No. 40, 01.10.2025

 

Diese Woche wichtig

  • Die Bundesregierung hat heute die Modernisierungsagenda für Staat und Verwaltung als einen „bindenden, ressortübergreifenden Fahrplan mit klaren Fristen“ beschlossen. Sie umfasst rund 80 Maßnahmen in fünf Handlungsfeldern, darunter 23 zentrale „Hebelprojekte“ mit besonders herausgehobenen Beiträgen. Hierzu zählen insbesondere die Umsetzung von KI-Verordnung und Data Act, eine Förderzentrale Deutschland, ein Bundesexperimentier- sowie ein Innovationsfreiheitsgesetz und die Rechenzentrumsstrategie. Die Agenda soll von allen Ressorts fortlaufend ergänzt werden können. [mehr]

 

  • Der Rat der Europäischen Union hat Schlussfolgerungen zur Bedeutung von Forschung und Innovation für die Startup und Scaleup-Strategie der EU beschlossen, die auch Leitlinien zur Valorisierung von Wissen und Fachkräftegewinnung enthalten. Beraten wurde zudem über den Mittelfristigen Finanzplan des nächsten Forschungsrahmenprogramms (FP10) und eine Einbeziehung von dual use-Projekten. [mehr]

 

  • Das Gemeinsame Unternehmen EuroHPC hat in Tschechien den zweiten europäischen Quantencomputer VLQ eingeweiht. Die Anschaffungskosten von rund 5 Mio. Euro wurden jeweils zur Hälfte von EuroHPC und einem Konsortium mit 13 Partnern aus acht europäischen Ländern aufgebracht. Der erste der geplanten sechs europäischen Quantencomputer – PIAST-Q – wurde im Juni in Polen gestartet. [mehr]

 

  • Die Gaia-X Association hat mit Empower-X und RegenAg-X zwei neue Leuchtturmprojekte (Gaia-X Lighthouse Projects) benannt. Sie befassen sich mit einer Datenplattform zur besseren Nutzung erneuerbarer Energien bzw. einem innovativen Agrar- und Ernährungsdatenraum, „ensuring that data becomes a valuable resource for shaping the future of farming“. [mehr]

 

  • Schleswig-Holstein hat im Bundesrat eine Initiative zur Einführung einer Digitalabgabe für sehr große Online-Plattformen und Suchmaschinen (VLOPSs) auf Grundlage des Digital Services Acts (DSA) eingebracht, da diese insbesondere lokalen und regionalen Medien die Wirtschaftsgrundlage entziehen und so auch die Demokratie gefährden würden. [mehr]

 

Weitere Meldungen

  • Die Wissenschaftsministerien der G20-Staaten haben bei sich bei ihrem Treffen in Südafrika auch zum Thema Offene Innovation für nachhaltige Entwicklung verständigt. Ihre gemeinsamen Empfehlungen („Tshwane-Paket“) zum Engagement in der Wissenschaft umfassen auch die internationale Zusammenarbeit, eine offene Innovationsplattform zum Wissensaustausch und eine Stärkung von Open Science. [mehr]

 

  • Die Europäische Kommission hat im Zusammenhang mit dem KI-Gesetz (AI Act) einen Entwurf zu Leitlinien und Meldevorlagen zu schwerwiegenden KI-Vorfällen veröffentlicht, um Anbieter von Hochrisiko-KI-Systemen bei der Vorbereitung ihrer künftigen Verpflichtungen zu unterstützen. Parallel dazu wird in einer öffentlichen Konsultation bis 7. November um Kommentierung gebeten. [mehr]

 

  • Forschende des Weizenbaum-Instituts liefern in einem Policy Paper zu Plattformdaten und den Bestimmungen des Digital Services Acts (DSA) und des Delegated Acts on Data Access (DA; 2025) einen Überblick über die rechtskonformen Datenzugangsmöglichkeiten für die Forschung gemäß Art. 40 DSA. Auf Basis von ersten praktischen Erfahrungen soll so ein Referenzpunkt für die Forschungsgemeinschaft in Europa und weltweit für künftige Anträge mit Bezug zum DSA angeboten werden. [mehr]

 

  • Das Forschungsnetzwerk AIDARE (Artificial Intelligence and Digital Autonomy in Research and Education) hat ein Thesenpapier zur KI-Infrastruktur für Digitale Autonomie veröffentlicht und schlägt darin strategische Schritte etwa zu eigenen Chat-Interfaces und zur Nutzung von offenen Sprachmodellen vor, mit denen kurz- und mittelfristig die technischen Voraussetzungen für digitale Autonomie erreicht werden könnten. [mehr]

 

  • Anbieter von führenden Open Source-Infrastrukturen, wie die Eclipse Foundation (Open VSX) oder die Python Software Foundation (PyPI), haben in einem Offenen Brief vor der Überlastung des Systems gewarnt, in dem wenige Akteure die (steigenden) Kosten tragen, während auch kommerzielle Nutzerinnen und Nutzer Werte ohne eigenen Beitrag abschöpfen. Die Unterzeichner schlagen als Diskussionsauftakt mehrere Maßnahmen vor, die die Resilienz des Systems stärken, neue Investitionen freisetzen und den Betreibern mehr Spielraum Betreiber bieten würden. [mehr]

 

  • Das DaTNet – DatenTreuhand Kompetenznetzwerk stellt mit der neuen Reihe „DaTNet-Papers“ Informationsmaterialien zu Aspekten des Themas Datentreuhand (-modelle), wie Konzeption, Entwicklung und Betrieb, bereit. Erste Ausgaben behandeln etwa Vertrauen im Datentreuhandkontext oder Datenvermittlungsdienste im Sinne des Daten-Governance-Rechtsakts (DGA). [mehr]

 

  • Der Verein Open-access-network e.V. zu Erhalt und dauerhafter Unterstützung der gleichnamigen Plattform wurde am 17. September offiziell mit Sitz in Konstanz gegründet. Damit sollen der Zugriff auf Materialien und Weiterbildungsangebote des Netzwerks sichergestellt werden. [mehr]

 

Veranstaltungen

  • Open Divide Lectures: „The Global South’s Role in Shaping the Open Science Paradigm“ (online; 22.10.) [mehr]
  • ZBW, DIW, WZB und RWI: „Leibniz Open Science Day 2025: Better Science for Better Policies” (Berlin; 27.10.) [mehr]

 

Tagungsberichte

  • United Nations: „High-level multi-stakeholder informal meeting to launch the Global Dialogue on Artificial Intelligence Governance” (Aufzeichnung) [mehr]
  • FFG: „UnILion Open Talk on Knowledge Valorisation” [mehr]

 

Verantwortet von Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.de).

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