No. 01

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) sucht für seine Geschäftsstelle in Göttingen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Referentin/ einen Referenten (w/m/d) zur Unterstützung seiner international ausgerichteten Projekte. Interessierte Personen sind herzlich eingeladen, sich bis 14. Februar zu bewerben [weitere Informationen]

 

  • Die Expertengruppe des EOSC Steering Board (EOSC-SB) hat eine Stellungnahme mit dem Titel „EOSC: the Transverse European Data Space for Science, Research and Innovation“ sowie drei „Opinion Papers“ zu „Monitoring Open Science“, „FAIR data sovereignty in EOSC“ und „EOSC FAIR data literacy“ erarbeitet, die jetzt veröffentlicht wurden [weitere Informationen]

 

  • Die Task Force „FAIR Metrics and Data Quality“ der EOSC Association (EOSC-A), die sich der Implementierung der FAIR-Metriken im Rahmen der EOSC widmet, hat drei aktuelle Beiträge veröffentlicht, darunter „Towards a Data Quality Framework for EOSC“. Darin werden u.a. Begriffsbestimmungen in Anlehnung an die ISO 8000 vorgenommen, bestehende Konzepte und Herausforderungen analysiert und sieben Hauptempfehlungen formuliert. Die anderen Beiträge widmen sich Tools zur Bewertung von „FAIRness“ und dem Thema „Community Driven Governance of FAIRness Assessment“[weitere Informationen]

 

  • Außerdem hat die Task Force „Langzeitarchivierung“ (LTDP TF) der EOSC Association hat ein Übersichts- und Diskussionspapier veröffentlicht, in dem sie ihren Ansatz zur Langzeitarchivierung von FAIRen digitalen Objekten im Zusammenhang mit der EOSC mit Blick auf Vision, Rollenverständnis, Finanzierung und Netzwerke vorstellt. Davon ausgehend bittet sie die Community um Rückmeldung und weiterführende Anregungen zur Vorbereitung einer aktualisierten Übersicht und ersten Empfehlungen zur Bewahrung digitaler Objekte im Rahmen der EOSC auf europäischer, nationaler und institutioneller Ebene [weitere Informationen]

 

  • Mit demDatenraum Kulturist gestern eines der in der Digitalstrategie der Bundesregierung vorgesehenen 18 Leuchtturmprojekte gestartet (s. Info Ticker 31/2022). Das Vorhaben wird federführend von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, der Behörde für Kultur und Medien Hamburg und dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT unter Beteiligung weiterer Partnerorganisationen realisiert und soll als B2B-Umgebung für den Kulturbereich und die Kreativwirtschaft sowohl Zugänglichkeit als auch Nutzung von Daten vereinfachen. Hierbei sollen Datennutzung und -austausch explizit ohne Zwischenspeicherung über dezentrale „Konnektoren“ ermöglicht werden. Weitere Regeln sollen von den Nutzenden festgelegt werden können, woraus sich u.a. Optionen für Open Access und Bezahlangebote ergeben können. In der Aufbauphase bis 2025 werden Machbarkeit, Relevanz und Mehrwert anhand von vier Anwendungen überprüft, u.a. zu multimedialen Angeboten in Museen. Die Staatsministerin für Kultur und Medien (BKM) fördert die erste Phase mit 2,6 Mio. Euro [weitere Informationen]

 

  • Der Berliner Senat hat am 20. Dezember seine neue Digitalstrategie „Gemeinsam Digital: Berlin“ (GD:B) beschlossen und fasst darin die Themenfelder Smart City, Digitalstrategie, Verwaltungsdigitalisierung und digitale Bürgerdienste sowie die entsprechenden Zuständigkeiten beim Chief Digital Officer (CDO) zusammen. Dabei soll die Smart-City-Strategie das „Zusammendenken von Stadtentwicklung und Digitalisierung“ schärfen, während die Digitalstrategie die Umsetzungskompetenz einbringe. Die „lernende Strategie“ wird auch auf einer Online-Veranstaltung am 23. Januar vorgestellt [weitere Informationen]

 

  • DataCite wird im Februar zusammen mit der Chan Zuckerberg Initiative (CZI) mit dem Aufbau des „Open Global Data Citation Corpus“ starten. Für das Korpus sollen Datenzitationen aus einer Vielzahl unverbundener Quellen (Artikel, Preprints, Regierungsdokumente u.a.) mithilfe eines von der CZI entwickelten Algorithmus extrahiert und gespeichert sowie zur (Nach-)Nutzung bereitgestellt werden, um so u.a. die Erfassung des Impacts von Forschungsergebnissen zu erleichtern. Das Vorhaben, das vom Wellcome Trust gefördert wird, lädt am 13. Februar zu einer Auftaktveranstaltung ein [weitere Informationen]

 

  • Das Unternehmen OpenAI, das auch den Chatbot ChatGTP entwickelt hat, hat zusammen mit der Georgetown-University und dem Stanford Internet Observatory einen Bericht zu Sprachmodellen und möglichen Missbrauchsrisiken insbesondere im Zusammenhang mit Desinformationskampagnen erarbeitet und stellt darin auch einen Analyserahmen mit Maßnahmen zur möglichen Schadensbegrenzung vor [weitere Informationen]

 

  • Das Projekt „DIM.RUHR: Datenkompetenzzentrum für die interprofessionelle Gesundheitsdatennutzung in der Metropole Ruhr“ widmet sich der Forschung zur Nutzung von Gesundheitsdaten mit Schwerpunkt auf ambulante Versorgung. Das von der Universität Witten/Herdecke koordinierte Verbundvorhaben der Ruhr-Universität Bochum, des Fraunhofer-Instituts für Software und Systemtechnik ISST und der Hochschule für Gesundheit soll die interprofessionelle Ausbildung in Gesundheitsberufen stärken, Gesundheitsstandorte vernetzen sowie neue Datenräume schaffen und wird im Rahmen des „Aufbaus von Datenkompetenzzentren in der Wissenschaft“ vom BMBF gefördert [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Das Team der Emmy Noether-Nachwuchsgruppe „GenDiT – Gender in the Age of Digitization and Technological Change“ am Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) untersucht Zusammenhänge zwischen Digitalisierung, technologischem Wandel und Geschlechterdisparitäten im Bildungswesen und auf dem Arbeitsmarkt. Dabei soll u.a. auch die Rolle von Organisationen und Institutionen analysiert und überprüft werden, inwiefern Digitalisierung geschlechtsspezifische Ungleichbehandlungen ggf. sogar verstärkt. Das Projekt wird von der DFG für sechs Jahre mit 1,4 Mio. Euro gefördert [weitere Informationen]

 

  • Der Stifterverband und die DATEV-Stiftung Zukunft haben das Programm „Data Literacy Learning Steps“ ausgeschrieben, mit dem Modellprojekte für Lernangebote zu digitalen Kompetenzen gefördert werden sollen. Ziel ist es u.a., an zwei auszuwählenden Hochschulen bis zum Ende der Förderung entsprechende mehrstufige Lernangebote in die Curricula von einschlägigen Studiengängen (Public Management, Public Governance oder Non-Profit-Management) zu verankern. Für das einstufige Auswahlverfahren können sich alle Hochschulen bis 15. März 2023 Geplanter Förderzeitraum ist Mai 2023 bis August 2024 [weitere Informationen]

 

  • Der Stifterverband hat letzte Woche zusammen mit der Heinz Nixdorf Stiftung eine Vergleichsstudie zum Informatikunterricht in Europa veröffentlicht. Darin zeigt sich, dass die große Mehrheit der europäischen Länder (28 von 37) Informatik als (mehrjähriges) Pflichtfach in der Schule vorsehen, während dies in Deutschland bisher nur in zwei Bundesländern (Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen) der Fall ist. Zusammenfassend sehen die Autorinnen und Autoren der Studie „Informatikunterricht: Deutschland abgehängt in Europa“ gerade angesichts des zunehmenden IT-Fachkräftemangels die informatorische Grundbildung in Deutschland und damit Wettbewerbsfähigkeit gefährdet und appellieren an die Kultusministerien nicht nur das Fach verpflichtend einzuführen, sondern v.a. auch die Ausbildung- und Weiterbildung von Informatiklehrkräften zu fördern [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Anfang Januar wurde bekannt, dass die Schweiz – und damit u.a. das CERN in Genf – aus dem Europäischen Strategieforum für Forschungsinfrastrukturen (ESFRI) ausgeschlossen wurde. Hintergrund sind Regularien, die eine Teilnahme oder mindestens Assoziierung im Rahmenprogramm Horizon Europe vorschreiben. Kritische Stimmen – u.a. aus der Initiative „Stick to Science“ (s. Info Ticker 05/2022) – sehen eine Politisierung des ESFRI, während u.a. EU-Forschungskommissarin Gabriel auf die Möglichkeit weiterer Gespräche hinweist und die Prüfung von Beobachterrollen nicht ausgeschlossen wird [weitere Informationen]

 

  • Die Europäische Kommission hat am 20. Dezember eine Förderbekanntmachung zum Aufbau einer grundlegenden Infrastruktur und damit verbundener Dienste für die EOSC veröffentlicht. Die Europäische Kommission stellt hierfür ein Fördervolumen im Gesamtumfang von 35 Mio. Euro aus dem Rahmenprogramm Horizon Europe bereit und fordert interessierte Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft auf, sich noch bis 31. Januar 2023 mit einer Interessensbekundung zu bewerben [weitere Informationen]

 

  • Das BMBF hat im Rahmen des Programms „Digital.Sicher.Souverän“ eine neue Förderrichtlinie zum Thema „Plattform Privatheit – IT-Sicherheit schützt Privatheit und stützt Demokratie“ veröffentlicht, mit der (meist dreijährige) Forschungsverbundvorhaben zu aktuellen Entwicklungen mit Bezügen zum Datenschutz und zur Privatheit gefördert werden sollen, die v.a. „aktuelle Entwicklungen mit Einfluss auf die Lebensrealitäten von Bürgerinnen und Bürgern untersuchen, um den Diskurs über damit verbundene Chancen und Herausforderungen sachlich zu unterstützen“. Dabei richtet sich die Förderung auch auf die Entwicklung von innovativen Alternativlösungskonzepten und tragfähigen Geschäftsmodellen, um „die deutsche Führungsrolle im Bereich tragfähiger datenschutzfreundlicher Technologien und Geschäftsmodelle weiter auszubauen“. Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, Verbände u.a. können sich bis März 2027 fortlaufend mit Projektskizzen bewerben. Erster Bewertungsstichtag ist 15. März 2023, am 1. Februar wird eine Informationsveranstaltung angeboten [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Die drei führenden deutschen Fachbibliotheken ZB MED, ZBW und TIB haben den Abschluss einer Vereinbarung mit der „OA Switchboard-Initiative“ bekannt gegeben, wonach sie ab sofort für eine Pilotphase bis 2024 für alle Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Deutschland die Teilnahmekosten am Switchboard übernehmen. Das „OA Switchboard“ wurde von der wissenschaftlichen Community initiiert und unterstützt während des gesamten (Open Access-) Publikationsprozesses den Informations- und Datenaustauschs zwischen allen Beteiligten [weitere Informationen]

 

  • OpenAIRE hat seine Services rund um die Einführung und Umsetzung von Open Science als Dienstleistungspaket für Forschungsreinrichtungen zusammengestellt. Die sechs dargestellten Stufen können je nach Bedarf einzeln oder als Gesamtpaket genutzt werden und sollen bei der Einbettung von Open Science in den ganzen Forschungslebenszyklus helfen. Ergänzend wird am 31. Januar ein Webinar zum Thema anboten [weitere Informationen]

 

  • Die TH Köln und das ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften haben das auf drei Jahre angelegte Forschungsprojekt „PIXLS – Preprint Information eXtraction for Life Sciences” vorgestellt. Ziel ist die Entwicklung einer Anwendung, die Informationsquellen auf Preprint Servern systematisch erfasst, um so ihre Zugänglichkeit und Nutzbarmachung zu verbessern. Dazu sollen strukturierte Informationen mittels einer „Information Extraction Pipeline“ extrahiert und in die Datenbank „ZB MED Knowledge Environment“ integriert werden. Das Vorhaben wird im „e-Research Technologien“ – Programm der DFG gefördert [weitere Informationen]

 

 

 Technische Neuerungen

  • Im Vorhaben „Testing and Experimentation Facility for Health AI and Robotics“ (TEF-Health) arbeiten 51 Projektpartner aus neun europäischen Ländern unter der Leitung des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) an der Überprüfung von innovativen Geräten und Verfahren zum Einsatz von KI und Robotik im Gesundheitssektor, um ihre Entwicklung zur Marktreife zu beschleunigen. Für entsprechende Zertifizierungen sollen die beteiligten Kliniken, Universitäten und Forschungseinrichtungen sowohl regulatorische als auch ethische Kriterien erarbeiten und neben vorhandenen Infrastrukturen auch neue aufbauen. Die Europäische Union fördert das Projekt mit einem Gesamtvolumen von 60 Mio. Euro im Rahmen von „Digital Europe“ [weitere Informationen]

 

E-Government

  • Das Deutsche Institut für Normung (DIN) hat zusammen mit dem DATABUND Verband der mittelständischen IT-Dienstleister und Softwarehersteller für den öffentlichen Sektor und gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ein Whitepaper zu „Standardisierung und Normung bei der Digitalisierung der Öffentlichen Verwaltung“ erarbeitet. Darin haben mehr als 40 Autorinnen und Autoren aus Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung vier Grundsätze (Transparenz, Konvergenz, Interoperabilität und Nachhaltigkeit) definiert und davon ausgehend sechs zentrale Thesen zu den aktuellen Herausforderungen der aktuellen Normierungs- und Standardisierungslandschaft formuliert. Daraus leiten sie konkrete Verbesserungsvorschläge ab, u.a. zur Rolle des IT-Planungsrats und zur Einhaltung von Standards als Voraussetzung zur Mittelvergabe [weitere Informationen]

 

 

Veranstaltungen

  • „HMC FAIR Friday: Using FAIR Guidelines for Patient Data in Africa” (online; 20.01.) [weitere Informationen]
  • „Data Train Kick-off 2023“ (Bremen und online; 24.01.; Anmeldung bis 21.01.) [weitere Informationen]
  • „Data Act: Bringt das europäische Datengesetz den Datenmarkt in Schwung?“ (online; 23.01.) [weitere Informationen]
  • „The Future of Data Flows and the Impact of Europe“ (Brüssel und online; 25.01.) [weitere Informationen]
  • „Quo Vadis, Digital Privacy? Perceptions, Practices, and Policies” (online; 26.01.) [weitere Informationen]
  • „FAIRPoints ‚Ask me Anything´ webinar on Identifiers” (26.01.) [weitere Informationen]
  • “Mainzer Kolloquium: Wie verändert sich die Buchbranche durch Künstliche Intelligenz?“ (Mainz; 27.01.) [weitere Informationen]
  • „TRIPLE Conference 2023 – Improving Discovery and Collaboration in Open Science” (Bonn und online; 01.-03.02.) [weitere Informationen]
  • “Gaia-X Roadshow powered by eco” (Hamburg; 09.02.) [weitere Informationen]
  • „VerRückte Lernräume“ Barcamp (online; 10.02.) [weitere Informationen]
  • „Love Data Week (LDW)“ (Konstanz, Magdeburg, Trier und online; 13.-17.02.) [weitere Informationen]
  • „RDA Deutschland Tagung 2023“ (online; 13.-17.02.) [weitere Informationen]
  • Datenräume in Deutschland und Europa gestalten – Impulse der Wissenschaft“ (Hannover; 24.-25.04.2023) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

  • „Deepening, widening, focusing: How to navigate into the future?” Aufzeichnung [weitere Informationen]
  • “Focused Tutorial on Capturing, Enriching, Disseminating Research Data Objects” [weitere Informationen]

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de

 

 


No. 51

No. 51, 21.12.2022

 *** Der RfII-Info Ticker verabschiedet sich in die Weihnachtspause und wünscht auch Ihnen erholsame Feiertage und einen guten Jahreswechsel in ein gesundes, glückliches und friedlicheres neues Jahr!

Die nächste Ausgabe erscheint voraussichtlich am 18. Januar 2023.***

  

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Die Kommission für Forschungsinformationen in Deutschland (KFiD) hat den „KDSF – Standard für Forschungsinformationen in Deutschland“ („Kerndatensatz Forschung“) weiterentwickelt und die aktuell gültige Version 1.3 veröffentlicht, mit der die Forschungsfeldklassifikation zu insgesamt 72 Forschungsfeldern in den Kern des KDSF aufgenommen wurde. Dies ermöglicht künftig auch eine interdisziplinäre und u.a. gegenstandsbezogene Abbildung der Forschungsaktivitäten von Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Außerdem präsentiert sich die KFiD mit einem neuen Webauftritt [weitere Informationen]

 

  • Der Deutsche Hausärzteverband hat letzte Woche ein „Eckpunktepapier zur Weiterentwicklung der elektronischen Patientenakte (ePA)“ publiziert und formuliert darin vier Forderungen für deren sinnvollen Einsatz im Versorgungsalltag. Hierzu gehört u.a. ein pragmatisches Konzept zur Rechtevergabe, die eine automatische Vergabe von Zugriffsrechten für alle an der Behandlung beteiligten Leistungserbringer vorsieht, wobei drei primäre Schutzziele für Datenhaltung und Datenzugriffe der sensiblen Daten definiert werden [weitere Informationen]

 

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Am 15. Dezember haben DFG und Wissenschaftsrat gemeinsam über die Ausschreibung für die zweite Wettbewerbsphase zur Exzellenzstrategie für die Förderlinie „Exzellenzcluster(EXC) informiert und den Zeitplan für das Antrags- und Begutachtungsverfahren veröffentlicht. Die Förderlinie, für die Bund und Länder diesmal mit Beschluss der GWK bis zu 539 Mio. Euro pro Jahr zur Verfügung stellen (s. Info Ticker No. 45), bezieht sich auf „die projektförmige, auch wissenschaftsbereichsübergreifende Förderung international wettbewerbsfähiger Forschungsfelder in Universitäten bzw. Universitätsverbünden“ mit einem geplanten Förderbeginn am 1. Januar 2026. Für Neuanträge sind Universitäten und Universitätsverbünde in Deutschland aufgefordert, bis 1. Februar 2023 zunächst unverbindliche Absichtserklärungen für ihre EXC-Skizzen abzugeben und bis 31. Mai 2023 die Skizzen selbst. Für Fortsetzungsanträge von bereits geförderten Exzellenzclustern sind entsprechende Absichtserklärungen in einem einstufigen Verfahren erst zum 29. Januar 2024 einzureichen. Die Förderentscheidungen sollen voraussichtlich im Mai 2025 erfolgen. Für die Förderlinie „Exzellenzuniversitäten“ kündigt der Wissenschaftsrat eine gesonderte Ausschreibung im Jahr 2024  an [weitere Informationen]

 

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Schweden wird im ersten Halbjahr 2023 die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen und hat bekanntgegeben, für den Bereich Forschung dabei die Förderung von Open Science und den Zugang zu Forschungsinfrastrukturen im Europäischen Forschungsraum als Schwerpunktthemen behandeln zu wollen und kündigt in diesem Zusammenhang u.a. eine Konferenz zum Thema Nutzung von Forschungsdaten für Juni 2023 an. Ebenso sollen die Planungen zum Europäischen Gesundheitsdatenraum (EHDS) sowie für die noch offenen Rechtsverordnungen, u.a. zum „Data Act“ und zum „Interoperability Europe Act“ (s. Info Ticker No. 41)  befördert werden [weitere Informationen]

 

 

  • Der Europäische Forschungsrat (ERC) hat außerdem über den endgültigen Abschluss der Vergabeverfahren für die Starting Grants, Consolidator Grants und Advanced Grants 2021 informiert. Diese mussten mehrstufig erfolgen, nachdem insgesamt 213 Forschende aus dem Vereinigten Königreich und der Schweiz auf ihre Auszeichnungen verzichtet hatten, während sich 27 für die Annahme und den dafür erforderlichen Umzug entschieden hatten. Die britische Regierung hat ihre Finanzierungszusage für alle im Vereinigten Königreich ansässigen Gewinnerinnen und Gewinner inzwischen auf alle Ausschreibungen, die vor Ende März 2023 enden, ausgedehnt [weitere Informationen]

 

  • Die Regierung der Ukraine hat einen Nationalen Open Science Aktionsplan veröffentlicht, der die Berücksichtigung von Open Science in nationalen Planungen zu Forschung und Wissenschaft, Bildung, Technologie und Innovationen sowie weiteren Strategien und Aktionsplänen bis 2024 vorschreibt und eine Umsetzung durch alle Ministerien sowie entsprechende Berichtspflichten fordert. Der mehrstufige Plan sieht Maßnahmen u.a. zu Open Access-Zeitschriften, zur Forschungsbewertung, Weiterbildungen, neue Karriereprofile für FAIR- und Open-Data-Fachleute und Leitlinien für Hochschulen und Forschungseinrichtungen zur Implementierung von Datenmanagementplänen in den nächsten Jahren vor. Hintergrund ist v.a. die geplante Einbindung des Landes in den Europäischen Forschungsraum (ERA) und eine Teilnahme am Forschungsrahmenprogramm „Horizon Europe“ [weitere Informationen]

 

  • Die Stiftung Neue Verantwortung (SNV) hat in einer Pilotstudie die Karrierepfade von KI-Doktorandinnen und –Doktoranden an deutschen Universitäten untersucht, um herauszufinden, welche Position Deutschland im internationalen Wettbewerb um KI-Talente einnimmt. Dabei wurde anhand eines speziell entwickelten Datensatzes festgestellt, dass deutsche Universitäten und Forschungseinrichtungen v.a. für wissenschaftliche Nachwuchskräfte aus Osteuropa und Asien attraktiv sind, ein Großteil nach Studium oder Promotion aber wieder ins Ausland, v.a. an führende KI-Standorte in die USA, nach Großbritannien und in die Schweiz abwandert. Um das Ziel der Bundesregierung für eine „KI in Germany“ zu erreichen, werden daher weitere Schritte vorgeschlagen [weitere Informationen]

 

  • Letzte Woche wurde auf Initiative der Brandenburgischen TU Cottbus-Senftenberg der Verein „Lausitz Science Network“ gegründet als ein Baustein, um die Region Cottbus und Senftenberg als Wissenschaftsstandort weiterzuentwickeln und seine Sichtbarkeit zu stärken. Weitere Mitglieder sind u.a. das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). die Fraunhofer-Gesellschaft mit mehreren Instituten sowie das Bundesinstitut für Bau- Stadt und Raumforschung (BBSR). Das Netzwerk sieht gemeinsame Tagungen, die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und wissenschaftliche Verbundprojekte vor, um v.a. Fachkräfte und Investitionen für den Standort zu gewinnen. Außerdem soll der u.a. vom Land Brandenburg geplante und mitgeförderte „Lausitz Science Park“ wissenschaftlich begleitet werden [weitere Informationen]

 

  • Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat die Förderung von drei digitalen Projekten zum Schutz des Kulturgutes in Niedersachsen, Sachsen und Bayern im Umfang von insgesamt 780.000 Euro bekanntgegeben. Hierzu zählt u.a. ein Vorhaben zur Entwicklung eines digitalen Brandmeldesystem zum Schutz von national bedeutsamen Gebäuden durch das Clausthaler Umwelttechnik Forschungszentrum (CUTEC). Die entsprechende Sensorik soll Schwelbrände in Gebäuden des Kulturerbes frühzeitig erkennen und so bisherige Brandmeldesysteme ergänzen [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Der International Science Council hat zusammen mit anderen Organisationen bzw. Initiativen, wie OA2020, der Association of African Universities (AAU) , EIFL, cOAlition S  und der UNESCO auf Grundlage von Workshop-Ergebnissen einen Bericht erarbeitet mit einer Auswahl möglicher Herangehensweisen an eine weltweit fairere Open Access -Praxis. Die Workshop-Reihe soll fortgesetzt werden [weitere Informationen]

 

  • Die Confederation of Open Access Repositories (COAR) hat zusammen mit ASAPbio zehn Empfehlungen zum Umgang mit Preprints in generischen und institutionellen Repositorien veröffentlicht und legt darin besonderes Augenmerk auf Metadaten, Verlinkung, Auffindbarkeit und Redaktionsprozesse [weitere Informationen]

 

 

  • Das von der Universität Göttingen geleitete Projekt „Creating a Robust Accessible Federated Technology for Open Access“ (CRAFT-OA) widmet sich der Förderung und Weiterentwicklung des Diamond Open Access-Modells im institutionellen Publikationswesen. Es ist als EU-Projekt mit 23 Partnern in 14 europäischen Ländern konzipiert, darunter u.a. die europäische Rechercheinfrastruktur OPERAS, die Max Weber Stiftung und die TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften  und ist außerdem u.a. auch mit anderen europäischen Projekten wie „DIAMAS“ verbunden (s. Info Ticker No. 41). Ziel von „CRAFT-OA“ ist es, insbesondere regionalen und lokalen Plattformen und Serviceanbietern im Bereich Journalpublikation gezielte Möglichkeiten und Angebote zur Ergänzung und Vernetzung ihres Dienstleistungsspektrums mit anderen Informationssystemen anzubieten, konkret zu vier Kernbereichen: a) technische Verbesserung von Journalplattformen und -software, b) Aufbau von aktiven Communities, c) bessere Auffindbarkeit von Veröffentlichungen und d), deren Integration in große Datenaggregatoren wie etwa der EOSC. Das Vorhaben wird von der EU für drei Jahre mit 4,8 Mio. Euro gefördert. Die Projektergebnisse sollen darüber hinaus durch „Communities of Practice“ gesichert werden [weitere Informationen]

 

  • Die TIB und die WWU Münster führen im Rahmen des Projekts „OPTIMETA“ („Stärkung des Open-Access-Publikationssystems durch offene Zitationen und raumzeitliche Metadaten“) eine Umfrage zu Rahmenbedingungen und Kriterien bei der Veröffentlichung einer wissenschaftlichen Publikation durch und laden bis  20. Januar zur Teilnahme ein [weitere Informationen]

 

 

Recht

  • Der Bundesrat hat am Freitag auf Initiative der Länder Baden-Württemberg, Bremen und Berlin eine Entschließung zur Ausgestaltung des geplanten Gesundheitsdatennutzungsgesetzes gefasst. Darin fordert er die Bundesregierung u.a. mit Blick auf die angekündigte EU-Verordnung zum „Europäischen Gesundheitsdatenraum“ (EHDS; s. Info Ticker No. 18) zur baldigen Vorlage eines damit abgestimmten Entwurfs für das Gesundheitsdatennutzungsgesetz auf. Zu den acht hierbei dringend zu berücksichtigenden Aspekten zählt der Bundesrat insbesondere das „Patientenwohl als Maßstab für jegliche Weiterentwicklung der Datennutzung“ sowie die elektronische Patientenakte als „Dreh- und Angelpunkt“. Außerdem wird die Nutzung für Forschungszwecke betont und u.a. die zügige Zusammenführung und finanziell nachhaltige Organisation der zahlreichen Initiativen zur Datenvernetzung und  -nutzung, wie u.a. der Medizininformatik-Initiative (MII) und der NFDI sowie die Stärkung der Digitalkompetenzen bei allen Beteiligten gefordert. Fristsetzungen sind mit der Entschließung nicht verbunden [weitere Informationen]

 

  • Im Zusammenhang mit der bevorstehenden Umsetzung des Digital Services Act (DSA) in nationales Recht hat die Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) ein Rechtsgutachten und ein Positionspapier veröffentlicht, in dem sie die wichtigsten Forderungen aus Verbrauchersicht zusammenfasst. Diese beziehen sich insbesondere auf die Einrichtung einer zentralen Beschwerdestelle und die Rechte des geplanten Koordinators für digitale Dienste (DSC) sowie die gesetzliche Verankerung von entsprechenden Abstimmungsprozessen und Transparenzanforderungen. Außerdem werden konkrete „Maßnahmen gegen eine allzu große Wirtschaftsnähe“ für die DSA--Aufsichtsbehörden empfohlen und eine praxisnahe Gestaltung des Datenzugangs auch für Nichtregierungsorganisationen und die Forschung verlangt [weitere Informationen]

 

 

Technische Neuerungen

  • Das Forschungszentrum Jülich (FZJ) hat zusammen mit der „European High Performance Computing Joint Undertaking“ (EuroHPC JU) einen Vertrag unterzeichnet, der Aufgaben, Rechte und Pflichten für Erwerb und Inbetriebnahme des ersten europäischen Exascale-Supercomputers „JUPITER“ regeln soll (s. Info Ticker No. 22). Der Superrechner zeichnet sich insbesondere durch seine Rechenleistung von mehr als 1 Trillion Rechenoperationen pro Sekunde aus. Die Inbetriebnahme von „JUPITER“ soll ab 2023 durch das Jülich Supercomputing Centre (JSC) erfolgen. Gefördert wird das Projekt mit 250 Mio. Euro durch die europäische Supercomputing-Initiative EuroHPC JU sowie mit je 125 Mio. Euro durch das BMBF und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

  • Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat das geplante Dateninstitut der Bundesregierung begrüßt und für eine bessere Nutzung der Potentiale von Open Data für die Bereiche Open Government und Open City Data plädiert und einen Überblick zu bestehenden Angeboten zur Nutzung von Open Data sowie zu Datenaufbereitungsstandards als Aufgaben für das Dateninstitut angeregt [weitere Informationen]

 

 

Veranstaltungen

  • “Credit where it´s due. Just a matter of fairness?” (Berlin und online; 09.01.2023) [weitere Informationen]
  • „GHGA Webinar: Design of High Throughput Experiments and their Analyses with Wolfgang Huber“ (17.01.2023) [weitere Informationen]
  • Datenschutz und Strafrecht“ Webinar (19.01.2023) [weitere Informationen]
  • "Horizont Europa? Frag die NKS! - Offener Austausch am Mittag" (online; 24.01.2023; Anmeldung bis 20.01.) [weitere Informationen]
  • „The Future of Data Flows and the Impact for Europe” (Brüssel; 25.01.2023) [weitere Informationen]
  • „Bad Science DIY? – cherry picking, p-hacking & co.“ (online; 25.01.2023) [weitere Informationen]
  • „Conference on Reproducibility and Replicability in Economics and the Social Sciences: Disciplinary support: why is reproducibility not uniformly required across disciplines?“ (online; 31.01.2023) [weitere Informationen]
  • Datenräume in Deutschland und Europa gestalten – Impulse der Wissenschaft“ (Hannover; 24.-25.04.2023) [weitere Informationen]

 

 

Tagungsberichte

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de


No. 50

 No. 50, 14.12.2022

 Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Auf dem Digital-Gipfel der Bundesregierung hat am Freitag die „Gründungskommission Dateninstitut“ (s. Info Ticker No. 42) ihre ersten Empfehlungen in einem Zwischenbericht „Der Weg zu einem Dateninstitut für Deutschland“ Unter dem Leitthema des gemeinschaftlichen und kollektiven Nutzens von Daten definiert sie darin Zielstellungen des Dateninstituts als sieben „Missionen“ – u.a. die Beförderung von sektorenübergreifendem Datenteilen, Beträge zu gemeinwohlorientierten Lösungen sowie das Voranbringen von Open Data auf Basis der FAIR-Prinzipien und von Datentreuhandmodellen. Hierfür soll in der Gründungsphase nach dem Prinzip „form follows function“ zunächst mit drei konkreten Projektideen („Use Cases“) aus den Bereichen Mobilität, Energie und Gesundheit begonnen werden und bei ihrer Bearbeitung weitere Funktionen und Bedarfe für das Dateninstitut als „Think and Do Tank“ herausgearbeitet werden. Es wird betont, dass es „keine Doppelstrukturen zu bereits etablierten Institutionen aufbauen, sondern mit diesen partnerschaftlich zusammenarbeiten sollte“. Ein Gründungskonzept soll auf Grundlage dieser Empfehlungen zeitnah erarbeitet werden, die Gründungskommission hält eine Gründung im Sommer 2023 für möglich [weitere Informationen]

 

  • Auf dem Digitalministertreffen D16 haben die Vertretungen der Digitalministerien der Länder am Montag ein Positionspapier für eine „Verbesserte Nutzung von Gesundheitsdaten für eine moderne Medizin“ beschlossen, in der sie nachdrücklich für eine Verbesserung der Verfügbarkeit und Nutzbarkeit von Gesundheitsdaten „für die Forschung in Wirtschaft und Wissenschaft und für eine angemessene Politikgestaltung bundesweit“ gerade auch für den Gesundheitswirtschaftsstandort Deutschland plädieren. Als Hindernis wird die unterschiedliche Auslegung des Datenschutzes in den Bundesländern angesehen und die Datenschutzkonferenz (DSK9 gebeten, „einen Mechanismus einzurichten, der bei Uneinigkeit mehrerer Aufsichtsbehörden für eine einheitliche Auslegung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sorgt“. Die Planungen der Bundesregierung für ein Forschungsdatengesetz und ein Gesundheitsnutzungsgesetz werden in der Stellungnahme begrüßt und die zügige Vorlage eines Gesetzesentwurfs gefordert. Darüber hinaus haben die Digitalministerinnen und -minister auch zur geplanten Europäischen KI-Verordnung (“AI-Act“) Stellung genommen [weitere Informationen]

 

  • Die EOSC Association (EOSC-A) hat auf ihrer Generalversammlung Ende November neben Wahlen für den Vorstand und das Direktorium u.a. auch ihre aktualisierte „Strategic Research and Innovation Agenda“ (SRIA 1.1) und die „Multi-Annual Roadmap“ (MAR) für 2023-2024 beschlossen. Weitere Themen waren u.a. Berichte der 13 Task Forces und die Vorstellung von Anwendungsfällen aus dem „EOSC-Partnership‘s Additional Activities Plan“ (AAP). Auf dem Treffen des „EOSC Partnership Boards“ von Europäischer Kommission und EOSC-Association am 19. Dezember sollen die Planungspapiere verabschiedet werden [weitere Informationen]

 

  • Aus dem NFDI-Konsortium „KonsortSWD” wurde letzte Woche mit dem Working Paper „Datenzugang“ eine „Einführung in das Thema Zugang zu Daten der Sozial-, Verhaltens-, Bildungs- und Wirtschaftswissenschaften in Forschungsdatenzentren“ veröffentlicht. Darin gehen die beiden Autorinnen auf die Rolle von Forschungsdatenzentren (FDZ) bei der Ermöglichung des Datenzugangs zur Sekundarnutzung ein und bieten einen Überblick über verschiedene Datenbereitstellungswege und ihre entsprechenden (z.B. finanzielle) Implikationen. Außerdem wird erläutert, welche Charakteristika von Daten über die Art des Datenzugangs (geschlossen oder offen) und z.B. Anonymisierungsauflagen entscheiden und verschiedene Tools und Anwendungsbeispiele vorgestellt [weitere Informationen]

 

  • Die MHz Foundation stellt mit Curationist.orgeine neue Online-Plattform vor, auf der 4,4 Mio. digitalisierte Artefakte und kulturelle Objekte aus zahlreichen Museen und Kultureinrichtungen weltweit – ausschließlich auf der Grundlage von gemeinfreiem oder frei zugänglichem Material – präsentiert werden [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Mit dem gemeinsamen Verbundvorhaben „TransforMA“ werden die Hochschule Mannheim und die Universität Mannheim in den nächsten fünf Jahren ihre gemeinsame Innovations- und Transferstrategie umsetzen, die insbesondere eine enge Verzahnung mit regionalen Akteuren aus Wirtschaft und Gesellschaft vorsieht. Geplant sind etwa eine KI-basierte Datenbank für ein leichtes Technologie- und Wissensscouting und die Entwicklung und Überprüfung von Business-Modellen in Reallaboren. Ein weiterer Schwerpunkt gilt der Vermittlung von Methodenkompetenzen. Das Projekt wird im Rahmen der zweiten Förderrunde der Initiative „Innovative Hochschulen“ vom Bund und dem Land Baden-Württemberg mit insgesamt 12 Mio. Euro gefördert [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Das BMBF hat eine neue Förderrichtlinie zur „Etablierung einer gelebten Open-Access-Kultur in der deutschen Forschungs- und Wissenschaftspraxis“ veröffentlicht, um Projekte zu fördern, „die nachhaltige Finanzierungsmodelle und die verbesserte Anerkennung und Bewertung von Open Access in Zentrum stellen sowie sorgfältige Bedarfe einer Open-Access-Kultur aufgreifen“. Sie umfasst drei Themenfelder: 1) „finanzielle Etablierung“, 2) „institutionelle und soziokulturelle Etablierung“ und 3) „offenes Förderfeld“ und enthält weitergehende Bestimmungen u.a. zu Open Access, FAIR-Data und Open Source. Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und u.a. KMU und Stiftungen können sich in einem einstufigen Verfahren mit Anträgen für Einzel- oder Verbundvorhaben bis spätestens 25. Januar 2023 bewerben. Angestrebter Förderbeginn ist 1. September 2023 [weitere Informationen]

 

  • Die Europäische Kommission hat letzte Woche das Arbeitsprogramm des Europäischen Innovationsrats (EIC) für 2023 Demnach werden für die Förderprogramme „EIC Pathfinder Open“ 179,5 Mio. Euro bereitgestellt, für „EIC Pathfinder Challenges“ (u.a. zu „Construction digitalisation). 163,5 Mio. Euro und für „EIC Transition Open and Challenges“ knapp 128,4 Mio. Euro. Die Förderlinie „EIC Accelerator“ zur Unterstützung von Start-up Unternehmen und KMU umfasst ein Gesamtvolumen von 1,13 Milliarden Euro [weitere Informationen] Die Wirkung seiner Fördermaßnehmen im Zeitraum 2014-2021 hatte der EIC hatte vor kurzem auch in seinem „EIC Impact Report 2022“ dargelegt und darin u.a. mehr als 500 Forschungsprojekte als Ursprung für gut 1375 Innovationen aufgeführt [weitere Informationen]

 

 

  • Die Organisation „Wissenschaft im Dialog“ hat das diesjährige „Wissenschaftsbarometer veröffentlicht, mit dem regelmäßig im Rahmen einer repräsentativen Umfrage das Vertrauen der deutschen Bevölkerung in Wissenschaft und Forschung gemessen wird. Demnach ließ sich 2022 ein nach wie vor großes Vertrauen und Interesse gegenüber Wissenschaft und Forschung verzeichnen, auffallend war aber u.a. ein Anteil von 50 Prozent (2021: 43 Prozent) der Befragten, die der Meinung waren, dass es nicht die Aufgabe von Wissenschaft sei, sich in die Politik einzumischen. Themenschwerpunkte in diesem Jahr waren Klima und Energie [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Der europäische Akademienzusammenschluss „All European Academies“ (ALLEA) hat eine Stellungnahme zu Open Access-Publikationen heraugegeben und weist darin auf unerwünschte Auswirkungen von aktuellen „Big Deals“ im Zuge von „Read and publish“-Vereinbarungen zwischen Forschungsbibliotheken, Einrichtungen und Universitäten mit Wissenschaftsverlagen hin. Außerdem werden Empfehlungen u.a. auch an politische Entscheidungsträger für ein gerechteres System zum Teilen von und den Zugang zu Forschungspublikationen – unter besonderer Berücksichtigung der neuen Urheberrechtsregelungen auf EU-Ebene – formuliert, darunter auch zur Einführung eines embargofreien EU-weiten Zweitveröffentlichungsrechts [weitere Informationen]

 

  • Der europäische Bibliotheksverbund LIBER hat vor kurzem seine Strategie für den Zeitraum 2023-2027 veröffentlicht, um auf die „radikalen Veränderungen in der Forschungslandschaft“ reagieren zu können. In Absprache mit internen und externen Partnern wurden hierfür fünf Komponenten als Schwerpunktthemen für die nächsten fünf Jahren ausgemacht: a) Forschungsbibliotheken als engagierte und vertrauenswürdige Hubs, b) als Anbieter von hochmodernen Dienstleistungen, c) als Vorreiter bei der Förderung von Open Science, d) Weiterqualifizierung von Bibliotheksbeschäftigten und d) die Wahrung von Rechten und Werten. Darüber hinaus wurde eine angepasste Fassung der Strategie für 2022 veröffentlicht [weitere Informationen]

 

  • Die LIBER Arbeitsgruppe „Data Science in Libraries“ (DSLib) hat zur Vorbereitung einer Analyse der Data Science-Landschaft an Bibliotheken eine Umfrage gestartet und bittet alle Interessierte noch bis 15. Mai um Teilnahme [weitere Informationen]

 

  • Die AG „Wissenschaftliches Publikationssystem“ in der Schwerpunktinitiative „Digitale Information“ der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen hat ein Diskussionspapier zu „Open-Access-Reporting – Kriterien und Erhebungspraxisherausgegeben. Darin leiten die Autorinnen und Autoren aus sieben Kriterien eine Definition von Open Access zur Identifizierung von entsprechenden Publikationen ab und differenzieren außerdem zwischen zwei Open Access-Varianten mit Blick auf Erst- oder Zweitveröffentlichungsrechten [weitere Informationen]

 

  • Das europäische Forschungsprojekt „LibrarIN – Value Co-Creation and Social Innovation for a New Generation of European Libraries“ verfolgt das Ziel, Bibliotheken neue Möglichkeiten für die Entwicklung von Diensten im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie für die Digitalisierung zu eröffnen. Es umfasst dabei v.a. drei Bereiche: digitale Transformation, Living Labs und Innovationsnetzwerke zwischen öffentlichem und privatem Sektor. Ein Forschungskonsortium von zehn Mitgliedern, darunter u.a. die Universität Konstanz und die EUA, betreut das Vorhaben unter der Leitung des Athens Technology Center. „LibrarIN“ wird im Zuge des Horizont-Europa-Programms „Research and Innovation on Cultural Heritage and the Cultural and Creative Industries” für drei Jahre mit rund 3 Mio. Euro gefördert [weitere Informationen]

 

 

Recht

  • Die Europäische Kommission hat gestern bekanntgegeben, dass sie für den Transatlantischen Datenschutzrahmen EU-USA („EU-US Privacy Framework“) (s. Info Ticker No. 41) ein Verfahren zur Annahme eines entsprechenden Angemessenheitsbeschlusses einleitet. Der hierzu veröffentlichte Entwurf kommt zu dem Schluss, dass der US-Rechtsrahmen nach der Executive Order des US-Präsidenten „Garantien bietet, die mit denen der EU vergleichbar sind“, er wurde bereits dem zuständigen Europäischen Datenschutzausschuss (EDSA) zur Stellungnahme weitergeleitet [weitere Informationen]

 

  • Die Gesetzgeber in der Schweiz bereiten ein „Horizon Fonds-Gesetz“ vor, um zu verhindern, dass Finanzmittel, die für die Assoziierung zu „Horizon Europe“ bereitgestellt worden waren, zum Ende des Haushaltsjahres in die Bundeskasse zurückfließen bzw. gekürzt werden [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

  • Als Bestandteil der KI-Strategie der Bundesregierung wurde im Zuge des Digital-Gipfels am 9. Dezember die zweite Ausgabe der „Deutschen Normungsroadmap Künstliche Intelligenz“ veröffentlicht und dem Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz überreicht. Das Papier, das u.a. vom Deutschen Institut für Normung (DIN), der Deutschen Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE (DKE) sowie dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) erarbeitet wurde, analysiert den Bestand und Bedarf von internationalen Normen und Standards für KI, auch als Grundlage für ein weltweit anerkanntes Gütesiegel „KI/AI made in Germany“. In der Roadmap werden hierzu 116 Normungs- und Standardisierungsbedarfe sowie sechs konkrete Handlungsempfehlungen benannt. Über die bisherigen Schwerpunkte hinaus umfasst dies die Themen Soziotechnische Systeme, Finanzdienstleistungen und Umwelt/Energie. Die Roadmap wurde im Auftrag des BMWK erarbeitet und steht in enger Verbindung zum „Artificial Intelligence Act“ („AI Act“) der Europäischen Union (s. Info Ticker No. 49). Eine offizielle Präsentation ist am 26. Januar geplant [weitere Informationen]

 

 

E-Government

  • Am 8. Dezember haben die Regierungschefinnen und -chefs der Länder im Rahmen der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) zusammen mit dem Bundeskanzler über die Zukunft des Onlinezugangsgesetzes (OZG) beraten und zahlreiche Kriterien und Aspekte für seine Novellierung beschlossen. Hierzu gehören u.a. die Erklärung der digitalen Antragstellung zum Regelfall, die Abschaffung von Schriftformerfordernissen für digitale Verfahren durch eine Generalklausel, ein „Digital Only“-Prinzip für Unternehmen und der Auftrag an den IT-Planungsrat, über den Beschluss zu verpflichtenden Standards und Datenformaten hinaus auch „– soweit erforderlich – verbindlich zu nutzende Infrastrukturen für ihre Umsetzung bereitzustellen“. Außerdem soll der IT-Planungsrat u.a. für besonders herausgehobene Leistungen mögliche Auswirkungen von vereinfachten Rahmenbedingungen prüfen [weitere Informationen]
    Im gleichen Kreis wurde auch über eine Stärkung der FITKO („Förderale IT-Kooperation“) beraten und der Vorsitz des IT-Planungsrates gebeten, einen neuen Staatsvertrag zu entwerfen, der neben verbesserten Regularien für die Finanzierung der FITKO auch ein gemeinsames Digitalisierungsbudget enthalten und voraussichtlich zum 1. Januar 2024 in Kraft treten soll [weitere Informationen]

 

  • Der Nationale Normenkontrollrat (NKR) hat gestern seinen JahresberichtBürokratieabbau an der Zeitenwende – Bürger, Wirtschaft und Verwaltung jetzt entlasten“ an den Bundesmister für Justiz übergeben. Darin wird für den Berichtszeitraum 2021/ 2022 ein deutlicher Anstieg des „Erfüllungsaufwands“ – d.h. von Zeitaufwand und Kosten – im Zusammenhang mit neuen Gesetzen konstatiert, der zwar zum Großteil auf den gestiegenen Mindestlohn zurückzuführen sei, aber dennoch als „Trend in die falsche Richtung“ moniert wird. Positiv hervorgehoben wird hingegen die Einführung des Digitalchecks ab 2023, d.h. die Überprüfung durch den NKR, ob Vollzugs- und Digitalisierungsfragen in der Gesetzgebung von vorherein mitgedacht werden. Darüber hinaus werden enge Fristsetzungen bei Gesetzgebungsprozessen kritisiert und zahlreiche Vorschläge für ein Fortsetzung des OZG formuliert [weitere Informationen]

 

  • Das Land Hessen und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) haben ihre bisherige Zusammenarbeit letzte Woche durch eine Kooperationsvereinbarung zur gemeinsamen Stärkung der Cybersicherheit gefestigt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Fort- und Ausbildungsangeboten für Beschäftigte hessischer Kommunalverwaltungen und eine vertiefte Zusammenarbeit zwischen dem „HessenCyberCompetenceCenter“ (Hessen3C) und dem BSI [weitere Informationen]

 

 

Veranstaltungen

  • „Give Your Data Context – On Documentation and Data Quality” (Bremen und online; 15.12.)[weitere Informationen]
  • „Copyright for Open Science (C4OS)“ Workshop-Reihe (online und einmal Athen; ab 15.12.) [weitere Informationen]
  • “Replication Studies” Online Seminar (11.01.2023) [weitere Informationen]
  • “Storage or Backup? Both! Or: How not to Loose your Data” (Bremen und online; 12.01.2023) [weitere Informationen]
  • „Social Sciences and Humanities Research Infrastructures in Switzerland: Paving the way for the future” (Bern; 18.01.2023) [weitere Informationen]
  • „forschungsdaten.info live: Rechte an Forschungsdaten“ (online; 24.01.2023) [weitere Informationen]
  • „Digitale Fachkonferenz; Forschung für Edge Computing 2023“ (online; 24.01.2023) [weitere Informationen]
    „Normungsroadmap KI: Ergebnispräsentation und Kick-off der Umsetzung der zweiten Ausgabe“ (online; 26.01.2023) [weitere Informationen]

 

 

Tagungsberichte

 

 

 

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de

 

 


No. 49

 No. 49, 07.12.2022

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Die Forschungs- und Forschungsförderzusammenschluss Science Europe hat ein Briefing-Paper zur Rolle von FAIR-Forschungsdaten innerhalb der EOSC mit dem Titel „Federating research infrastructures in Europe for FAIR access to data“ veröffentlicht und ermutigt seine Mitgliedsorganisationen darin, sich in der EOSC-Association zu engagieren und damit an der Gestaltung künftiger Entwicklungen – insbesondere zu Open Science – mitzuwirken [weitere Informationen]

 

  • Zum Abschluss des Projekts „ORCID-DE, das von der „Deutschen Initiative für Netzwerkinformation“ (DINI) initiiert und zusammen u.a. mit DataCite, der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) und dem Helmholtz Open Science Office seit 2016 durchgeführt wurde, haben die Verantwortlichen einen Blogbeitrag veröffentlicht, in dem die erreichten Ziele erläutert werden – insbesondere zur Implementierung von ORCID iD in Deutschland und der Etablierung der entsprechenden Dialogplattform – sowie ein Ausblick u.a. auf das Folgeprojekt „PID Network Deutschland“ geboten wird [weitere Informationen]

 

  • Das NFDI-Konsortium „NFDI4Ing“ führt noch bis 16. Dezember eine Community-Umfrage zum Thema Forschungsdatenmanagement in den Ingenieurwissenschaften durch, um seine künftigen Services und Aktivitäten anhand der geäußerten Bedarfe aus den einzelnen Ingenieursdisziplinen optimieren zu können [weitere Informationen]

 

  • Auf Grundlage einer Bedarfsanalyse entwickeln Forschende aus vier Leibniz-Instituten, darunter a. das FIZ Karlsruhe, im Projekt „Patents4Science“ einen Wisssensgraphen, um damit der Wissenschaft einen Überblick und den Zugang zu Patentwissen konkret aus den Bereichen Plasmatechnologie, additive Fertigung und Batteriematerialien zu erleichtern. Hierfür soll über Linked Open Data relevantes Wissen aus Patenten gebündelt und für die weitere Verwendung für den Technologietransfer in die Forschung zu Plasmen, 3D-Druck und neuen Energiespeichern durch die „Patents4Science-Informationsinfrastruktur (P4SI)“ bereitgestellt werden. Die DFG fördert das Vorhaben für drei Jahre [weitere Informationen]

 

  • Die Stiftung Datenschutz hat heute einen „Praxisleitfaden“ sowie „Grundsatzregeln zur Anonymisierung von Daten“ vorgestellt, die sowohl datenschutzrechtliche, als auch wirtschaftliche und technische Erfordernisse und nicht zuletzt die Frage der Verhältnismäßigkeit bei der Umsetzung berücksichtigen. Beide Dokumente sollen branchenübergreifend zur Orientierung dienen und wurden im Projekt „Anonymisierung“ anlässlich der Datenrechtsvorhaben der EU-Kommission erarbeitet [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Der Stifterverband hat zusammen mit der Heinz-Nixdorf-Stiftung das diesjährige „Hochschul-Barometer“ veröffentlicht und fasst die Stimmung der Hochschulleitungen als „immer noch verhalten positiv“ zusammen. Als Ergebnisse der repräsentativen Befragung werden außerdem v.a. der hohe Stellenwert, den Hochschulen der Mitgestaltung von gesellschaftlichen Herausforderungen zumessen, hervorgehoben, die übergreifende Relevanz des Themas  Nachhaltigkeit in und Organisation, aber auch die Wahrnehmung von Zielkonflikten zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und Exzellenzanspruch in der Forschung [weitere Informationen]

 

  • Der Stifterverband erweitert mit der Förderinitiative „Stifterverband Change sein Beratungs- und Weiterbildungsangebot u.a. zu den Themen Lehrinnovationen, Governance, Digitalisierung und Transfer. Sie richtet sich vorrangig an Hochschulen und andere öffentliche Institutionen wie wissenschaftsnahe Organisationen und Ministerien und bietet mit der Linie „Stifterverband Change Journey“ Beratung auf Organisationsebene zu entsprechenden Entwicklungsprozessen, während „Stifterverband Change Academy“ individuelle Weiterbildungs- und Qualifizierungsprogramme für Beschäftigte in Lehre, Forschung und Verwaltung bereitstellt [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Im Rat „Wettbewerbsfähigkeit“ (Forschung und Raumfahrt) der Europäischen Union hat die Runde der Ministerinnen und Minister am 2. Dezember eine Reihe von wissenschaftspolitischen Themen beraten und dabei auch Schlussfolgerungen zu Forschungsinfrastrukturenals wesentlichen Faktor zur weiteren Gestaltung des Europäischen Forschungsraums (EFR) angenommen. Dabei wurde u.a. die Bedeutung von Forschungsinfrastrukturen (FI) für die Spitzenforschung und für die Umsetzung einer Open Science-Politik hervorgehoben und die Europäische Kommission aufgefordert, bis 2023 eine Initiative zur Verbesserung der Zugangsmöglichkeiten zu FI zu erarbeiten. Außerdem hat der Rat Schlussfolgerungen zur neuen Innovationsagenda beschlossen, die die Wettbewerbsfähigkeit Europas u.a. im digitalen Wandel stärken und Europa eine weltweite Spitzenposition ermöglichen soll. Die European University Association (EUA) hat das darin vorgesehene breite Spektrum von Innovationsprozessen und -akteuren bereits begrüßt und Unterstützung bei der Umsetzung angeboten. Außerdem wurde im Rat eine aktualisierte Empfehlung zu „Leitprinzipien zur Valorisierung von Wissen“ angenommen und über die Rolle der Wissenschaft bei Politikgestaltung beraten [weitere Informationen]

 

  • Nach ersten Vorveröffentlichungen in der letzten Woche (s. Info Ticker No. 48) hat die Europäische Kommission gestern ihr Hauptarbeitsprogramm für 2023/24 zum Forschungsrahmenprogramm „Horizon Europe“ und erste Ausschreibungen veröffentlicht, u.a. zum Cluster 4 „Digital, Industry and Space“ mit einem Förderumfang von gut 2,79 Milliarden Euro und insgesamt sechs „Destinations“ [weitere Informationen]

 

 

  • Das BMBF hat eine neue Förderrichtlinie für „Kompetenzzentren für digitales und digital gestütztes Unterrichten in Schulen und Weiterbildung in den Sprachen, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften“ veröffentlicht. Gefördert werden ausschließlich Forschungs-, Innovations- und Transferprojekte als Verbundvorhaben zu den genannten Fächern mit länderübergreifend anschlussfähigen Ergebnissen. Angestrebter Förderzeitraum ist Juli 2023 bis max. Ende 2025. Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen können sich bis 17. Januar 2023 mit Projektskizzen bewerben. Eine Ausschreibung für den MINT-Bereich war bereits im Juni erfolgt (s. Info Ticker No. 22), zwei Bekanntmachungen zu anderen Fächern sollen in Kürze erfolgen [weitere Informationen]

 

  • Die Zusammenarbeit von fünf wissenschaftlichen Einrichtungen – darunter die Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung Göttingen (GWDG) und das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) – zum Aufbau eines „KI-Servicezentrums für sensible und kritische Infrastrukturen“ (KISSKI) wird vom BMBF für drei Jahre mit 17 Mio. Euro gefördert. Koordiniert wird das Verbundprojekt mit den Forschungsschwerpunkten Medizin und Energie und ihren spezifischen Anforderungen zu KI und dem Umgang mit Daten von der Universität Göttingen. Außerdem ist die Entwicklung und Erprobung von Dienstleistungen in Kooperation mit kleineren und mittleren Unternehmen bzw. Start-ups vorgesehen [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Richtigstellung: Die Verlängerung der Kooperationsvereinbarung des Verlagsunternehmens Wiley mit dem DEAL-Projekt (s. Info Ticker No. 48) gilt nur für ein (fünftes) Jahr, nicht für fünf weitere Jahre. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen [weitere Informationen]

 

  • Am 1. Dezember hat die „Coalition for Advancing Research Assessment” (CoARA) (s. Info Ticker No. 46) ihre konstituierende Sitzung abgehalten. Hierbei haben die teilnehmenden gut 300 Organisationen die Governance-Papiere sowie Geschäftsordnung und Verhaltenskodex beschlossen und ihren Vorstand und Lenkungsausschuss eingesetzt. Außerdem wurden erste Beschlüsse zu Budget und Arbeitsplan gefasst und die European Science Foundation (ESF) – Science Connect offiziell zum künftigen CoARA-Sekretariat ernannt. CoARA soll u.a. dem Informationsaustausch und der Vernetzung zur gemeinsamen Förderung der geplanten Reform der Forschungsbewertung dienen und steht für weitere Mitglieder (auch aus dem außereuropäischen Ausland) offen [weitere Informationen]

 

 

Recht

  • Auf seiner gestrigen Sitzung hat der Europäische Rat im Ausschuss „Verkehr, Telekommunikation und Energie“ (Telekommunikation) über mehrere Rechtsvorhaben beraten und u.a. einen gemeinsamen Standpunkt zum Vorschlag für den Rahmen für eine „Europäische digitale Identität“ (eID) vereinbart. Dieser sieht zur sicheren und vertrauenswürdigen Identifizierung eine persönliche elektronische Brieftasche („E-Wallet“) auf dem Smartphone vor, wobei der Rat in seinem Standpunkt die Mitgliedstaaten zum Schutz der mit einer eindeutigen Kennung verbundenen personenbezogenen Daten verpflichtet. Weitere Änderungen beziehen sich u.a. auf die Mitteilung vertrauter Beteiligter, Fragen des Sicherheitsniveaus, Zertifizierungssysteme und die kostenlosen Bereitstellung für Privatpersonen. Darüber hinaus hat der Rat Fortschrittsberichte zum „Data Act“ und zum „Cyber Resilience Act“ zur Kenntnis genommen [weitere Informationen]

 

  • Auch zum geplanten „Gesetz über künstliche Intelligenz“ („AI Act“) hat sich der Europäische Rat auf eine gemeinsame Position verständigt. Darin wird u.a. eine Begriffsbestimmung für „KI-Systeme“ sowie eine Präzisierung zu verbotenen KI-Praktiken vorgenommen. Ein separate Stellungnahme aus Deutschland, wonach „in einzelnen Aspekten noch Verbesserungspotential“ gesehen wird, wurde als Protokollerklärung aufgenommen. Für die Trilogverhandlungen steht noch der Standpunkt des Europäischen Parlaments aus [weitere Informationen]

 

  • Die Bundesregierung hat heute auf Vorschlag des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) Eckpunkte für das „Gesetz zum Schutz Kritischer Infrastrukturen“ („KRITIS-Dachgesetz“) beschlossen, das als sektoren- und gefahrenübergreifende Regelung bisherige gesetzliche und nicht-gesetzliche Festlegungen ergänzen und insbesondere die Zusammenarbeit der einschlägigen Akteure auf Seiten des Staates und der Betreiber verbessern und strukturieren soll. Die Eckpunkte enthalten die Zielsetzungen, u.a. die klare Identifikation von „Kritischen Infrastrukturen“ sowie fünf Regelungsinhalte, wonach z. B. zur Schaffung eines institutionellen Rahmens das „Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe“ (BBK) zur übergreifenden verantwortlichen Behörde ausgebaut werden und das BMI auch als „Verbindungsstelle zu Mitgliedstaaten, Drittstaaten und der Europäischen Kommission fungieren“ soll [weitere Informationen]

 

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

  • Am Dienstag haben die Ministerinnen und Minister im EU-US-Handels- und Technologierat (TTC) auf ihrem dritten Treffena. auch über Fragen der digitalen Infrastruktur und Konnektivität beraten und sich u.a. auf einen Fahrplan zur Entwicklung gemeinsamer Instrumente und Standards zu vertrauenswürdiger KI sowie über eine verstärkte Kooperation bei der Quantenforschung und der Bündelung von digitalen Ressourcen verständigt. Zur gemeinsamen Förderung von digitalen Kompetenzen soll außerdem eine Taskforce „Talent for Growth“ eingerichtet werden [weitere Informationen]

 

 

Citizen Science

  • Die Gesellschaft Wikimedia Deutschland hat einen Forderungskatalog sowie einen Politikbrief an die Bundesregierung veröffentlicht, in dem sechs Maßnahmen für eine bessere Förderung für das digitale Ehrenamt vorgestellt werden, u.a. die offene und maschinenlesbare Bereitstellung von Daten der öffentlichen Hand nach dem Grundsatz „Öffentliches Geld – Öffentliches Gut!“ sowie die Dokumentation und verpflichtende Einbindung von Erfahrungen digital Ehrenamtlicher in Digitalisierungsprojekte [weitere Informationen]

 

 

 

Veranstaltungen

  • „Open4DE: Stand und Perspektiven von Open Access in Deutschland“ Online-Workshop (08.12.) [weitere Informationen]
  • „Open Science& Wissenstransfer: Öffentliche Bibliotheken als blinder Fleck der Wissenschaft oder Chance?“ (online; 08.12.) [weitere Informationen]
  • „Q&A guide on promoting cybersecurity for SMEs in Europe” (Brüssel und online; 08.12.) [weitere Informationen]
  • „HMC FAIR Friday: FAIR4RS“ (online; 09.12.) [weitere Informationen]
  • “Horizon Europe Info Days – Cluster 4 Digital, Industry, Space” (online; 12.-14.12.) [weitere Informationen]
  • „Digitalausschuss: Anhörung zum Web 3.0 und Metaverse“ (Berlin und online; 14.12.) [weitere Informationen]
  • „Welches Wissenschaftszeitvertragsgesetz braucht gute Wissenschaft?” Podiumsdiskussion (Essen und voraussichtlich online; 15.12.) [weitere Informationen]
  • „Horizon Europe Digital – Face2Face Brokerage“ (online; 15.-16.12.) [weitere Informationen]
  • “The social responsibility of universities in the era of migration” Webinar (16.12.) [weitere Informationen]
  • “66th Helmholtz Open Science Online Seminar: Policy for Open Science” (17.01.2023) [weitere Informationen]
  • “Digitally enhanced learning and teaching in higher education: enabling factors for success” (Brüssel; 24.01.2023; Anmeldung bis 10.01.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

 

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

 

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de

 

 


No. 48

No. 48, 30.11.2022

 

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) veranstaltet am 24.-25. April 2023 zusammen mit der VolkswagenStiftung eine Konferenz mit dem Titel „Datenräume in Deutschland und Europa gestalten – Impulse der Wissenschaft“ in Xplanatorium Herrenhausen in Hannover. Anmeldungen sind ab sofort möglich. Bis 31. Dezember bietet die VolkswagenStiftung außerdem die Möglichkeit, sich für Reisestipendien zu bewerben [weitere Informationen]

 

  • Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hat heute die Planungen zur Umsetzung der nationalen Digitalstrategie (s. Info Ticker No. 31) vorgestellt und hierbei als erste von drei Säulen den „Beirat Digitalstrategie Deutschland“ eingesetzt. Die 19 Vertretungen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft sollen die Bundesressorts bei der Umsetzung ihrer Digitalprojekte begleiten und in zehn Sitzungen jährlich jeweils zwei der 18 Leuchtturmprojekte diskutieren sowie weitere Impulse für die Ministerien liefern. Neben diesem qualitativen Monitoring soll eine Datenbank zur quantitativen Fortschrittsdokumentation aufgebaut werden, die von den Ressorts gepflegt werden und die übergreifende Vernetzung verbessern soll. Als dritte Säule soll das begleitende Forschungsvorhaben „Agora Digitale Transformation“ (ADT) die „ergebnisorientierte Wirkungsmessung“ übernehmen und hierfür bis 2023 zunächst einen geeigneten, wissenschaftlich fundierten Leitfaden erarbeiten. Auf dieser Grundlage ist künftig eine Beratung der Fortschritte im Halbjahresrhythmus auf Staatssekretärsebene und unter Vorsitz des BMDV vorgesehen. Darüber hinaus soll eine enge Ressortabstimmung durch eine agile interministerielle Arbeitsgruppe sowie die Expertise des DigitalService des Bundes ermöglicht werden [weitere Informationen]

 

  • Die Leibniz-Gemeinschaft hat auf ihrer Mitgliederversammlung u.a. ein Leitbild „Leibniz Open Science“ verabschiedet und darin Ziele und Grenzen von Open Science definiert, „die kein Selbstzweck, sondern durch mehr Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Qualität ein Beitrag zur Umsetzung guter wissenschaftlicher Praxis ist“. Darin werden sechs „Dimensionen“ als Anknüpfungspunkte für die Policies der unterschiedlichen Leibniz-Einrichtungen dargestellt: Open Access, Open und FAIR Data, Open Research Software, Open Infrastructure, Open Research Methodology und Open Educational Resources – und entsprechende Handlungsfelder aufgezeigt. Hierzu gehören u.a. die strategische Verankerung von offenen Praktiken auf verschiedenen Ebenen, die Förderung der Kultur der Offenheit und die Schaffung von Anreizstrukturen sowie Aus- und Weiterbildungsangebote und die Beteiligung an Infrastrukturen und wissenschaftspolitische Vernetzung [weitere Informationen]

 

  • Die Konferenz der unabhängigen Datenschutzaufsichtsbehörden des Bundes und der Länder (DSK) hat letzte Woche eine Entschließung zur „Forschung mit Gesundheitsdaten“ Damit sollen transparente Regeln geschaffen werden, um „Forschung zu ermöglichen und gleichzeitig die Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger zu wahren […, die] nicht zum bloßen Objekt der Datenverarbeitung gemacht werden [dürfen].“ Als Grundsatz wird formuliert: „dass Daten umso umfangreicher und spezifischer genutzt werden können, je höher der Schutz der betroffenen Personen durch geeignete Garantien und Maßnahmen ist“. Hierzu zählen u.a. eine Beratungs- und Überwachungsfunktion für Datenschutzaufsichtsbehörden, eine gesetzliche Regelung des Forschungsgeheimnisses sowie eine Vertrauensstelle zur Verschlüsselung und Pseudonymisierung von Daten, außerdem ein zentrales Registerverzeichnis und eine zentrale Koordinierungsstelle mit Lotsenfunktion [weitere Informationen]

 

  • Der Bundesverband der Deutschen Industrie BDI hat ein Positionspapier zu „Forschungsdaten“ veröffentlicht und darin Empfehlungen für die Ausgestaltung des von der Bundesregierung geplanten Forschungsdatengesetzes formuliert (s. zuletzt Info Ticker No. 31). Vorrangig fordert er darin ein „klare rechtliche Trennung von Forschungsdaten und Datenteilungspflicht für Unternehmen (Forschungsdatenklauseln!)“ mit zahlreichen „Unterempfehlungen“, u.a. zu Begriffsdefinition, Umsetzbarkeit für die Industrie, Nutzungsrechten für Weiterentwicklungen, zur Open Science-Politik und zur gleichberechtigten, heterogenen Besetzung von Forschungsdatengremien u.a. mit Vertretungen der NFDI. Dem Thema „Forschungsdatenklauseln“ sind vier separate Hinweise gewidmet und Gesundheitsdaten werden als Sonderfall betrachtet [weitere Informationen]

 

  • Das Kompetenznetzwerk nestor hat die Ergebnisse seiner nationalen und internationalen Community-Umfrage zur digitalen Langzeitarchivierung veröffentlicht und stellt sie darüber hinaus im ZBW-Blog in einem umfassenden Gastbeitrag vor. Außerdem wird eine neuerliche Umfrage für 2023 angekündigt und im Vorfeld zu Verbesserungsvorschlägen eingeladen [weitere Informationen]

 

  • Das ZB Med – Informationszentrum Lebenswissenschaften widmet sich im Projekt „Automatic Quality Assessment: NLP-Verfahren zur semantischen Kartierung von lebenswissenschaftlichen Texten“ (AQUAS) der Bekämpfung von Desinformationen in den Lebenswissenschaften. Hierfür soll ein deutschsprachiger Datensatz u.a. mit Material der Bundeszentrale für politische Bildung, des ARD-Faktenfinders und von MedWatch erstellt und zu einer Machine-Learning-Anwendung weiterentwickelt werden, die eine vollautomatisierte Klassifizierung von unbekannter Literatur und somit „informierte Einschätzung über die (pseudo-) wissenschaftliche Literatur“ ermöglicht. Sowohl Datensatz als auch Modell und Workflow u.a. sollen weitgehend offen zur Nachnutzung und Adaption bereitgestellt werden. Das Vorhaben wird für drei Jahre von der DFG gefördert [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Letzte Woche haben der Europäische Rat und das Europäische Parlament den EU-Haushaltsplan für 2023 mit einem Gesamtumfang von 186,6 Milliarden Euro auch offiziell verabschiedet (s. Info Ticker No. 46). Für das Forschungsrahmenprogramm „Horizont Europa“ ist dabei ein Fördervolumen von 12,4 Milliarden Euro veranschlagt, womit Kürzungen vermieden wurden, aber die Weiterverwendung nicht ausgegebener Fördermittel aus den Vorjahren nicht realisiert werden kann. Neben deutlichen Steigerungen des „Erasmus+“ – Programms – insbesondere zur Unterstützung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Studierenden aus der Ukraine – werden u.a. für das Programm „Digital Europe“ Mittel im Umfang von 1,3 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt [weitere Informationen]

 

  • Die Europäische Kommission hat auf die Vorveröffentlichung der Arbeitsprogramme zu Horizon Europe für 2023/2024 – einschließlich dem Arbeitsprogramm Forschungsinfrastrukturen – hingewiesen. Die ersten Bekanntmachungen sollen am 6. Dezember geöffnet werden [weitere Informationen] Dies umfasst auch das Arbeitsprogramm zur „Ausweitung der Beteiligung und Stärkung des Europäischen Forschungsraums 2023-2024“, das die beiden Bereiche „Widening“ und „Reformierung und Stärkung des Europäischen FuE-Systems“ zusammenfasst. Hierzu sollen die ersten Calls zum 10. Januar 2023 geöffnet werden [weitere Informationen]

 

  • Der Europäische Forschungsrat (ERC) hat letzte Woche das Auswahlergebnis für die diesjährigen ERC Starting Grants bekanntgegeben. Demnach werden Projektvorschläge von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern aus 26 europäischen Ländern im Umfang von zusammen 636 Mio. Euro gefördert, die meisten davon aus Deutschland (81 Grants), gefolgt von Großbritannien (70) und den Niederlanden (40). Für die Ausgewählten aus dem Vereinigten Königreich wird das Ergebnis erneut nur vorbehaltlich einer zeitnahen Assoziierung des Landes zu „Horizon Europe“ oder einer Umsiedlung der Projektverantwortlichen in ein EU-Mitgliedsland oder einen assoziierten Staat realisiert werden können [weitere Informationen]

 

  • Die DFG hat die Förderung von 13 neuen Sonderforschungsbereichen (SFB) im Umfang von gut 166 Mio. Euro bekanntgeben, darunter fünf SFB/ Transregio-Verbünde (TRR), u.a. zur Mathematik von Vielteilchen-Quantensystemen. Außerdem wurde für 13 weitere Sonderforschungsbereiche, u.a. zu verständlichen Software-Systemen eine weitere Förderphase bew Insgesamt umfasst die Förderung der DFG damit 279 Verbünde ab Mitte 2023 [weitere Informationen]

 

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Die Schwerpunktinitiative „Digitale Information“ der Allianz der Wissenschaftsorganisationen hat vor dem Hintergrund ihrer Open-Access-Strategie 2021-2025 „Empfehlungen für transformative Zeitschriftenverträge mit Publikationsdienstleisternveröffentlicht und darin Kriterien zu insgesamt elf Aspekten formuliert, u.a. zu Transformation von Zeitschriften, Preisgestaltung, Preprints, Qualitätssicherung, Metadaten und Schnittstellen sowie Tracking. Sie sollen Wissenschaftseinrichtungen inkl. Bibliotheken einen abgestimmten Handlungsrahmen für Verhandlungen mit Publikationsdienstleistern bieten, wobei die Kernforderung sich auf „die größtmögliche Kostentransparenz und Kosteneffizienz im Gesamtsystem“ richtet [weitere Informationen]

 

  • Das Verlagsunternehmen Wiley hat die Verlängerung seiner Kooperation mit dem DEAL-Projekt bekannt gegeben. Damit erhalten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der mehr als 900 beteiligten Wissenschaftseinrichtungen aus Deutschland für weitere fünf Jahre die Möglichkeit zur Open Access-Publikation in Wiley-Zeitschriften. Das Angebot hierfür wurde um 240 zusätzliche Open Access-Zeitschriften erweitert [weitere Informationen]

 

  • Im Verbundvorhaben „Autor:innen und Rechtssicherheit für Open Access“ (AuROA) haben Forschende der Universitätsbibliothek Duisburg-Essen, der IST-Hochschule für Management in Düsseldorf und der Universität Mainz einen aufgabenzentrierten Leistungskatalog zu Bedarfen und Optionen bei Open-Access-Buchpublikationen erarbeitet und darauf aufbauend einen Vertragsgenerator entwickelt und vorgestellt, der v.a. Geistes- und Sozialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern bei der Vertragsgestaltung unterstützen soll. Sowohl Leistungskatalog als auch Vertragsgenerator sollen Ende Januar online bereitgestellt werden [weitere Informationen]

 

 

Recht

  • Nach dem Europäischen Parlament hat am 28. November auch der Europäische Rat die „Rechtsvorschriften zur Sicherung eines hohen gemeinsamen Cybersicherheitsniveaus in der gesamten Union“ („NIS-2-Richtlinie“) (s. Info Ticker No. 46) beschlossen. Damit wurden verbindliche Anforderungen und Abstimmungsmechanismen zu Cybersicherheitsvorfällen für alle Mitgliedstaaten definiert, Bestimmungen zu Verhältnismäßigkeit, Risikomanagement und Kritikalitätskriterien angepasst bzw. ergänzt sowie u.a. die Anwendungsbereiche – darunter auch öffentliche Verwaltungen – und der Umfang von Meldepflichten präzisiert. Außerdem wurde das „Europäische Netzwerk der Verbindungsorganisationen für Cyberkrisen“ („EU-CyCLONe“) als Koordinierungsgremium für den Fall massiver Cybersicherheitsvorfälle offiziell eingerichtet. Nach Veröffentlichung und formalem Inkrafttreten der Richtlinie haben die Mitgliedstaaten 21 Monate Zeit, sie in nationales Recht umzusetzen [weitere Informationen]

 

  • Ebenfalls am Montag – und damit abgestimmt – hat der Europäische Rat auch den „Rechtsakt über digitale Betriebsstabilität“ („Digital Operational Resilience-Act“; kurz „DORA- Verordnung“) angenommen, in dem die Widerstandsfähigkeit des europäischen Finanzsektors gegenüber schwerwiegenden Störungen geregelt wird. Sie sieht in allen EU-Mitgliedstaaten einheitliche Sicherheitsanforderungen für die Netz- und Informationssysteme von Unternehmen und Organisationen im Finanzsektor sowie „kritischer Dritter“ vor, die hierfür Dienstleistungen aus dem IKT-Bereich wie Cloud-Plattformen oder Datenanalysetools bereitstellen. Zur Vorbereitung der Umsetzung in nationales Recht werden europäische Aufsichtsbehörden, wie z.B. die Europäische Bankenaufsichtsbehörden (EBA) technische Standards für alle Unternehmen im Finanzdienstleistungsbereich ausarbeiten [weitere Informationen]

 

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

  • Der mit dem entsprechenden Projektmanagement beauftragte eco-Verband der Internetwirtschaft hat eine öffentliche Ausschreibung zur Durchführung der Qualitätssicherung der Gaia-X Federation Services (GXFS-DE) publiziert. Der Schwerpunkt dieser Qualitätssicherung gilt der funktionalen Prüfung der GXFS-Softwarekomponenten, für die sich Interessierte noch bis 5. Dezember bewerben können. Die Übergabe der GXFS-Komponenten an die „Eclipse Foundation Europe“ wird als Open-Source-Projekt für das erste Quartal 2023 angekündigt [weitere Informationen]

 

  • Der vom BMBF geförderte „Forschungsbeirat Industrie 4.0“ hat letzte Woche eine Expertise zum Thema „Aufbau, Nutzung und Monetarisierung einer industriellen Datenbasis veröffentlicht und darin den aktuellen Sachstand zur Nutzung und Verwertung von Industriedaten erhoben sowie die damit verbundenen Herausforderungen untersucht. Hieraus werden Handlungsoptionen abgeleitet, u.a. zur erhöhten Datennutzung und eine bessere Ausschöpfung der Monetarisierungsmöglichkeiten, die über reinen Datenverkauf hinausgehen und z.B. durch produktionsbegleitende digitale Dienstleistungen entstehen. Außerdem wird bewertet, welche Rolle industrielle Daten als Zahlungsmittel einnehmen (können) und Empfehlungen zur Einbindung von Wissenschaft und Politik ausgesprochen [weitere Informationen]

 

 

E-Government

  • Das Fachforum Digitales im Wirtschaftsforum der SPD hat ein Positionspapier zur Beschleunigung der Verwaltungsdigitalisierung vorgestellt und darin eine grundlegende Reform des OZG sowie der gesamten verwaltungsrechtlichen Gesetzgebung von Bund und Ländern durch ein „Gesetz zur Verwaltungsdigitalisierung“ empfohlen. Zu dessen Ausgestaltung wird eine umfassende Kriterienliste aufgeführt, darunter u.a. das Recht auf eine vollständig digitale Abwicklung von Verwaltungsleistungen, wobei bei der Übermittlung von sensiblen Daten insbesondere die Ansprüche der Industrie berücksichtigt werden sollen. Außerdem werden u.a. eine Nachnutzungspflicht für Basis-Anwendungen, die Verbindlichkeit des Once-Only-Prinzips, ein faires Preismodell zu EfA-(Einer-für-alle-) Diensten für mitnutzende Länder und der Verzicht auf eine „zeitliche Endzielmarke“ vorgeschlagen sowie Empfehlungen zur Optimierung von Entscheidungsstrukturen und Umsetzungsprozessen sowie zu finanziellen und personellen Rahmenbedingungen formuliert [weitere Informationen]

 

 

 

Veranstaltungen

  • „’All your data are belong to us‘: the weaponisation of library usage data and what we can do about it” (online; 05.12.) [weitere Informationen]
  • “Pan-European digital assets supporting research communities – Benefits & opportunities” Webinar (05.-06.12.) [weitere Informationen]
  • „Rechtsrahmen der Cybersicherheitsforschung” Veranstaltungsreihe (online; ab 05.12.) [weitere Informationen]
  • „Nationales Digital Health Symposium 2022“ (Berlin und online; 06.12.; kostenpflichtig) [weitere Informationen]
  • „Zenodo: open digital repository“ Webinar (07.12.) [weitere Informationen]
  • “vBIB22: Digitale Perspektiven” (online; 07.-08.12.) [weitere Informationen]
  • „Horizon Europe info day – WIDERA Work Programme 2023-2024” (online; 12.12.) [weitere Informationen]
  • “Digital Values in the Democratic Age – How can tech companies reinforce and strengthen European Democracy?” (Brüssel und online; 14.12.) [weitere Informationen]
  • „KoWi Netzwerkevent – Die virtuelle Kaffeepause (Weihnachts-Edition)“ (online; 19.12.) [weitere Informationen]
  • „’I know what your lab will publish next summer’ Privacy aspects in research” (online; 21.12.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

  • „EOSC National Tripartite Event“ (Aufzeichnung) [weitere Informationen]
  • „GLAM digital – Datenkompetenzen für Kulturerbe-Einrichtungen“ (Bericht und Präsentationen) [weitere Informationen]
  • „Niedersächsischer Digitalgipfel Gesundheit: Bessere Medizin durch Künstliche Intelligenz?“ (Aufzeichnung) [weitere Informationen]
  • „re3data COREF/ CoreTrustSeal Workshop on Quality Management at Research Data Repositories” (Aufzeichnungen und Materialien sowie Grundlage) [weitere Informationen]
  • „EP4Academic Freedom“ (inkl. Aufzeichnung und Poster) [weitere Informationen]

 

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de

 


No. 47

No. 47, 23.11.2022

 

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Die Europäische Union hat letzte Woche die Einführung eines eigenen Satellitensystems zur Sicherung des Internets beschlossen. Nach einer vorläufigen Einigung von Vertretungen des Rats und des Parlaments soll bis 2027 im Programm Infrastructure for Resilience, Interconnectivity and Security by Satellites – IRIS2“ eine EU-eigene Satellitenkonstellation aufgebaut werden, die sowohl Regierungsstellen und EU-Einrichtungen zugutekommen, als auch die Bereitstellung kommerzieller Dienste ermöglichen soll. Für das Programm, das die strategische Weltrauminfrastruktur der EU ergänzt, um sowohl die Widerstands- als auch Wettbewerbsfähigkeit der EU-Strukturen sowie die strategische Konnektivität mit Afrika und der Arktis zu stärken, stellt die EU 2,4 Milliarden Euro aus dem Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) zur Verfügung. Die formelle Billigung steht noch aus [weitere Informationen]

 

  • Nach umfassenden Diskussionen unter auf der Sammlungstagung „Digitales Kuratieren“ 2021 in Marburg wurden jetzt die Ergebnisse als „Marburger Erklärung zur Digitalisierung wissenschaftlicher Sammlungen an Hochschulen“ veröffentlicht. Darin wird nachdrücklich auf das enorme Potential, das sich aus der Digitalisierung für Sammlungen als wissenschaftliche Ressource und Beitrag zum Kulturellen Erbe ergibt, verwiesen und weitergehende Forderungen an unterschiedliche Akteursebenen, u.a. Hochschulleitungen und Fördereinrichtungen abgeleitet. Insbesondere soll der Betrieb wissenschaftlicher Sammlungen als Kernaufgabe von Hochschulen anerkannt und in entsprechenden Sammlungs- und Digitalisierungsstrategien entsprechend berücksichtigt werden, außerdem wird u.a. die Anpassung von Ausstattungen und Kompetenzprofilen empfohlen. Weitere  Interessierte werden zur Mitunterzeichnung eingeladen [weitere Informationen]

 

  • Die DINI AG Forschungsinformationssysteme (FIS) hat mit „Management von Forschungsinformationen in Hochschulen und Forschungseinrichtungeneine neue „Standortbestimmung 2022“ veröffentlicht. Diese stellt eine Überarbeitung und Ergänzung ihres Positionspapiers von 2016 dar und enthält als neue Themen u.a. Standardisierungsentwicklungen auf nationaler Ebene – insbesondere zum „KDSF – Standard für Forschungsinformationen in Deutschland“ – sowie in internationalen Kontexten und Anforderungen an neue Kompetenzprofile [weitere Informationen]

 

 

  • Die Stiftung Neue Verantwortung (SNV) widmet sich in einer neuen Studie der Informationsbeschaffung von Nachrichtendiensten, die zunehmend auf kommerziell verfügbaren Daten(-sätzen) basiert oder über Datenintermediäre und mithilfe von automatisierten Analysetools erfolgt. Da festgestellt wurde, dass es hierzu weder in Deutschland noch in anderen europäischen Ländern eine zeitgemäße gesetzliche Regelung oder angemessene Kontrollmechanismen gebe, wurden z.T. zusammen mit Vertretungen der Nachrichtendienst-Aufsichtsgremien Empfehlungen und Denkanstöße erarbeitet, die insbesondere bei der anstehenden Reform des Nachrichtenrechts in Deutschland berücksichtigt werden sollten [weitere Informationen]

 

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Am Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) wird in Kürze das europäische Verbundvorhaben „Matching Skills: Capabilities, Organisations and Institutions“ („Skills2Capabilities“) gestartet, in dem untersucht werden soll, wie eine bessere und agilere Abstimmung v.a. von Fachkräfteangebot und -nachfrage erreicht werden kann. Hierfür ist eine systemische Analyse aus unterschiedlichen Forschungsperspektiven, u.a. von Berufsbildungssystemen, Arbeitsmärkten und Beratungsangeboten vorgesehen. Ein Ziel des Projekts, das im Rahmen von Horizon Europe gefördert wird, ist die Formulierung von politischen Empfehlungen zum nachhaltigen Umgang mit Qualifikationsungleichgewichten [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Das BMBF hat zum Entwurf der „Zukunftsstrategie Forschung und Innovation“ der Bundesregierung (s. Info Ticker No. 43)  eine Stakeholder-Anhörung gestartet und jetzt einen Teil der Antworten veröffentlicht. Demnach sind Rückmeldungen zu dem Entwurf, der sich derzeit in der Ressortabstimmung befindet, a. von der DFG, der Helmholtz-Gemeinschaft, der HRK, der Max-Planck-Gesellschaft, der Leibniz-Gemeinschaft und von acatech eingegangen sowie aus dem Wirtschaftsbereich u.a. vom BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie, dem Branchenverband Bitkom und dem DIHK [weitere Informationen]

 

  • Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) hat letzte Woche die Übergangsfrist für die Umsatzbesteuerung von öffentlichen Einrichtungen bis Ende 2024 verlängert. Dies ermöglicht auch Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen weiterhin einen erleichterten und gegebenenfalls steuerfreuen Waren- und Dienstleistungsverkehr, z.B. im Zuge von Kooperationsvorhaben [weitere Informationen]

 

  • Der Stifterverband hat erste Ergebnisse zu den jährlich im Auftrag des BMBF erhobenen „FuE-Aufwendungen von Staat, Hochschulen und Wirtschaft am Bruttoinlandsprodukt (BIP)“ für das Jahr 2021 veröffentlicht. Demnach haben Unternehmen in Deutschland sowohl ihre internen Aufwendungen in Forschung und Entwicklung (im Umfang von 75,2 Milliarden Euro) als auch die externen Aufwendungen u.a. an Hochschulen und Forschungseinrichtungen im In- und Ausland (in Höhe von 26,1 Milliarden Euro) um knapp sechs bzw. 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht. Insgesamt ergibt dies einen Anteil von 3,13 Prozent der internen Aufwendungen in FuE von Staat, Hochschulen und Unternehmen, wobei die Bundesregierung bis 2025 eine Steigerung auf 3,5 Prozent anstrebt. Den deutlichsten Anstieg konnte der Bereich Informations- und Kommunikationsdienstleistungen verzeichnen, was sich zum Teil auch in Beschäftigtenzahlen niedergeschlagen hat [weitere Informationen]

 

  • Die britische Regierung hat ein zusätzliches Förderpaket für Forschung und Entwicklung im Umfang von 484 Mio. Pfund bekanntgegeben, mit dem die weiterhin ausstehende Assoziierung zum Forschungsrahmenprogramm Horizon Europe aufgefangen werden soll. Hiervon sind 200 Mio. Pfund zum Ausbau von Forschungsinfrastrukturen sowie 100 Mio. Pfund für Universitäten und ihre Verwaltungen vorgesehen. Im Begleitschreiben wird die Assoziierung erneut als „top priority“ bezeichnet, auf die aber nicht ewig gewartet werden könne [weitere Informationen]

 

  • Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat eine Stellungnahme zur Entwicklung der Gleichstellung in der Wissenschaft veröffentlicht. Sie reagiert damit auf den kürzlich veröffentlichten jährlichen Bericht der GWK zu „Frauen in Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen (2020/2021)“, der erneut nur geringe Steigerungen der Frauenanteile in allen Qualifikations- und Karrierestufen ergeben hatte. Die HRK stellt dazu fest, dass weder das „Kaskadenmodell“ noch Monitoring- und Coaching-Angebote tiefgreifende Änderungen der Geschlechterrelation insbesondere auf höheren Karrierestufen bewirkt haben und ruft zu mehr Kreativität und einem deutlich höheren Tempo auf, um einen umfassenden Kultur und Strukturwandel – auch durch prozessuale Veränderungen – zu erreichen [weitere Informationen]

 

  • Die DFG hat für ihre Schwerpunktprogramme veränderte Rahmenbestimmungen bekanntgegeben. Die Neuerungen betreffen insbesondere eine erweiterte Formulierung der Förderziele mit Rücksicht auf die Passgenauigkeit für alle Wissenschaftsbereiche sowie weitere Beteiligungsmöglichkeiten u.a. für Koordinatorinnen und Koordinatoren im Begutachtungsprozess. Die Änderungen treten für Anträge zum Stichtag 15. Oktober 2023 in Kraft [weitere Informationen]

 

  • Das acatech-Projekt „Cybersicherheit“ ruft in seiner ersten Publikation zu einer neuen „Cybersicherheitsstrategie in Deutschland“ auf- Diese soll zum einen in eine umfassende Digitalisierungsstrategie eingebettet werden und sich ggf. an der Cybersicherheitsstrategie der USA orientieren sowie zum anderen mit einer Stärkung der Digitalen Souveränität Deutschlands verbunden werden. Dies richtet sich sowohl auf Angebote und Nutzung von Hard- und Software, als auch auf Auf- und Ausbau von Kernkompetenzen für eine sichere Bewertung von alternativen Technologien [weitere Informationen]

 

  • Die Vector-Stiftung hat eine Förderung für „MINT-Innovationen“ ausgeschrieben, mit der innovative, unkonventionelle Forschungsprojekte aus den MINT-Bereichen eine Anschubfinanzierung von bis zu 100.000 Euro erhalten können. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Karrierestufen an Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Baden-Württemberg können sich noch bis 16. Dezember bewerben [weitere Informationen]

 

 

Recht

  • Die Europäische Kommission hat am Montag dem Vorschlag für ein neues „Gesetz für ein interoperables Europa“ („Interoperable Europe Act“) zugestimmt, mit dem EU-weit eine grenzüberschreitende Interoperabilität und Zusammenarbeit im öffentlichen Sektor befördert werden soll. Es schafft den Rahmen für ein Netzwerk aus souveränen, digitalen öffentlichen Verwaltungen, die einen sicheren Datenaustausch aufbauen und gemeinsame digitale Lösungen (u.a. durch quelloffene Software, Leitlinien, Checklisten und IT-Tools) vereinbaren sollen. Um die Wirksamkeit gegenüber dem bislang freiwilligen „Europäischen Interoperabilitätsrahmen“ (EIF) zu verstärken, ist u.a. ein Maßnahmenkatalog sowie die Betreuung durch einen „Beirat für ein interoperables Europa“(„Interoperable Europe Board“) vorgesehen. Die Kommission erwartet dadurch nicht nur beschleunigte grenzüberschreitende Verwaltungsabläufe, sondern auch finanzielle Einsparungen für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen in Millionen- bzw. Milliardenhöhe [weitere Informationen].

 

  • Das Europäische Parlament hat gestern die neue „Richtlinie zur Resilienz kritischer Einrichtungen verabschiedet und darin aktualisierte Mindeststandards und neue Verpflichtungen zum einen u.a. für Risikobewertungen seitens der Einrichtungen und zum anderen die Erstellung von nationalen Resilienzstrategien sowie die Etablierung nationaler Kontaktstellen durch die Mitgliedstaaten vereinbart. Die Richtlinie enthält auch eine EU-weit gültige Bestimmung des Begriffs „ Kritische Infrastrukturen“ und soll in elf definierten Bereichen – u.a. digitale Infrastruktur, Gesundheitswesen, öffentliche Verwaltung und Raumfahrt – Anwendung finden [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

  • Der Fachverband Bitkom hat im Zuge einer repräsentativen Umfrage zum Fachkräftemangel unter mehr als 850 Unternehmen festgestellt, dass der deutschen Wirtschaft mehr als 137.000 Fachkräfte im IT-Bereich fehlen, was nach einer Verbesserung in den letzten beiden Jahren einen erneuten Anstieg gegenüber dem Vor-Corona-Niveau von 2019 darstellt. Dies wird v.a. auf den demographischen Wandel zurückgeführt, weshalb der Großteil der Betriebe (70 Prozent) von einer weiteren Verschärfung der Situation ausgeht. Angesichts gleichzeitig rückläufiger Zahlen von Studierenden und v.a. Studienabschlüssen im Fach Informatik, empfiehlt der Bitkom, die Zuwanderung von IT-Fachkräften gerade aus Russland und Belarus – auf Grundlage entsprechender Sicherheitsüberprüfungen – bürokratisch und gesetzlich zu erleichtern [weitere Informationen] Das Centrum für Hochschulentwicklung CHE schlägt in einem aktuellen Themendossier hierfür andere Wege vor [weitere Informationen]

 

 

 

Veranstaltungen

  • „bidt Perspektiven: Better together – Das Zusammenspiel von Mensch & Maschine als Innovationsmotor“ (München; 29.11.) [weitere Informationen]
  • „Ausschreibung und Antragstellung 2023 in Horizont-Europa-Programmbereich ‚Reformierung und Stärkung des europäischen Forschungs- und Innovationssystems‘“ Informationsveranstaltung (online; 01.12.) [weitere Informationen]
  • „Technologische Souveränität – Handel zwischen Konfrontation und Kooperation“ (online; 01.12.) [weitere Informationen]
  • „NFDI InfraTalk with Prof. Dr-Klaus Tochtermann: Commercial Cloud Solutions for non-commercial RDM” (online; 05.12.) [weitere Informationen]
  • “Horizon Europe info day – Infrastructures” (online; 06.12.) [weitere Informationen]
  • “Coffee& Knowledge? – Die Open Science Strategie der VolkswagenStiftung“ (online; 07.12.) [weitere Informationen]
  • “ERC Annual Event: Citizen Science and Frontier Research ” (Brüssel und online; 07.12.) [weitere Informationen]
  • “VIVO Talks! Ontologische Infrastruktur für interoperable Forschungsinformationssysteme“ (online; 07.12.) [weitere Informationen]
  • „Präsentation der Leitlinien zur bundeseinheitlichen Archivierung von Geobasisdaten“ (München und online; 07.-08.12) [weitere Informationen]
  • „SaxFDM Digital Kitchen: NFDI Text+ stellt sich vor“ (online; 08.12.) [weitere Informationen]
  • "Deepening, widening, focusing: How to navigate transnational university cooperation into the future?" (Brüssel und online; 12.12.; Anmeldung bis 04.12.) [weitere Informationen]

 

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de

 


No. 46

No. 46, 16.11.22

 

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) sucht für seine Geschäftsstelle in Göttingen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Referentin/ einen Referenten (w/m/d) zur Unterstützung der international orientierten Projekte des RfII, die in Arbeitsgruppen und Ausschüssen bearbeitet werden. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich bis 18. Dezember 2022 per E-Mail zu bewerben [weitere Informationen]

 

  • Die Mitgliedstaaten der EU, das Europäische Parlament und die EU-Kommission haben sich auf eine „Europäische Erklärung zu den digitalen Rechten und Grundsätzen für die digitale Dekade“ verständigt, wie sie von der Europäischen Kommission im Januar als Referenzrahmen für die Bevölkerung sowie als Bezugspunkt bzw. Richtschnur für Unternehmen und politische Entscheidungsträger vorgeschlagen worden war (s. Info Ticker No. 03). Die Erklärung stellt den Menschen in den Mittelpunkt des digitalen Wandels und weist auf Rechte, u.a. im Zusammenhang mit Solidarität und Inklusion, Netzanbindung, digitaler Bildung und Kompetenzen sowie Wahlfreiheit bei Interaktionen mit KI-Systemen und Sicherheit im digitalen Umfeld hin. Nach der noch ausstehenden Billigung durch alle drei Organe der EU ist die zeitnahe Vorlage bei den Ständigen Vertretungen der Mitgliedstaaten (AStV) geplant, um eine abschließende Unterzeichnung noch im Dezember zu ermöglichen [weitere Informationen]

 

  • Das „Standing Committee of European Doctors“ (CPME), der Zusammenschluss nationaler medizinischer Vereinigungen in Europa, hat letzte Woche ein Positionspapier zum European Health Data Space (EHDS) veröffentlicht. Darin begrüßen die Autorinnen und Autoren das Potential des EHDS u.a. durch die verbesserte Verfügbarkeit von Gesundheitsdaten für die Forschung. Für den Erfolg sei aber vorrangig sehr viel Vertrauen und Akzeptanz sowohl bei Patientinnen und Patienten als auch bei den im Gesundheitswesen Beschäftigten erforderlich, weshalb sie u.a. die vorrangige Beachtung der Grund- und Persönlichkeitsrechte anmahnen und nicht zuletzt vor einer zusätzlichen Kostenbelastung des Gesundheitssystems warnen. In einem weiteren ihrer acht Kernpunkte weisen sie außerdem auf nationenspezifische Traditionen und Kontexte bei der Umsetzung von Schutzrechten hin und fordern besonders mit Blick auf die Zweitnutzung von Gesundheitsdaten eine obligatorische Patientenzustimmung oder die Einschaltung von Ethikkommissionen [weitere Informationen]

 

  • Die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) hat einen Bericht für Eine digitale Grand Strategy für Deutschlandvorgestellt. Darin liefern die beiden Autoren einen systematischen Überblick zum aktuellen Stand der Digitalpolitik in Deutschland, wobei sie u.a die Digitalstrategie der Bundesregierung als zu innenpolitisch verhaftet kritisieren und im Folgenden 48 Empfehlungen zu sieben Politikfeldern abgeben, darunter u.a. „Digitale Souveränität als Leitmotiv im globalen Kontext“ [weitere Informationen]

 

  • Das Zentrum verantwortungsbewusste Digitalisierung – ZEVEDI an der TU Darmstadt baut mit dem Start von vier neuen Projektgruppen sein Kompetenz- und Forschungsnetzwerk aus. Bis Ende 2023 bearbeiten die neuen Projektgruppen die Themen algorithmische Entscheidungsfindung in der Arbeitswelt, Datenzugangsregeln, Digitalisierung in der Unternehmenskommunikation sowie Tokenisierung und Finanzmarkt, u.a. um fundierte Gesetzgebungsvorschläge zu erarbeiten. ZEVEDI wird durch die Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung gefördert [weitere Informationen]

 

  • Die Gesellschaft für Informatik (GI) hat im Rahmen der „Charta Digitale Vernetzung“ ein Positionspapier zu vier prioritären „Risiken für die Souveränität in Deutschland“ veröffentlicht und darin Vorschläge für den geeigneten Umgang damit formuliert [weitere Informationen].

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat im Zusammenhang mit der Überarbeitung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) heute eine Erklärung veröffentlicht, in der sie erneut die systemische Notwendigkeit des Sonderbefristungsrechts in der und für die Wissenschaft erläutert und sich auch für den grundsätzlichen Erhalt der Möglichkeit zur Drittmittelbefristung ausspricht (s. Info Ticker No. 24). Der Bund wird auch aufgerufen, die Projektförderung entsprechend zu gestalten [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Die G20-Staaten haben in ihre heutige Abschlusserklärung zum G20-Gipfel in Bali neben dem Krieg in der Ukraine und Themen wie Energie und Ernährung u.a. auch Fragen des digitalen Wandels aufgenommen. In den Punkten 24-26 äußern sie sich u.a. zur Bedeutung einer erschwinglichen und hochwertigen digitalen Konnektivität, eines widerstandsfähigen, sicheren und geschützten Online-Umfelds, zu Herausforderungen im Zusammenhang mit der digitalen Kluft, dem Datenschutz und Rechten des geistigen Eigentums. Sie stimmen außerdem darin überein, den Auf- und Ausbau digitaler Fähigkeiten und Kompetenzen fördern zu wollen, etwa durch Ressourcen und Werkzeuge für eine leistungsstarke und sichere Infrastruktur und betonen die sektorenübergreifende Bedeutung von digitalen Technologien für Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft [weitere Informationen]

 

  • Das Europäische Parlament und der Rat der EU haben sich am Montag auf den Haushalt der Europäischen Union für 2023 geeinigt. Das „Budget of war” sieht Verpflichtungen im Umfang von 186,6 Milliarden Euro vor, was einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr und den im Oktober veröffentlichten Planungen der Europäischen Kommission bedeutet. Schwerpunkte bilden dabei Maßnahmen zum Umgang mit dem Krieg in der Ukraine und zur Bewältigung der Energiekrise. Für das Forschungsrahmenprogramm Horizont Europa sollen 12,4 Milliarden Euro vorgesehen sein, was ebenfalls einen Anstieg gegenüber den jüngsten Ankündigungen bedeuten würde. Außerdem wurde angesichts der aktuellen Entwicklungen eine vorzeitige Überprüfung des Mittelfristigen Finanzrahmen (MFF) 2021-2027 in Aussicht gestellt. Beide Gremien werden das Haushaltsergebnis für 2023 voraussichtlich in der nächsten Woche noch offiziell billigen [weitere Informationen]

 

  • Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat auf seiner „Bereinigungssitzung“ am Freitag den Bundeshaushalt für 2023 beschlossen.  Er sieht Gesamtausgaben in Höhe von 476,29 Milliarden Euro vor. Zu den Änderungen gegenüber dem bisherigen Entwurf der Bundesregierung gehören im Haushaltsplan des BMBF u.a. eine Entsperrung von Finanzmitteln für die „Deutsche Agentur für Transfer und Innovation (DATI)“, die zur Finanzierung von erforderlichen Anlaufmaßnahmen verwendet werden sollen. Auch für Gaia-X, den DAAD und die Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) wurden höhere Aufwüchse vereinbart als ursprünglich vorgesehen. Die endgültige Verabschiedung im Bundestag ist für den 25. November geplant [weitere Informationen]

 

  • Das Vereinigte Königreich und die Schweiz haben ein Abkommen zur verstärkten Forschungszusammenarbeit unterzeichnet. Dieses betrifft die Themen „Deep Science“ und „Deep Tech“ und konkret die Bereiche Biowissenschaften, Energietechnologien, KI und Raumfahrt. Hierzu sind u.a. gemeinsame Forschungsvorhaben, Forschungsstipendien, industrielle Innovationen und Regulierungsstandards zu neuen Technologien geplant. Außerdem ist die Einrichtung eines „Anglo Swiss Research Collaboration Council“ vorgesehen. Angaben zur Finanzierung sind in dem Memorandum of Understanding zunächst nicht enthalten [weitere Informationen] Zuletzt war bekannt geworden, dass beide Staaten weiterhin von der EU -Förderung zur Quantenforschung ausgeschlossen sind [weitere Informationen]

 

  • Das BMBF hat eine neue Förderrichtlinie zur „Entwicklung neuer digitaler Leistungen für datenorientierte Wertschöpfung (DigiLeistDAT)“ veröffentlicht. Ziel ist es, „Organisationen mithilfe von Impulsen dabei zu unterstützen, wettbewerbsfähige digitale Leistungen und Geschäftsmodelle unter Berücksichtigung von Schlüsseltechnologien und einer Dienstleistungsperspektive zu entwickeln und zu pilotieren“. Gefördert werden sollen 1) risikoreiche Verbundvorhaben zu Impulsen und ihrer Anwendbarkeit und 2) ein wissenschaftliches Projekt zum Aufbau eines Hubs zur digitalen Wertschöpfung. Die Bekanntmachung richtet sich ausdrücklich an Verbundprojekte von Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung, wobei die Beteiligung von KMU erforderlich und die von Start-Up-Unternehmen erwünscht ist. Interessierte Forschungsverbünde können sich mit Projektskizzen für eine in der Regel dreijährige Förderdauer bis 3. März 2023 bewerben [weitere Informationen]

 

  • Die DFG und die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina haben ihre Empfehlungen zum Umgang mit sicherheitsrelevanter Forschung aktualisiert. Hintergrund ist die fortschreitende sog. „Dual Use-Problematik“ bzw. die gebotene Risikoabwägung gegenüber einer missbräuchlichen Nutzung von Forschungsergebnissen, etwa in Zeiten globaler Aufrüstung, im Zusammenhang mit Forschung zu Künstlicher Intelligenz oder bei internationalen Forschungskooperationen auf Basis von unterschiedlichen Wertesystemen. Hierfür sollen die Empfehlungen Forschende und Forschungsinstitutionen für die Balance zwischen „Wissenschaftsfreiheit und Wissenschaftsverantwortung“ sensibilisieren und sie zu verantwortlichen Entscheidungen befähigen, die gegebenenfalls über rechtliche Verpflichtungen hinausgehen. Die zunehmende Einsetzung von Kommissionen für Ethik sicherheitsrelevanter Forschung (KEF) oder entsprechender Beratungspersonen werden hierbei als ein probates Mittel empfohlen [weitere Informationen]

 

  • Forschende der Staatlichen Naturwissenschaftliche Sammlungen Bayerns (SNSB) haben zusammen mit Partnern der Universitäten Budêjovice (Budweis) und Prag sowie den Nationalparks Bayerischer Wald und Sûmava die Ergebnisse des gemeinsamen deutsch-tschechischen Projekts „Flora im Böhmerwald“ veröffentlicht. In dem Vorhaben wurde eine neue gemeinsame Dateninfrastruktur entwickelt, die die enormen Datensätze aus beiden Datenmanagementsystemen qualitätsgesichert zusammenzuführt und als mehrsprachiges Datenportal der Öffentlichkeit sowie zusammen mit den Diensten und Software-Komponenten auch der Forschung zur Weiterentwicklung – u.a. im Konsortium NFDI4Biodiversity – bereitstellt. Das Vorhaben wurde seit 2019 im Rahmen des Programms „Europäische Territoriale Zusammenarbeit“ (ETZ) als Kooperation zwischen der Tschechischen Republik und dem Freistaat Bayern gefördert. Über eine Ergänzung der entsprechenden Daten aus Österreich wird nachgedacht [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Die “Coalition for Advancing Research Assessment” (coARA) (s. Info Ticker No. 41) hat Details und Dokumente für ihre Generalversammlung am 1. Dezember veröffentlicht und lädt darüber hinaus alle Interessierten zu einem Round Table am 1. Dezember nach Brüssel ein [weitere Informationen]

 

 

Recht

  • Das Europäische Parlament hat am 10. November 2022 in erster Lesung den Vorschlag für die Richtlinie über Maßnahmen für ein hohes gemeinsames Cybersicherheitsniveau in der Union“ („NIS2-Richtlinie“) beschlossen. Bereits im Mai hatten sich der Rat der EU und das Europäische Parlament grundsätzlich auf die Novellierung geeinigt, um die Regelungen aus 2016/2017 an die gestiegenen Sicherheitsentwicklungen anzupassen, wodurch sich auch der Anwendungsbereich auf deutlich mehr Einrichtungen, darunter insbesondere Anbieter digitaler Infrastrukturen, erweitert (s. Info Ticker No. 20). Letzte Woche wurden zusätzlich noch staatliche Identifizierungs- und Dokumentierungspflichten zu Inhabern von Internetdomains beschlossen. Von mehreren Seiten wird hierzu scharfe Kritik geäußert. Die förmliche Zustimmung der EU-Mitgliedstaaten steht noch aus [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

  • DasKünstliche Intelligenz Entrepreneurship Zentrum“ (K.I.E.Z.) in Berlin hat letzte Woche den Start eines neuen Förderprogramms „Bridge-to-Market“ In diesem Rahmen sollen Forschungsergebnisse zeitnah und unbürokratisch auf ihre Eignung für Unternehmensgründungen überprüft werden, um so den Transfer von Forschung in die Anwendung zu unterstützen. Teams mit jeweils max. drei Gründungsinteressierten können sich ab sofort für eine sechsmonatige Förderung und zusätzliche Unterstützung von Fachleuten der vier Berliner Gründerzentren bewerben. Das Programm wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) finanziert [weitere Informationen]

 

 

 

Veranstaltungen

  • „FAIR Data Spaces Now!“ (online; 17.11.)[weitere Informationen]
  • „BMBF-Förderinitiative ‚Validierung des technologischen und gesellschaftlichen Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung – VIP+‘“ Informationsveranstaltung (online; 21.11.) [weitere Informationen]
  • „Transfer Forum 2022: Von der Vision zur Praxis“ Webinar (21.-22.11) [weitere Informationen]
  • „ECDF and Elsevier Conversations on Science in the Digital Future: Digital Privacy in the Digital Era” Auftaktveranstaltung (Berlin und online; 22.11.) [weitere Informationen]
  • „How to build, grow, and sustain reproducibility or open science initiatives” (online; 23.11.) [weitere Informationen]
  • “Focused Tutorial on Capturing, Enriching, Disseminating Research Data Objects” (Mannheim und online; 24.-25.11.) [weitere Informationen]
  • „Gaia-X Roadshow –powered by eco” (Frankfurt am Main; 30.11.) [weitere Informationen]
  • “Einfach.Gemeinsam.Digital. – Auftakt zur #Digitalstrategie Deutschland“ (Berlin und teilweise online; 30.11.) [weitere Informationen]
  • „Ausschreibung und Antragstellung 2023 im Horizont Europa-Programmbereich ‚Reformierung und Stärkung des europäischen Forschungs- und Innovationssystems“ Webinar (01.12.) [weitere Informationen]
  • „CHE Talks – Innovationen in der Lehrkräftebildung“ Webinar-Reihe (ab 01.12.) [weitere Informationen]
  • „FAIRagro Community Workshop: Information und Beteiligungsmöglichkeiten: welche Form der Beratung gibt es und wie kann ich mitmachen?“ (online; 01.12.) [weitere Informationen]
  • „QuApps – 2nd International Conference on Applications of Quantum Technologies” (online; 06.-07.12.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

 

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de

 


No. 45

No. 45, 09.11.2022

 

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) ist zum 1. November in seine dritte Mandatsperiode gestartet. Gemäß dem Beschluss der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) vom April diesen Jahres wird er seine Arbeit bis Oktober 2026 fortsetzen und dabei u.a. neue Themen und Projekte aufgreifen sowie neue Beratungs- und Informationsangebote zu Fragen digitaler Wissenschaft in Deutschland und Europa bereitstellen [weitere Informationen]

 

  • Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat am Freitag die Aufnahme von weiteren acht Konsortien in die NFDI beschlossen – darunter sieben Fachkonsortien und das Basisdienste-Konsortium „Base4NFDI“ (s. Info Ticker No. 12). Grundlage der Entscheidung war die Förderempfehlung der DFG im Rahmen der dritten Ausschreibungsrunde, mit der die NFDI ab März 2023 insgesamt 27 Konsortien umfassen wird und laut dem stellvertretenden GWK-Vorsitzenden „nun in einem Stadium [ist], in dem das Augenmerk zunehmend auf die konkreten Ergebnisse der NFDI gerichtet wird“. Er appelliert außerdem „an alle Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen, insbesondere außerhalb der NFDI-Forschung, die von der NFDI akzeptierten Standards umzusetzen, um zügig zur deutschlandweiten Verbesserung des Forschungsdatenmanagements zu kommen“. Für den Zeitraum 2019-2028 stellen Bund und Länder für Aufbau und Förderung der NFDI Fördermittel im Umfang von bis zu 90 Mio. Euro pro Jahr zur Verfügung [weitere Informationen]

 

  • Darüber hinaus hat die GWK auch die Fortführung der „NAKO-Gesundheitsstudie und eine Förderung von gut 127 Mio. Euro für fünf Jahre beschlossen. Die bevölkerungsbezogene Langzeituntersuchung zur Entstehung von Volkskrankheiten, die die Erhebung von Gesundheitsdaten (auch Bioproben) über einen Beobachtungszeitraum von 20 -30 Jahren bei rund 200.00 Personen vorsieht, wird bundesweit an 18 Studienzentren durchgeführt und von einem Netzwerk von 27 Forschungseinrichtungen in Deutschland getragen [weitere Informationen]

 

  • Am 7. November wurde in Niedersachsen der Koalitionsvertrag von SPD und Bündnis 90/ Die Grünen unterschrieben. Er sieht Digitalisierung als Querschnittsaufgabe für alle Ressorts vor, wobei die Zuständigkeit vom Innenministerium auf das neue „Ministerium für Wirtschaft, Bauen, Verkehr und Digitalisierung“ übertragen wird. Unter dem Stichwort „Niedersachsen Digital 2030“ wird u.a. ein Digitalisierungsfahrplan für Wirtschaft, Gesellschaft und öffentliche Verwaltung angekündigt. Im Bereich Wissenschaft ist u.a. die Modernisierung des Hochschulgesetzes und die zügige Implementierung von neuen digitalen Strukturen an allen Hochschulen unter dem Programm „Hochschule.digital.Niedersachsen“ geplant. Open Access und Open Science sollen unterstützt werden und konkret für Forschungsdaten und -ergebnisse wird die Auffindbarkeit, Zugänglichkeit und Nutzbarmachung „außerhalb der akademischen Welt“ als Ziel formuliert [weitere Informationen]

 

  • Das Verbundvorhaben „IN-FDM-BB, an dem alle acht Hochschulen in Brandenburg beteiligt sind, wird im Rahmen einer dreijährigen Projektlaufzeit „ein institutionalisiertes und nachhaltiges Forschungsdatenmanagement an den Hochschulen des Landes“ aufbauen, wobei insbesondere auch die Zusammenarbeit mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen im Bereich FDM-Strukturen ausgebaut werden soll. Das BMBF und das Brandenburger Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur fördern das Projekt mit zusammen 2,44 Mio. Euro [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Die GWK hat außerdem am Freitag die Dynamisierung des „Zukunftsvertrags ‚Studium und Lehre stärken‘“ (ZSL) vereinbart, das Nachfolgeprogramm des „Hochschulpakts“ zu Verbesserung und Erhalt der Qualität von Studium und Lehre und bedarfsgerechten Studienkapazitäten, um so den Hochschulen finanzielle Planungssicherheit zu gewährleisten. Die Dynamisierung war im Koalitionsvertrag der Bundesregierung analog zum Pakt für Forschung und Innovation angekündigt worden und sieht nun ab 2023 eine zusätzliche jährliche Anhebung der Fördermittel um durchschnittlich gut 3 Prozent auf rund 676 Mio. Euro bis 2027 und eine Gesamtförderung von rund 20,8 Milliarden Euro vor [weitere Informationen]

 

  • Darüber hinaus hat die GWK auch veränderte Rahmenbedingungen für die zweite Förderrunde der Exzellenzstrategie ab 2026 beschlossen. Demnach können künftig bis zu 70 Exzellenzcluster (gegenüber bislang 57) gefördert werden, was die Chancen insbesondere von neuen Antragstellern und Universitäten erhöhen soll. Die Fördermittel werden hierfür auf insgesamt 687 Mio. Euro erhöht. Während für die Förderlinie „Exzellenzcluster“ eine Ausschreibung durch die DFG und den Wissenschaftsrat für den Dezember angekündigt wird (inkl. einer Informationsveranstaltung am selben Tag), ist die Ausschreibung zur Förderlinie „Exzellenzuniversitäten“ im März 2024 vorgesehen [weitere Informationen] Die Hochschulrektorenkonferenz HRK und der Hochschulzusammenschuss „German U15“ begrüßen beide Beschlüsse ebenso wie die Entscheidung der GWK für das „Professorinnenprogramms 2030“, das den Kulturwandel zu mehr Geschlechtergerechtigkeit an den Hochschulen stärker über die Fakultäten und das Berufungsmanagement befördern soll. Hierfür stellen Bund und Länder bis 2030 320 Mio. Euro zur Verfügung [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Das Europäische Innovations- und Technologieinstitut (EIT) hat gerade die Kriterien für die dritte Ausschreibungsrunde der „Hochschulinitiative“ („HEI-Initiative“) veröffentlicht und legt diesmal einen Schwerpunkt auf Deep-Tech-Innovationen. Insgesamt sollen bis zu 16 Vorhaben mit jeweils maximal 750.000 Euro gefördert werden. Interessierte Konsortien können sich ab 17. November mit Vorschlägen bewerben [weitere Informationen]

 

  • Das BMBF hat letzte Woche die Förderung der vier ausgewählten KI-Servicezentren gestartet (s. Info Ticker No. 41/2021), die insbesondere dazu beitragen sollen, den Zugang zu Rechenkapazitäten und zu Expertise auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz für Wirtschaft, Wissenschaft und Öffentlichkeit zu erleichtern und so ihren „Transfer in die Breite“ zu unterstützen. Die Servicezentren sind in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Berlin-Brandenburg und Hessen angesiedelt und sollen außerdem zur Etablierung von „KI made in Germany“ als internationaler Marke beitragen [weitere Informationen]

 

  • Die Agentur für Innovation in der Cybersicherheit („Cyberagentur“) hat am Montag mit der offiziellen Auftragsvergabe die erste Forschungsphase ihres Wettbewerbs zu „Existenzbedrohenden Risiken aus dem Cyber- und Informationsraum – Hochsicherheit in sicherheitskritischen und verteidigungsrelevanten Szenarien“ (KRITIS) gestartet (s. Info Ticker No. 27). Die ausgewählten sechs Forschungsverbünde haben nun sechs Monate Zeit für die Ausarbeitung ihrer Projektideen und werden im Zuge des insgesamt über fünf Jahre laufenden Verfahrens weiter untereinander konkurrieren. Für das Gesamtprojekt stehen 30 Mio. Euro zur Verfügung [weitere Informationen]

 

  • Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen hat heute eine Stellungnahme zur Partizipation von Bürgerinnen und Bürgern in der Forschung veröffentlicht. Darin erklärt sie u.a., „Partizipation in der Forschung zu ermöglichen und dort aktiv zu unterstützen, wo sie einen Mehrwert für Wissenschaft und Gesellschaft verspricht“. Hierfür definiert sie Prämissen, in denen sie sich u.a. gegen Partizipation als Selbstzweck ausspricht, und unterscheidet im Folgenden drei Formen von Partizipation entsprechend der unterschiedlichen Rollen von Bürgerinnen und Bürgern bei der Beteiligung im Forschungsprozess [weitere Informationen]

 

  • Das Cyber Valley und die Berlin School of Public Engagement and Open Science haben letzte Woche einen „Kodex für Public Engagement“ vorgestellt, mit dem der wertschätzende Austausch zwischen Forschenden und der Öffentlichkeit etabliert und professionalisiert werden soll. Hierfür werden neun Prinzipien in drei Kategorien formuliert, um die Haltung und Praxis von Public Engagement, insbesondere in Abgrenzung von Wissenschaftskommunikation, zu verdeutlichen. Der Kodex soll regelmäßig überarbeitet und künftig jährlich publiziert werden [weitere Informationen]

 

  • Das Hasso Plattner-Institut für Digital Engineering (HPI) hat mit dem MIT (Massachusetts Institute of Technology) ein gemeinsames Forschungsprogramm mit dem Titel „Designing for Sustainability“ Die Forschungskooperation umfasst neben Nachhaltigem Design auch die Bereiche Innovation, Informatik und Digitale Technologien und sieht für einen Zeitraum von acht Jahren neben gemeinsamen Forschungen auch u.a. halbjährliche Forschungsworkshops, virtuelle Seminare und einen jährlichen Studierendenaustausch vor [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Die Europäische Kommission hat das „Abkommen zur Reform der Forschungsbewertung“ (s. zuletzt Info Ticker No. 41) unterzeichnet. (Die Liste der Unterzeichnenden ist inzwischen veröffentlicht und wird wöchentlich aktualisiert.) Außerdem hat die Europäische Kommission auch die offizielle Unterstützung der San Francisco Declaration on Research Assessment“ (DORA) in ihrer Eigenschaft als Forschungsförderorganisation bekannt gegeben. DORA selbst hatte Anfang der Woche eine neue Policy zum Engagement für die Umsetzung der DORA-Grundsätze veröffentlicht [weitere Informationen]

 

  • Im Vereinigten Königreich hat die Royal Society of Chemistry (RSC) angekündigt, innerhalb von fünf Jahren das gesamte Portfolio ihrer Fachzeitschriften auf Open Access Nicht zuletzt mit Verweis auf Länder des „globalen Südens“ verpflichtet sie sich außerdem, gemeinsam mit Partnern ein Finanzierungsmodell ohne Publikationsgebühren für Autorinnen und Autoren zu entwickeln [weitere Informationen]

 

 

 Technische Neuerungen

  • Das BMBF hat die neue Förderbekanntmachung „Quantum aktiv – Outreach – Konzepte und Open Innovation für Quantentechnologien“ veröffentlicht mit dem Ziel, „Quantentechnologien möglichst vielen Menschen näherzubringen, begreifbar zu machen und Hemmschwellen abzubauen“. Die geförderten Projekte – Einzel- oder Verbundvorhaben – sollen sich durch „ein hohes Risiko und eine besondere Komplexität der Forschungsaufgabe“ auszeichnen, wofür auch Themenvorschläge genannt werden. Interessierte Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Unternehmen sowie Verbände, Vereine und Museen werden eingeladen, bis 31. Januar 2023 Projektskizzen einzureichen [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

  • Vor kurzem ist das Verbundprojekt „DIONE-X“ gestartet, das am Institut für Datenoptimierte Fertigung (IDF) der Hochschule Kempten in Zusammenarbeit mit Forschenden der TU Darmstadt sowie Partnern aus der Industrie, u.a. von A1 Deutschland und der Software AG, eine sichere und leistungsfähige Dateninfrastruktur für die Zerspanungsindustrie aufbauen und dabei Anforderungen und Vorteile von Gaia-X bei der Erprobung von neuen datengestützten Geschäftsmodellen nutzen bzw. demonstrieren wird [weitere Informationen]

 

 

E-Government

  • Vier Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft – der Bundesverband der deutschen Industrie BDI, der Arbeitgeberverband BDA, der Deutsche Industrie- und Handelskammertag DIHK sowie der Zentralverband des deutschen Handwerks ZDH – haben im Vorfeld der Sitzung des IT-Planungsrates ein gemeinsames Positionspapier zur Weiterentwicklung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) veröffentlicht. Darin entwerfen sie Grundzüge für ein neues „Verwaltungsdigitalisierungsgesetz“, das v.a. mit einer umfassenden Gesamtstrategie von Bund, Ländern und Kommunen zur Modernisierung der öffentlichen Verwaltung verzahnt sein soll. Das Papier enthält neun Vorschläge zur Ausgestaltung eines solchen Gesetzes, u.a. das Recht der Nutzer auf vollständige digitale Abwicklung von Verwaltungsleistungen, wobei Unternehmen das Recht zukommen soll, „die Beibringung von Daten zu verweigern, wenn diese bereits in staatlichen Registern gespeichert sind“. Weitere Themen sind neue Governance-Strukturen, Fragen der Infrastruktur und des Unternehmenskontos sowie eine verbesserte Kommunikation [weitere Informationen]

 

 

 

Veranstaltungen

  • „Strategy for and psychosocial aspects of realizing FAIR data processes” (online; 10.11.) [weitere Informationen]
  • „Die Bedeutung von Wettbewerb für Innovation“ (Heidelberg und online; 14.11.) [weitere Informationen]
  • „Quantencomputing Ökosystem: Landes- und Bundesförderprojekte“ (Stuttgart; 15.11.) [weitere Informationen]
  • „CDO Aachen 2022: Convention on Digital Opportunities“ (online; 16.11.) [weitere Informationen]
  • „Allianz Talk – Digitale Infrastrukturen – Garant für eine nachhaltige Digitalisierung der Wirtschaft“ (Mainz und online; 16.11.) [weitere Informationen]
  • „EU-Fördermöglichkeiten für KMU in Horizont Europa“ (online; 16.11.) [weitere Informationen]
  • „UnILiON Annual Event; Modernising academic assessment & delivering for society: a dialogue about universities´ evolutionary journey as key societal actors” (Brüssel; 17.11.) [weitere Informationen]
  • „Qualitätsvolle Open-Access-Publikationen durch Kollaboration – Transparent, rechtssicher und auf Augenhöhe“ (Essen und online; 22.11.) [weitere Informationen]
  • “Leadership and Organisation for Teaching and Learning – LOTUS project Webinar” (28.11.) [weitere Informationen]
  • “Publishing at any cost? Fraudulent (predatory) publishers – what you need to know” (online; 30.11.) [weitere Informationen]
  • "Perspektive offene Wissenschaft @RMU 20022” (online; 30.11.) [weitere Informationen]

 

 

Tagungsberichte

 

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

 

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de

 


Sonderausgabe: RfII startet in dritte Mandatsperiode

Sonderausgabe 03.11.2022

 

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient. Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) startet in seine dritte Mandatsperiode

 

Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) wird durch Beschluss der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) vom April 2022 seine Arbeit ab November in einer dritten Mandatsperiode zunächst bis einschließlich Oktober 2026 fortsetzen. Der RfII ist bundesweit das zentrale Beratungsgremium, das den digitalen Wandel in Wissenschaft und Forschung sowie den Bedarf an hierfür geeigneten Informationsinfrastrukturen umfassend analysiert und durch seine Empfehlungen und Beratungsangebote nachhaltig in die Wissenschaft und Wissenschaftspolitik hineinwirkt.

Bereits mit seinem ersten Positionspapier „Leistung aus Vielfalt“ (2016) sorgte der RfII für große Aufmerksamkeit. Er empfahl darin eine „Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI)“ einzurichten, um disziplinäre wie auch generische Fragen der wissenschaftlichen Dateninfrastrukturen mit vereinten Kräften angehen zu können. Weitere wichtige Positionspapiere des RfII geben Empfehlungen zu Berufs- und Ausbildungsperspektiven für den Arbeitsmarkt Wissenschaft („Digitale Kompetenzen – dringend gesucht“; 2019), zur „Herausforderung Datenqualität“ (2019) oder zur „Nutzung und Verwertung von Daten im wissenschaftlichen Raum“ (2021). Gerade wurde der Fachbericht „Datenpolitik, Open Science und Dateninfrastrukturen“ veröffentlicht, der aktuelle wissenschaftspolitische Initiativen im europäischen Raum analysiert und bewertet (Okt. 2022). Auf dieser Grundlage bereitet der RfII zusammen mit der VolkswagenStiftung die Konferenz „Datenräume in Deutschland und Europa gestalten – Impulse der Wissenschaft“ vor, die am 24.-25. April 2023 in Hannover stattfinden wird.

In der dritten Mandatsperiode wird sich der Rat unter anderem mit den Themenbereichen Datenpublikationen, Sammlungen und Archive, neue Intermediäre sowie Vernetzung und Evaluierbarkeit föderierter Informationsinfrastrukturen beschäftigen. Darüber hinaus wird er neue dialogische Beratungs- und Konsultationsangebote zu übergreifenden Fragen digitaler Wissenschaft in Deutschland und Europa bereitstellen.

Weitere Informationen finden Sie unter: https://rfii.de

Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII)

Der RfII wurde von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) eingerichtet, um Bund, Länder und Wissenschaftseinrichtungen bei der Weiterentwicklung wissenschaftlicher Informationsinfrastrukturen und zu verwandten Themen des digitalen Wandels in der Wissenschaft zu beraten. Seine 24 ehrenamtlichen Mitglieder werden ad personam aus den Bereichen der Informationsinfrastruktureinrichtungen, der forschenden Nutzerinnen und Nutzer, des Öffentlichen Lebens sowie der Wissenschaftsministerien von Bund und Ländern berufen.

 

 

Ratsmitglieder 2022-2026 (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Dr. Marion Albers, Universität Hamburg
  • Dr. Sören Auer, Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften (TIB) und Universität Hannover (neu im RfII)
  • Anke Beck, Public Library of Science (PLoS)
  • Dr. Lars Bernard, TU Dresden
  • Dr. Stefan Decker, Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) und RWTH Aachen
  • Rüdiger Eichel, MWK Niedersachsen
  • Christiane Fricke, MKW Nordrhein-Westfalen (neu im RfII)
  • Dr. Petra Gehring, TU Darmstadt
  • Marit Hansen, Landesbeauftragte für Datenschutz Schleswig-Holstein
  • Dr. Barbara Helwing, Vorderasiatisches Museum – SMB SPK
  • Dr. Kurt Kremer, MPI für Polymerforschung, Mainz
  • Dr. Wolfgang Marquardt, Forschungszentrum Jülich GmbH
  • Dietrich Nelle, BMBF
  • Dr. Beatrice Rammstedt, Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften und Universität Mannheim (neu im RfII)
  • Christine Regitz, SAP
  • Dr. Sandra Richter, Deutsches Literaturarchiv Marbach
  • Dr. Joachim Schachtner, Technische Universität Clausthal (neu im RfII)
  • Harald Schöning, Software AG
  • Dr. Louisa Specht-Riemenschneider, Universität Bonn (neu im RfII)
  • Dr. Stefanie Speidel, Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT/UCC)
  • Marion Steinberger, BMBF
  • Katrin Stump, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB)
  • Dr. Joachim Wambsganß, Zentrum für Astronomie Heidelberg
  • Dr. Ramin Yahyapour, GWDG Göttingen

 

Kontakt

Rat für Informationsinfrastrukturen – Geschäftsstelle

Dr. Stefan Lange, Tel. 0551-39-26073

E-Mail: stefan.lange@rfii.de

 

 

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de

 


No. 44

No. 44, 02.11.2022

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Die Konsortialversammlung des NFDI-Vereins hat angesichts aktueller Beratungen zu Gesetzesvorhaben auf nationaler und europäischer Ebene, die auch Zugangsregelungen zu Daten in öffentlicher und privater Hand umfassen, ein „NFDI-Positionspapier zum direkten Recht eines Datenzugangs für die öffentliche Forschung“ herausgegeben. Darin legt sie in vier Argumenten dar, welche Mehrwerte u.a. für das gesamte Wissenschaftssystem und den deutschen und europäischen Wirtschaftsstandort mit klaren rechtlichen Rahmenbedingungen, standardisierten (v.a. Bereitstellungs-) Prozessen und einem strukturierten Datenzugang für die öffentlich geförderte Forschung verbunden wären. Darüber hinaus plädiert sie für eine Harmonisierung der verschiedenen Rechtsakte und ihre bundeseinheitliche Umsetzung in Deutschland [weitere Informationen]

 

  • Das Team von OpenAIRE stellt mit dem „Open Science Corner“ eine neue Plattform bereit, um Open Science-Interessierte und -Nutzende unterschiedlicher Erfahrungsgruppen auf unterhaltsame Weise mit neuen Servicetools und Schulungsangeboten, wie z.B. Webinaren, Workshops, Factsheets, Leitfäden u.a., vertraut zu machen. Langfristiges Ziel ist die Sammlung und Förderung von Open Science-Tools verschiedener Anbieter, um sie der wissenschaftlichen Gemeinschaft, Geldgebern, politischen Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen [weitere Informationen]

 

  • Das UK Reproducibility Network (UKRN) hat Fallstudien zur Einschätzung von Open Research in verschiedenen Disziplinen im Vereinigten Königreich und darüber hinaus veröffentlicht. Die Ergebnisse aus bislang 23 Disziplinen und die zugrundeliegenden Interviews, u.a. zu Open Data, Open Access, Open Software, werden auf einer eigenen Webseite zur Verfügung gestellt [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Die Europäische Kommission hat als Teil ihres „Aktionsplans für digitale Bildung (2021-2027)„Ethische Leitlinien über die Nutzung von KI und Daten für Lehr- und Lernzwecke“ veröffentlicht, um Lehrende und Lernende zu informieren und zu sensibilisieren, „damit sie positiv, kritisch und ethisch mit dieser Technologie umgehen und deren Potenzial voll ausschöpfen zu können“ [weitere Informationen]

 

  • Das BMBF hat sich in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag zum Zeitplan für eine Änderung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) geäußert und einen entsprechenden Referentenentwurf für spätestens Anfang 2023 angekündigt [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Die Europäische Kommission hat ein Arbeitsdokument zu „Supporting and connecting policymaking in the Member States with scientific research” veröffentlicht. Darin haben das Joint Research Centre (JRC) und die Generaldirektionen für Forschung und Innovation (GD RTD) und für Strukturreformen (GD REFORM) Gründe für eine wirksamere Zusammenarbeit und Herausforderungen an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik zusammengestellt und bieten eine Übersicht über verfügbare Instrumente auf EU-Ebene und bereits bewährte Verfahren, um so einen entsprechenden Diskussionsprozess anzuregen [weitere Informationen]

 

  • Am Karlsruher Institut für Technologie KIT wurde letzte Woche im „Energy Lab 2.0“ die Simulation des Energiesystems in Deutschland anhand eines detailgenauen „digitalen Zwillings“ gestartet, der die Konstruktion und Steuerung eines klimaneutralen und resilienten Energiesystems bis 2045 unterstützen soll. Das Vorhaben wird vom BMBF und dem MWFK Baden-Württemberg gefördert [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Die DINI AG Elektronisches Publizieren hat ein Positionspapier zur „Dokumentation der Rechtsgrundlage für Veröffentlichungen in Repositorienmetadaten“ veröffentlicht und liefert darin neben einer Einführung in die Problematik – wer, wann und in welcher Form und Auflage Zweitveröffentlichungen vornehmen darf und v.a., warum, wie und wo dies zu dokumentieren ist – auch einen Überblick zum aktuellen Sachstand und Vorschläge für die Umsetzung. Damit soll eine Diskussion angeregt werden und ggf. über Best Practices ein standardisiertes Vokabular etabliert werden [weitere Informationen]

 

 

 Technische Neuerungen

  • Am Donnerstag haben das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die Vergabe von fünf Aufträgen zur Entwicklung von neuen Ionenfallen-basierten Quantencomputern Die Maßnahme umfasst ein Fördervolumen von mehr als 208 Mio. Euro und erfolgt im Rahmen der „Quantencomputing-Initiative“ des DLR mit dem Ziel, innerhalb von vier Jahren einen programmierbaren und fehlertoleranten Quantencomputer zu entwickeln [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft und Digitalisierung

  • Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) hat für die Studie „Datengestützte Produktentstehung“ Datenmanagement, Datenanalyse und Datennutzung von Unternehmen untersucht, um Einblick in entsprechende Kompetenzen und Fähigkeiten v.a. bei Betrieben aus dem produzierenden Sektor zu gewinnen. Zu den Ergebnissen zählt, dass viele Unternehmen die Potentiale der Datenerfassung nur in geringem Ausmaß zur Produktoptimierung nutzen, mehr als die Hälfte aber grundsätzlich zum Datenaustausch auch mit anderen Herstellern bereit ist. Auch die technischen Rahmenbedingungen seien ausreichend, während eher Bedarf an mehr Zuverlässigkeit und Zweckdienlichkeit der Daten geäußert wurde [weitere Informationen]

 

  • Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) hat zusammen mit dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) den diesjährigen „KI-Monitor“ herausgegeben, für den seit 2019 jährlich der „KI-Index“ zu Einsatz und Verbreitung von Künstlicher Intelligenz in Deutschland anhand von 14 Indikatoren erhoben wird. In diesem Jahr ist das Ergebnis trotz positiver Entwicklungen in den Kategorien „Wirtschaft“ und „Gesellschaft“ erstmals rückläufig aufgrund schlechter Werte in der Kategorie „Rahmenbedingungen“ (u.a digitale Infrastruktur, wissenschaftliche KI-Publikationen, Kooperation zwischen KI-Forschung und Unternehmen). Die Verfasser bewerten die Entwicklung als besorgniserregend für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und formulieren Handlungsempfehlungen an die Politik, u.a. zur Verbesserung der Datenverfügbarkeit, mehr Rechtssicherheit und eine bessere Start-up-Finanzierung [weitere Informationen]

 

 

E-Government

  • Das Bundeskabinett hat letzte Woche den Zwischenbericht über die Umsetzung des 3. Nationalen Aktionsplans (NAP) 2021-2023 verabschiedet, der im Rahmen der „Open Government Partnerschaft“ (OGP) im letzten Jahr beschlossen wurde (s. Info Ticker No. 26/2021). Darin werden die Umsetzungsstände („Meilensteine“) zu den insgesamt 14 Verpflichtungen von Bund und zwei Ländern zusammengefasst – darunter u.a. die Förderung des Wissenschaftsaustauschs im Open Data-Umfeld und eine Open Source-Plattform für die öffentliche Verwaltung. Demnach wurden 47 von 59 Meilensteinen erreicht oder liegen im Zeitplan, während 12 aktuell Verzögerungen aufweisen. Die Detailinformationen hierzu werden auch online bereitgestellt und regelmäßig aktualisiert. In Kürze soll mit den Vorbereitungen für den „4. NAP“ für 2023-2025 begonnen werden [weitere Informationen]

 

  • Die Bundesdruckerei hat im Auftrag des Bundesministeriums für Finanzen (BMF) den Prototypen für einen „Datenatlas“ für die Bundesverwaltung vorgestellt. Er ist als intuitives Werkzeug für die Datenarbeit in Behörden geplant und soll Verwaltungsangestellte in Verwaltungsprozessen und -entscheidungen u.a. durch (teil-automatisierte) Datenanalysen und KI-Anwendungen unterstützen. Er wird zunächst im Rahmen des BMF erprobt und soll voraussichtlich ab 2024 sukzessive auch für andere Bundesbehörden erweitert werden [weitere Informationen]

 

 

 

Veranstaltungen

  • “Berlin Science Week: Dare to Know” (Berlin und online; 01.-10.11.) [weitere Informationen]
  • „Forschung mit Gesundheitsdaten – Herausforderungen im Zeichen der Datenschutz-Grundverordnung“ Symposium (Berlin und online; 03.11.) [weitere Informationen]
  • “Introductory Lecture on Research Data Management” (online; 03.11.) [weitere Informationen]
  • „Der Brüssel-Effekt; Wird Europas KI-Verordnung globalen Einfluss erzielen?“ [weitere Informationen]
  • „Herbst TIB DOI Konsortium“ (online; 09.11.) [weitere Informationen]
  • „Open access books myth busting two: quality and prestige” (online; 16.11.) [weitere Informationen]
  • “Open Research Seminar: ‘Hashed Linkages for Administrative Datasets’” (online; 17.11.) [weitere Informationen]
  • „Auf dem Weg in eine neue Hochschulwelt – Digitalisierung von Forschung und Lehre“ (online; 21.11.) [weitere Informationen]
  • „Integrating Research Data Management Services using maDMPs” Webinar (22.11.) [weitere Informationen]
  • „GDPR applicability – introduction to the interactive Virtual Assistant iVA by Vasilka Stoilova” Coffee Lecture (online; 23.11.) [weitere Informationen]
  • „EOSC National Tripartite Event Germany – ‘NFDI & EOSC – Connecting the Communities’” (online; 24.11.) [weitere Informationen]
  • „Zukunft der kooperativen Archivierung von Print-Beständen“ (online; 25.11.) [weitere Informationen]
  • "1st BioHackathon Germany" (online/Wittenberg; 12.-16.12.; Anmeldung bis 20.11.) [weitere Informationen]

 

Tagungsberichte

  • „Science Europe: Conference on Open Science” [weitere Informationen]
  • “65th Helmholtz Open Science Online-Seminar: Open research information for responsible research assessment” (Aufzeichnung) [weitere Informationen]

 

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de).

Wenn Sie den RfII Info Ticker abonnieren möchten, können Sie sich über die RfII-Homepage für die Mailingliste registrieren. Leiten Sie das Angebot gerne auch an andere Interessierte weiter.

Diese Mail wird für Mitglieder des RfII im Mailarchiv (RfII Info Ticker) auf dem SharePoint archiviert. Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle: info@rfii.de