No. 14, 13.04.2022

 *** Das RfII-Info Ticker-Team verabschiedet sich in eine Osterpause und wünscht Ihnen frohe und erholsame Feiertage!

Die nächste Ausgabe erscheint voraussichtlich am 4. Mai als No. 18. ***

  

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

  • Das Generalsekretariat für Forschung und Innovation (DG-RTD) der Europäischen Kommission hat einen Bericht zu den Wechselwirkungen von Open Science und Rechten des geistigen Eigentum (Intellectual Property Rights, IPR) veröffentlicht. Grundlage bildet eine Untersuchung zum Stand der Technik und zur Reichweite des Prinzips „So offen wie möglich, so geschlossen wie nötig“ im Rahmen des europäischen Forschungs- und Innovationssystems. Zusammenfassend werden u.a. das Fehlen einer systematischen Aufbereitung des Themas in der Wissenschaft sowie von hilfreichen Klarstellungen für Forschende moniert und abschließend konkrete Entscheidungsempfehlungen für Politik und Praktiker im Bereich Urheberrechte formuliert [weitere Informationen]

 

  • Die EOSC Task Force „FAIR Metrics and Data Quality“ führt aktuell eine Umfrage zum Thema Datenqualität durch, um ihre Empfehlungen besser an die Erwartungen und Bedürfnisse der Stakeholder anpassen zu können. Interessierte sind bis 5. Mai zur Teilnahme eingeladen [weitere Informationen]

 

  • Das „SSHOC – Social Sciences and Humanities Open Cloud”- Vorhaben, das den Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften im Rahmen der EOSC befördern sollte, ist nach seinem Abschluss in das SSH Open Cluster übergegangen. Das neue Gremium soll die Aktivitäten der zentralen Stakeholder-Gruppen, wie z.B. den EU-Gremien, der EOSC-Association oder von ESFRI koordinieren. Hierzu wurde eine Absichtserklärung mit mehreren europäischen Forschungsinfrastrukturkonsortien (ERICs), u.a. CESSDA, CLARIN und DARIAH, unterzeichnet, um die Zusammenarbeit innerhalb der SSH-Gemeinschaft zu fördern und die Nachhaltigkeit der SSHOC-Ergebnisse sicherzustellen [weitere Informationen]

 

  • Die Allianz-Schwerpunktinitiative „Digitale Information“ hat eine Handreichung ihrer Arbeitsgruppe zum Thema „Digitale Sammlungen veröffentlicht. Darin gibt sie einen Überblick über Arten und Formen, Funktion und Nutzen sowie Organisation und Management von digitalen Sammlungen mit vertiefenden Hinweisen u.a. auf Konzepte, exemplarische Formen, den Umgang mit Metadaten, Publikationswege und Fragen der Qualitätssicherung. Die abschließenden Empfehlungen richten sich an Einrichtungen und Personen sowohl der Anbieter- als auch der Nutzendenseite sowie an Förderakteure [weitere Informationen]

 

  • FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur und das Landesarchiv Baden-Württemberg wollen künftig gemeinsam eine „Vision digitaler Forschungsarchive“ umsetzen und haben hierfür einen Kooperationsvertrag abgeschlossen. Neben der Entwicklung niedrigschwelliger Erschließungssoftware für kleine und mittlere Archive ist dabei die Entwicklung eines innovativen Archivischen Fachinformationssystems (AFIS) „AFIS Next Generation“ geplant, das intern die Arbeitsabläufe unterstützen und extern eine Online-Präsentation bieten und Digitalisate und Erschließungsdaten zur Nutzung bereitstellen soll. Die Ergebnisse der Zusammenarbeit sollen sowohl für andere Landeseinrichtungen als auch auf nationaler Ebene wirksam werden [weitere Informationen]

 

  • Das IT-Zentrum der Staatlichen Naturwissenschaftliche Sammlungen Bayerns (SNSB) hat zusammen mit der Universität Bayreuth die App „DiversityNaviKey“ (DNK) zur zuverlässigen Bestimmung von naturwissenschaftlichen Objekten entwickelt. Sie soll auf Grundlage des Datenbank-Systems der SNSB-Diversity Workbench und durch Abgleich mit sechs Fachdatenbanken jedermann und überall die Identifizierung von Organismen, Mineralien und naturwissenschaftlichen Sammlungsstücken ermöglichen. Neben dem IT-Zentrum steht auch das NFDI-Konsortium NFDI4Biodiversity und GFBio e.V. für Beratungsfragen rund um die Datenprozesse zur Verfügung [weitere Informationen]

 

  • Das Projekt „ORCID.DE“ hat die Ergebnisse seiner Umfrage aus 2020 zu „Bedarf und Nutzung von Organisations-IDs an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland“ veröffentlicht. Demnach haben sich 183 Einrichtungen an der Befragung zu Kenntnis, Verbreitung und Nutzung von Organisations-IDs beteiligt. Der entsprechende Artikel ist bei de Gruyter erschienen, eine englische Übersetzung ist vorgesehen [weitere Informationen]

 

  • Die Zeitschrift „Nature“ veröffentlicht einen Leitartikel zur Anerkennung der Urheberschaft von offenen Forschungsdaten [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Das BMBF hat am Montag ein Eckpunktepapier zur „Deutschen Agentur für Transfer und Innovation“ (DATI) veröffentlicht. Das „Grobkonzept“ enthält in drei Punkten Aussagen zu „Mission und Mehrwert“, zu einem zweistufigen Auswahlverfahren sowie zu Aufbau und Organisation der auch im Koalitionsvertrag vorgesehenen Agentur. Ziel ist die Förderung von anwendungsorientierter Forschung insbesondere an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) und kleinen und mittleren Universitäten (kmUnis), um im Zusammenhang mit der Stärkung regionaler Kooperationen nachhaltige Innovationsökosysteme aufzubauen [weitere Informationen] Bereits am Freitag hatte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) ein Impulspapier zur DATI aus Sicht der Wirtschaft veröffentlicht. Auch der Stifterverband hat sich in einem Statement geäußert [weitere Informationen]

 

  • Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat fünf Verbünde in zukunftsweisenden Forschungsfeldern ausgewählt, die im Rahmen des Programms „Netzwerke 2021“ für vier Jahre mit zusammen 81,2 Mio. Euro gefördert werden. Beteiligt sind insgesamt 31 Einrichtungen unter Federführung von vier Universitäten sowie eines Fraunhofer-Instituts. Ziel des Förderprogramms ist es, Forschungsnetzwerke von Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sowie außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu stärken und ihre Sichtbarkeit und internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen [weitere Informationen]

 

  • Außerdem wurde letzte Woche das neue Quantencomputing-NetzwerkEin Quantum NRW“ gestartet, zu dem sich mehr als ein Dutzend Forschungseinrichtungen und Unternehmen des Landes auf eigene Initiative zusammengeschlossen haben, um Forschung und Entwicklung zu Quantentechnologien weiter auszubauen. Das Netzwerk wird mit max. 20 Mio. Euro gefördert, davon stellt das Land bis 2026 zunächst bis zu 12,5 Mio. Euro bereit und die Forschungseinrichtungen selbst weitere 7,5 Mio. Euro [weitere Informationen]

 

  • Die Landesregierung Hessen hat eine neue Agenda für „KI made in Hessen“ veröffentlicht. Darin werden fünf Handlungsfelder definiert und die Innovationsfelder Gesundheit, Finanzen und Mobilität in den Fokus gestellt. Zeitgleich und als Teil eines dieser Handlungsfelder kündigt das Land die Förderung eines neuen KI-Innovationslabors beim Hessischen Zentrum für Künstliche Intelligenz „hessian AI“ an, an dem unter Federführung der TU Darmstadt 13 hessische Hochschulen beteiligt sind. Es soll Anlaufstelle sowohl für Forschende als auch für Unternehmen, insbesondere KMU und Start-ups, werden. Geplanter Beginn ist im Herbst 2022, das Land stellt hierfür Mittel im Umfang von 10 Mio. Euro bereit [weitere Informationen]

 

 

Bibliotheken & Publikationssystem

  • Der europäische Bibliotheksverbund LIBER hat „vier dringende Empfehlungen“ an Bibliotheken für Open Access-Verhandlungen mit Verlagen veröffentlicht. Sie werden jeweils um konkrete Umsetzungsvorschläge und weiterführende Links ergänzt und sind auch in Form eines Spickzettels verfügbar [weitere Informationen]

 

  • cOAlition S und die Association of Learned and Professional Society Publishers (ALPSP) haben ein neues Toolkit bereitgestellt, das kleinere unabhängige Verlage, Bibliotheken und Konsortien bei Open Access-Vereinbarungen unterstützen soll. Es umfasst u.a. einen Bericht über gemeinsame Grundsätze mit einer Datenvorlage und Beispiellizenzen sowie einen detaillierten Arbeitsablauf mit allen erforderlichen Schritten [weitere Informationen]

 

  • Eine Gruppe von Autoren und Autorinnen u.a. vom Department of Computer Science der Humboldt-Universität zu Berlin hat ein „Open Access und wissenschaftliches Publizieren: Train-the Trainer-Konzept“ veröffentlicht und bietet darin auf knapp 240 Seiten einen umfassenden Überblick für die Erstellung von Schulungs- und Weiterbildungsangeboten zu diesem Thema. Dabei werden neben didaktischen und methodischen Grundlagen u.a. auch konkrete Ablaufpläne und Übungsvorschläge sowohl für Präsenz- als auch Online-Veranstaltungen vorgestellt [weitere Informationen]

 

 

Recht

  • Die Europäische Datenschutzbehörde (EDPB) hat sich mit einer Stellungnahme zu dem geplanten „Transatlantischen Datenschutzrahmen“ zwischen den USA und der EU (s. Info Ticker No. 12) geäußert. Sie begrüßt darin die politische Grundsatzeinigung und kündigt sowohl eine sorgfältige Prüfung zu gegebener Zeit als auch die Übernahme einer „konstruktiven Rolle“ bei der Neuregelung des transatlantischen Datentransfers an [weitere Informationen]

 

 

Technische Neuerungen

  • Forschende der Universität Innsbruck, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der ETH Zürich haben ein Konzept für einen hochpräzisen Quantensensor erarbeitet, mit dem sich Bewegungsfluktuationen von Nanoteilchen unter der Grundzustand reduzieren („quetschen“) lassen. Der neue Ansatz basiert auf einem optischen Resonator, der Lichtreflektionen zur Kontrolle von dynamischen Instabilitäten nutzt und u.a. in selbstfahrenden Autos, bei Satellitenmissionen oder in der Seismik verwendet werden könnte [weitere Informationen]

 

  • Mit dem „IAIS Evo Annealer“ hat das Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS) eine Technologie entwickelt, mit der Unternehmen, etwa aus der Logistik oder der Finanzbranche, prüfen können, inwieweit Quantentechnologien sich für die Lösung ihrer mathematischen Probleme eignen. Eine offizielle Vorführung ist für Ende April geplant [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft und Digitalisierung

  • Die Europäische Kommission hat eine sog. „gezielte Konsultation“ zum Digitalen Euro eingeleitet, die als Ergänzung der bereits abgeschlossenen Konsultation der Europäischen Zentralbank dienen soll. Ziel ist u.a., mehr Aufschluss über Erwartungen und Bedürfnisse und abzusehende Folgen der Einführung einer digitalen Währung für zentrale Branchen, darunter auch Finanzintermediäre und Zahlungsdienste, gewinnen zu können. Interessierte werden bis 14. Juni um Kommentierung oder Änderungsvorschläge gebeten [weitere Informationen]

 

  • Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat im Rahmen des „IPCEI-Industrial Cloud“ („Important Project of Common European Interest“) (s. Info Ticker No. 41) Projekte aus 26 deutschen Unternehmen, u.a. SAP, Siemens und Deutsche Telekom, bei der EU-Kommission zur sog. „Pränotifizierung“ angemeldet und stellt hierfür eine Fördersumme von 750 Mio. Euro bereit. Insgesamt sind zwölf EU-Mitgliedstaaten mit 159 Unternehmen und einem Gesamtinvestitionsvolumen von 5,2 Milliarden Euro beteiligt, davon rund 1,5 Milliarden aus Deutschland. Der Projektbeginn ist nach Abschluss des Genehmigungsverfahrens für Herbst diesen Jahres geplant [weitere Informationen]

 

 

 

Veranstaltungen

 

 

Tagungsberichte

 

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de), Sarah Ehls (sarah.ehls@rfii.de) und Jonas de la Chaux (jonas.chaux@rfii.de)

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