No. 29, 17.08.2022

 

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Im Zusammenhang mit den „Leitlinien zur Wissensvalorisierung“ (s. Info Ticker No. 28) arbeitet die Europäische Kommission im Zuge einer bottom-up-Initiative auch an einem „Verhaltenskodex für die intelligente Nutzung von geistigem Eigentum („Code of Practice for the smart use of intellectual property“). Dieser soll Interessengruppen Empfehlungen und praktische Beispiele für den Umgang mit geistigen Eigentumswerten in Forschungs- und Innovationskontexten an die Hand geben. Auch nach Vorlage eines ersten Entwurfs sind Interessierte nach wie vor eingeladen, an der weiteren Ausgestaltung mitzuwirken [weitere Informationen]

 

  • Die Gesellschaft für Informatik (GI) entwickelt in dem Vorhaben „Potentials of Green Coding“ zusammen mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin und dem Umwelt- Campus Birkenfeld der Hochschule Trier neue Konzepte und Empfehlungen für eine verstärkte Implementierung von nachhaltiger Software in Lehrplänen und in der Wirtschaft. Das Vorhaben wird bis Ende 2023 von der Internet Society Foundation gefördert [weitere Informationen]

 

  • Das NFDI-Konsortium „Text+“ hat seine Kontakt- und Beratungsdienste in einem Text+-Helpdesk zusammengestellt und bietet hierüber Unterstützung bei der Entwicklung von Forschungsdatenmanagement zu den Datendomänen „digitale Sammlungen“, „lexikalische Ressourcen“ und „Editionen“ sowie zu Infrastruktur/ Betrieb an [weitere Informationen] Auch das Konsortium „DataPLANT“ hat mit der „Knowledge Base“ zur Grundlagenforschung in den Pflanzenwissenschaften ein neues Online-Angebot erarbeitet und lädt zur Nutzung und Mitwirkung ein [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Das Institut für Angewandte Informatik (InfAI) erarbeitet bis Ende 2024 zusammen mit dem Weiterbildungsanbieter StackFuel die Toolbox Datenkompetenz (TBDK) – eine digitale und deutschlandweite Weiterbildungsplattform, mit der der Auf- und Ausbau grundlegender Datenkompetenzen unterstützt werden soll. Hierzu wird das Vorhaben Lernmaterialien und interaktive Praxisaufgaben allen Interessierten zur kostenlosen Nutzung bereitstellen. Das BMBF fördert das Projekt mit knapp 8,8 Mio. Euro [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Das Vereinigte Königreich hat diese Woche ein formelles Verfahren gegen die Europäische Union eingeleitet, um im Zusammenhang mit der noch schwebenden Assoziierung zu den EU-Forschungsprogrammen – v.a. Horizon Europe – eine Schlichtung zu erreichen [weitere Informationen]

 

  • Das BMBF hat eine neue Förderrichtlinie zum Thema „Die digitale Kommune: Interaktive, partizipative und datengetriebene Planungsprozesse unterstützen“ gestartet, um Projekte aus dem Bereich Forschung und Entwicklung voranzubringen, die digitale bzw. hybride Beteiligungsformate zur partizipativen Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern entwickeln und erforschen und um damit Planungsprozesse in deutschen Kommunen „durch ein kooperatives Miteinander zu verbessern“. Es sollen Vorhaben gefördert werden, die eine technologische und soziale Innovation – zu zwei vorgegebenen Themenschwerpunkten – unter Einbezug von Interaktionstechnologien und partizipativen Methoden entwickeln. Verbünde u.a. aus Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und kommunale Akteure – wobei mindestens ein KMU oder Start-up sowie ein kommunaler Akteur involviert sein sollen – sind eingeladen, sich bis 11. Oktober mit einer Projektskizze für eine Förderung von regulär 36 Monaten zu bewerben [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Im Gemeinschaftsblog der DINI-Arbeitsgruppen Forschungsdateninformationssystem (FIS) und Elektronisches Publizieren (EPUB) wurde ein Artikel zu sog. „Mirror Journals (MJs)“ veröffentlicht, in dem erläutert wird, wie diese Publikationsform, die geeignet ist, die Vorgaben von Forschungsförderern zu Open Access zu umgehen, identifiziert werden kann und auf eine entsprechende Titelliste im „Open Access Monitor“ des FZ Jülich hingewiesen [weitere Informationen]

 

  • Die Geschäftsführerin der Confederation of Open Access Repositories (COAR), Kathleen Shearer, hat sich in einem Beitrag in „Times Higher Education“ kritisch zu Transformationsvereinbarungen („Transformative Agreements“, TAs) und ihrer Wirkung auf die Verbreitung von Open Access geäußert. Sowohl aus finanziellen als auch qualitativen Gründen plädiert sie stattdessen „for a parallel green route“ und die Nutzung von Repositorien auch als „investment in public research infrastructure“, zumal sie die Vielfalt von Publikationsinhalten inkl. Daten und Codes stärken würden. Sie appelliert an Förderer bzw. Zuwendungsgeber und Universitäten, die Bedingungen und Bewertungsmaßstäbe für wissenschaftliche Publikationen entsprechend zu gestalten [weitere Informationen]

 

  • Eine Wissenschaftlerin der Universität Göteborg hat den KI-Algorithmus GPT-3 („Generative Pre-Training Transformer 3“) einen wissenschaftlichen Artikel über die eigene Existenz schreiben lassen und berichtet über die Umstände und das Ergebnis der anschließenden Veröffentlichung auf einem internationalen Pre-Print-Server [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft und Digitalisierung

  • An der Goethe-Universität Frankfurt am Main sollen im Projekt „Talente in der Künstlichen Intelligenz: Entwicklung, Evaluation und Ausweitung von Trainingsprogrammen“ gezielt Förder- und Qualifizierungsmaßnahmen für künftige Gründerinnen und Gründer im Bereich KI entwickelt und evaluiert werden, um so die Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit von Start-Ups im Rhein-Main-Gebiet und Hessen zu stärken. Die Analyse unterschiedlicher Trainingsmaßnahmen soll dabei u.a. auch dem gezielten Abbau von Hemmschwellen für Personengruppen dienen, die bisher wenig Gründungsaktivitäten aufweisen. Das Projekt wird durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen im Förderprogramm „Digitales Hessen“ mit knapp 1 Mio. Euro gefördert [weitere Informationen]

 

 

E-Government

  • Die Dienstleistungs- und Beratungsfirma Init hat am Dienstag ein Whitepaper zur Digitalisierung von Verwaltungsleistungen veröffentlicht. Unter dem Titel „Ende-zu-Ende-Plattformen“ erläutern die Autorinnen und Autoren die Vorteile von digitalen Plattformen mit flexibel erweiterbaren, leicht skalierbaren und nachnutzbaren Diensten und Komponenten, die auch als Vorbild und „wertvolle Quelle“ in der öffentlichen Verwaltung eingesetzt werden könnten. Hierfür werden bestehende Beispiele aufgezeigt und auf die entscheidenden Kriterien für eine Verwaltungsplattform hingewiesen sowie zusammenfassend zehn Erfolgsfaktoren definiert – darunter u.a. „eine klare Zielbestimmung und Strategie“ („Architektur first!“), „Technologie second“ und die Entwicklung und Fortschreibung einer Datenstrategie mit den technischen und rechtlichen Sachverständigen [weitere Informationen]

 

 

 Veranstaltungen

 

Tagungsberichte

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de) und Sarah Ehls (sarah.ehls@rfii.de).

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