No. 01, 12.01.2022

 

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

 

  • Sechs führende europäische Forschungseinrichtungena. die Helmholtz-Gemeinschaft, die Max-Planck-Gesellschaft und die Leibniz-Gemeinschaft – haben im Rahmen ihres Zusammenschlusses „G6“ ein Statement zu ihrem gemeinsamen Verständnis von Open Science veröffentlicht und darin sechs Prioritäten formuliert, u.a. zur Anwendung der Open Science-Grundsätze auch auf Forschungssoftware, zur Entwicklung neuer Verfahren der Forschungsbewertung und zu entsprechenden Qualifizierungsprozessen und Forschungsinfrastrukturen auf europäischer und internationaler Ebene [weitere Informationen]

 

  • Das Projekt „FAIRsFAIRhat ein Weißbuch für eineFAIR EOSC erstellt und darin Empfehlungen für die EOSC-Partnerschaft und die Task Forces der EOSC-Association formuliert, die u.a. drei Prioritäten umfassen: FAIR by Design, Nachhaltigkeit der Komponenten („federated data layer“) und einen strategischen Ausbildungsansatz. Außerdem werden Instrumente für die Abstimmung entsprechender Aktivitäten angeboten und darauf hingewiesen, dass die Einbindung einer Vielzahl unterschiedlicher Stakeholder erforderlich ist [weitere Informationen]

 

  • Das ZBW – Leibniz-Zentrum Wirtschaft hat seine Gesamtstrategie für die Jahre 2022-2026 veröffentlicht. Darin werden vier „strategische“ Prioritäten definiert (Digitalisierung einordnen, erforschen, gestalten und zur Digitalisierung befähigen), die angesichts der Auswirkungen der Digitalisierung auf wissenschaftliche Forschungs- und Publikationsprozesse sowie den damit verbundenen Innovationen in den Wirtschaftswissenschaften in verzahnter Form umgesetzt werden sollen [weitere Informationen]

 

  • Das FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur hat sein ForschungsdatenrepositoriumRADAR um eine lokale Betriebsvariante erweitert. Dies ermöglicht es Forschungseinrichtungen, individuelle datenschutzbezogene Vorgaben einzuhalten, da die Forschungsdaten in der internen Infrastruktur Durch die lokale Implementierung ist es z.B. der Universität Konstanz möglich, eine eigene Plattform („KonDATA“) zu betreiben und somit ihr Open Science-Konzept zu stärken [weitere Informationen]

 

  • Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschunghat eine Studie zur Nachhaltigkeit von KI-Systemen veröffentlicht. Darin wird eine Analyse entlang des KI-Lebenszyklus vorgenommen, die neben der ökologischen Nachhaltigkeit auch Aspekte wie Datenmodelle, Transparenz und Datenschutz umfasst. Ein „Kriterien- und Indikatorenset“ soll die Bewertung der Nachhaltigkeit von KI-Systemen ermöglichen und Orientierung bei der Verbesserung von KI-Systemen aber auch bei KI-bezogenen Gesetzesvorhaben bieten [weitere Informationen]

 

Bildung & Hochschulen

 

  • Die European University Association EUA hat einen Bericht zum Stellenwert von Open Science in den Bewertungsgrundsätzen von europäischen Universitäten Sie veröffentlicht ihn als Teil einer dreiteiligen Publikationsreihe zu den Ergebnissen des „EUA Open Science Survey 2020-21“ (s. Info Ticker No. 26). Zwei Berichte zu Open Access in Forschungspublikationen und Forschungsdaten sollen noch in diesem Jahr folgen [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Der Europäische Forschungsrat (ERC) hat diese Woche die Auswahlergebnisse der „Starting Grants 2021“ Demnach erhalten insgesamt 397 Vorhaben von Forschenden aus 45 Nationen eine Förderung im Umfang von zusammen 619 Mio. Euro. Mit 72 Förderungen sind deutsche Forschende erneut Spitzenreiter. Nach derzeitigem Stand müssen Ausgewählte aus der Schweiz und dem Vereinigten Königreich ihre Forschungen in ein EU-Land verlegen [weitere Informationen]

 

  • Die Europäische Kommission hat am 16. Dezember eine aktualisierte Fassung ihres Arbeitsprogramms zum Forschungsrahmenprogramm „Horizont Europa“ für 2021-2022 veröffentlicht und das Gesamtbudget auf 15,4 Milliarden Euro angehoben. Die Aktualisierungen betreffen u.a. die Unterprogramme zu Forschungsinfrastrukturen und zur Teilnahme am Europäischen Forschungsraum. Am 18.und 19. Januar werden hierzu offizielle Informationsveranstaltungen angeboten [weitere Informationen]

 

  • Außerdem hat die Europäische Kommission den 2021 EU Industrial R&D Investment Scoreboardveröffentlicht, der die weltweit führenden Industrieunternehmen aus 39 Ländern mit Blick auf ihre Investitionen in Forschung und Entwicklung (FuE) analysiert, um einen Vergleich zur Situation in der EU zu ermöglichen. Demnach haben die Unternehmen in Europa im Jahr 2020 trotz steigender Investitionen weltweit ihre Investitionen erstmals gesenkt (um 2,2 Prozent), wobei die Bereiche Gesundheit und IKT deutliche Steigerungen aufwiesen [weitere Informationen]

 

  • Die Europäische Kommission bereitet einen Zusammenschluss („coalition“) zur Reform der Forschungsbewertung im Europäischen Forschungsraum (ERA) vor. Interessenbekundungen konnten bereits bis 10. Januar eingereicht werden, interessierte Einrichtungen sind aber auch darüber hinaus zur Teilnahme eingeladen [weitere Informationen]

 

  • Das BMBF hat eine Förderbekanntmachung zu „Computational Life Sciences – KI-Methoden für die Systemmedizin“ veröffentlicht. Gefördert werden interdisziplinäre Verbundprojekte zur Methodenentwicklung, in denen durch geeignete KI-Algorithmen der Stand der Technik in der systemmedizinischen Datenanalyse entscheidend vorangebracht wird. Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft können im zweistufigen Verfahren bis 23. März 2022 ihre Projektskizzen einreichen [weitere Informationen]

 

  • Das Land Baden-Württemberg hat für den Ausbau des Innovationscampus „Cyber Valley“ am Standort Tübingen bis zu 180 Mio. Euro bewilligt. Der „Cyber-Valley- Campus“ ist Teil der KI-Strategie des Landes und soll als führender Forschungsstandort im Bereich der Künstlichen Intelligenz, Maschinelles Lernen, Computer Vision und Robotik aufgebaut werden [weitere Informationen]

 

  • Science│Business hat eine Umfrage zu den bisherigen Erfahrungen mit dem Forschungsrahmenprogramm „Horizon Europe“ gestartet. Die Ergebnisse sollen in anonymisierter Form der EU-Kommission vorlegt werden [weitere Informationen]

 

 

Recht

 

 

Wirtschaft und Digitalisierung

  • Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaforschung (BMWK) hat für das IPCEI Mikroelektronik II („Important Project of Common European Interest“) 32 Vorhaben aus dem Themenfeld Halbleiterproduktion bzw. Chipdesign mit einem Gesamtfördervolumen von rund 10 Milliarden Euro ausgewählt und der Europäischen Kommission zur Förderung vorgeschlagen. Insgesamt haben sich 20 EU-Mitgliedstaaten mit rund 90 Unternehmen für dieses Förderformat beworben [weitere Informationen]

 

  • Mitte Dezember wurde die „European Alliance for Industrial Data, Edge and Cloudoffiziell gestartet, die als Teil der europäischen Datenstrategie von der Europäischen Kommission gefördert wird. Durch den Zusammenschluss von zunächst 39 Mitgliedern soll die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Cloud- und Edge-Technologien gestärkt werden, u.a. durch eine Verständigung über Technologien, die zur Stärkung der digitalen Souveränität für notwendig erachtet werden und die Ausarbeitung eines gemeinsamen Investitionsplans. Außerdem soll die Allianz in diesem Jahr an der Ausarbeitung von Cloud-Regularien mitwirken. Interessierte Organisationen und Einrichtungen können sich weiterhin bewerben [weitere Informationen]

 

E-Government

  • Der Stifterverband und McKinsey haben ein Diskussionspapierzum Thema Fort- und Weiterbildung in der Verwaltung u.a. in Bezug auf den Bereich Digitalisierung veröffentlicht. Sie fordern angesichts eines hohen Bedarfs an Zukunftskompetenzen einen Strukturwandel bei Weiterbildungskonzepten der öffentlichen Verwaltung. Zu ihren Handlungsempfehlungen zählt u.a. eine Einbindung der Hochschulen und der Hinweis auf das von der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) geplante Weiterbildungsportal, das alle Weiterbildungsangebote an deutschen Hochschulen umfassen und der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen soll [weitere Informationen]

 

  • Das Land Niedersachsen hat zum Jahresbeginn die Verwaltungsplattform „Kommunity gestartet und stellt damit seinen rund 440 Kommunen ein Informations- und Beratungsnetzwerk zur Verfügung, um sich über Fragen und Fortschritte oder auch Schwierigkeiten bei der Digitalisierung austauschen zu können. Die Maßnahme soll im Zuge des Onlinezugangsgesetzes (OZG) den Zugang zu Verwaltungsdienstleistungen für Bürgerinnen und Bürger verbessern [weitere Informationen]

 

 

Veranstaltungen

  • „Zentrale Bildungsmesse für weiterbildende und berufsbegleitende Angebote“ (online; 14.01.) [weitere Informationen]
  • „NFDI Infra Talk: Data Dessimination: Web Findability and Open Data Format” (online; 17.01.) [weitere Informationen]
  • „Ein QUANTum Hoffnung? Was können Supercomputer wirklich leisten“ (online; 18.01.) [weitere Informationen]
  • „KI und Regulierung – Der Vorschlag der EU-Kommission zur Regulierung der KI“ (online; 18.01.) [weitere Informationen]
  • „Strategien der Verhinderung. Der Zugang zu Archivalien in Frankreich und Deutschland im internationalen Vergleich“ ( 18.-19.01.) [weitere Informationen]
  • „High Level Panel on Future Data Space” (online; 19.01.) [weitere Informationen]
  • „Schnittstellenarbeit im Zeichen von Open Education und Open Science“ (online; 20.01.; Anmeldung bis 18.01.) [weitere Informationen]
  • “OPERAS Open Chat zu europäischen Forschungsinfrastrukturen und EU-Projekten“ (online; 20.01.) [weitere Informationen]
  • „3rd ESFRI RIs – EOSC Workshop: What does EOSC bring to RI users?” (online; 25.-26.01.) [weitere Informationen]
  • „Sektoranalyse Digitale Souveränität und die Konsequenzen“ (online; 26.01.) [weitere Informationen]
  • „FAIRsFAIR 2022 – Public Session“ (online; 26.01.) [weitere Informationen

 

Tagungsberichte

„European research and innovation days“ [weitere Informationen]

“First Event of the EOSC Tripartite Governance” [weitere Informationen]

 

Zusammengestellt von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de) und Sarah Ehls (sarah.ehls@rfii.de)

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