuge und zur strukturellen Stärkung der kommunalen Selbstorganisation. Die Umsetzung wird durch einen Lenkungskreis unter der Führung des Landes-CIO begleitet [weitere Informationen]

Veranstaltungen

  1. „NFDI4BIOIMAGE community meeting 2021“ (online; 15.07.) [weitere Informationen]
  2. „Aus dem Museum ins Archiv: Die Langzeitarchivierung von digitalen Museumsdaten im Projekt LAZARMUS“ (online; 20.07.) [weitere Informationen]
  3. “Future Work Talks: Datengetriebene Optimierungsstrategien Webinar “ (22.07.) [weitere Informationen]
  4. „Digitale Souveränität und Bündelung von Kompetenzen – Das neue IKT-Rollenkonzept für das Land Berlin“ (online; 23.07.) [weitere Informationen]
  5. „Next Move – Digitale Strategie für den Mittelstand“ (online; 17.08.) [weitere Informationen]
  6. „Urheberrecht und Lizenzierung von Forschungsdaten“ Workshop (online, 23.08.) [weitere Informationen]
  7. „Spot-On-IT.Security: Cybersicherheitsstrategie 2021 – Handlungsfelder und (neue) Ansprüche“ (online; 30.08.) [weitere Informationen]
  8. „Barcamp Open Data – Forschen mit verfügbaren Daten“ (online; 21.09.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

  1. „LIBER 2021“ Aufzeichnung [weitere Informationen] Präsentationen und Poster [weitere Informationen]
  2. „EUA Webinar – From principles to practices: Open Science at Europe´s universities” Aufzeichnung [weitere Informationen]
  3. “NFDI Infra Talk: The role of Persistent Identifiers and the PID-Graph for NFDI” Aufzeichnung [weitere Informationen]

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de) und Sarah Ehls (sarah.ehls@rfii.de)

 

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