No. 32

No. 32, 07.09.2022

 Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

 

*** Der RfII Info Ticker macht eine Spätsommerpause – wir wünschen auch Ihnen eine gute und gesunde Zeit.
Die nächste Ausgabe erscheint voraussichtlich am 12. Oktober als No. 41. ***

 

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Im Vorfeld der Konferenz für Digitalisierung und Nachhaltigkeit „Bits & Bäume 2022“ (30.09.-02.10.; kostenpflichtig) hat ein Bündnis von 13 Organisationen aus den Bereichen Umweltschutz, Digitalpolitik, Entwicklungszusammenarbeit und Wissenschaft – darunter u.a. das Weizenbaum-Institut, GermanWatch, die Open Knowledge Foundation, das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, der Chaos Computer Club und die TU Berlin – eine Liste mit politischen Forderungen zum Thema „Digitalisierung zukunftsfähig und nachhaltig gestaltenveröffentlicht. Darin werden rund 60 Maßnahmen zu fünf Kernthemen formuliert, „um eine Zukunft zu gestalten, in der der digitale Wandel eine positive Rolle einnimmt (…)“. Die Liste umfasst u.a. Vorschläge zur Reduktion des Datenwachstums, zur Kontrolle digitaler Monopole, zur Förderung von freier Software/ Open Source-Lizenzen, zum Ressourcenschutz und für eine faire digitale Wirtschaftsordnung und geht dabei ausdrücklich über die in der Digitalstrategie der Bundesregierung vorgesehenen Vorhaben hinaus [weitere Informationen]

 

  • In Oslo hat letzte Woche eine Gruppe von zehn Nobelpreisträgerinnen und -preisträgern und rund 90 hochrangigen Persönlichkeiten und Organisationen, angeführt von Maria Ressa und Dmitry Muratov (beide Friedensnobelpreis 2021), ein Manifest vorgestellt, in dem sie sich gegen das Geschäftsmodell und Design der dominierenden Online-Plattformen aussprechen und in einem 10-Punkte-Plan gegen Desinformation fordern, v.a. jede Form von Datentracking zu Werbezwecken zu verbieten. Die Wahl zwischen Datenschutz und gesellschaftlicher Teilhabe dürfe sich gar nicht erst stellen, weshalb die Unterzeichnenden u.a. an die EU appellieren, bei der Umsetzung des Digital Services Act (DSA) und Digital Markets Act (DMA) auf wirksame Veränderungen bei Geschäftsmodellen zur Sicherstellung der Grundrechte zu achten [weitere Informationen]

 

  • Die Gesellschaft für Informatik (GI) hat den diesjährigen „Nachhaltigkeitsmonitor“ veröffentlicht. Hierfür hat sie zusammen mit dem Ipsos-Institut im Zuge einer repräsentativen Umfrage unter 2000 Teilnehmenden untersucht, ob Digitalisierung eher als Chance oder als Problem etwa mit Blick auf die Klimakrise wahrgenommen wird. Die Ergebnisse wurden in vier zentralen Themenfeldern – Bildung, Klima und Umwelt, Gesundheit und Gleichbehandlung – vertieft und um Interviews mit Sachverständigen und Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern ergänzt [weitere Informationen]

 

  • Die UAG „Schulungen/ Fortbildungen“ der DINI/nestor AG „Forschungsdaten“ hat eine „Lernzielmatrix zum Themenbereich Forschungsdatenmanagement (FDM) für die Zielgruppen Studierende, PhDs und Data Stewarts“ erarbeitet, die als Orientierungshilfe bzw. Arbeitsgrundlage relevante Vermittlungsinhalte und entsprechende Lernziele aus nationalen und internationalen Projekten und Konzepten in vergleichbarer Form zusammenfasst. Die Matrix steht online zur Nachnutzung, Adaption oder Erweiterung bereit [weitere Informationen]

 

  • Unter Leitung des „Brahms-Instituts“ an der Musikhochschule Lübeck (MHL)entwickelt ein interdisziplinäres Projektteam innerhalb der nächsten drei Jahre mit dem „Brahms-Portal“ eine Online-Plattform, die die historisch wertvollen Quellen u.a. durch eine vernetzte Werksliste aufbereitet und wissenschaftlich ergänzt. Damit sollen sowohl der Wissenschaft als auch der Öffentlichkeit neue und freie Zugänge zu Quellen, Umfeld und Werk von Johannes Brahms eröffnet und durch technische und bibliothekarische Standards auch der Anschluss u.a. an die „Deutsche Digitale Bibliothek" oder die „Europeana“ gewährleisten werden. Das Land Schleswig-Holstein und die Lübecker Possehl-Stiftung fördern das Vorhaben mit insgesamt 800.000 Euro [weitere Informationen]

 

 

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Die AG „Digitales Lernen, Lehren und Vernetzen“ der Schwerpunktinitiative „Digitale Information“ der Allianz der Wissenschaftsorganisationen hat vor kurzem ein Diskussionspapier „Digitale Souveränität: Von der Hochschulbildung für die Forschung“ veröffentlicht. Nach einer Definition von „digitaler Souveränität“ werden darin deren Dimensionen sowie der Beitrag der Hochschulbildung und der Bedarf der Wissenschaftseinrichtungen untersucht und gezielte Schritte für die weitere Entwicklung empfohlen [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Die Europäische Union hat diese Woche die Ukraine als erstes assoziiertes Land in das Förderprogramm „Digital Europe Damit können ukrainische Organisationen und KMU künftig Projektmittel zu den fünf Programmbereichen – Hochleistungsrechnen, KI, Cybersicherheit, fortgeschrittene digitale Kompetenzen und breite Nutzung der digitalen Technik in Gesamtwirtschaft und -gesellschaft – beantragen. Vertretungen der EU werten dies als einen Teilschritt zur Integration der Ukraine in die EU [weitere Informationen]

 

  • Die DFG hat ein „Maßnahmenpaket zum Wandel der wissenschaftlichen Bewertungskultur“ veröffentlicht. Aufbauend auf ihrem Positionspapier (s. Info Ticker No. 20) hat sie eine programmübergreifende Lebenslaufvorlage erarbeitet, die ab März 2023 verpflichtend genutzt werden soll, da „[die] Bewertung der Leistung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern […] in ihrer Gesamtheit und auf der Grundlage inhaltlich-qualitativer Kriterien erfolgen [muss].“ So werden u.a. ergänzende Angaben zu Lebensumständen und zusätzlichen Diensten für die Wissenschaft ermöglicht, wie z.B. Gremientätigkeiten oder der Aufbau einer wissenschaftlichen Infrastruktur. Auch wird die Bandbreite der anzugebenden wissenschaftlichen Publikationsformen erweitert, u.a. auf Artikel auf Preprint-Servern oder Datensätze sowie Softwarepakete, wobei die Bewertung von Inhalten an die Stelle von rein quantitativer Metriken treten soll. Die DFG erhofft sich davon „eine verbesserte Chancengerechtigkeit und eine insgesamt qualitativ hochwertigere Begutachtungsgrundlage“ [weitere Informationen]

 

  • Die VolkswagenStiftung hat im Rahmen der Initiative „Forschung über Wissenschaft: Kooperationsprojekte“ ein neues Förderangebot zum Thema „Bewertungssysteme in der Wissenschaft“ Es richtet sich an Forschende aller Karrierestufen nach der Promotion, die sich mit Forschung über Wissenschaft befassen und fördert interdisziplinäre, multi-methodische und international ausgerichtete Kooperationsprojekte für max. vier Jahre mit einem Fördervolumen von bis zu 1,5 Mio. Euro. Stichtag für dieses Ausschreibungsthema ist der 15. Februar 2023, am 2. November wird zur Information eine Online-Sprechstunde angeboten [weitere Informationen]

 

  • Die Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIN-D) hat die Situation von wissensbasierten Ausgründungen aus dem Forschungskontext analysiert und u.a. festgestellt, dass sich die klassischen Transfer- und Lizensierungsmodelle nicht zur Förderung von Ausgründungen eignen. Daher startet sie das Pilotprojekt „IP-Transfer 3.0“, bei dem Nutzungs- und Eigentumsrechte sowie Patente an Arbeitsergebnissen auf Ausgründungen gegen eine virtuelle Beteiligung von pauschal 25.000 Euro übertragen werden. Die Details des Modells „Virtuelle Beteiligung gegen Überlassung der IP-Rechte“ (kurz „Virtuelle Beteiligung“) stellt sie in einem Positionspapier vor und sucht zu seiner Validierung eine „Koalition der Willigen“ von mindestens zehn Hochschulen und Forschungseinrichtungen, die sich für eine Laufzeit von zunächst 36 Monaten als Partner beteiligen. Ein fortlaufender Austausch ist ebenso vorgesehen wie eine Evaluierung zum Projektende und politische Entscheidungsträger werden aufgerufen, entsprechende experimentelle Rahmenbedingungen zu schaffen [weitere Informationen]

 

 

 

Technische Neuerungen

  • Die Arbeitsgruppe "Machine Vision & Learning" der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) hat mit Unterstützung des Start-ups „Stability.Ai" das KI-Modell "Stable Diffusion“ entwickelt, mit dem es möglich ist, ohne Hinzuziehung eines Hochleistungsrechners Bilder durch Texteingabe zu generieren. Basis hierfür ist ein neuer Algorithmus, durch den eine hocheffiziente Bildsynthese in so kompakter Form ermöglicht wird, dass ihn auch Laien mit Hilfe von üblichen Graphikkarten nutzen können. „Stable Diffusion“ steht online unter einer „CreativeML Open RAIL-M“- Lizenz zur Nutzung und Weiterentwicklung zur Verfügung [weitere Informationen]

 

  • Ein Team des Forschungszentrums für Protein-Diagnostik (PRODI) der Ruhr-Universität Bochum hat einen neuen Ansatz für KI-Modelle in der Medizin entwickelt, der auf falsifizierbaren Hypothesen beruht. Hierdurch sollen Entscheidungen einer KI etwa bei der Identifikation von Tumoren in Gewebeproben nachvollziehbar werden, was u.a. zur Entwicklung von vertrauenswürdiger Biomarker-KI beitragen kann. Die Ergebnisse des Vorhabens, das vom BMBF und dem Land Nordrhein-Westfalen gefördert wird, wurden vor kurzem in der Zeitschrift „Medical Image Analysis“ veröffentlicht [weitere Informationen] ­

 

  • Ein Forschungsverbund der TU Berlin, der Universitäten Jena und Oldenburg sowie der Hochschule Emden/Leerstrebt im Projekt „Ein quantengesichertes Campusnetzwerk basierend auf sub-Poissonschen Quantenlichtquellen (tubLAN Q.0)“ u.a. die Herstellung und technische Realisierung von neuen Quantenlichtquellen auf Basis neuer atomar dünner Halbleiter an, um damit ein quantengesichertes Q-LAN mit einer Ende-zu-Ende Verschlüsselung zu entwickeln. Das Vorhaben aus dem Bereich der Quantenkryptographie wird durch das BMBF mit 2,45 Mio. Euro gefördert [weitere Informationen]

 

 

 

Wirtschaft und Digitalisierung

  • Die Internet Economy Foundation (IEF) hat heute zusammen mit Warburg Pincus den „Internet Economy Report 2022“ vorgestellt. Darin werden Stand und Perspektiven der Entwicklungen im Tech-Sektor der EU analysiert, wobei sowohl Vergleiche zu China und den USA als auch zwischen EU-Mitgliedstaaten gezogen werden. Neben u.a. Umsatz- und Gründungsentwicklungen, KI-Potentialen, Digitalplattformen und den Auswirkungen von Web 3.0 wird als ein Schwerpunkt auch Cloud-Computing als „Rückgrat der Digitalisierung“ untersucht und das geplante Industrial Cloud IPCEI („Important Project of Common European Interest“; s. Info Ticker No. 14) als wichtiger Schritt für die europäische Cloud-Infrastruktur identifiziert. Der Report schließt mit Empfehlungen an Politik und Wirtschaft, damit Europas Digitalwirtschaft zu den globalen Entwicklungen aufschließen kann [weitere Informationen]

 

  • Der Branchenverband Bitkom hat im Zuge des gerade veröffentlichten „Startup-Report 2022u.a. den Technologieeinsatz untersucht und festgestellt, dass fast die Hälfte der 148 teilnehmenden Tech-Start-up-Unternehmen in Deutschland Big Data und Datenanalyse oder Künstliche Intelligenz nutzen und damit deutlich über dem Durchschnitt der deutschen Gesamtwirtschaft in diesen Bereichen liegen. Die Leitung der Bitkom sieht hier viel ungenutztes Potential für Wirtschaft und Staat und empfiehlt verstärkte Kooperationen insbesondere mit kleinen und mittleren Unternehmen [weitere Informationen]

 

  • Laut einer repräsentativen Studie ebenfalls im Auftrag des Bitkom hat der Schaden durch Datendiebstähle sowie Spionage und Sabotageakte im letzten Jahr allein in Deutschland einen Umfang von 203 Milliarden Euro angenommen. Dabei gaben mehr als 90 Prozent der branchenübergreifend befragten rund 1000 Unternehmen an, entweder definitiv oder mutmaßlich Opfer eines entsprechenden Angriffs geworden zu sein. Steigende Anteile konnten dabei Ursprüngen aus China oder Russland zugeordnet werden und erstmals führen organisierte Verbrechen und Banden die Täterlisten an. Obwohl ein weiterer Anstieg von Cyberattacken erwartet wird, vor allem von Betreibern kritischer Infrastrukturen, und auch die Personalsituation als bedrohlich wahrgenommen wird, hat sich der Anteil der Ausgaben für IT-Sicherheit am IT- Budget der Unternehmen nur um durchschnittlich zwei Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr erhöht [weitere Informationen]

 

  • Die Stiftung Neue Verantwortung (SNV) hat in einem neuen Policy Brief zur geplanten EU-Halbleiter-Verordnung („EU Chips Act“) die Wirksamkeit der darin vorgesehenen Regierungsinstrumente für den Krisenfall überprüft. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass sie sich für diese konkrete Wertschöpfungskette nicht zur Krisenbewältigung eignen und empfiehlt stattdessen u.a. langfristige Präventionsstrategien und mehr Transparenz in den Lieferketten [weitere Informationen]

 

 

Veranstaltungen

  • „Community Hubs for Citizen Science: Building Capacity through Libraries and Universities” (online; 13.09.) [weitere Informationen]
  • „Quantencomputing Ökosystem: Industrielle Initiativen“ (Stuttgart; 13.09.) [weitere Informationen]
  • „Introducing 10 Things for Curating Reproducible and FAIR Research” Webinar (22.09.) [weitere Informationen]
  • “FDMThüringen Coffee Lectures 2022/2023” Veranstaltungsreihe (online; ab 23.09., grundsätzlich monatlich) [weitere Informationen]
  • „European Research & Innovation Days“ (online; 28.-29.09.) [weitere Informationen]
  • “Democratizing Data: AI tools for discovery” (München; 29.09.) [weitere Informationen]
  • „re3data COREF/ CoreTrustSeal Workshop on Data Quality Management at Repositories” (online; 05.10.) [weitere Informationen]
  • „QI-Digital Forum” (Berlin und online; 11.10.; Anmeldung bis 30.09.) [weitere Informationen]
  • „Data Stewardship goes Germany“ (Braunschweig; 13.-14.10.) [weitere Informationen]
  • „Vernetzungsveranstaltung Forschungsdatenmanagement an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften“ (online; 18.10.; Anmeldung bis 05.10.) [weitere Informationen]
  • „Grenzen und Chancen der Offenheit? Das Technologiesouveränität und Geopolitik für Innovation in Forschung und Technologie bedeuten“ (Berlin; 18.10.; Anmeldung bis 01.10.) [weitere Informationen]
  • „Smart Country Convention SCCON22“ (Berlin; 18.-20.10.; bis 30.09. kostenfrei) [weitere Informationen]
  • „Whygreenreallymatters - Nachhaltige & ökologische Digitalisierung“ Webinar (20.10.) [weitere Informationen]
  • „Forschungsdaten@RMU 2022" (online; 20.10.) [weitere Informationen]
  • „Creating New Dimensions. 3D Hackathon 2022" Abschlussveranstaltung (Berlin, 24.10.) [weitere Informationen]
  • „Fachverfahren ‚Cloud Like‘ im eigenen Rechenzentrum – Sicherer IT-Service für Verwaltungen“ (online; 27.10.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de) und Sarah Ehls (sarah.ehls@rfii.de).

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No. 31

No. 31, 31.08.2022

  

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Die Bundesregierung hat heute auf Vorschlag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) die „Digitalstrategie – Gemeinsam digitale Werte schöpfen beschlossen. Sie enthält „die politischen Schwerpunkte beim Querschnittsthema Digitalisierung unter einem Dach und bildet den übergeordneten Rahmen für die Digitalpolitik bis 2025“ und formuliert darüber hinaus ein „Zielbild für den digitalen Fortschritt“ bis 2030 anhand von drei Handlungsfeldern: a) „Vernetzte und digital souveräne Gesellschaft“, b) „Innovative Wirtschaft, Arbeitswelt, Wissenschaft und Forschung“ sowie c) „Lernender, digitaler Staat“. Mehrere Bereiche werden dabei aufgrund ihrer besonderen Hebelwirkung als prioritär definiert, darunter u.a. Datennetze, Datenverfügbarkeit und -werkzeuge, einheitliche Normen und Standards sowie digitale Identitäten und 18 Leuchtturmprojekte aufgeführt, die ressortspezifisch umgesetzt werden sollen. Während Open Source-Lösungen übergreifend gestärkt werden sollen, wird im Kapitel „Wissenschaft und Forschung“ u.a. auf die NFDI, die Deutsche Agentur für Transfer und Innovation (DATI), auf Gaia-X, Forschungsklauseln und das geplante Forschungsdatengesetz eingegangen mit z.T. konkreten Zielsetzungen bis 2025. Erste Reaktionen gibt es u.a vom Bitkom und von D64 [weitere Informationen]

 

  • In diesem Zusammenhang wurde heute auf der Kabinettsklausur auch ein Eckpunktepapier des Bundeskanzleramtes (BKAmt) zurNeuordnung digitalpolitischer Zuständigkeiten“ beschlossen. Es legt u.a. fest, dass die nationale Datenstrategie gemeinsam vom BMDV, dem Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) weiterentwickelt wird, der EU-Data Act federführend von BMWK und BMDV betreut wird und BMWK und BMI gemeinsam ein Konzept für ein Dateninstitut erarbeiten und dabei „den Belangen des BMBF und seiner Zuständigkeit für Wissenschaftsdaten Rechnung tragen“[weitere Informationen]

 

  • Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) und die Universitätsvereinigung German U15 haben eine gemeinsame Erklärung zum geplanten Forschungsdatengesetz herausgegeben. Darin begrüßen sie das Vorhaben der Bundesregierung v.a. als Verbesserung der Datenzugangsmöglichkeiten für Forschende und weisen ergänzend auf das kürzlich veröffentlichte Positionspapier des RatSWD hin  (s. Info Ticker No. 22). In der aktuellen Erklärung bekräftigen sie die Notwendigkeit einer bundeseinheitlichen Rechtssicherheit und von deutlichen Erleichterungen für quellen- und registerübergreifende Datenverknüpfungen zugunsten der Wissenschaft, außerdem soll „die Archivierung, Nachnutzung und Bereitstellung von Daten erleichtert, […] die Vereinbarkeit von Datenschutz und wissenschaftlicher Forschung [sichergestellt] und das Wissenschaftsprivileg klar verankert werden.“ [weitere Informationen]

 

  • Das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LifBi) hat erstmals ein vollständig extern generiertes Datenprodukt in sein Angebot aufgenommen. Die vom Forschungszentrum Demografischer Wandel (FZDW) der Frankfurt University of Applied Sciences durchgeführte Studie „Gesundheitsverhalten und Unfallgeschehen im Schulalter“ (GUS) umfasst Informationen aus rund 50.000 Fragebögen, die über sechs Jahre erhoben wurden. Die Daten wurden im Rahmen des NFDI-Konsortiums KonsortSWD gemäß der FAIR-Prinzipien aufbereitet und dokumentiert, bevor sie dem Forschungszentrum des LifBi zur Sekundärnutzung zur Verfügung gestellt wurden [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Das Land Schleswig-Holstein entwickelt eine „Medienkompetenzstrategie“, um die (digitale) Medienkompetenz seiner Bürgerinnen und Bürger als Schlüsselkompetenz zu befördern und so u.a. ihre digitale Souveränität zu stärken. Hierfür wurde bereits eine erste Leitlinie mit entsprechenden Zielsetzungen erarbeitet und steht im Rahmen einer öffentlichen Konsultation noch bis 15. September zur Kommentierung bereit [weitere Informationen]

 

  • Die Berlin University Alliance (BUA) hat die Ergebnisse des „Berlin Science Surveyveröffentlicht, einer Trendstudie zu Forschungspraktiken und Wissenschaftskultur aus Sicht von Forscherinnen und Forschern, mit der alle zwei Jahre die Auswirkung von wissenschaftspolitischen Fragestellungen auf Forschungspraxis und -qualität überprüft werden soll. Sie wurde erstmals im Wintersemester 2021/2022 unter mehr als 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Berliner Forschungsraum durchgeführt und hat u.a. ergeben, dass viele Forscherinnen und Forscher dem Publikationsoutput eine höhere Priorität einräumen, als es ihren eigenen Zielsetzungen etwa gegenüber guter Lehre oder Open Science entspricht. Vertiefte Themenauswertungen u.a. zu Open Science, Wissenstransfer und Forschungsqualität werden für die nächsten Monate angekündigt [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Das BMWK hat angekündigt, die Projektträgerschaft für das Förderprogramm „Industrielle Gemeinschaftsforschung“ (IGF), das seit langem bei der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen“ (AiF) angesiedelt ist, neu öffentlich auszuschreiben. Hintergrund ist offenbar ein Prüfbericht des Bundesrechnungshofs von 2015 über einen möglichen „systembedingten Interessenskonflikt“ bei dieser Konstruktion. Die AiF, die das Programm durchführt, das als zentraler Bestandteil der staatlichen Mittelstandsförderung gilt, sieht damit insbesondere den Zugriff zu Förderstrukturen für kleine und mittlere Unternehmen ohne eigene Forschungsabteilungen, der bisher durch das großflächiges Netzwerk von Forschungsvereinigungen, -einrichtungen und Unternehmen in der AiF gewährleistet wird, massiv gefährdet [weitere Informationen]

 

  • Die ERC Grantee Association (AERG) bietet Forschenden aus dem Vereinigten Königreich, die ihre ERC-Grants nach den geltenden Regularien des Forschungsprogramms „Horizont Europa" ablehnen mussten (s. Info Ticker No. 23), die Mitgliedschaft an, um die Verbindung zwischen den ausgezeichneten Forschenden und dem Umfeld der europäischen Wissenschaft aufrechtzuerhalten [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Die US-Regierung hat in einem Memorandum des „Office of Science and Technology Policy“ (OSTP) verfügt, dass Veröffentlichungen und Daten, die auf öffentlich finanzierter Forschung beruhen und ein Peer-Review-Verfahren durchlaufen haben, ab 2026 unverzüglich frei und offen zu publizieren sind. Die zuständigen Bundesbehörden und Einrichtungen werden angehalten, ihre Open-Access-Richtlinien bis Ende 2025 entsprechend anzupassen und transparente Verfahren zur Sicherstellung der wissenschaftlichen Integrität zu erarbeiten, die zum Jahresende 2026 umgesetzt werden sollen [weitere Informationen]

 

  • Die „International Federation of Library Associations and Institutions”(IFLA) hat gerade eine aktuelle Open Access-Publikation zu “Navigating Copyright for Libraries” herausgegeben. Diese enthält neben umfassenden Informationen zu internationalen und europäischen Urheberrechtsgesetzen und -konzepten auch Hinweise zu Ausnahmen und Begrenzungen, aktuellen Urheberrechtsfragen, Vorschläge für Reformen und für die Kommunikation mit Nutzenden und steht open access zur Verfügung [weitere Informationen]

 

  • In Anlehnung an den Passus in ihrem Koalitionsvertrag zur Unterstützung von Open Source fördert die Landesregierung Baden-Württemberg die Einführung des Open Source-BibliothekssystemsFOLIO (The Future of Libraries is Open)“ an den wissenschaftlichen Bibliotheken des Landes als Alternative zu den Angeboten kommerzieller Anbieter. Hierfür stellt sie Mittel im Umfang von 1,8 Mio. Euro bereit, die von den Bibliotheken sowohl zur gezielten Förderung und Qualifizierung der Mitarbeitenden als auch zum Erwerb von Softwarelizenzen eingesetzt werden können [weitere Informationen]

 

  • Auch das Land Niedersachsen stärkt die (öffentlichen) Bibliotheken bei ihrem Ausbau der digitalen Infrastruktur und stellt 400.000 Euro für die Ausstattung und Einrichtung digitaler Angebote zur Leseförderung sowie für Informations- und Kommunikationstechnik, z.B. Hard- und Software oder Softwarelizenzen bereit [weitere Informationen]

 

 

Recht

  • Nach Meldungen von Euractiv hat die tschechische Ratspräsidentschaft zum geplanten Datengesetz („Data Act“) der EU (s. u.a. Info Ticker No. 21) einen neuen Kompromissvorschlag vorgelegt. Dieser soll sich v.a. auf Kapitel V des Entwurfs beziehen, in dem die Bereitstellung von privatwirtschaftlichen Daten für öffentliche Stellen – darunter u.a. die Forschung – („B2G“) „wegen außergewöhnlicher Notwendigkeit“ behandelt wird. Hierzu seien nun im aktuellen Vorschlag weitere Präzisierungen bzw. Einschränkungen vorgesehen. Die nächsten Beratungen sind am 8. September geplant [weitere Informationen]

 

 

Technische Neuerungen

  • Das Quantentechnologie-Startup Q.ANT, die Unternehmen Bosch und TRUMPF sowie das DLR planen gemeinsam mit dem Ferdinand-Braun-Institut – Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH) die Entwicklung von quantenbasierten Sensoren, die es ermöglichen, Minisatelliten im Weltraum so präzise auszurichten, dass dauerhaft stabile Messergebnisse gewährleistet werden können. Die dadurch weltweit verbesserte Datenkommunikation soll v.a. auch für Internetverbindungen in abgelegene Regionen zum Tragen kommen. Das Gesamtvorhaben QYRO mit einem Fördervolumen von rund 28 Mio. Euro soll einen Beitrag zur europäischen Souveränität leisten und wird maßgeblich vom BMBF gefördert. Der erste Minisatellit soll voraussichtlich in fünf Jahren starten [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft und Digitalisierung

  • Der Branchenverband Bitkom spricht sich in einem Positionspapier über „Daten zu Forschungszwecken“ klar gegen die Anwendung von „Forschungsklauseln“ als „Idee einer pauschalen verpflichtenden Bereitstellung von Daten ‚für die Forschung‘ – dazu noch ohne Entgelt – […]“ aus. Dabei wird die Verfügbarmachung von Daten für Forschungszwecke ausdrücklich unterstützt, hierzu aber a) eine fehlende Definition von „Forschungsdaten“ moniert und b) auf bestehende freiwillige Kooperationen etwa in Verbundforschungsprojekten verwiesen. Daher schlägt der Bitkom gerade vor dem Hintergrund des „Data Act“ und des „European Health Data Space“ („EHDS“; s. Info Ticker No. 18) verschiedene Maßnahmen vor, um bestehende Konsortialforschungsmodelle zu verbessern, statt das Thema „Datenteilungspflicht“ zu überstürzen [weitere Informationen] ­

 

 

E-Government

  • Die Bundesregierung hat sich auf eine Kleine Anfrage der CDU/ CSU-Fraktion zum Onlinezugangsgesetz hin zu Stand und Entwicklung der Umsetzung des OZG geäußert. In ihrer Antwort wird u.a. erläutert, welche Kriterien bei der Auswahl der 35 priorisierten Leistungen durch den IT-Planungsrat im Mai („OZG-Booster“; s. Info Ticker No. 18) ausschlaggebend waren und berichtet, dass mindestens ein Land deren Umsetzung nicht bis zum Jahresende erreichen wird. Zur Registermodernisierung wird u.a. festgestellt, dass bereits absehbar sei, „dass auch nach 2025 umfassende Modernisierungsarbeiten in der deutschen Registerlandschaft erforderlich sind“ [weitere Informationen]

 

  • Das Beratungsunternehmen „Accenture“ hat zusammen mit der NRW School of Governance, dem Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung (RISP) und der Universität Duisburg-Essen in einer Studie Talentaustauschprogramme zwischen öffentlicher Verwaltung und Privatwirtschaft auf Mehrwerte und Fallstricke überprüft. Ausgehend vom Ziel der Bundesregierung zur Verwaltungsmodernisierung wurden hierfür Erfahrungen zu deutschen und internationalen Austauschprogrammen analysiert und festgestellt, dass sie nachhaltig positive Wirkung auf Wissenstransfer, Kulturwandel und den Aufbau von Netzwerken haben können. Dies gelte insbesondere, wenn neugierige Mitarbeitende „mit den richtigen Qualifikationen“ in Verwaltung und Privatwirtschaft hierfür gewonnen werden, wofür allerdings klare Anreize für alle Beteiligten – inkl. der formal administrativen Koordinationsebene – und förderliche Rahmenbedingungen auch nach Programmabschluss erforderlich seien [weitere Informationen]

 

 

Veranstaltungen

  1. „GI-Webtalk: Nie wieder Wartezimmer?! – Chancen und Risiken der Nutzung digitaler Gesundheitsanwendungen“ (online; 01.09.) [weitere Informationen]
  2. „Data Act- Was kommt auf die Wirtschaft zu?“ (Berlin und online; 05.09.) [weitere Informationen]
  3. „GXFS Connect 2022: Von der Idee zur Innovation mit Gaia-X“ (Berlin und online; 07.-08.09) [weitere Informationen]
  4. „Creating New Dimensions. 3D Hackathon 2022" (Berlin; 24.-25.09.) [weitere Informationen]
  5. „Women in Web3 – Female Future of DeFi, DAO and NFTs” (online; 26.09.) [weitere Informationen]
  6. „Online-Workshop MEDEA“ (28.09.) [weitere Informationen]
  7. „Leadership and Organisation for Teaching and Learning at European Universities – LOTUS project final conference” (Brüssel; 28.-29.09.) [weitere Informationen]
  8. „Future-proofing medicines: What role for science, data and digital in Europe’s next regulatory framework? “ (Berlin; 29.09.) [weitere Informationen]
  9. "IP in Horizon Projects" Webinar (29.09.) [weitere Informationen]
  10. „Helmholtz Metadata Collaboration Conference 2022“ (online; 05.-06.10.) [weitere Informationen]
  11. “FAIRmat Hands-on Tutorial: NOMAD Encyclopedia” (online; 05.-06.10.) [weitere Informationen]
  12. „Gemeinsam zum DINI-Zertifikat 2022” (online; 06.10.) [weitere Informationen]
  13. “2. Book Sprint: Handbuch IT in Bibliotheken" (Wildau; 10.-14.10.) [weitere Informationen]
  14. „Nur ein Forschungsthema? Open Access in der Buch-, Bibliotheks- und Informationswissenschaft" Workshop (online; 11.10.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

  1. „EHDS, MII, THS & DIZ - leicht erklärt. Gesundheitsdaten für die Versorgung nutzbar machen“ (Aufzeichnung) [weitere Informationen]

 

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de).

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No. 30

No. 30, 24.08.2022

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • An der Geschäftsstelle der NFDI wurde vor kurzem das Projekt „Datenkompetenz in NFDI“ mit dem Ziel gestartet, entsprechende „Ausbau- und Unterstützungsmöglichkeiten zu identifizieren sowie strategische Ideen zur Nutzung des NFDI-Netzwerks für den fächerübergreifenden Ausbau von Datenkompetenz zu entwickeln“. Neben einer Bestands- und Bedarfsaufnahme ist die Entwicklung von zielgruppenorientierten Konzepten und Lösungen vorgesehen sowie eine verstärkte Sichtbarmachung des Themas „Data Literacy“. Das Vorhaben, das für zwei Jahre vom BMBF gefördert wird, bezieht sich u.a. auf die Digitalstrategie der Bundesregierung, den „Aktionsplan Forschungsdaten“ des BMBF sowie auf die Empfehlungen des RfII „Digitale Kompetenzen – dringend gesucht!“ [weitere Informationen]

 

Bildung & Hochschulen

 

  • Die AG Lernräume von DINI („Deutsche Initiative für Netzwerkinformation“) hat eine Stellungnahme zum Positionspapier des Wissenschaftsrats „Probleme und Perspektiven des Hochschulbaus 2030“ (s. Info Ticker No. 03) veröffentlicht. Darin widersprechen die Autorinnen und Autoren u.a. der Einschätzung des Wissenschaftsrats zur Konzeption von Lernplätzen in Hochschulbibliotheken, begrüßen aber weite Teile der Empfehlungen zu den Themen Entwicklung von Raum- und Flächenbedarf, „Shift from Teaching to Learning“, Nutzerbeteiligung und Organisationseffizienz [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Die kanadische Regierung hat eine erste Ausschreibung für kanadische Forschungseinrichtungen zur Kofinanzierung von Verbundprojekten im Rahmen von „Horizon Europe“ gestartet. Hierfür stellt der „New Frontiers in Research Fund (NFRF)“ im Rahmen des Programms „2022 Horizon Global Plattform Competition“ für die Dauer von zwei Jahren 40 Mio. CAD bereit. Kanada bemüht sich um eine Assoziierung zu „Horizon Europe“, gehört aber bisher noch nicht zu den förderfähigen Drittstaaten [weitere Informationen]

 

  • Die EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, Mariya Gabriel, hat in Science│Business einen ausführlichen Beitrag zur im Juli verabschiedeten „Neuen europäischen Innovationsagenda“ (s. Info Ticker No. 23) veröffentlicht. Darin erläutert sie die fünf Leitinitiativen, u.a. zum Aufbau von Deep-Tech- Innovation Valleys in bis zu 100 Regionen, zur Gewinnung von Spitzennachwuchskräften im Bereich Technologie und zur Erstellung und Nutzung von umfassenden, vergleichbaren Datensätzen und einem gemeinsamen Datenspeicher und ruft Mitgliedstaaten und Regionen zur Mitarbeit beim Aufbau sowie explizit Universitäten an der Schnittstelle von Forschung und Innovation zur Mitgestaltung auf [weitere Informationen]

 

  • Die DFG hat zusammen mit der Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) die Auswahlergebnisse der vierten Ausschreibungsrunde für Trilaterale Erkenntnistransferprojekte bekannt gegeben. Für das Förderprogramm, das die Kooperation von Hochschulen, Fraunhofer-Instituten und Anwendungspartnern zur Weiterentwicklung und Verwertung von Ergebnissen aus der DFG-Grundlagenforschung unterstützt, wurden demnach von ursprünglich 28 Projektskizzen und 14 Vollanträgen sieben Projekte ausgewählt, u.a. aus dem Bereich der Digitalen Medizin, die über drei Jahre mit zusammen rund 5,2 Mio. Euro gefördert werden. Die Frist zur Einreichung von Projektskizzen für die fünfte Ausschreibung endet am 7. September [weitere Informationen]

 

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • „Nature” hat einen neuen Podcast „Nature’s Take“ gestartet. In der ersten Folge befasst sich eine hausinterne Diskussionsrunde mit Preprints und ihren (künftigen) Auswirkungen auf die Wissenschaft [weitere Informationen]

 

  • Der internationale Bibliotheksverbund OCLC hat einen neuen Bericht „Library Collaboration as a Strategic Choice: Evaluation Options for Acquiring Capacity” herausgegeben, um wissenschaftlichen Bibliotheken einen Überblick über Instrumente, Handlungsrahmen und grundlegende wirtschaftliche Konzepte an die Hand zu geben und ihnen so eine strategische Abwägung von Vor- und Nachteilen von bibliotheksübergreifenden Kooperationen – etwa zur Unterstützung des Forschungsdatenmanagements oder der Datenkuratierung – zu erleichtern [weitere Informationen]

 

  • Die Public Library of Science (PLOS) hat eine Studie zu nationalen Unterschieden bei der Verbreitung und Nutzung von Open Access-Literatur veröffentlicht. Darin ist sie zu dem Ergebnis gekommen, dass Open-Access-Publikationen in afrikanischen Staaten südlich der Sahara deutlich häufiger sowohl veröffentlicht als auch zitiert werden als im Rest der Welt. Die Autorinnen und Autoren vermuten, dass dies auf unterschiedliche Rabattpraktiken von Verlagen auf Publikationsgebühren in einkommensschwachen Ländern zurückzuführen ist und fordern mehr Open-Access-Initiativen weltweit, um eine höhere globale Verbreitung von Open Science zu erreichen [weitere Informationen]

 

  • Das ZBW – Leibniz-Informationszentrum für Wirtschaft veröffentlicht in seinem Blog „ZBW-MediaTalk“ eine dreiteilige Interviewreihe mit Frank Seeliger (TH Wildau) und Anna Kasprzik (ZBW) zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) an wissenschaftlichen Bibliotheken. Gerade ist die erste Folge „Handlungsfelder, große Player und die Automatisierung der Erschließung“ erschienen [weitere Informationen]

 

 

Recht

  • In Schleswig-Holstein hat die Landesbeauftragte für Datenschutz  Einwände gegen den geplanten Rollout des E-Rezeptes erhoben, weil die hierfür vorgesehene Versandform von datenlosen QR-Codes – sogenannten „Data Matrix Codes (DMCs)“ – an versicherte Personen oder Apotheken die Sicherheit von Gesundheitsdaten nicht ausreichend gewährleisten könne. Da Ärztinnen und Ärzte u.a. für missbräuchliche Anwendung der datenlosen QR-Codes in Haftung genommen werden könnten, hat die Kassenärztliche Vereinigung des Landes (KVSH) daraufhin alle weiteren Aktivitäten für die Rollout-Phase des E-Rezepts zunächst eingestellt [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft und Digitalisierung

  • Der Verwaltungsrat des Europäischen Innovationsrats (EIC) hat vor kurzem einen umgehenden Start des Förderprogramms „EIC Accelerator“ für Start-Up-Unternehmen im Bereich der Spitzentechnologien gefordert (s. u.a. Info Ticker No. 05), da er bei weiteren Verzögerungen erhebliche Reputationsverluste für das Format befürchtet. Nach Diskussionen um die Förderverwaltung, die v.a. an die Rechtsvorschriften des Forschungsrahmenprogramms „Horizon Europe“ anzupassen ist, und einem Kompromissvorschlag, dem die EU-Mitgliedstaaten zugestimmt hatten, wurde bislang erst ein Bruchteil der Bewilligungen realisiert [weitere Informationen]

 

 

E-Government

  • Die Arbeitsgruppe Open Source von „D64 – Zentrum für Digitalen Fortschritt“ hat das Positionspapier „Fundament für die zukunftsfähige digitale Verwaltung“ erarbeitet und fordert darin mit Bezug auf den Koalitionsvertrag der Bundesregierung eine gesetzliche Grundlage für den verbindlichen Einsatz von Open Source-Software (OSS) , offenen Schnittstellen und Datenformaten für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG). Hier könnten nur durch einen zur OSS-Entwicklung analogen Kooperationsprozess Wettbewerbsverzerrungen vermieden und eine weithin akzeptierte Fachstandardisierung erreicht werden [weitere Informationen]

 

 

 Veranstaltungen

  • „Digital Futures: Szenarien für gerechte und inklusive digitale Zukünfte“ (Berlin und Livestream; 01.09.) [weitere Informationen]
  • “European technological sovereignty: Where to draw the line” (online; 05.09.) [weitere Informationen]
  • “United Europe: Widening R&I cooperation in times of war” (Brüssel und online; 07.09.; online kostenfrei) [weitere Informationen]
  • „‘Low Code‘ Live – Einsatz-Szenarien für den Public Sector“ (Berlin, 07.09.) [weitere Informationen]
  • „Open Educational Resources in der Hochschullehre: Merkmale und Mehrwerte“ Basisworkshop (online; 07.09.) [weitere Informationen]
  • „Lehr- & Lernvideos konzipieren und realisieren – im Kontext von OER“ Workshop (online; 13.09.) [weitere Informationen]
  • „OPERAS Open Chats: geisteswissenschaftliche Publikationen und Editionen“ (online; 15.09.) [weitere Informationen]
  • „FAIRe Daten sind barrierefrei“ (online; 19.09.) [weitere Informationen]
  • „EU Cybersecurity and Resilience – What challenges to create a common framework?” (Brüssel; 20.09.) [weitere Informationen]
  • "How to strengthen evidence-based policy making? Strategic positions within government" (online; 20.09.) [weitere Informationen]
  • „MINT-Bildung – Woherkommen die Fachkräfte von morgen?" (online; 20.09.) [weitere Informationen]
  • „D64 Footprints meets Digitalpolitikim Bundestag" (Berlin; 20.09.; Anmeldung bis 14.09.) [weitere Informationen]
  • „Research in Germany“ BMBF-Forum (Berlin; 21-22.09.) [weitere Informationen]
  • „DataCite Member Meeting 2022“ (online; 22.09.2022) [weitere Informationen]
  • „Annual Digital Catalysis & Catalysis-Related Sciences Conference – ADCR22” (Frankfurt a.M. und online; 23.09.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

 

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de


No. 29

No. 29, 17.08.2022

 

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Im Zusammenhang mit den „Leitlinien zur Wissensvalorisierung“ (s. Info Ticker No. 28) arbeitet die Europäische Kommission im Zuge einer bottom-up-Initiative auch an einem „Verhaltenskodex für die intelligente Nutzung von geistigem Eigentum („Code of Practice for the smart use of intellectual property“). Dieser soll Interessengruppen Empfehlungen und praktische Beispiele für den Umgang mit geistigen Eigentumswerten in Forschungs- und Innovationskontexten an die Hand geben. Auch nach Vorlage eines ersten Entwurfs sind Interessierte nach wie vor eingeladen, an der weiteren Ausgestaltung mitzuwirken [weitere Informationen]

 

  • Die Gesellschaft für Informatik (GI) entwickelt in dem Vorhaben „Potentials of Green Coding“ zusammen mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin und dem Umwelt- Campus Birkenfeld der Hochschule Trier neue Konzepte und Empfehlungen für eine verstärkte Implementierung von nachhaltiger Software in Lehrplänen und in der Wirtschaft. Das Vorhaben wird bis Ende 2023 von der Internet Society Foundation gefördert [weitere Informationen]

 

  • Das NFDI-Konsortium „Text+“ hat seine Kontakt- und Beratungsdienste in einem Text+-Helpdesk zusammengestellt und bietet hierüber Unterstützung bei der Entwicklung von Forschungsdatenmanagement zu den Datendomänen „digitale Sammlungen“, „lexikalische Ressourcen“ und „Editionen“ sowie zu Infrastruktur/ Betrieb an [weitere Informationen] Auch das Konsortium „DataPLANT“ hat mit der „Knowledge Base“ zur Grundlagenforschung in den Pflanzenwissenschaften ein neues Online-Angebot erarbeitet und lädt zur Nutzung und Mitwirkung ein [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Das Institut für Angewandte Informatik (InfAI) erarbeitet bis Ende 2024 zusammen mit dem Weiterbildungsanbieter StackFuel die Toolbox Datenkompetenz (TBDK) – eine digitale und deutschlandweite Weiterbildungsplattform, mit der der Auf- und Ausbau grundlegender Datenkompetenzen unterstützt werden soll. Hierzu wird das Vorhaben Lernmaterialien und interaktive Praxisaufgaben allen Interessierten zur kostenlosen Nutzung bereitstellen. Das BMBF fördert das Projekt mit knapp 8,8 Mio. Euro [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Das Vereinigte Königreich hat diese Woche ein formelles Verfahren gegen die Europäische Union eingeleitet, um im Zusammenhang mit der noch schwebenden Assoziierung zu den EU-Forschungsprogrammen – v.a. Horizon Europe – eine Schlichtung zu erreichen [weitere Informationen]

 

  • Das BMBF hat eine neue Förderrichtlinie zum Thema „Die digitale Kommune: Interaktive, partizipative und datengetriebene Planungsprozesse unterstützen“ gestartet, um Projekte aus dem Bereich Forschung und Entwicklung voranzubringen, die digitale bzw. hybride Beteiligungsformate zur partizipativen Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern entwickeln und erforschen und um damit Planungsprozesse in deutschen Kommunen „durch ein kooperatives Miteinander zu verbessern“. Es sollen Vorhaben gefördert werden, die eine technologische und soziale Innovation – zu zwei vorgegebenen Themenschwerpunkten – unter Einbezug von Interaktionstechnologien und partizipativen Methoden entwickeln. Verbünde u.a. aus Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und kommunale Akteure – wobei mindestens ein KMU oder Start-up sowie ein kommunaler Akteur involviert sein sollen – sind eingeladen, sich bis 11. Oktober mit einer Projektskizze für eine Förderung von regulär 36 Monaten zu bewerben [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Im Gemeinschaftsblog der DINI-Arbeitsgruppen Forschungsdateninformationssystem (FIS) und Elektronisches Publizieren (EPUB) wurde ein Artikel zu sog. „Mirror Journals (MJs)“ veröffentlicht, in dem erläutert wird, wie diese Publikationsform, die geeignet ist, die Vorgaben von Forschungsförderern zu Open Access zu umgehen, identifiziert werden kann und auf eine entsprechende Titelliste im „Open Access Monitor“ des FZ Jülich hingewiesen [weitere Informationen]

 

  • Die Geschäftsführerin der Confederation of Open Access Repositories (COAR), Kathleen Shearer, hat sich in einem Beitrag in „Times Higher Education“ kritisch zu Transformationsvereinbarungen („Transformative Agreements“, TAs) und ihrer Wirkung auf die Verbreitung von Open Access geäußert. Sowohl aus finanziellen als auch qualitativen Gründen plädiert sie stattdessen „for a parallel green route“ und die Nutzung von Repositorien auch als „investment in public research infrastructure“, zumal sie die Vielfalt von Publikationsinhalten inkl. Daten und Codes stärken würden. Sie appelliert an Förderer bzw. Zuwendungsgeber und Universitäten, die Bedingungen und Bewertungsmaßstäbe für wissenschaftliche Publikationen entsprechend zu gestalten [weitere Informationen]

 

  • Eine Wissenschaftlerin der Universität Göteborg hat den KI-Algorithmus GPT-3 („Generative Pre-Training Transformer 3“) einen wissenschaftlichen Artikel über die eigene Existenz schreiben lassen und berichtet über die Umstände und das Ergebnis der anschließenden Veröffentlichung auf einem internationalen Pre-Print-Server [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft und Digitalisierung

  • An der Goethe-Universität Frankfurt am Main sollen im Projekt „Talente in der Künstlichen Intelligenz: Entwicklung, Evaluation und Ausweitung von Trainingsprogrammen“ gezielt Förder- und Qualifizierungsmaßnahmen für künftige Gründerinnen und Gründer im Bereich KI entwickelt und evaluiert werden, um so die Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit von Start-Ups im Rhein-Main-Gebiet und Hessen zu stärken. Die Analyse unterschiedlicher Trainingsmaßnahmen soll dabei u.a. auch dem gezielten Abbau von Hemmschwellen für Personengruppen dienen, die bisher wenig Gründungsaktivitäten aufweisen. Das Projekt wird durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen im Förderprogramm „Digitales Hessen“ mit knapp 1 Mio. Euro gefördert [weitere Informationen]

 

 

E-Government

  • Die Dienstleistungs- und Beratungsfirma Init hat am Dienstag ein Whitepaper zur Digitalisierung von Verwaltungsleistungen veröffentlicht. Unter dem Titel „Ende-zu-Ende-Plattformen“ erläutern die Autorinnen und Autoren die Vorteile von digitalen Plattformen mit flexibel erweiterbaren, leicht skalierbaren und nachnutzbaren Diensten und Komponenten, die auch als Vorbild und „wertvolle Quelle“ in der öffentlichen Verwaltung eingesetzt werden könnten. Hierfür werden bestehende Beispiele aufgezeigt und auf die entscheidenden Kriterien für eine Verwaltungsplattform hingewiesen sowie zusammenfassend zehn Erfolgsfaktoren definiert – darunter u.a. „eine klare Zielbestimmung und Strategie“ („Architektur first!“), „Technologie second“ und die Entwicklung und Fortschreibung einer Datenstrategie mit den technischen und rechtlichen Sachverständigen [weitere Informationen]

 

 

 Veranstaltungen

 

Tagungsberichte

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de) und Sarah Ehls (sarah.ehls@rfii.de).

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No. 28

No. 28, 10.08.2022

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Die Europäische Kommission hat gestern einen Vorschlag für eine Ratsempfehlung zu neuen „Leitlinien für die Valorisierung von Wissen“ verabschiedet, die das Ziel haben, „den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wert von Wissen zu steigern und Daten und Forschungsergebnisse in nachhaltige Produkte und Lösungen umzuwandeln“. Um diesen Transfer aus Forschung und Innovation zum Nutzen der Gesellschaft im Zuge des digitalen Wandels erfolgreich zu gestalten, sollen sie den Entscheidungsträgerinnen und -trägern in den Mitgliedstaaten dabei helfen, entsprechende politische Grundsätze und Maßnahmen auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene abzustimmen. Außerdem sollen die Leitlinien u.a. Forschungs- und Innovationsorganisationen bei der Nutzung und Verwertung ihres geistigen Eigentums unterstützen, wobei sie „den gesamten Umfang der durch Forschung und Innovation erzeugten geistigen Vermögenswerte abdecken“, darunter u.a. auch Daten, Know-How, Prototypen, Verfahren, Technologien oder Software. Ergänzend werden Managementstrategien und die Förderung entsprechender Kompetenzen angeraten. Die Leitlinien werden die Empfehlung der Europäischen Kommission zum „Umgang mit geistigem Eigentum bei Wissenstransfertätigkeiten und für einen Verhaltenskodex für Hochschulen und andere öffentliche Forschungseinrichtungen“ von 2008 ersetzen. Die Empfehlung des Rates wird für Ende des Jahres erwartet [weitere Informationen]

 

  • Die Arbeitsgruppen Digitale Ethik und Datendemokratie der Initiative D21 haben einen Denkimpuls veröffentlicht, in dem sie sich mit dem „Datenraum Gesundheitbefassen und aus der Abwägung von ethischen Fragstellungen und Innovationsbedingungen im Gesundheitswesen drei Kernthesen u.a. zu „Vertrauensankern“ bei der Datennutzung sowie Empfehlungen v.a. an politische Entscheidungsträgerinnen und -träger entwickeln [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Das BMBF hat eine neue Bekanntmachung zur Förderung einer wissenschaftsgeleiteten Vernetzungs- und Transferstelle im Rahmen des Projekts „Kompetenzzentren für digitales und digital gestütztes Unterrichten in Schule und Weiterbildung“ (s. Info Ticker No. 22) veröffentlicht, die als „gemeinsames Dach“ die vier geplanten Kompetenzzentren und ihre Verbundvorhaben vernetzen und in enger Kooperation mit ihnen und ggf. weiteren relevanten Akteuren übergreifende Forschungsbeiträge zu vier Themenschwerpunkten erarbeiten soll. Gefördert werden ausschließlich Verbundvorhaben für eine geplante Laufzeit von ca. Februar 2023 bis max. Juni 2026. Interessierte Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Vereine, Stiftungen u.a. können sich spätestens bis 15. September mit einer Projektskizze bewerben – eine Kontaktaufnahme mit dem BMBF im Vorfeld wird empfohlen [weitere Informationen] ,

 

  • Die Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung hat am Montag bekanntgegeben, dass sieben neue Vorhaben im Rahmen des Förderschwerpunkts „Digitalisierung und Innovation“ der Berliner Qualitäts- und Innovationsoffensive gefördert werden. Die hochschulübergreifenden Verbundvorhaben, darunter u.a. ein Projekt zum Identitätsmanagement für alle Berliner Hochschulen und die „Plattform für angewandtes digitales Lehren und Lernen“ (PadLL), werden bis 2024 mit zusammen 8,2 Mio. Euro unterstützt [weitere Informationen]

 

  • Die Kooperationsgemeinschaft „Digitale Hochschule NRW (DH.NRW)“ hat ein neues Positionspapier zu Vision, Mission und Thematiken veröffentlicht. Darin erläutert sie u.a. ihre Ziele in den Handlungsfeldern „Studium und Lehre“, „Forschungsunterstützung“, „Administration“ und „Digitale Infrastruktur“ und definiert damit ihren Handlungsrahmen bis 2025 [weitere Informationen]

 

  • Die AG Ethik der Initiative D21 hat einen weiteren Denkimpuls „Ein digitalethischer Kompetenzrahmen aus der Praxis und für die Praxis“ veröffentlicht, in dem die Autorinnen sechs Kompetenzarten nach unterschiedlichen Rollen und Ausprägungen identifizieren als Grundlage, um digitalethische Kompetenzen benennen und analysieren zu können und es Personen in unterschiedlichen Funktionen (z.B. Betroffene, Anwendende oder Entscheidende bis Beratende und Prüfende) so zu ermöglichen, entsprechende Aus- und Weiterbildungsbedarfe – z.B. anhand der beigefügten Kompetenztabellen – zu ermitteln und nach Möglichkeit zu beheben [weitere Informationen]

 

  • Das Hochschulforum Digitalisierung (HFD) hat eine Konzeptstudie zur „Förderung der Akzeptanz von OER an den niedersächsischen Hochschulen“ veröffentlicht, die im Auftrag des HIS – Institut für Hochschulentwicklung erarbeitet wurde und versucht, u.a. den Mehrwert von OER (Open Educational Resources) zu verdeutlichen, neue Zielgruppen zu identifizieren und neue Anreizstrukturen zu entwerfen, um u.a. zur Weiterentwicklung des OER-Portals „twillo“ und einer breiteren Nutzung von OER beizutragen [weitere Informationen]

 

  • Der Verband der Internetwirtschaft – eco und das Marktforschungsunternehmen Civey haben die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage veröffentlicht, wonach sich aktuell mehr als drei Viertel der Bevölkerung für die Einführung von Informatik als Pflichtfach aussprechen und fast die Hälfte der Befragten für die Förderung von digitalen Kompetenzen bereits in der Grundschule oder sogar früher (24,6 Prozent) plädieren [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

 

  • An der Universität Heidelberg wird ein Forschungsteam mit Schwerpunkt computerstützte Astrophysik am Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR) und am Zentrum für Astronomie (ZAH) im Projekt „Enhancing computational astrophysics with interpretable machine learning“ an neuen Erkenntnissen zur Entstehung von Galaxien in Verbindung mit der Verbesserung von Algorithmen für maschinelles Lernen (ML) arbeiten. Hierfür sollen sowohl neue Methoden des ML als auch hochaufgelöste kosmologische Computersimulationen entwickelt und eingesetzt werden. Das Vorhaben wird für sechs Jahre von der Carl-Zeiss-Stiftung mit rund 1,5 Mio. Euro gefördert [weitere Informationen]

 

 

Recht

  • Die Europäische Kommission hat gerade eine Studie veröffentlicht, in der (Stand Juni) das Digitale Dienste-Gesetz (DSA) und das Digitale Märkte-Gesetz (DMA) auf mögliche Auswirkungen auf die Forschung analysiert werden [weitere Informationen] In einer weiteren Studie wird untersucht, inwieweit EU-Urheberrechtsvorschriften den Zugang zu und die Weiterverwendung von wissenschaftlichen Publikationen – auch als Open Access – ermöglichen oder behindern und von den Autorinnen und Autoren entsprechende gesetzgeberische und nicht-gesetzgeberische Maßnahmen empfohlen [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft und Digitalisierung

  • Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat einen Förderaufruf für „Digitale Technologien als Schlüssel für die ökologische Transformation der Wirtschaft“ („Green Tech Innovationswettbewerb“) veröffentlicht. Förderziel ist die „Entwicklung, Erprobung und Anwendung von Plattformen, Werkzeugen, Methoden, Geschäftsmodellen, Nutzungsmodellen oder Standards für die wirtschaftliche Erschließung und Integration digitaler Technologien für die Nachhaltigkeit“. Interessierte (Konsortien) können sich bis 21. Oktober 2022 bewerben. Am 29. September ist eine Vernetzungsveranstaltung geplant [weitere Informationen]

 

  • Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat die Ergebnisse des vom Europäischen Sozialfonds (ESF) und dem Bund getragenen Programms „Zukunftszentren“ mitgeteilt. Demnach wurden 14 Trägerverbünde als regionale Zukunftszentren ausgewählt, die kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und (Solo-) Selbstständige bei der Gestaltung des digitalen Wandels unterstützen sollen und mit mehr als 125 Mio. Euro aus Mitteln des ESF und des Bundes sowie zusätzlichen Landesmittel ab 2023 bis Ende 2026 gefördert werden [weitere Informationen]

 

  • Das Institut für Angewandte Informatik (InfAI) e.V. leitet im Projekt KISS- KI-gestütztes Rapid Supply Network“ ein Konsortium aus zehn Partnern v.a. aus Forschung und Industrie, das eine KI-basierte semantische Vernetzungsplattform entwickeln will, die es ermöglicht, bestehende Technologien mit der additiven Fertigung zu verknüpfen. Durch diese verstärkte KI-basierte Vernetzung soll die Resilienz von Unternehmen der produzierenden Industrie gerade für Krisenzeiten gestärkt werden. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) für drei Jahre gefördert [weitere Informationen]

 

 

 

Veranstaltungen

  • „EHDS, MII, THS & DIZ – Leicht erklärt: Gesundheitsdaten für die Versorgung nutzbar machen“ (Greifswald und online; 18.08.) [weitere Informationen]
  • „Change Management für den digitalen Wandel“ Infoveranstaltung (Hamburg und online; 18.08.) [weitere Informationen]
  • „Starterkit für Open-Access-Schulungen“ Workshop (online; 23.08.) [weitere Informationen]
  • „Fostering Change: Integrating Open & Citizen Science in Higher Education” (Leiden, NL und online; 31.08.) [weitere Informationen]
  • „IT- und Datenkompetenz im FDM: Fokus 1: Programmierung und Automatisierung“ Workshop (online; 12.-13.09.; Anmeldung bis 28.08.) [weitere Informationen]
  • „DeFi Talk #3 –Scam or Salvation? The good, the bad and the ugly in Blockchain” (Berlin; 29.08.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

 

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de) und Sarah Ehls (sarah.ehls@rfii.de).

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Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de


No. 27

No. 27, 03.08.2022

  

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Die NFDI-Konsortien aus den Lebenswissenschaften – NFDI4Health, GHGA und NFDI4Mibrobiota – haben eine gemeinsame Antwort zu dem Positionspapier des Wissenschaftsrates zu „Digitalisierung und Datennutzung für Gesundheitsforschung und Versorgung“ (s. Info Ticker No. 24) veröffentlicht. Darin begrüßen sie insbesondere die Empfehlung für eine mit der Forschung vernetzte, dezentrale Gesundheitsdateninfrastruktur mit einem zentralen Gesundheitsforschungsdatenportal und die Erleichterung des Datenzugangs mithilfe eines Opt-Out-Verfahrens und formulieren weiterführende Empfehlungen u.a für die Verknüpfung von Datenquellen („Record Linkage“) auf nationaler Ebene [weitere Informationen]

 

  • Das Team des Data Values Project” hat vor kurzem ein Whitepaper „Reimagining Data und Power: A roadmap for putting values at the heart of data“ “ veröffentlicht mit Empfehlungen, u.a. zur Stärkung der individuellen und kollektiven Handlungsfähigkeit im Umgang mit Daten sowie zu Rechenschaftspflichten bei der Datenverwaltung. In diesem Zusammenhang wird eine weltweite Kampagne zum Machtgefälle bei der Gestaltung, Sammlung, Nutzung und Steuerung von Daten angekündigt, die im September auf der Generalversammlung der Vereinten Nationen gestartet werden soll [weitere Informationen]

 

  • Forschende von 14 hochrangigen Forschungszentren aus sieben Ländern, darunter u.a. die Universitäten Leipzig, Passau und Bauhaus Weimar, das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR), die Open Search Foundation und das CERN, starten in Kürze das Projekt OpenWebSearch.EU, in dem ein erster Prototyp für einen europäischen Open Web Index (OWI) entwickelt werden soll. Damit soll das Vorhaben, das im Rahmen von Horizon Europe über drei Jahre mit 8,5 Mio. Euro gefördert wird, die Basis für ein offene, erweiterbare Infrastruktur für die Websuche unter Berücksichtigung von europäischen Werten und Standards aufbauen [weitere Informationen] .

 

  • Koordiniert vom CISPA Helmholtz Center for Information werden Forschende von bislang 26 renommierten Forschungseinrichtungen und Unternehmen im Projekt „European Lighthouse on Secure and Safe AI“ (ELSA) ein virtuelles Exzellenzzentrum zur Weiterentwicklung von Methoden des maschinellen Lernens mit Schwerpunkt auf Deep Learning aufbauen. Das Zentrum, das auf dem Netzwerk „European Laboratory for Learning and Intelligent Systems“ (ELLIS) aufbaut, soll v.a. robuste technische Ansätze im Einklang mit rechtlichen und ethischen Grundsätzen entwickeln und wird zunächst für drei Jahre mit 7,5 Mio. Euro im Rahmen von Horizon Europe sowie weiteren 2,5 Mio. Euro aus der Schweiz und dem Vereinigten Königreich gefördert [weitere Informationen]

 

  • Die Europäische Kommission hat ein öffentliches Konsultationsverfahren zu den „Zukunftsvorbereitungen im Europäischen Statistischen Systemgestartet, um den Rechtsrahmen für EU -Statistiken an die europäische Datenstrategie anzupassen und die Erstellung von Statistiken zu modernisieren. Konkret geht es u.a. um die Nutzung des Potentials von neuen Datenquellen, eine bessere Reaktionsfähigkeit des statistischen Systems und die Festlegung von neuen Rollen in neuen Datenökosystemen. Insbesondere Datenproduzenten, institutionelle Nutzer, Unternehmen und andere private Dateninhaber sowie die breite Öffentlichkeit sind bis 25. Oktober zur Teilnahme eingeladen [weitere Informationen]

 

 

  • Das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig hat gemeinsam mit der Universität Leipzig die Online-Plattform „LifeGate veröffentlicht - eine interaktive taxonomische Karte aller Lebewesen, durch die verwandtschaftliche Positionen aller bekannten 2,6 Mio. Arten gleichzeitig erkennbar werden. Die Datenbank umfasst insgesamt 12 Mio. Fotos, die u.a. durch Datenspenden aus der Bevölkerung zusammengetragen wurden und könnte perspektivisch zu einem „Google Maps der Artenvielfalt“ ausgebaut werden [weitere Informationen]

 

  • Am Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen wurde eine neue digitale Screening-Methode ("Ψ-footprinting") nach medizinischen Wirkstoffen auf Basis von Genomsequenzdaten entwickelt. Diese werden ausschließlich digital analysiert und ermöglichen somit effizientere Screeningdurchläufe für die Wirkstoffanalyse und -findung. Die neue Methodik und die zugrundeliegende Studie wurden im Fachmagazin „Nucleic Acids Research Genomics and Bioinformatics“ veröffentlicht und durch das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) gefördert [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Das BMBF hat letzte Woche seine Strategie für Open Education Resources („OER-Strategie“) veröffentlicht. Damit soll die Erstellung und Nutzung von digitalen, kostenfrei zugänglichen und frei zu bearbeitenden Bildungsmaterialien unterstützt und so die Entwicklung digitaler Bildung befördert werden. Die Strategie umfasst neben einer Darstellung des Status Quo und bestehender Herausforderungen, u.a. zu innovativen Kooperationsmodellen und Vergütungsstrukturen, v.a. die Beschreibung von sechs Handlungsfeldern, wie z.B. Verankerung und Ausbau von OER-Kompetenzen von pädagogischen Fachkräften, die Entwicklung von neuen Kooperationen zum Bereich offene Bildungspraktiken (Open Educational Practices, OEP) sowie u.a. die Förderung von anwendungsorientierter Begleitforschung im Schwerpunkt Digitalisierung. Neben anderen Akteuren hat auch die Deutsche UNESCO-Kommission (DUK) reagiert und die Strategie als wichtiges Signal begrüßt [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Jan-Martin Wiarda hat letzte Woche im Anschluss an ein Interview mit dem Direktor der NFDI, York Sure-Vetter, über einen möglichen Förderstopp für die dritte NFDI-Auswahlrunde in seinem Blog auch einen offiziellen Hinweis aus dem BMBF veröffentlicht, wonach das BMBF der Bund-Länder-Vereinbarung zur Förderung der NFDI hinsichtlich seiner Verpflichtungen „vollumfänglich nachkomme“, sofern die bereits bewilligten Mittel vollständig abgerufen würden [weitere Informationen]

 

  • Die Bundesagentur für Sprunginnovationen („SPRIND“) hat zwei neue Innovationswettbewerbe („SPRIND Challenges“) gestartet. Im Rahmen der Challenge „New Computing Concepts“ sind Start-ups, etablierte Unternehmen, Universitäten und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen aus Europa – ggf. mit internationalen Verbundpartnern – aufgerufen, neue theoretische Computing-Konzepte zu entwickeln und stufenweise zur Anwendung zu bringen. Die Challenge „Long-Duration Energy Storage“ zielt auf sprunginnovative, technologische Ansätze für eine langfristige, effiziente und kostengünstige Energiespeicherung zur Absicherung der Energiewende. Für beide Wettbewerbe werden jeweils mehrere Millionen Euro über zwei bis drei Jahre zur Verfügung gestellt. Anträge können ab Ende August bis Oktober eingereicht werden [weitere Informationen]

 

  • Im Verbundprojekt „KIMEDS – KI-assistierte Zertifizierung medizintechnischer Software“ entwickelt ein Konsortium aus namenhaften Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft, darunter u.a. die TU Dresden, ein standardisierbares System auf Basis von Künstlicher Intelligenz, um die Zulassungsverfahren von softwarebasierter Medizintechnik, insbesondere programmierbarer elektronischer Medizinsysteme (PEMS), effizienter zu gestalten. Hierfür sollen mit interoperablen Software-Werkzeugen der gesamte Lebenszyklus eines PEMS abgebildet und somit die Sicherheit, Transparenz und Zertifizierung deutlich verbessert und beschleunigt werden. Das BMBF fördert das Vorhaben für drei Jahre mit knapp 1,5 Mio. Euro [weitere Informationen]

 

 

Recht

  • In den USA hat nach dem Senat auch das Repräsentantenhaus den Gesetzentwurf zur Förderung der Halbleiterproduktion („Chips for America Act“) gebilligt, mit dem v.a. neue Halbleiterwerke in den USA gebaut werden sollen, um mehr Souveränität v.a. gegenüber Produzenten aus China und Taiwan zu erreichen. Mit einem Fördervolumen von 52 Milliarden US-Dollar ist es Teil eines Investitions- und Forschungsförderprogramms von rund 200 Milliarden US-Dollar, das auch erhebliche Finanzmittel für die National Science Foundation (NSF) u.a. zur Förderung von Grundlagenforschung und zur Ausbildung von Arbeitskräften im wissenschaftlichen und technischen Bereich vorsieht. Die abschließende Unterschrift des US-Präsidenten wird als Formsache erwartet [weitere Informationen]

 

  • Die Europäische Kommission hat gerade eine Studie veröffentlicht, in der die aktuelle EU-Gesetzgebung zum Urheberrecht und zu verwandten Schutzrechten auf ihre Auswirkungen und möglichen Hindernisse für die Forschung mit Blick auf Datenzugangsrechte und Wiederverwendung untersucht wurde und entsprechende Gegenmaßnahmen vorgeschlagen werden [weitere Informationen] Eine weitere Studie befasst sich konkret mit den Auswirkungen der Open Data-Strategie der EU, des Data-Governance-Acts und des geplanten Data Acts auf Forschungseinrichtungen und Forschungsförderorganisationen gerade vor dem Hintergrund der europäischen Open Science-Politik und dem Aufbau der EOSC [weitere Informationen]

 

  • Die Europäische Vereinigung der Forschungs- und Technologieorganisationen (EARTO) hat in einem Positionspapier darauf hingewiesen, dass die Rechte auf geistiges Eigentum, die in den Musterfinanzhilfevereinbarungen („Model grant agreements“) im Rahmen von Horizon Europe für Programme des Europäischen Innovationsrates (EIC) (u.a. „EIC Pathfinder“) v.a. für Erfinder und Erfinderinnen vorgesehen sind, nicht mit anderen EU-Policies vereinbar seien und fordert von der Europäischen Kommission eine umgehende Anpassung [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft und Digitalisierung

 

  • Letzte Woche hat das Bundeskabinett die „Start-up-Strategie der Bundesregierung beschlossen, mit der entsprechende Ökosysteme in Deutschland und auf europäischer Ebene gestärkt werden sollen. Sie umfasst zehn Handlungsfelder, darunter u.a. Maßnahmen zur digitalen Unterstützung von Gründungsprozessen, zur Förderung von Start-up-Ausgründungen aus der Wissenschaft sowie zur Erleichterung von Datenzugängen für Start-ups, u.a. im Rahmen des europäischen Datengesetzes („Data Act“) und im geplanten „Dateninstitut“ der Bundesregierung. In diesem Zusammenhang ist u.a. auch ein Rechtsanspruch auf Open Data gegenüber dem Bund vorgesehen. Die Umsetzung der Strategie soll im Zuge eines Monitorings regelmäßig überprüft werden. In ersten Kommentaren haben u.a. die Branchenverbände Bitkom und eco die Strategie v.a. mit dem Hinweis begrüßt, dass mit der Umsetzung dringend begonnen werden müsse [weitere Informationen]

 

  • Die EU hat angekündigt, im September ein neues Büro in San Francisco zu eröffnen, das ergänzend zum EU-Büro in Washington u.a. den Transatlantischen Handels- und Technologierat (TTC) stärken sowie Kontakte zu Behörden und Interessenvertretern vor Ort mit Blick auf einen wertebasierten, nachhaltigen digitalen Wandel aufbauen soll. Die Maßnahme ist Teil der vor kurzem vom Rat der EU verabschiedeten Schlussfolgerungen zur digitalen Diplomatie [weitere Informationen]

 

  • Der Forschungsbeirat der Plattform „Industrie 4.0“, der als Beratungsgremium u.a. für das BMBF und weitere Bundesministerien tätig ist, hat neue Entwicklungsbedarfe identifiziert und seine „Themenfelder Industrie 4.0“ entsprechend für die weitere Arbeit aktualisiert. Diese umfassen nunmehr neben industrieller Wertschöpfung, technologischen Entwicklungen und Engineering von Industrie 4.0-Lösungen auch das Themenfeld „Arbeit, Unternehmen und Gesellschaft“, wobei Nachhaltigkeit als Querschnittsthema in allen Themenfeldern implementiert wurde [weitere Informationen]

 

 

E-Government

  • Die Initiative „Stand.Land.Digital“ hat im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) eine repräsentative Umfrage mit dem Titel „Kommunale Herausforderungen digital meistern“ durchgeführt, um die Entwicklung der Digitalisierung von deutschen Städten, Gemeinden und Regionen der letzten Jahre zu überprüfen. Gegenüber 2019 zeigt die Studie überwiegend positive Ergebnisse, insbesondere beim Anteil der Kommunen, die eine Digitalisierungsstrategie haben oder bereits aktualisieren. Zu den größten Herausforderungen wurden von den Befragten v.a. Personalmangel und die Finanzierungsbeschaffung angesehen, wobei der Anteil von Eigenleistungen auf 91 Prozent angestiegen ist, was allerdings nicht nur als positives Signal bewertet wird [weitere Informationen]

 

 

Veranstaltungen

 

 

Tagungsberichte

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de) und Sarah Ehls (sarah.ehls@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de


No. 26

No. 26, 27.07.2022

 

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Das französische Ministerium für Hochschulbildung und Forschung (MESRI) hat die neue Verbundplattform „Recherche Data Gouv“ eröffnet, die den Austausch und die Bereitstellung von Forschungsdaten auf Basis der FAIR-Prinzipien befördern soll. Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt der acht Partner Inrae (Institut national de la recherche agronomique), CNRS (Centre National de la Recherche Scientifique) und der Universitäten Grenoble Alpes, Lorraine, Lille, Straßburg, Paris Cité und Pairs Nanterre, das vom MESRI geleitet und mit sieben Mio. Euro gefördert wird. In dem Vorhaben, das als Stärkung von Open Science definiert wird und die Anbindung an die EOSC anstrebt, sollen v.a. ein Datenlager und ein Datenkatalog entwickelt sowie dezentrale Datenwerkstätten eingerichtet werden. Außerdem sind thematische Referenzzentren und Ressourcenzentren zur Betreuung von Forschenden vor Ort geplant [weitere Informationen]

 

  • Das Projekt EOSC Future und die RDA suchen im Rahmen einer zweiten gemeinsamen Ausschreibungsrunde künftige „EOSC Future Domain Ambassadors“, um die Implementierung von Open Science und Datenaustausch auf individueller und institutioneller Ebene zu befördern und so ein Netzwerk zur Sensibilisierung für die Arbeit und die Ergebnisse von EOSC Future einzurichten bzw. zu verstärken. Noch bis 15 . September können sich ausgewiesene Fachleute und Kommunikatoren sowie Organisationen, die in ihren Disziplinen hierzu beitragen, für eine Förderung von jeweils 10.000 Euro bewerben [weitere Informationen] Eine weitere Ausschreibung „Call for cross disciplinary science adoption grants“ richtet sich an Organisationen und Einrichtungen, die an disziplinübergreifenden Datenaustausch bzw. Datenweiterverwendung interessiert sind. Auch hier endet die Bewerbungsfrist am 15. September [weitere Informationen]

 

  • Der Digitalverband Bitkom hat eine Studie des Bordersteps Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit zur aktuellen Marktentwicklung von Rechenzentren in Deutschland veröffentlicht und dabei insbesondere auf das Energiesparpotential hingewiesen, das sich aus der vielfach noch ungenutzten Abwärme der Rechenzentren ergebe. Unter der Maßgabe weiterer Investitionen, v.a. für den Anschluss an Fernwärmenetze, ließen sich rund 350.000 Haushalte in Deutschland mit Heizung und Warmwasser versorgen. Die Studie untersucht darüber hinaus u.a Markt- und Technologietrends sowie weitere Fragen der Nachhaltigkeit bei Rechenzentren [weitere Informationen]

 

  • Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) hat in der Reihe „Denkanstöße aus der Akademie“ einen Beitrag zu „Open Research Data In Naturwissenschaften und Mathematik“ mit Empfehlungen ihrer Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Klasse veröffentlicht. Darin wird Open Research Data sowohl mit Blick auf die Fächerkultur als auch auf die öffentliche Forschungsförderung betrachtet und die Umsetzung von ORD-Konzepten untersucht. Die Empfehlungen sollen primär zu einer fächerübergreifenden Diskussion anregen und eine weitergehende Stellungnahme vorbereiten, das Papier richtet sich aber ausdrücklich auch an die Fachöffentlichkeit und Förderinstitutionen [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Der Bayerische Landtag hat das neue Hochschulinnovationsgesetz (BayHIG) verabschiedet. Als rechtlicher Innovationsrahmen zur Hightech Agenda Bayern soll damit die Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulen für die nächsten 20 bis 30 Jahre mit Blick auf Agilität, Exzellenz und Innovation gestärkt werden. Zu den zentralen Zielen gehören u.a. mehr Freiheit und Flexibilität beim Ressourceneinsatz und die Einrichtung eines Innovationsfonds, eine verstärkte Gründungsförderung, wobei Unternehmensgründung explizit als Hochschulaufgabe definiert wird, sowie ein neues Berufungsrecht mit Direkt- und „Exzellenzberufungen“ und die Einführung von Forschungs- und Schwerpunktprofessuren. Außerdem erhalten Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAWs) und Kunsthochschulen erweiterte Promotionsrechte [weitere Informationen]

 

  • Die DFG hat Informationen für das geplante Förderinstrument „Forschungsimpulse“ veröffentlicht, mit dem koordinierte, erkenntnisorientierte Forschungsvorhaben an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) und Fachhochschulen (FHs) zur wissenschaftlichen Profilentwicklung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit gefördert werden sollen. In einer fünfjährigen Pilotphase sind zunächst fünf Förderrunden mit jährlich fünf bis sieben Forschungsimpulsen geplant, für die jeweils bis zu 1 Mio. Euro bereitgestellt werden. Die erste Ausschreibung soll im letzten Quartal 2022 erfolgen, die detaillierten Förderkriterien werden noch erarbeitet [weitere Informationen]

 

  • Das Hochschulforum Digitalisierung (HFD) hat zur Weiterentwicklung seiner internationalen Aktivitäten eine Umfrage zu „Internationalen Entwicklungen der Digitalisierung in Studium & Lehre“ gestartet und lädt alle Interessierten bis 15. August zur Teilnahme ein [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Die Regierung des Vereinigten Königreichs hat in einem Policy Paper Details zu dem angekündigten eigenen Forschungsprogramm als Alternative („Plan B“) für eine Assoziierung zu „Horizon Europe“ und anderen EU-Förderprogrammen bekannt gegeben (s. Info Ticker No. 44). Darin erneuert sie insbesondere die Finanzierungszusage für erfolgreiche Forscherinnen und Forscher, die im Rahmen der ERC-Förderung positiv bewertet wurden („Horizon Europe Guarantee“) und ergänzt sie um eine Förderzusage für Konsortien mit britischer Beteiligung („Third Country Participation“) bis 2025. Darüber hinaus wird neben weiteren Überbrückungsmaßnahmen, wie z.B. Förderungen für Stipendien- und Innovationsprogramme, v.a. auch ein neues, eigenes und weltweites Forschungs- und Entwicklungsförderprogramm als langfristige Alternative zu „Horizon Europe“ angekündigt [weitere Informationen]

 

  • Das BMBF hat eine neue Förderrichtlinie für „Wissenschaftliche Vorprojekte“ im Bereich „Grundlagenfragen der Quantentechnologien und Photonik“ gestartet. Gefördert werden innovative Einzelvorhaben und Verbundvorhaben von max. zwei Projektpartnern aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen, die Forschungsfragen im Bereich der Quantentechnologien der zweiten Generation oder der Photonik bearbeiten, um sie für eine anwendungsorientierte Forschung zu erschließen. Projektskizzen können jeweils zum 15. Dezember oder 15. Juni eines Jahres bis spätestens 15. Dezember 2027 eingereicht werden [weitere Informationen]

 

  • Das BMBF hat letzte Woche das diesjährige Ergebnis des themenoffenen Wettbewerbs „Clusters4Future“ Damit werden diesmal sieben Zukunftscluster mit jeweils bis zu 45 Mio. Euro für maximal neun Jahre gefördert, die sich durch ein hohes Innovations- und Wachstumspotenzial auf regionaler Ebene auszeichnen. Hierzu zählen z.B. Vorhaben aus dem Umfeld der Quantentechnologie und der KI-gestützten Biomarkerforschung sowie der (smarten) Medizintechnik [weitere Informationen]

 

  • Die Plattform Lernende Systeme hat ein neues „KI-Monitoringals „Standortbeschreibung für Deutschland“ veröffentlicht. Darin gibt sie anhand von zwölf Indikatoren einen Überblick über die Entwicklung und den Einsatz sowie künftige Potentiale und den Nutzwert von Künstlicher Intelligenz in den Bereichen Forschung, Kompetenzen, Transfer und Finanzierung. Durch die Heranziehung u.a. von internationalen Vergleichsdaten wird dabei festgestellt, dass Deutschland im Bereich Forschung zu KI konkurrenzfähig sei, während die Transferbestrebungen u.a. in der Wirtschaft ausbaufähig seien. Künftig soll der KI-Monitor regelmäßig aktualisiert werden [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Eine Initiative unter der Leitung von DOAJ, INASP, ISSN, LIBER, OASPA, STM und UKS hat mit der Webseite „Think.Check.Submit“ ein neues Instrument zur Unterstützung von Open Access-Publikationen entwickelt, das es anhand von Checklisten ermöglicht, seriöse Verlage und Journals von sog. „Predatory Journals“ zu unterscheiden. Neben entsprechenden Erkennungszeichen umfasst das Angebot mehrere Sprachen und zusätzliche Hintergrundinformationen [weitere Informationen]

 

  • Die COAR (Confederation of Open Access Repositories) hat eine neue Version ihres „COAR Community Framework for Good Practices in Repositories” veröffentlicht. Darin wurden u.a. die Ergebnisse eines Konsultationsverfahrens aufgegriffen und die bisherigen Kriterien für einen weltweit anwendbaren, mehrdimensionalen Rahmen für gute Praxis-Regeln für verschiedenen Arten von Repositorien präzisiert und um neue ergänzt. Sie umfassen nun acht Bereiche, u.a. Zugang, Wiederverwendung, Integrität und Authentizität sowie Qualitätssicherung und Bewahrung. COAR lädt alle Interessierten zur Übersetzung in andere Sprachen ein und kündigt weitere Instrumente zur leichteren Umsetzung an [weitere Informationen]

 

 

Recht

  • Der Bayerische Landtag hat letzte Woche das Bayerische Digitalgesetz beschlossen, mit dem die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Bereitstellung und Nutzung von digitalen Angeboten für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen und Organisationen festgelegt werden. Es sieht in drei Kernpunkten a) die allgemeinen Ziele und Grundsätze, b) Digitalrechte für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen vor und c) die Einrichtung eines Kompetenzzentrums zur Unterstützung von Kommunen bei ihrem Angebot von digitalen Dienstleistungen [weitere Informationen]

 

  • Der Think Tank des Europäischen Parlaments hat eine Studie veröffentlicht, in der die zunehmende Fragmentierung des Internets von einer offenen, globalen Infrastruktur in politisch, kommerziell oder technologisch motivierte „Splinternets“ untersucht wird. Gerade mit Blick auf Herausforderungen, die sich dadurch für die Europäische Union stellen, wird ein Schwerpunkt auf die Regulierungsmöglichkeiten und -grenzen der jüngsten bzw. geplanten EU-Rechtsakte (DGA, Data Act u.a.)  gelegt und vier Handlungsoptionen aufgezeigt, wobei die Autorinnen und Autoren dafür plädieren, die Entwicklung aus einer (differenzierten) Perspektive der Grundrechte zu diskutieren [weitere Informationen]

 

  • Ein Rechtsgutachten im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung und der Stiftung Münch hat sich mit der Einführung einer Widerspruchslösung („Opt-out-Modell“) für die elektronische Patientenakte (ePA) aus datenschutzrechtlicher Sicht befasst. Hierin werden in Abwägung von informeller Selbstbestimmung des Einzelnen und individuellem und allgemeinen Gesundheitsschutz zahlreiche Steuerungsmöglichkeiten für den Gesetzgeber u.a. zu Umfang und Dauer von Zugriffsrechten, einer differenzierten Befüllung und Modalitäten der Datenentfernung aufgezeigt sowie auf zwingende individuelle Steuerungsmöglichkeiten und informationelle Unterstützung für Patientinnen und Patienten hingewiesen [weitere Informationen]

 

  • Louisa Specht-Riemenschneider hat in der aktuellen Beilage der Zeitschrift „MMR IT-Recht und Recht der Digitalisierung“ eine umfassende Analyse zu geplanten Datenzugangsansprüchen im Entwurf des Data Act veröffentlicht [weitere Informationen]

 

 

Technische Neuerungen

  • Ein Forschungsteam der Universitäten Coburg, Cambridge (UK) und Primorksa (SLO) hat die Auswirkungen der Arbeit in der Virtuellen Realität (VR) überprüft und mit solchen der nicht-virtuellen Welt verglichen, um eine grundsätzliche Kostenbewertung der VR-Nutzung zu ermöglichen. Dabei haben sich überwiegend schlechtere Bewertungen für die VR-Variante ergeben, aber die Forschenden haben für die Zukunft auch Verbesserungspotentiale festgestellt [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft und Digitalisierung

  • Eine Untersuchung des Beratungsunternehmens „Capgemini Research Institute“ zum Thema „Souveräne Cloud“ hat u.a. ergeben, dass mehr als 70 Prozent der befragten Unternehmen und Behörden aus zehn Ländern weltweit souveräne Cloud-Plattformen bevorzugen, um Compliance durch Regularien zu gewährleisten und ein ähnlicher Prozentsatz dies mit mehr Kontrolle und Transparenz über die eigenen Daten verbindet. Zur Definition von „souverän“ spielt dabei etwa für die Hälfte der Unternehmen der Ort der Gerichtsbarkeit eine deutlich größere Rolle als die Herkunft des Cloud-Anbieters. Außerdem wurde festgestellt, dass Akteure der öffentlichen Verwaltung eher (datenbezogene) Vorteile mit einer souveränen Cloud verbinden als private Unternehmen [weitere Informationen]

 

 

E-Government

  • Das bayerische Digitalministerium und der Bayerische Landkreistag haben zur Beschleunigung von Verwaltungsdienstleistungen den „DigitalStore“ vorgestellt. Dieser bietet aktuell mehr als 70 digitale Serviceleistungen für Landratsämter und soll künftig erweitert und schwerpunktmäßig auf Unternehmen ausgerichtet werden. Die Umsetzung wird vom Digitalministerium mit rund 300.000 Euro gefördert [weitere Informationen]

 

 

 

Veranstaltungen

  • „Offene Bildungsressourcen (OER)“ Online-Seminar (28.07.) [weitere Informationen]
  • „Creating New Dimensions – 3D Hackathon ‚Prepare your Data’“ Workshop (online; 29.07., 02.08. oder 04.08.) [weitere Informationen]
  • „Coffee Lectures: NFDI4Biodiversity – Datenvielfalt für Artenvielfalt“ (online; 03.08.) [weitere Informationen]
  • „FAIR Research Data Management: Basics for Chemists” Workshop (online; 17.-19.08.) [weitere Informationen]
  • „Neue Ansätze zur Entwicklung standardisierter Datenmanagementpläne“ Workshop (online; 23.08.) [weitere Informationen]
  •  „Tage der digitalen Technologien 2022“ (Berlin; 29.-30.08.) [weitere Informationen]

 

 

Tagungsberichte

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de) und Sarah Ehls (sarah.ehls@rfii.de).

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No. 25

No. 25, 20.07.2022

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und die Brandenburgische Landeskonferenz der Hochschulpräsident*innen (BLHP) haben eine gemeinsame Forschungsdatenstrategie veröffentlicht, um „ein institutionalisiertes und nachhaltiges Forschungsdatenmanagement (FDM) an den Hochschulen des Landes Brandenburg aufzubauen“. Die Forschungsdatenstrategie, in deren Entwicklung auch die Landesinitiative FDM-BB eingebunden war, soll v.a. den systematischen Austausch und landesweite Kooperationen der Hochschulen befördern und ihre relevanten Akteure für die Relevanz von FDM sensibilisieren, um sowohl die Wettbewerbsfähigkeit brandenburgischer Hochschulen sicherzustellen als auch ihre Teilhabe an digitalisierten Wissenschaftsprozessen, u.a. im Umfeld der NFDI und der EOSC, zu befördern. Die Strategie sieht hierfür drei Handlungsfelder vor: a) lokaler Kompetenzaufbau, b) landesweite FDM-Dienstleistungen und IT-Dienste sowie c) Vernetzung und Transfer [weitere Informationen]

 

  • Das Projekt „Gaia-X Federation Services“ hat ein Whitepaper zu „Selbstbeschreibung[en] von Ressourcen, Serviceangeboten und Teilnehmern im Gaia-X-Ökosystem“ veröffentlicht, in dem Funktion und Inhalte dieser zum Teil obligatorischen Informationsangaben erläutert werden sowie über Beteiligungsprozesse informiert wird [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Die Europäische Kommission hat bekannt gegeben, dass im Rahmen der EU ein neuer Pact for Skills zur Förderung digitaler Kompetenzen abgeschlossen wurde – eine Partnerschaft von EU-Behörden, Unternehmen, Gewerkschaften, Universitäten, weiteren Anbietern von (Weiter- )Bildungsangeboten und nationalen Verbänden –, mit der die Weiterqualifizierung und Umschulung von Beschäftigten befördert und mehr Personen für die digitale Industrie gewonnen werden sollen. Dabei sollen zunächst die Kompetenzen der Beschäftigten im digitalen Sektor verbessert werden, bevor die Partner in einem zweiten Schritt weitere gemeinsame Zielsetzungen festlegen. Die neue Partnerschaft ist Teil einer Leitinitiative im Rahmen der Europäischen Kompetenzagenda [weitere Informationen]

 

  • Die Europäische Hochschulvereinigung EUA hat einen Policy Brief zur aktuellen Entwicklung bei der Anerkennung von beruflichen und akademischen Qualifikationen veröffentlicht und geht darin u.a. auch auf die Schlüsselrolle der Digitalisierung ein [weitere Informationen]

 

  • Das Hochschulforum Digitalisierung (HFD) hat die Auswahl für die sechste Runde der Peer-to-Peer-Strategieberatung zur Unterstützung der Digitalisierung in Studium und Lehre bekannt gegeben. Insgesamt wurden acht Hochschulen ausgewählt, die für ein Jahr begleitet und beraten werden. Thematisch seien in diesem Jahr die kritische Reflektion bzw. Weiterentwicklung von Innovationen während der Corona-Semester sowie die Ausarbeitung konkreter Handlungsfelder, u.a. zur Verbesserung der Internationalisierung als übergreifende Schwerpunkte erkennbar geworden [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Der Rat der Europäischen Union und das Europäische Parlament haben sich letzte Woche auf einen vorläufigen gemeinsamen Vorschlag für das Programm „Weg in die Digitale Dekade“ geeinigt. Dabei wurden v.a. die Definitionen von allgemeinen Zielen, wie Stärkung der Grundrechte, Transparenz, Sicherheit und Förderung digitaler Kompetenzen präzisiert und u.a. das Konzept von Mehrländerprojekten konkretisiert. Darüber hinaus sollen Investitionen für zahlreiche Bereiche erleichtert werden, u.a. zu Hochleistungsrechentechnik, gemeinsamen Dateninfrastrukturen und High -Tech-Partnerschaften für digitale Kompetenzen. Die abschließende Billigung durch den Rat und das Parlament steht noch aus [weitere Informationen]

 

  • Vor kurzem haben Vertretungen von mehr als 50 Nationen auf Einladung der EU an der Auftaktkonferenz für einenmultilateralen Dialog“ teilgenommen, der im Rahmen der Globalen Forschungsagenda der EU von 2021 angeregt worden war, um sich über Grundsätze und Werte in der internationalen Zusammenarbeit angesichts von Diskussionen zu Open Science, Gleichstellung der Geschlechter, Rechte an geistigem Eigentum, Wissenschaftsfreiheit u.a. auszutauschen. Zur Fortsetzung des Dialogs, an dem u.a. Vertretungen der USA, aus China, dem Vereinigten Königreich, Brasilien und Südafrika teilnehmen, sind im kommenden Herbst und Frühjahr themenspezifische Workshops und in der ersten Jahreshälfte 2023 eine Bestandsaufnahme der bis dahin erzielten Ergebnisse geplant [weitere Informationen]

 

  • Der Europäische Forschungsrat ERC hat eine Studie „Mapping of ERC Frontier Research“ zu den geförderten Forschungsprojekten im Forschungsrahmenprogramm „Horizon 2020“ veröffentlicht, in der u.a. festgestellt wurde, dass sich ein erheblicher Anteil der Vorhaben auch ohne themenspezifische Ausschreibungen mit aktuellen Themen der EU-Politik, wie z.B. Klimawandel, Gesundheit und digitalem Wandel befassen. Darüber hinaus umfasst die Studie 30 Factsheets, u.a. zu Wissenschaftsbereichen, Methoden und geographischer Verteilung der Projekte, aus denen auch hervorgeht, dass mehr als die Hälfte der Förderungen an vier Mitgliedstaaten vergeben wurden [weitere Informationen]

 

  • Die Europäische Kommission hat einen „Leitfaden zu Synergien“ in der europäischen Förderung für Forschung und Innovation veröffentlicht. Er liefert Erläuterungen zu den jeweiligen regulatorischen Hintergründen und Verfahrensabläufen sowie Anwendungsbeispiele und legt dabei einen besonderen Schwerpunkt auf Synergien zwischen dem Forschungsrahmenprogramm „Horizon Europe“ und dem EU-Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) [weitere Informationen]

 

  • Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat die Bekanntmachung für ein neues Förderprogramm „Entwicklung digitaler Technologien“ (2022-2026) veröffentlicht. Damit sollen „vorwettbewerbliche Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsprojekte mit Leuchtturmcharakter im Verbund von Wissenschaft und Wirtschaft (Verbundprojekte)“ gefördert werden zu den drei Schwerpunktbereichen „Technologien“, „Anwendungen“ und „Ökosysteme“ als fachlichem Rahmen. Nähere Angaben sollen im Rahmen der Förderaufrufe folgen [weitere Informationen]

 

  • Das Land Niedersachsen und die VolkswagenStiftung haben das Forschungsförderprogramm „Niedersachsen Vorab“ neuaufgestellt und umbenannt. Künftig wird das Programm als „SPRUNG“ („SPitzenfoRschUNG in Niedersachsen“) weitergeführt und drei zusätzliche Förderlinien („SPRUNG-Professuren“) enthalten, um hochkarätige internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach Niedersachsen zu holen bzw. junge Forschende zu Beginn ihrer Laufbahn an niedersächsische Forschungsstandorte zu holen und hier zu halten. Eine dritte Förderlinie soll Hochschulen des Landes bei der Weiterentwicklung und Schärfung ihrer Profilbildung unterstützen. Das Programm ist ein Ergebnis einer Potenzialanalyse der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen, die u.a. mit Blick auf die nächste Runde der Exzellenzstrategie durchgeführt wurde [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Die EUA hat heute die endgültige Fassung der „Vereinbarung zur Reform der Forschungsbewertung“ („Research Assessment“) veröffentlicht, die seit Jahresbeginn (s. u.a. Info Ticker No. 10) zusammen mit Science Europe, der Europäischen Kommission und einer Fachexpertin unter Einbeziehung einer Kerngruppe von 20 Fachorganisationen aus ganz Europa sowie u.a. der EU-Mitgliedstaaten und der assoziierten Länder im Rahmen eines umfassenden Beteiligungsprozesses erarbeitet wurde. Die Vereinbarung enthält die Grundsätze, Verpflichtungen und den Zeitrahmen für die Reform, mit der v.a. eine verstärkt qualitative Beurteilung auf Peer-Review-Basis und einem „verantwortungsbewussten Einsatz von quantitativen Indikatoren“ erreicht werden soll. Hierfür ist außerdem die Einrichtung einer Koalition von Organisationen vorgesehen, die sich auf freiwilliger Basis zur gemeinsamen Umsetzung der Veränderungen verpflichten. Die EUA lädt zu Interessensbekundungen sowohl zur Unterzeichnung der Vereinbarung als auch zum Beitritt zur Koalition ein [weitere Informationen]

 

 

Recht

  • Am Montag wurde das Gesetz über digitale Märkte (DMA) vom Rat der EU abschließend gebilligt. Es wird sechs Monate nach Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union in Kraft treten. Die Annahme des Gesetzes über digitale Dienste (DSA) wird für September erwartet [weitere Informationen]

 

  • Das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) hat letzte Woche die Cybersicherheitsagenda Sie umfasst das Arbeitsprogramm des BMI und sieht Schwerpunkte v.a. bei der Aufgabenverteilung in der Cybersicherheitsarchitektur vor, insbesondere den Ausbau des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) als digitale Zentralstelle für eine vertiefte Kooperation von Bund und Ländern sowie Maßnahmen zum Schutz von kritischen Infrastrukturen. Als prioritär betont wird der Schutz von Kindern und Jugendlichen gegen Bedrohungen im Internet und u.a. auch eine Stärkung der Forschung im Bereich Cybersicherheit vorgesehen [weitere Informationen]

 

 

 

Technische Neuerungen

  • Das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) hat in Göttingen den Supercomputer CARO („Computer for Advanced Research in Aerospace“) in Betrieb genommen, der bereits als zweiter Superrechner bei der GWDG („Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung Göttingen“) angesiedelt ist. Er zählt mit einer Rechenleistung von 3.460 TeraFlops aktuell zu den 150 besten Hochleistungsrechnern weltweit und soll zur Erforschung und Entwicklung neuer Technologien in der Raumfahrt, bei Windkraftanlagen und in der Verkehrsforschung beitragen [weitere Informationen]

 

 

 

Wirtschaft und Digitalisierung

  • Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat im Rahmen einer Studie festgestellt, dass Online-Plattformen wie z.B. Facebook auch Nutzungsdaten und Profilinformationen von Personen sammeln können, die gar keinen Account bei ihnen haben. Die Autoren gehen auch der Frage nach, inwiefern die europäischen Regelungen aus Digital Markets Act (DMA) und Digital Services Act (DSA) dies verhindern können [weitere Informationen]

 

  • Der Branchenverband Bitkom hat einen „Wegweiser in das Metaverse“ erarbeitet und stellt darin grundlegende Erläuterungen anhand von sechs Thesen zur aktuellen Entwicklung sowie Akteure, Geschäftsmodelle und Use Cases vor und bietet u.a. ein eigenes Kapitel zu ausgewählten Rechtsfragen und Steuern sowie Prognosen für die weitere Entwicklung. Vorangegangen war eine Umfrage von Bitkom, bei der 55 Prozent der befragten Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten angaben, noch nie vom Metaverse gehört zu haben [weitere Informationen]

 

 

 

 Veranstaltungen

  • „Im Fokus von Cyberangriffen – Wie sich die öffentliche Verwaltung schützen kann“ Webinar (22.07.) [weitere Informationen]
  • „Digital Future(s): TA in and for a Changing World” (Karlsruhe und online; 25.-27.07.) [weitere Informationen]
  • „Warum Wissenschaft nicht für alle offen ist und was Bibliotheken für mehr Offenheit tun“ (Kiel, 18.08.) [weitere Informationen]
  • „Open Science Festival“ (Hannover, 30.-31.08.; kostenpflichtig) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Sarah Ehls (sarah.ehls@rfii.de) und Jonas de la Chaux (jonas.chaux@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de


No. 24

No. 24, 12.07.2022

 

*** Der RfII-Info Ticker erscheint künftig wieder wöchentlich. Die nächste Ausgabe ist für den 20. Juli geplant. ***

  

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Das Forschungszentrum Demografischer Wandel (FZDW) der Frankfurt University of Applied Sciences untersucht in einem neu gestarteten Projekt die „Entwicklung und Verbreitung von Forschungsdatenmanagement an Fachhochschulen und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (EVER_FDM)“. Hierfür sollen im Rahmen einer Online-Umfrage die Erfahrungen des wissenschaftlichen Personals mit FDM sowie die Aktivitäten und Bedarfe in diesem Feld erfasst und analysiert sowie in fünf nachgelagerten regionalen Diskussionsrunden vertieft werden. Ziel des vom BMBF geförderten Vorhabens sind neue Impulse u.a. mit Blick auf die Rolle der FHs und HAWs im Rahmen der NFDI [weitere Informationen]

 

 

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Die HRK hat letzte Woche einen Diskussionsvorschlag zur Weiterentwicklung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) als Beitrag zu dem vom BMBF angestoßenen Abstimmungsprozess über die Novellierung des WissZeitVG (s. Info Ticker No. 20) veröffentlicht. Darin schlagen die Universitäten einen einheitlichen, maximalen Qualifizierungszeitraum von zehn Jahren vor, der je nach Fachkultur und individuellem Bedarf flexibel auf Promotions- und Postdoc-Phase verteilt werden kann, wobei der Erstvertrag mit dem Ziel Promotion auf nicht unter drei Jahren befristet werden soll und für die Postdoc-Phase mindestens vier Jahre vorzusehen sind. Damit sollen die Karrierewege zur Professur oder auch zu Alternativen in der Wissenschaft transparenter gestaltet werden, wobei weitere Schritte und Maßnahmen v.a. von den öffentlich-rechtlichen Drittmittelgebern angemahnt werden. Vorher hatten auch die Junge Akademie der BBAW und die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina sowie das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) Vorschläge zum Thema vorgestellt [weitere Informationen]

 

  • Die Landesregierung Hessen hat bekannt gegeben, dass als Teil der digitalen Gesamtstrategie des Landes ab September im Rahmen eines Pilotprojekts das Schulfach „Digitale Welt“ in zunächst zwölf Schulen und rund 70 Klassen ab der 5. Jahrgangsstufe eingeführt wird. Das einjährige Vorhaben wird in Kooperation mit dem Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam durchgeführt und von der Universität Frankfurt wissenschaftlich begleitet [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Am Montag hat der Wissenschaftsrat ein Positionspapier zuDigitalisierung und Datennutzung für Gesundheitsforschung und Versorgungveröffentlicht, in dem er dafür plädiert, stärker auf die erheblichen Chancen hinzuweisen, die Digitalisierung und die Nutzung und das Teilen von Gesundheitsdaten für Patientinnen und Patienten, Beschäftigte im Gesundheitswesen sowie für Gesellschaft und Forschung bieten. Er empfiehlt daher dringend zu einer sektorenübergreifenden Vernetzung von Akteuren und Einrichtungen und den Aufbau einer forschungsadäquaten, dezentralen Gesundheitsdateninfrastruktur. Weitere Empfehlungen gelten u.a. einheitlichen Datenstandards, Gewährleistung von Schutzansprüchen und Sicherheitsanforderungen, digitalen Kompetenzen, dem geplanten Gesundheitsdatengesetz der Bundesregierung mit einer „Opt-Out-Option“, einem „nationalen Gesundheitsforschungsdatenportal“ und Fragen der Finanzierung [weitere Informationen]

 

  • Darüber hinaus hat der Wissenschaftsrat seineEmpfehlungen zur Digitalisierung in Lehre und Studiumvorgestellt. Darin stellt er fest, dass Studium und Lehre nach dem Digitalisierungsschub in der Pandemie einen Qualitätssprung benötigen, „um die digitale Transformation in den Hochschulen konsequent weitere voranzutreiben“. Er plädiert dafür, die Möglichkeiten der Hochschulen, als Impulsgeber im digitalen Wandel zu wirken, zu stärken und hebt u.a. ihre Funktion als Vermittler von „Kompetenzen für die digitale Welt“ hervor. Die zahlreichen Empfehlungen, u.a. zur gezielten strategischen Profilbildung, zur notwendigen Ausstattung, zum Rechtsrahmen, zur Finanzierung oder auch zum Aufbau einer länderübergreifenden Infrastruktur zur Nutzung von „Open Educational Resources“ richten sich sowohl an die Hochschulen und die Lehrenden als auch an die Zuwendungsgeber in unterschiedlichen Konstellationen [weitere Informationen]

 

 

  • Die Europäische Kommission hat am Montag das Arbeitsprogramm des Europäischen Forschungsrates (ERC) für 2023 beschlossen. Es umfasst ein Fördervolumen von insgesamt 2,2 Milliarden Euro und sieht neben den bisherigen Förderprogrammen und aktuellen Ausschreibungsdaten u.a. auch eine neue Förderung für Wissenschaftsjournalistinnen und -journalisten vor [weitere Informationen]

 

  • Die Europäische Kommission hat zwei Verfahren zur öffentlichen Sondierung für die geplante Abschlussbewertung zu Horizon 2020 und die Zwischenbewertung zu Horizon Europe eröffnet und bittet jeweils bis 29. Juli um Rückmeldung zu den Ergebnissen und Auswirkungen der erfolgten bzw. noch laufenden Förderung. Zu den Entwürfen des Abschluss- bzw. Zwischenberichts ist für das 4. Quartal 2022 eine öffentliche Konsultation geplant, bevor sie im Herbst 2023 (Abschlussbericht Horizon 2020) bzw. im Frühjahr 2024 (Zwischenbericht Horizon Europe) veröffentlicht werden sollen [weitere Informationen]

 

  • An der TU München (TUM) entsteht das neue interdisziplinäre „Zentrum für Digitale Medizin und Gesundheit (ZDMG)“, das insbesondere durch Bündelung von natur- und ingenieurwissenschaftlichen Kompetenzen neue, zukunftsweisende Methoden und Technologien aus den Bereichen Data Science und KI entwickeln und ihre Nutzbarmachung in der medizinischen Anwendung mit Schwerpunkt auf individualisierten und personalisierten Therapien befördern wird. Unterstützt wird dies u.a. durch ein Data Observatory, das sehr große Datensätze und komplexe Informationen als Ausgangspunkte für neue Therapieansätze visualisieren soll. Das BMBF und der Freistaat Bayern fördern die Einrichtung mit zusammen 43,6 Mio. Euro [weitere Informationen]

 

Wirtschaft und Digitalisierung

  • Das Büro für Technikfolgenabschätzungen des Bundestages hat eine Kurzstudie „Welt ohne Bargeld“ zu Entwicklungen des Zahlungsverkehrs bis Februar 2021 veröffentlicht. Darin bietet es u.a. auch eine vergleichende Analyse der Banken- und Bezahlsysteme in Schweden und China und geht auch den Einflüssen von (neuen) Playern und Trends aus den Bereichen BigTech und FinTech nach und greift Fragen des Datenschutzes wie der Souveränität des europäischen Bankenwesens auf [weitere Informationen]

 

 Citizen Science

  • Das NFDI-Konsortium NFDI4Health hat eine zweite Ausschreibungsrunde für eine Projektförderung 2023 zum Thema „Citizen Science, partizipatives quantitatives Forschen und Wissenstransfer“ Sie richtet sich u.a. an Forschende, Studien(-konsortien), Selbsthilfegruppen von Patientinnen und Patienten und Fachgesellschaften und gilt u.a. Konzeptentwicklungen, Pilotprojekten oder Projektmodulen zu ausgewählten Themen. Für eine Förderung von max. 12 Monaten im Kalenderjahr 2023 werden insgesamt 100.000 Euro bereitgestellt, Bewerbungsschluss ist am 30. September 2022 [weitere Informationen]

 

 Veranstaltungen

  • „Diagramme edieren: Zur kritischen Repräsentation visueller Narrative“ (online; 13.07.; Anmeldung bis 12.07.) [weitere Informationen]
  • „D64 Footprints mit Svea Windwehr (Berlin; 28.07.) [weitere Informationen]
  • „Mit FuD zu FAIRen Daten. Ein Softwaresystem für das Forschungsdatenmanagement in qualitativ arbeitenden Forschungsprojekten“ (online; 26.07.) [weitere Informationen]

 

 

Tagungsberichte

 

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Sarah Ehls (sarah.ehls@rfii.de) und Jonas de la Chaux (jonas.chaux@rfii.de).

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Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de

 

 


No. 23

No. 23, 06.07.2022

 

*** Der RfII-Info Ticker erscheint derzeit 14-tägig. Die nächste Ausgabe ist für den 20. Juli geplant. ***

  

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Im Rahmen der EOSC wurden zwei neue Projekte gestartet: FAIRCORE4EOSC, das unter finnischer Leitung von einem Konsortium aus 22 Partnern durchgeführt wird, wird neun EOSC-Kernkomponenten („Core Components“) entwickeln und bereitstellen, u.a. eine EOSC-PID-Infrastruktur, eine EOSC-Forschungssoftware-Infrastruktur sowie Suchdienste für alle EOSC-Repositorien, um einen FAIRen Forschungslebenszyklus in der EOSC zu unterstützen. Außerdem sind fünf Fallstudien vorgesehen, u.a. zu Nationalen Forschungsinformationssystemen und Forschungsdaten-Communities, um die Entwicklung und Erprobung der neuen Komponenten zu unterstützen [weitere Informationen]
    Im Projekt „FAIR-Impact: Expanding FAIR solutions across EOSC“ werden 28 Partner aus elf Ländern, koordiniert von DANS („Dutch national centre of expertise and repository for research data“) zusammenarbeiten, um die Umsetzung von FAIR-fähigen Verfahren, Werkzeugen und Diensten auf europäischer, nationaler und institutioneller Ebene zu unterstützen. Hierfür werden Lösungen u.a. zu Persistent Identifiern oder auch Metadaten und Ontologien an Use Cases in verschiedenen Wissenschaftsbereichen umgesetzt bzw. angepasst, um sowohl das Management als auch die Produktion von FAIRen Forschungsdaten zu befördern [weitere Informationen]

 

  • Die Landesregierung Brandenburg hat gestern das „Digitalprogramm 2025 (#dp25)“ veröffentlicht, das nach einer umfassenden Einbindung von Verbänden und Öffentlichkeit ressortübergreifend entwickelt wurde. Es sieht 83 Maßnahmen vor, u.a. die mittelfristige Einführung eines Digitalbudgets, um Digitalprojekte flexibler finanzieren zu können sowie Maßnahmen zur Stärkung von digitalen Kompetenzen in der Landesverwaltung. Insgesamt sind acht Maßnahmenbündel für die drei Leitebenen „Digitales Leben“, „Digitale Gesellschaft“ und „Digitaler Staat“ vorgesehen [weitere Informationen]

 

  • Am 23. Juni wurde in Nordrhein-Westfalen der Koalitionsvertrag von CDU und GRÜNEN vorgestellt, der Maßnahmen zur Digitalisierung als Querschnittsaufgabe durch alle Ressorts und Aufgabengebiete vorsieht. Für den Bereich Hochschulen wird u.a. explizit die Förderung von digitaler Lehre, von Open Science, Open Access und Open Data sowie von Open Source-Software angekündigt. Im Abschnitt „Digitalisierung“ werden darüber hinaus eine Digitalagenda und eine Datenstrategie sowie u.a. die Förderung von Datenzugang und Datensharing avisiert [weitere Informationen]

 

  • Am 28. Juni wurde in Schleswig-Holstein der Koalitionsvertrag von CDU und GRÜNEN offiziell unterzeichnet. Auch hierin ist Digitalisierung als Querschnittsthema So wird sowohl die Entwicklung eines Hochschulbündnisses für Digitalisierung als auch die Erweiterung der Open-Access-Strategie des Landes auf Open Data und Open Science angekündigt. Außerdem soll u.a. die Vernetzung im Bereich Forschungsdatenmanagement und NFDI befördert werden und übergreifend das landeseigene Digitalisierungsprogramms zur einer ressortübergreifenden Digitalstrategie weiterentwickelt werden. Ziel ist der Ausbau des Digitalisierungsstandorts zu einer „digitalen Vorreiterregion in Europa“ [weitere Informationen]

 

 

  • Das Deutsche Archäologische Institut (DAI), die FH Potsdam und das Helmholtz Open Science Office haben zusammen im Verbundprojekt „EcoDM“ überprüft, welche Rahmenbedingungen das Teilen und Nachnutzen von Daten in Wissenschaft, Wirtschaft und im Öffentlichen Sektor positiv oder negativ beeinflussen und darüber hinaus auch die Qualifizierungsbedarfe in den Bereichen Management und Kuratierung untersucht. Die Ergebnisse und weiterführende bereichsübergreifende Empfehlungen wurden zusammen mit zahlreichen (ggf. ins Deutsche übersetzten) Schlüsseldokumenten zum Datenmanagement veröffentlicht [weitere Informationen]

 

  • Das Robert Koch-Institut (RKI) und das gemeinnützige Health-Tech-Unternehmen Data4Life haben die digitale Metadata-Exchange-Plattform „MEx“ gestartet, auf der die Metadaten zu Forschungsaktivitäten und Forschungsdaten des RKI auffindbar bereitgestellt und ihre Weiterverwendung v.a. für Sekundäranalysen auf Grundlage der FAIR-Prinzipien unterstützt werden. Die Plattform, die Teil der Open Data-Strategie der Bundesregierung ist, soll nach der aktuellen Pilotphase ab 2023 auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein [weitere Informationen]

 

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Die Europäische Kommission hat gestern eine „Neue europäische Innovationsagenda vorgestellt, die vorsieht, v.a. mit der gezielten Förderung von neuen Technologien („Deep technologies“) und von Start-ups „Europa zu einem führenden Akteur in der globalen Innovationslandschaft zu machen“. Insgesamt sind 25 Maßnahmen zu fünf Leitinitiativen geplant, u.a. die Finanzierung von Scale-ups durch institutionelle und private Investoren, die Ermöglichung von Innovationen durch Versuchsräume und Vergabe öffentlicher Aufträge sowie die Förderung, Anwerbung und Bindung von Talenten im technologieintensiven Bereich. Zu verbesserten Politikinstrumenten wird auch die Entwicklung und Nutzung „robuster, vergleichbarer Datensätze und gemeinsamer Definitionen“ angekündigt. Außerdem sollen die Mitgliedstaaten und Regionen bei der Bereitstellung von mind. 10 Milliarden Euro u.a. durch Instrumente aus dem Forschungsrahmenprogramm „Horizon Europe“ unterstützt werden. Von der EUA liegt bereits eine Stellungnahme vor [weitere Informationen]

 

  • Die Europäische Kommission hat in diesem Zusammenhang auch ihren aktuellen Leistungsbericht Science, Research and Innovation Performance of the EU (SRIP) veröffentlicht mit einer Analyse der Kennzahlen der Investitionsentwicklung in Europa auch im globalen Vergleich. Demnach ist die EU mit 18 Prozent der weltweiten FuE-Investitionen weiterhin eine bedeutende Akteurin im Bereich wissenschaftlicher und technologischer Leistung, die aber ihre Reaktionsfähigkeit und -bereitschaft bei unerwarteten Krisen deutlich verbessern müsse. Der Bericht benennt auch Probleme und Herausforderungen für die weitere Entwicklung, wie z.B. den Zugang zu Finanzmitteln, innovationsfeindliche Rahmenbedingungen und den Fachkräftemangel und formuliert weiterführende Vorschläge. Am 12. Juli ist eine ausführliche Vorstellung und Diskussion des Berichts vorgesehen [weitere Informationen]

 

  • Der Europäische Forschungsrat (ERC) hat mitgeteilt, dass die Förderungen von ERC-Grants an Forschende im Vereinigten Königreich nach Ablauf des Stichtags in 115 Fällen nicht realisiert werden, während 19 Forschende, die ihren Wohnsitz verlegt und ihre Förderung an eine Einrichtung mit Sitz in der EU oder einem assoziierten Staat übertragen hätten, ihre Fördergelder erhalten können. Zwölf Fälle seien noch offen. Hintergrund sind weiterhin schwebende Verhandlungen der Europäischen Kommission und der britischen Regierung über das Nordirland-Abkommen. Die britische Regierung hatte Forschenden in UK für den Fall einer Nicht-Berücksichtigung aus Mitteln von Horizon Europe ein Kompensationsprogramm angeboten (s. u.a. Info Ticker No. 18) [weitere Informationen]

 

  • Letzte Woche wurde der „Bundesbericht Forschung und Innovation 2022“ (BuFi) veröffentlicht, der alle zwei Jahre über Strukturen, Prioritäten und Ziele der Forschungs- und Innovationspolitik von Bund und Ländern informiert und vom Projektträger DLR mit zusätzlichen digitalen Formaten ergänzt wurde. Demnach sind die Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Berichtsjahr 2020 auf 3,14 Prozent des BIP gesunken, wobei die Investitionen von Staat, Wirtschaft und Hochschulen zwar mit knapp 1,6 Milliarden Euro gegenüber den Vorjahren leicht zurückgingen, die Zahl der Beschäftigten aber weitgehend konstant blieb. Der diesjährige Bericht nimmt auch Stellung zum aktuellen Gutachten der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) und liefert darüber hinaus einen Ausblick auf künftige Herausforderungen wie u.a. die veränderten geo- und sicherheitspolitischen Bedingungen und Fragen der technologischen und digitalen Souveränität [weitere Informationen]

 

  • Das BMBF hat darüber hinaus bekannt gegeben, dass die gemeinsame Förderung von fünf KI-Kompetenzzentren an deutschen Hochschulen ab Juli 2022 verstetigt Es stellt hierfür Fördermittel von insgesamt 50 Mio. Euro jährlich bereit, die jeweiligen Sitzländer beteiligen sich zusätzlich mit Mitteln in derselben Höhe. Das DFKI (Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz) als sechstes Kompetenzzentrum wird aktuell evaluiert, das BMBF stellt die Übernahme in eine dauerhafte Förderung auch hierfür in Aussicht [weitere Informationen]

 

  • Die DFG hat im Rahmen ihrer Jahresversammlung ein Positionspapier „Rolle und perspektivische Entwicklung der Deutschen Forschungsgemeinschaft im deutschen Wissenschaftssystem“ verabschiedet. Darin bietet sie einen Überblick über das Wissenschaftssystem in Deutschland und definiert drei zentrale Handlungsansätze für die Zukunft: 1) „Fördern“ (im Rahmen eines fairen, wissenschaftsgeleiteten Wettbewerbs), 2) „Erschließen“ (oder Unterstützen von bestimmten Forschungsfeldern durch strategische Förderinitiativen) und 3) „Gestalten“ (von adäquaten Rahmenbedingungen und Standards). Zu jedem Ansatz werden jeweils aktuelle Herausforderungen für die weitere Entwicklung aufgeführt, im Bereich „Fördern“ z.B. die Anhebung der Programmpauschale auf mindestens 30 Prozent ab 2025 oder im Bereich „Gestalten“ u.a. der angemessene Zugang zu Forschungsinfrastrukturen und die Ausgestaltung z.B. des Nationalen Hochleistungsrechnen (NHR) oder der NFDI sowie eine Unterstützung der Open Access-Transformation und von neuen Berufsbildern [weitere Informationen]

 

  • Die DFG hat außerdem die Förderung von sieben neuen Forschungsgruppen und zwei neuen Kolleg-Forschungsgruppen bekannt gegeben. Zu den ausgewählten Themengebieten gehören u.a. neue Möglichkeiten, die sich aus der Digitalisierung für den Zugang zu kulturellen Gütern Für die jeweils erste Förderperiode stellt die DFG insgesamt rund 38,4 Mio. Euro bereit [weitere Informationen] Darüber hinaus hat die DFG die Förderung von acht neuen Forschungsgruppen aus dem Bereich Künstliche Intelligenz beschlossen. Sie stellt hierfür im Rahmen ihrer Strategischen Förderinitiative mehr als 31 Mio. Euro zur Verfügung [weitere Informationen]

 

  • acatech, Deutsche Akademie der Technikwissenschaften hat in einem aktuellen Impulspapier unter dem Motto „Ausrüsten statt Aufrüsten“ neue Prioritätensetzungen zum Themenkomplex „Sicherheit, Resilienz und Nachhaltigkeit“ vorgeschlagen und plädiert im Zusammenhang mit einer anzupassenden Sicherheitspolitik dafür, die „Zivilklausel“ in der Wissenschaft abzuschaffen [weitere Informationen]

 

  • Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) stellt Interessierten ab sofort das disziplinenübergreifende Online-Portal „Best-Practice Forschungsethik“ zur Verfügung. Es bietet v.a. Forschenden, Lehrenden und Mitgliedern von Ethikkommissionen angesichts steigender Ansprüche – u.a. von Zuwendungsgebern oder Fachzeitschriften – relevante Informationen und Vorlagen zur Forschungsethik mit Schwerpunkt auf Sozialwissenschaften sowie u.a. weiterführende Angaben zu Vorgaben z.B. für die Archivierung und Nachnutzung von Forschungsdaten. Das Portal ist offen und ergänzbar angelegt, zur Mitwirkung wird eingeladen [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Die britischen Einrichtungen Jisc („Joint Information Systems Committee“), UKRI („UK Research and Innovation“) und UKRN („UK Reproducibility Network“) haben eine neue Publikationsplattform „Octopus“ vorgestellt, die eine, schnelle, kostenlose und faire Veröffentlichung von Forschungsergebnissen in einer neuen, qualitätsorientierten Art ermöglichen soll. Hierfür sind acht Teileinheiten entsprechend des Forschungsprozesses vorgesehen: von Problemstellung über Hypothese und Methodik zu Daten, Analyse, Auswertung, Umsetzung und Peer Review, die von unterschiedlichen Beteiligten erfasst werden können, um so jeweils hochwertige Angaben zu erhalten, umgekehrt aber auch eine entsprechende Würdigung der Einzelleistungen zu befördern [weitere Informationen]

 

 

Recht

 

  • Die Gesellschaft für Informatik (GI) hat zusammen mit inzwischen mehr als 90 anderen IT-Sicherheits- und Informatik-Fachleuten in einem Offenen Brief vor Lösegeldzahlungen bei Ransomware-Angriffen gewarnt und auf damit verbundene geopolitische Auswirkungen hingewiesen. Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner liefern auch eine Liste mit Vorschlägen an die Politik, wie das Problem wirksam und zugunsten der IT-Absicherung bekämpft werden könne [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft und Digitalisierung

  • Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg hat einen zweiten Förderaufruf für „Verbundprojekte im Rahmen des Kompetenzzentrums Quantencomputing Baden-Württembergzusammen mit der Fraunhofer-Gesellschaft veröffentlicht. Gefördert werden anwendungsorientierte Verbundforschungsprojekte mit einem „deutlichen Beitrag zur Stärkung der Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet des Quantencomputing im Land“ mit einem Fokus auf drei definierte Themensäulen und die Nutzbarmachung für die Wirtschaft. Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit Sitz in Baden-Württemberg sind noch bis 29. Juli zur Antragstellung eingeladen. Das Land stellt rund 12 Mio. Euro an Fördermitteln für 2023-2024 bereit [weitere Informationen]

 

 

E-Government

  • Das Bundeskabinett hat heute das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) vorgelegte Eckpunktepapier „Digitalisierung vorantreiben – Planung und Genehmigung beschleunigen“ beschlossen. Es enthält Maßnahmen zu drei Bereichen, darunter u.a. Maßnahmen aus dem Bereich des OZG, zu digitalem Bauen und zum Aufbau eines Gigabit-Grundbuchs als zentralem Datenportal, das bis Ende 2023 bereitstehen soll [weitere Informationen]

 

 

Veranstaltungen

  • „SDG midterm review: what have we learned from implementation to date? How can we fast-track progress?” (online; 07.07.) [weitere Informationen]
  • “HMC FAIR Friday: Automating FAIR metadata for software and datasets using open APIs” (online; 08.07.) [weitere Informationen]
  • „Welche Neuen Technologien kommen als nächstes? . Technikentwicklung zwischen Früherkennung und Gestaltung“ (Nürnberg; 11.07.; Anmeldung bis 07.07.) [weitere Informationen]
  • „Korpora in Text+: Kennenlernen und nachhaltig nutzen“ (Frankfurt a. M.; 12.07.; kostenpflichtig) [weitere Informationen]
  • „UsageCounts, the usage statistics service of OpenAIRE: Complementing traditional scholarly impact indicators with usage activity” Webinar (13.07.) [weitere Informationen]
  • “Cloud Native Conference 2022” (Garching und online; 13.07.; teilweise kostenpflichtig) [weitere Informationen]
  • „HeFDI Data School: Der Datenmanagementplan (DMP) (online; 14.07.) [weitere Informationen]
  • „Spot│On│IT-Security: Brennpunkt IT-Sicherheitsstruktur“ (online; 17.07.) [weitere Informationen]
  • „Collaboration in Action: Sharing Knowledge Across Boundaries” Webinar (25.07.) [weitere Informationen]
  • „GXFS Connect 2022: Von der Idee zur Innovation mit Gaia-X“ (Berlin und online; 07.-08.09.; Anmeldung für Berlin bis 08.07.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

  • „Challenges for OA Repositories in Academic and Research Institutions” (Aufzeichnung) [weitere Informationen]
  • „KoWi-Bundestagung zur EU- und Innovationsförderung“ (Ergebnisse und Folien) [weitere Informationen]

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Sarah Ehls (sarah.ehls@rfii.de) und Jonas de la Chaux (jonas.chaux@rfii.de).

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