No. 08, 03.03.2021
Der RfII Info Ticker wird wöchentlich von der Geschäftsstelle versandt und fasst die neuesten Meldungen aus der akademischen Gemeinschaft zu RfII-relevanten Themen wie Informationsinfrastrukturen und Forschungsdaten, dem Nachrichtenspektrum rund um den „Open“-Begriff sowie wissenschafts- und förderpolitische Themen zusammen. Die Themen werden nach Bedarf und Nachrichtenlage bedient.
Informationsgrundlage sind der Informationsdienst Wissenschaft (idw) sowie Newsletter und Social-Media-Kanäle von Wissenschaftsorganisationen und Forschungseinrichtungen, Ministerien, Fachverbänden und -gesellschaften, Stiftungen und einschlägigen Initiativen.
(Forschungs-) Daten & Informationsinfrastrukturen
- Die Informatikerin Stefanie Speidel wurde vor kurzem durch die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) als neues Mitglied in den Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) berufen. Sie leitet die Abteilung für Translationale Chirurgische Onkologie am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) und ergänzt im RfII die Vertretung der Wissenschaftlichen Nutzer [weitere Informationen]
- Bundeskanzlerin Merkel und drei weitere europäische Regierungschefinnen haben einen öffentlichen Appell an die Präsidentin der EU-Kommission gerichtet, in dem sie einen stärkeren Einsatz der EU für die digitale Souveränität Europas fordern. Statt Protektionismus benennen sie drei Schritte für ein gemeinsames Vorgehen [weitere Informationen]
- Das Projekt EOSC-Pillar spricht in einer Interview-Reihe mit neu gewählten Direktoriumsmitgliedern der EOSC Association. Bislang wurden Berichte von Suzanne Dumouchel (CNRS) und Klaus Tochtermann (ZBW) über die landesspezifischen Entwicklungen in Frankreich und Deutschland hinsichtlich der European Open Science Cloud (EOSC) und zum Thema Open Science veröffentlicht [weitere Informationen]
- In dem europäischen Großprojekt „Destination Earth (DestinE)“ planen Forschende aus den Geowissenschaften zusammen mit Informatiker:innen der ETH Zürich die Entwicklung eines hochpräzisen digitalen Modells der Erde, das Klimaentwicklung und Extremereignisse räumlich und zeitlich bestmöglich abbilden soll. Hierzu wurde jetzt ein Strategiepapier veröffentlicht, in dem der Prozess zur Entwicklung eines solchen digitalen Zwillings der Erde beschrieben wird. Das Projekt gehört zu den wesentlichen Elementen der Europäischen Datenstrategie [weitere Informationen]
- Im Rahmen des Projekts „DiDaT – Digitale Daten als Gegenstand eines transdisziplinären Prozesses“ wurde im Auftrag des BMBF ein Weißbuch zum verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Daten erarbeitet und gestern dem Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) übergeben. Hierfür hat eine Gruppe von Fachleuten aus Wissenschaft und Praxis unerwünschte Folgen („Unseens“) der Nutzung digitaler Daten untersucht und Orientierungsempfehlungen abgegeben [weitere Informationen]
- Mehrere Landesinitiativen für Forschungsdatenmanagement und ähnliche Vertretungen haben ein gemeinsames Plädoyer veröffentlicht, in dem sie sich dafür einsetzen, in die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) stärker eingebunden zu werden [weitere Informationen]
- Ein gemeinsames Projekt von Forschenden der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, der LMU München und des Hessischen BibliotheksinformationsSystems stellt für Forschende der Mediävistik mit dem „Archivum Medii Aevi Digitale (AMAD)“ künftig eine Plattform für Open Access-Publikationen mit einem interdisziplinären Fachrepositorium, einem fachlich betreuten Redaktionstool und einem Wissenschaftsblog zur Verfügung [weitere Informationen]
Bildung & Hochschulen
- Das BMBF hat die neue Förderrichtlinie zur Bund-Länder-Initiative zur Förderung der Künstlichen Intelligenz in der Hochschulbildung veröffentlicht. Sie sieht entsprechend der Bund-Länder-Vereinbarung eine Förderung von 133 Mio. Euro vor und soll einen Ausbau des akademischen Fachkräfteangebots sowohl für Wirtschaft als auch Wissenschaft auf diesem Gebiet unterstützen und die Nutzung von KI in der Hochschulbildung befördern. Hochschulen können sich bis zum 30. April 2021 mit ihren Projektideen bewerben [weitere Informationen]
Wissenschaftspolitik & Forschungsförderung
- Die Forschungsministerien der EU-Mitgliedsstaaten haben sich auf einen Vorschlag für die Einrichtung von zehn neuen europäischen Partnerschaften zwischen der EU und den Mitgliedsstaaten bzw. der Industrie verständigt, darunter befassen sich zwei mit digitalen Technologien und Infrastrukturen. Hierfür sollen von der EU ca. 10 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden und eine Gegenfinanzierung im gleichen Umfang durch die jeweiligen Partner [weitere Informationen]
- Die SPD hat den Entwurf ihres Wahlprogramms veröffentlicht, in dem sie ihre Ziele u.a. zur Internetversorgung, Plattformregulierung und digitalen Souveränität darlegt [weitere Informationen]
- Am Donnertag hat die Arbeitsgruppe „Mensch und Maschine“ des Deutschen Ethikrats Sachverständige im Rahmen einer Öffentlichen Anhörung zum Thema „Künstliche Intelligenz und Mensch-Maschinen-Schnittstellen“ befragt und die Unterlagen sowie eine Aufzeichnung hierzu veröffentlicht [weitere Informationen]
- Das Forschungszentrum Jülich schließt sich mit dem Halbleiter-Hersteller Infineon zusammen, um in dem Verbundprojekt „QUASAR“ mit einer Reihe von Forschungseinrichtungen und Hochschulen einen Halbleiter-Quantenprozessor „Made in Germany“ zu entwickeln. Das Projekt wird vom BMBF mit gut 7,5 Mio. Euro gefördert [weitere Informationen]
- Am Freitag wurde das Verbundprojekt „CO:DINA – Transformationsroadmap Digitalisierung und Nachhaltigkeit“ offiziell vorgestellt, das neue Handlungsbedarfe und Themen bei der Entwicklung digitaler Technologien speziell mit Blick auf den sozial-ökologischen Wandel untersuchen wird. Das KI-Leuchtturmvorhaben wird gemeinsam vom Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) und dem Wuppertal Institut bearbeitet und vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert [weitere Informationen]
Bibliotheken & Publikationssystem
- Eine Arbeitsgruppe des europäischen Bibliotheksverbunds LIBER hat einen Leitfaden zu „Best Practices for Library Linked Open Data (LOD) Publication“ veröffentlicht und schlägt darin ein sechsstufiges Vorgehen vor [weitere Informationen]
- Das Informationszentrum Lebenswissenschaften (ZB MED) stellt ab sofort mit „PUBLISSO –System“ die Infrastruktur und den Quellcode seiner Open Source-Publikationssoftware für interessierte Institutionen auch jenseits der Lebenswissenschaften kostenfrei zur Verfügung. Außerdem bietet das ZB MED Hosting und Wartung des Systems inklusive Langzeitarchivierung der Inhalte sowie weitere Serviceleistungen an [weitere Informationen]
- Laut einer Analyse der Datenplattform „Dimensions“, die auf Daten der Open Access-Datenbank „unpaywall.org“ fußt, sind 2020 weltweit erstmals mehr Publikationen Open Access veröffentlicht worden als über traditionelle Subskriptionskanäle [weitere Informationen]
Recht
- Am Montag fand die Öffentliche Anhörung des Innenausschusses des Bundestags zum Regierungsentwurf für ein „Zweites Gesetz zur Erhöhung der Sicherheit informationstechnischer Systeme“ („IT-Sicherheitsgesetz 2.0“) statt, zu dem zahlreiche Stellungnahmen vorgelegt worden waren. Dabei sahen neben dem Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) u.a. der Branchenverband Bitkom, die Stiftung Neue Verantwortung und die AG KRITIS sowie der Chaos Computer Club deutlichen Überarbeitungsbedarf [weitere Informationen]
E-Government
- Der Deutsche Städtetag hat eine Studie mit dem Titel „Die Stadt der Zukunft mit Daten gestalten“ veröffentlicht. Darin werden Handlungsfelder der kommunalen Datennutzung aufgezeigt und Handlungsempfehlungen formuliert [weitere Informationen]
- Das „Daten-Kompetenzzentrum für Städte und Regionen (DKSR)“, das u.a vom Fraunhofer-Institut für offene Kommunikationssysteme FOKUS im Rahmen der Morgenstadt-Initiative entwickelt wurde, unterstützt künftig Kommunen bei der digitalen Transformation und stellt dabei eine Open-Source-Datenplattform bereit, die die Datensouveränität gewährleisten soll [weitere Informationen]
Citizen Science
- Nach dem Erfolg von des Hackathons #WirVsVirus“ wurde letzte Woche unter der Schirmherrschaft des Bundeskanzleramtes das Digitalprojekt „UpdateDeutschland“ gestartet. Hierbei können interessierte Einzelpersonen oder Organisationen auf einem Hackathon bereits vor oder am 19.-21. März Lösungsvorschläge zu definierten Zukunftsthemen, u.a. zum Themenbereich „Digitaler Staat und digitaler Verbraucherschutz“ einreichen und sich ggf. an der Diskussion und dUmsetzung beteiligen [weitere Informationen]
Veranstaltungen
- “2nd Digital Services Act Conference” (online; 04.03.2021) [weitere Informationen]
- „Themenwoche Kleine Fächer 2021“ (online; 08.-11.03.) [weitere Informationen]
- „Keine Angst vor Daten – auf dem Weg zu einer datenkompetenten Gesellschaft“ (online; 09.03.2021) [weitere Informationen]
- Videoreihe „Ausgelotet – Gespräche über Wissenschaftskommunikation in Sozialen Medien“ (dreiteilig; ab 09.03. jeweils dienstags) [weitere Informationen]
- „42. Jour Fixe FDM“ (online; 10.03.; Anmeldung bis 08.03.) [weitere Informationen]
- „Data Privacy post COVID-19: What has changed and where do we go now?” (online; 10.03.)[weitere Informationen]
- Webinar „Make or Buy? – Kompetenzaufbau für die digitale Transformation von Produkten und Dienstleistungen“ (online; 11.03.) [weitere Informationen]
- „Interreg Kongress“ (online; 11.-12.03.) [weitere Informationen]
- „Quantencomputing: Mythos und Realität“ (online; 12.03.) [weitere Informationen]
- „E-Books: Scandal oder Market Economics?” (online, 15.03.) [weitere Informationen]
- “EOSC Portal virtual meeting – Collecting feedback about the Catalogue & Marketplace” (online; 17.03.2021) [weitere Informationen]
- Workshop „Datenmanagementpläne zwischen Vorgaben der Förderer und Forschungspraxis“ (online; 18.03.) [weitere Informationen]
Tagungsberichte
- „KI ist jetzt“ [weitere Informationen]
- „Demokratie und digitale Gesellschaft” [weitere Informationen]
Zusammengestellt von Sarah Ehls (sarah.ehls@rfii.vwebfile-test.gwdg.de) und Bärbel Lange (baerbel.lange@rfii.vwebfile-test.gwdg.de)
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