No. 20, 17.05.2023

Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.

Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.

 

(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen

 

  • Derzeit bietet das Verzeichnis re3data offenen Zugang zu umfassenden Beschreibungen von mehr als 3100 Forschungsdaten-Repositorien aus allen Disziplinen und allen Regionen. Die Beschreibungen der Repositorien basieren auf dem re3data Metadata Schema. Im Rahmen des laufenden Projekts re3data COREF wird das Schema nun erneut überarbeitet. Noch bis zum 31. Mai 2023 besteht die Möglichkeit, sich am Request for Comments für die Version 4.0 des re3data Metadata Schema zu beteiligen und den Entwurf zu kommentieren [weitere Informationen]

 

  • Ein aktueller Artikel in „Bausteine Forschungsdatenmanagement“ von Eckert et al. (2023) befasst sich mit der Entwicklung „Standardisierter Datenmanagementpläne“ am Beispiel der empirischen Bildungsforschung [weitere Informationen]

 

 

Bildung & Hochschulen

  • Die Europäische Kommission führt aktuell eine öffentliche Konsultation zum Stand der „fundamental academic values“ (z.B. akademische Freiheit und Integrität, institutionelle Autonomie der Universitäten, Beteiligung von Studierenden und Personal an der Leitung der Hochschulen), wie sie im Rahmen des Rome Ministerial Communiqué von 2020 beschrieben sind, durch. Die Universitäten sind aufgerufen, sich an dieser Konsultation zu beteiligen, die auch dazu beitragen soll, neue Leitprinzipien zum Schutz akademischer Grundwerte zu entwickeln [weitere Informationen]

 

  • Ein aktuelles Diskussionspapier des Hochschulforum Digitalisierung (HDF), das von einer Community Working Group des HFD verfasst wurde, beschäftigt sich mit der Frage, wie sich Digitalisierung und deren Entwicklung an Hochschulen eigentlich messen lässt. Das Papier stellt mit dem Higher Education Reference Model einen Ansatz vor, mit dem die Digitalisierung an Hochschulen systematisch betrachtet werden kann. Verdeutlicht wird das Modell anhand eines Beispiels für die Hochschule Bremen [weitere Informationen]

 

 

Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung

  • Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat im April 2023 eine öffentliche Konsultation zu einem möglichen Forschungsdatengesetz durchgeführt. Die Rückmeldungen und Stellungnahmen von ca. 90 Organisationen und Einzelpersonen aus Wissenschaft und Forschung an dieser Konsultation sind jetzt öffentlich einsehbar. Auch der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) hat sich an der Konsultation beteiligt [weitere Informationen]
  • In einem gemeinsamen Thesenpapier von Georg Krausch (Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz), Waltraud Kreutz-Gers (Kanzlerin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz), Walter Rosenthal (Präsident der Hochschulrektorenkonferenz), Enrico Schleiff (Präsident der Goethe-Universität Frankfurt) und Georg Schütte (Generalsekretär der VolkswagenStiftung), das die VolkswagenStiftung veröffentlicht hat, beschäftigt sich das Autorenteam mit der „Reformbedürftigkeit universitärer Beschäftigungsstrukturen“ und der Debatte um das Wissenschaftszeitvertragsgesetz [weitere Informationen]
  • Vergangenen Mittwoch hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages die für 2023 geplanten Mittel in Höhe von 10 Mio. Euro für das von der Bundesregierung geplante Dateninstitut freigegeben. Im Zuge dessen haben das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) ein Konzept zum Aufbau des Dateninstituts vorgelegt. In einem nächsten Schritt sollen nun zwei konkrete Use Cases umgesetzt werden, die aufzeigen sollen, welchen Beitrag das Dateninstitut für die bessere Verfügbarkeit von Daten leisten wird [weitere Informationen]
  • Die Nationale Initiative zur KI-basierten Transformation in die Datenökonomie (NITD) des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) und der acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften soll die Ausgangslage für KI-Innovationen in Deutschland verbessern und „als neutrale Instanz die Datenökonomie in Deutschland und Europa vernetzen und unterstützen“. Das Vorhaben gehört zu den Hebelprojekten der Digitalstrategie der Bundesregierung und hat drei Schwerpunkte: die Vernetzung unterschiedlicher Datenräume, die Entwicklung einheitlicher Prüfstandards mithilfe eines KI-Qualitätszentrums sowie die gezielte Unterstützung innovativer KI-Anwendungen durch ein Spitzenförderungskonzept. Das BMDV fördert das Projekt für drei Jahre mit 32 Mio. Euro [weitere Informationen]
  • Die Federation of Finnish Learned Societies (TSV) führt eine Umfrage für das EU-finanzierte Projekt GraspOS durch. Ziel der Umfrage ist es, einen Überblick über die aktuellen Praktiken der Forschungsbewertung insbesondere in den Forschungsförderorganisationen zu gewinnen, die bereits Unterzeichner des Agreement on Reforming Research Assessment sind oder noch werden könnten. Die Ergebnisse der Umfrage sollen im August 2023 in einem „landscape report“ veröffentlicht werden. Die Teilnahmefrist endet am 28. Mai [weitere Informationen]
  • Die neue Ad hoc-Arbeitsgruppe „Künstliche Intelligenz in der Medizin“ der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und des Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt untersucht Chancen und Risiken von KI-Anwendungen in der Medizin. Entsprechende Forschung soll stärker vernetzt und der öffentliche Diskurs über KI-gestützte Medizin ausgebaut werden. Für das Vorhaben ist eine Laufzeit von drei Jahren geplant [weitere Informationen]

 

  • Die „European Technology Assessment Group“ (ETAG), die vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) betrieben wird, hat bekanntgegeben, ihre wissenschaftliche Politikberatung für das Panel for the Future of Science and Technology (STOA) des Europäischen Parlaments im Rahmen eines neuen Vertrags mit einer Laufzeit von fünf Jahren fortzusetzen. Demnach soll die ETAG insbesondere in Fragen zu digitalen Technologien, technologischer Souveränität und Störungsresilienz weiter wissenschaftliche Dienstleistungen, etwa in Form von Politikanalysen oder Berichten zu innovativen Technologien, bereitstellen [weitere Informationen]

 

 

 Technische Neuerungen

  • Die Universität Leipzig und das Fernerkundungszentrum für Erdsystemforschung (RSC4Earth) haben den interaktiven digitalen 3D-Würfel „Lexcube“ zur Visualisierung von Klima- und Umweltdaten entwickelt. Das Werkzeug ermöglicht die Darstellung großer Mengen an Open-Source-basierten Daten aus Klimamodellen und Satellitenbeobachtungen, verbindet dabei die zeitliche und räumliche Dimension und macht so den zeitlichen Verlauf von Daten erfahrbar. Das frei zugängliche Instrument kann auch für eigene Datensätze eingesetzt werden. Das Projekt entstand innerhalb des Konsortiums NFDI4Earth und wurde von der DFG und nun im Vorhaben „DeepESDL“ von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) gefördert [weitere Informationen]

 

 

Wirtschaft & Digitalisierung

  • Forschende der European School of Management and Technology (ESMT) in Berlin haben untersucht, wie der Einsatz von maschinellem Lernen am Arbeitsplatz die Qualität menschlicher Entscheidungsprozesse beeinflusst und ihre Ergebnisse in „Management Science“ veröffentlicht. Das Team nennt darin Vor- und Nachteile und betont, dass der Einsatz KI-basierter Vorhersagen zwar immer die Entscheidungsgenauigkeit verbessert, aber gleichzeitig dazu führen kann, dass sich die Wahrscheinlichkeit von Fehlertypen wie Falschvorhersagen sowie die Arbeitsbelastung – insbesondere bei kognitiver Einschränkung wie Zeitdruck – erhöht. Die Autoren leiten daraus sowohl Potenzial als auch Vorsicht ab und verweisen auf den „Wert der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschinen“ [weitere Informationen]

 

  • Ein Forschungsteam des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), der Universität des Saarlandes sowie der Frankfurt School of Finance & Management hat im Rahmen der Studie „Erfolgstreiber der digitalen Transformation“ untersucht, welche Faktoren zum Erfolg digitaler Transformationsprozesse in deutschen Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen beitragen, und dabei herausgefunden, dass v.a. eine auf Digitalisierung ausgerichtete Unternehmenskultur (z.B. eine hohe digitale Bereitschaft der Mitarbeitenden) sowie eine effiziente Ablauforganisation, u.a. im Bereich Wissensmanagement, entscheidend sind [weitere Informationen]

 

 

Veranstaltungen

  • #NFDI3questions3hours on Mastodon (online, 23.05.) [weitere Informationen]
  • „Business Breakfast: Effizienz durch innovative Software im Engineering“ Webinar (23.05.) [weitere Informationen]
  • „CIM-Konvertierungswerkzeuge am Fraunhofer IEE“ Workshop (Kassel; 24.05.) [weitere Informationen]
  • „We Accelerate the Transition to Open Science – Best practice and possible pathways for impact” (Brüssel; 12.06.) [weitere Informationen]
  • „10th FOKUS Media Web Symposium” (Berlin; 13.-14.06.) [weitere Informationen]
  • „A first approach to an ELSA (Ethical Legal and Societal Aspects) Curriculum for Data Scientists -The Fair Data Spaces Project as a Use Case” (online; 14.06.) [weitere Informationen]
  • „AI, Big Data, Social Media, and People on the Move” (Berlin; 19.-20.06.) [weitere Informationen]
  • 2. Deutsches Open Science Festival (Köln; 04.-05.07.) [weitere Informationen]

 

 

Zusammengestellt von Daniel Zdun (daniel.zdun@rfii.de), Eva Henjes (eva.henjes@rfii.de) und Jeanette Schäfer (jeanette.schaefer@rfii.de).

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